Tiefer als Potosí, aber immer noch fast auf der Höhe des Großglockners liegt La Paz, die höchste Hauptstadt der Welt. Hier mussten wir uns erst mal ohne Reiseführer zurechtfinden (der war auch im Rucksack), was aber nicht all zu lange dauerte. Die letzten Tage verbrachten wir mit Einkaufen! Neue Handschuhe, neue Hauben (*schluchz*), warme Pullis, einen neuen Rucksack,…Und eine neue Backupsicherung für unsere Fotos – Kevin hat jetzt einen 80GB I-Pod!!!!!!!
Nach Tagen des Besorgens und Organisierens hatten wir gestern endlich Zeit die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Erst von einem hochgelegenem Aussichtspunkt (harte Arbeit da rauf zu kommen) erkennt man die geniale Lage dieser Stadt. Sie liegt, eingebettet zwischen hohen Bergen und man sieht wie die Stadt immer weiter die Hänge hinauf wächst. Hinter den Wolkenkratzern von La Paz Downtown ragen spitze Felsformationen in den Himmel – ein Bild, das irgendwie nicht ganz zusammenstimmt…
Sehr interessant ist hier auch der Mercado de los Brujas (Hexenmarkt), wo man von getrockneten Lamababies über Affenschädel bis hin zu halluzinogenen Kakteen, Aphrotisiaka, Katzenpfoten und gedörrten Kröten so manch seltsame Sachen kriegt. Wir haben uns nur ein paar Amulette für eine gute Weiterreise und Gesundheit und ein paar Opfergaben für Pachamama gekauft.
Essen gehen wir hier immer in typische Einheimischenlokale. Hier kriegt man schon ab ca. 35cent ein Abendmenu mit Suppe, Hauptspeise und Kaffee. Da sich in diese Lokale eher selten Touristen verirren kann es schon mal passieren, dass sich die Angestellten einen Scherz mit einem erlauben. So hatte Kevin zum Beispiel eine endlos zu Tode gekochte und völlig aufgequollene Hühnerklaue in seiner Suppe schwimmen. Gut hat sie geschmeckt!
Gestern Abend nutzten wir noch den Luxus der Großstadt und sahen uns „Fluch der Karibik III“ im Kino an. Morgen geht’s dann endlich wieder einmal in die Wildnis – Trekking in der Cordillera Real. Wir werden den Choro Trek machen – in 4 Tagen von hochandinen 4860m hinunter auf 1180m mitten hinein in die tropischen Yungas wo Kaffee, Coca und Bananen wachsen…
Sonntag, 17. Juni 2007
Wenn Rucksaecke Fuesse kriegen...
Nach einigen Tagen in Potosí sollte es für uns weiter nach La Paz gehen. Da der Bus erst am Abend ging, packten wir alles was wir für den Tag und die anschließende Busfahrt brauchten in unseren kleinen Rucksack und wollten die Großen im Büro des Busunternehmens unterstellen.
Beim Kauf des Bustickets passierte es dann: Wir waren noch außer Atem vom Rucksackschleppen, ein kurzes „permiso“, jemand drängt sich vorbei, ein Ausweichen und – schwupps – war der kleine Rucksack nicht mehr da. Als wir es bemerkten war der Dieb schon über alle Berge.
Sowas kann einem ganz schön den Tag versauen!!!! Kevin, voll in Rage, spie erst mal einen Mund voll Coca über die Plaza und hüpfte mit einem zornroten Kopf wie das Rumpelstielzchen auf und ab und ließ Fluchsalven in die Menge (Gott sei Dank verstehen die hier kein Deutsch) Dann suchten wir uns erst mal einen Polizisten um die Sache zur Anzeige zu bringen.
Normalerweise ist in dem kleinen Rucksack nichts von großem Wert, aber an diesem Tag…Wir wollten endlich unsere Fotos auf CD brennen lassen und hatten deshalb die externe Festplatte und den USB-Stick eingepackt. Für die Nacht brauchten wir die warmen Jacken (teure Trekkingjacken) und den I-Pod zum Musikhören. Die teuren Sonnenbrillen hatten wir auch drin, weil sie in Bolivien mit dem Großgepäck sehr unsanft umgehen (Gepäck wird einfach vom Busdach auf die Straße oder den unten stehenden Besitzer geworfen),…
Alles in allem ein Gesamtwert von über 1300 Euro!!!!
Naja, Shit happens! Jetzt hatten wir wenigstens die Möglichkeit einen bolivianischen Polizeiposten von innen zu sehen. Das Foto sagt alles. Unsere Anzeige wurde handschriftlich in ein, in Zeitungspapier eingebundenes, Schulheft geschrieben…Aber auch wenn das Ganze für uns auf den ersten Blick sehr unprofessionell wirkte, dürften sie doch gleich reagiert und eine Fahndung gestartet haben, denn als wir am Abend nachfragen kamen ob der Rucksack aufgetaucht sei, wusste der ganze Posten Bescheid was passiert war und sie meinten, dass am Terminal immer noch gefahndet wird.
Wir hatten den Rucksack sowieso schon abgeschrieben und freuten uns – positiv wie wir sind – schon auf den neuen Pulli, den wir bekommen würden.
Zum Glück müssen wir nicht alles eins zu eins ersetzen – Man kann ja bei vielem improvisieren…
Beim Kauf des Bustickets passierte es dann: Wir waren noch außer Atem vom Rucksackschleppen, ein kurzes „permiso“, jemand drängt sich vorbei, ein Ausweichen und – schwupps – war der kleine Rucksack nicht mehr da. Als wir es bemerkten war der Dieb schon über alle Berge.
Sowas kann einem ganz schön den Tag versauen!!!! Kevin, voll in Rage, spie erst mal einen Mund voll Coca über die Plaza und hüpfte mit einem zornroten Kopf wie das Rumpelstielzchen auf und ab und ließ Fluchsalven in die Menge (Gott sei Dank verstehen die hier kein Deutsch) Dann suchten wir uns erst mal einen Polizisten um die Sache zur Anzeige zu bringen.
Normalerweise ist in dem kleinen Rucksack nichts von großem Wert, aber an diesem Tag…Wir wollten endlich unsere Fotos auf CD brennen lassen und hatten deshalb die externe Festplatte und den USB-Stick eingepackt. Für die Nacht brauchten wir die warmen Jacken (teure Trekkingjacken) und den I-Pod zum Musikhören. Die teuren Sonnenbrillen hatten wir auch drin, weil sie in Bolivien mit dem Großgepäck sehr unsanft umgehen (Gepäck wird einfach vom Busdach auf die Straße oder den unten stehenden Besitzer geworfen),…
Alles in allem ein Gesamtwert von über 1300 Euro!!!!
Naja, Shit happens! Jetzt hatten wir wenigstens die Möglichkeit einen bolivianischen Polizeiposten von innen zu sehen. Das Foto sagt alles. Unsere Anzeige wurde handschriftlich in ein, in Zeitungspapier eingebundenes, Schulheft geschrieben…Aber auch wenn das Ganze für uns auf den ersten Blick sehr unprofessionell wirkte, dürften sie doch gleich reagiert und eine Fahndung gestartet haben, denn als wir am Abend nachfragen kamen ob der Rucksack aufgetaucht sei, wusste der ganze Posten Bescheid was passiert war und sie meinten, dass am Terminal immer noch gefahndet wird.
Wir hatten den Rucksack sowieso schon abgeschrieben und freuten uns – positiv wie wir sind – schon auf den neuen Pulli, den wir bekommen würden.
Zum Glück müssen wir nicht alles eins zu eins ersetzen – Man kann ja bei vielem improvisieren…
Kevins Tag in den Minen...
Der Trip startete am Mercado de los Mineros, auf dem sich die Minenarbeiter mit allem was sie für die Arbeit brauchen eindecken. Es ist weltweit der einzige Markt auf dem man legal Dynamit und Ammoniumnitrat erwerben kann. Gleich daneben stehen dann riesige Säcke mit Coca und billiger, bis zu 96%iger Trinkalkohol… Als Tourist kann man diese Sachen als Geschenke für die mineros kaufen. Nachdem ich mich mit dem Wichtigsten eingedeckt hatte ging es hinauf zu den kooperativen Minen. Das sind viele kleine Minen, die von kleinen Gruppen von mineros betrieben werden, welche dann das Rohmaterial an die Minengesellschaft verkaufen.
Ich hatte das Glück zufällig eine Einzelführung zu bekommen. Oben angekommen ging es gleich durch einen kleinen Eingang direkt in den Berg. Da zu Mittag ein großes Fest der Minenarbeiter anstand war zum Glück in den Gängen und Schächten wenig Betrieb, was den Aufenthalt drinnen angenehmer machte, da weniger Staub in der Luft war – Belüftung gibt es nämlich keine. Trotzdem war das Ganze kein Spaziergang: Die Gänge sind oft nur einen Meter hoch, manchmal nicht breiter als 40cm, es ist finster und man klettert ohne Sicherung ständig irgendwo herum. Man muss aufpassen, dass man sich nicht dauernd den Kopf an irgendwelchen Vorsprüngen anstößt oder gar in ein Loch im Boden ein oder mehrere Stockwerke tiefer stürzt. Die Gänge verlaufen genau entlang der Adern und sind deshalb alles andere als gerade bzw. eben.
Den wenigen mineros die arbeiteten, konnte ich zusehen und auch selber einmal probieren was diese Männer hier tagtäglich leisten. Auf dem Weg nach draußen opferten wir noch ein paar Cocablätter bei den in den Minen befindlichen Statuen von Pachamama und Tío.
Tío ist eine teufelsähnliche Gottheit, der unter Tag gehuldigt wird. Die Minenarbeiter glauben, dass ihnen Gott unter der Erde nicht helfen kann und wenden sich darum an den Teufel. Ihm wird jeden Tag bei Arbeitsbeginn entweder eine brennende Zigarette als Gabe in den Mund gesteckt oder es werden ihm ein paar Cocablätter geopfert.
Endlich wieder am Tageslicht durfte ich nun meine am Mercado de los Mineros gekaufte Stange Dynamit verschießen!!!!! Geiler Rumps!!!!!!!!!!!
Währenddessen waren die Vorbereitungen für das Fest schon im vollen Gange. Jede Mine hatte einige Lamas vor dem Eingang angebunden, die später an Pachamama und an Tío geopfert werden sollten. Wie mir mein Guide Sol (span. Sonne) erzählte findet dieses Fest nur einmal im Jahr statt. Und als sie mir anbot noch länger am Berg zu bleiben um beim Fest dabei sein zu können musste ich natürlich zusagen. Sie war froh darüber, da sie Geschmack am Bier und der netten Gesellschaft gefunden hatte.
Als nach langem Warten endlich der Chef der vereinten Minen, der das Opferritual leitete eintraf, begann die Zeremonie mit rituellem Cocakauen. Danach wurden die Lamas für die Schlachtung vorbereitet. Es ist wirklich kein schöner Anblick, wenn 5 Männer auf einem Hilfe suchenden Lama knien und diesem dann mit einem mehr oder weniger scharfen Messer die Kehle aufgesäbelt wird. Bei jedem geopferten Lama wurde eine Stange Dynamit verschossen – am ganzen Berg hat es pausenlos gerumpst! Es ist schon unheimlich, wenn man bedenkt, dass jede der vielen Detonationen ein totes Lama bedeutet…Das Blut der geschlachteten Tiere wurde mit Tellern und Schüsseln aufgefangen und von den Minenarbeitern auf den Eingang ihrer Mine gespritzt. Ab dem Zeitpunkt der Schlachtung darf keiner mehr die Mine betreten, da diese Person sonst von Pachamama und Tío auch als Opfergabe gesehen werden würde und kurz darauf sterben müsste.
Nachdem beide Lamas unserer Mine geschlachtet waren wurden Kopf, Beine und Innereien entfernt und in einer Scheibtruhe als Opfergaben aufgebahrt.
Danach ging das Feiern richtig los: Das Essen wurde vorbereitet und Bier und billiger Alkohol flossen in Strömen. Und mitten in diesem Treiben saß ich, als einziger Tourist, und feierte kräftig mit! Je später es wurde umso lauter wurde es am Berg: In der Mine unter uns spielte eine Musikkapelle auf, Dynamit wurde wie Schweizerkracher geschossen und alle am Berg waren in Partystimmung.
Als das Essen (Lama mit Kartoffeln) fertig war wurden noch die Opfergaben am Mineneingang vergraben und dann konnte das große Fressen beginnen. Zuerst bekamen die mineros zu Essen, aber da 2 Lamas ganz schön viel Fleisch haben fiel auch für den Touristen noch eine Riesenportion ab.
Nach dem Essen wurde es aber Zeit aufzubrechen, da mich Marita schon seit 14 Uhr zurückerwarte.
Mit vollem Bauch und leichtem Dusel stolperten wir im Dunkeln den Berg hinunter wo mich Marita schon verzweifelt erwartete.
Alles in allem ein teilweise schockierender, aber trotzdem genialer Tag!
Ich hatte das Glück zufällig eine Einzelführung zu bekommen. Oben angekommen ging es gleich durch einen kleinen Eingang direkt in den Berg. Da zu Mittag ein großes Fest der Minenarbeiter anstand war zum Glück in den Gängen und Schächten wenig Betrieb, was den Aufenthalt drinnen angenehmer machte, da weniger Staub in der Luft war – Belüftung gibt es nämlich keine. Trotzdem war das Ganze kein Spaziergang: Die Gänge sind oft nur einen Meter hoch, manchmal nicht breiter als 40cm, es ist finster und man klettert ohne Sicherung ständig irgendwo herum. Man muss aufpassen, dass man sich nicht dauernd den Kopf an irgendwelchen Vorsprüngen anstößt oder gar in ein Loch im Boden ein oder mehrere Stockwerke tiefer stürzt. Die Gänge verlaufen genau entlang der Adern und sind deshalb alles andere als gerade bzw. eben.
Den wenigen mineros die arbeiteten, konnte ich zusehen und auch selber einmal probieren was diese Männer hier tagtäglich leisten. Auf dem Weg nach draußen opferten wir noch ein paar Cocablätter bei den in den Minen befindlichen Statuen von Pachamama und Tío.
Tío ist eine teufelsähnliche Gottheit, der unter Tag gehuldigt wird. Die Minenarbeiter glauben, dass ihnen Gott unter der Erde nicht helfen kann und wenden sich darum an den Teufel. Ihm wird jeden Tag bei Arbeitsbeginn entweder eine brennende Zigarette als Gabe in den Mund gesteckt oder es werden ihm ein paar Cocablätter geopfert.
Endlich wieder am Tageslicht durfte ich nun meine am Mercado de los Mineros gekaufte Stange Dynamit verschießen!!!!! Geiler Rumps!!!!!!!!!!!
Währenddessen waren die Vorbereitungen für das Fest schon im vollen Gange. Jede Mine hatte einige Lamas vor dem Eingang angebunden, die später an Pachamama und an Tío geopfert werden sollten. Wie mir mein Guide Sol (span. Sonne) erzählte findet dieses Fest nur einmal im Jahr statt. Und als sie mir anbot noch länger am Berg zu bleiben um beim Fest dabei sein zu können musste ich natürlich zusagen. Sie war froh darüber, da sie Geschmack am Bier und der netten Gesellschaft gefunden hatte.
Als nach langem Warten endlich der Chef der vereinten Minen, der das Opferritual leitete eintraf, begann die Zeremonie mit rituellem Cocakauen. Danach wurden die Lamas für die Schlachtung vorbereitet. Es ist wirklich kein schöner Anblick, wenn 5 Männer auf einem Hilfe suchenden Lama knien und diesem dann mit einem mehr oder weniger scharfen Messer die Kehle aufgesäbelt wird. Bei jedem geopferten Lama wurde eine Stange Dynamit verschossen – am ganzen Berg hat es pausenlos gerumpst! Es ist schon unheimlich, wenn man bedenkt, dass jede der vielen Detonationen ein totes Lama bedeutet…Das Blut der geschlachteten Tiere wurde mit Tellern und Schüsseln aufgefangen und von den Minenarbeitern auf den Eingang ihrer Mine gespritzt. Ab dem Zeitpunkt der Schlachtung darf keiner mehr die Mine betreten, da diese Person sonst von Pachamama und Tío auch als Opfergabe gesehen werden würde und kurz darauf sterben müsste.
Nachdem beide Lamas unserer Mine geschlachtet waren wurden Kopf, Beine und Innereien entfernt und in einer Scheibtruhe als Opfergaben aufgebahrt.
Danach ging das Feiern richtig los: Das Essen wurde vorbereitet und Bier und billiger Alkohol flossen in Strömen. Und mitten in diesem Treiben saß ich, als einziger Tourist, und feierte kräftig mit! Je später es wurde umso lauter wurde es am Berg: In der Mine unter uns spielte eine Musikkapelle auf, Dynamit wurde wie Schweizerkracher geschossen und alle am Berg waren in Partystimmung.
Als das Essen (Lama mit Kartoffeln) fertig war wurden noch die Opfergaben am Mineneingang vergraben und dann konnte das große Fressen beginnen. Zuerst bekamen die mineros zu Essen, aber da 2 Lamas ganz schön viel Fleisch haben fiel auch für den Touristen noch eine Riesenportion ab.
Nach dem Essen wurde es aber Zeit aufzubrechen, da mich Marita schon seit 14 Uhr zurückerwarte.
Mit vollem Bauch und leichtem Dusel stolperten wir im Dunkeln den Berg hinunter wo mich Marita schon verzweifelt erwartete.
Alles in allem ein teilweise schockierender, aber trotzdem genialer Tag!
Potosi - die hoechste Stadt der Welt...
Nach der realitätenverzerrenden Tour in Uyuni ging es weiter in die alte Kolonialstadt Potosí – der höchstgelegenen Großstadt der Welt auf atemraubenden 4070m. Hier mussten wir uns auch von unseren Reisekameraden Mela und Stefan trennen, da ihre Zeit in Südamerika leider dem Ende zuging und sie einen Flug in Santiago erwischen mussten.
Potosí war in der Kolonialzeit aufgrund des Silberreichtums des nahe gelegenen Cerro Ricos (Reicher Berg) eine der größten und reichsten Städte der Welt.
Aber die Geschichte ist nicht so schön wie sie anfangs klingt. Allein in der Kolonialzeit starben in den Minen über 8 Millionen Indios und schwarze Sklaven, die für die Spanier dort Silber abbauen mussten. Auch heute noch werden in dem, inzwischen wie ein Schweizerkäse durchlöcherten Berg, unter primitivsten Bedingungen, größtenteils händisch und ohne Sicherheitsvorkehrungen, Zink, Kupfer, Silber und noch viele andere Edelmetalle abgebaut. Es arbeiten zurzeit ca. 16.000 Menschen in den Minen und im Schnitt stirbt auch heute noch täglich ein Mensch bei Arbeitsunfällen oder an den Folgen der Minenarbeit (Staublunge).
Die Stadt selbst hat aufgrund ihres konstanten Reichtums viele Sehenswürdigkeiten, die glücklicherweise auch heute noch sehr gut erhalten und gepflegt sind. Es herrscht ein reges Geschäftstreiben auf den Straßen und an jeder Ecke gibt es neue unbekannte Köstlichkeiten zu probieren (auch wenn man nicht immer weiß oder wissen will was man gerade isst). Deshalb oder auch wegen der Höhe war Marita kurzzeitig gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe, weshalb Kevin den Ausflug zu den Minen, den man als Tagestour machen kann, alleine unternahm...
Potosí war in der Kolonialzeit aufgrund des Silberreichtums des nahe gelegenen Cerro Ricos (Reicher Berg) eine der größten und reichsten Städte der Welt.
Aber die Geschichte ist nicht so schön wie sie anfangs klingt. Allein in der Kolonialzeit starben in den Minen über 8 Millionen Indios und schwarze Sklaven, die für die Spanier dort Silber abbauen mussten. Auch heute noch werden in dem, inzwischen wie ein Schweizerkäse durchlöcherten Berg, unter primitivsten Bedingungen, größtenteils händisch und ohne Sicherheitsvorkehrungen, Zink, Kupfer, Silber und noch viele andere Edelmetalle abgebaut. Es arbeiten zurzeit ca. 16.000 Menschen in den Minen und im Schnitt stirbt auch heute noch täglich ein Mensch bei Arbeitsunfällen oder an den Folgen der Minenarbeit (Staublunge).
Die Stadt selbst hat aufgrund ihres konstanten Reichtums viele Sehenswürdigkeiten, die glücklicherweise auch heute noch sehr gut erhalten und gepflegt sind. Es herrscht ein reges Geschäftstreiben auf den Straßen und an jeder Ecke gibt es neue unbekannte Köstlichkeiten zu probieren (auch wenn man nicht immer weiß oder wissen will was man gerade isst). Deshalb oder auch wegen der Höhe war Marita kurzzeitig gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe, weshalb Kevin den Ausflug zu den Minen, den man als Tagestour machen kann, alleine unternahm...
4 Tage im Gelaendewagen kreuz und quer uebers Altiplano...
Uyuni ist eine kleine Stadt mitten in der endlosen Weite des Altiplanos, die nur wegen seiner Lage inmitten einer Vielzahl von Naturwundern zum Touristenmagnet geworden ist. Von hier aus starten ein- oder mehrtägige Geländewagentouren in die einsame, surreale Salzwüste und zu all den anderen Destinationen, die man auf eigene Faust ohne Fahrzeug unmöglich erkunden kann…
Auch wir wollten uns das nicht entgehen lassen und buchten, total untypisch für uns aber leider nicht anders möglich, eine 4-tägige Tour. Und gemeinsam mit Mela und Stefan würde es schon lustig werden…
Wir hatten die Tour glücklicherweise in die entgegengesetzte Richtung, als sie von den meisten anderen Tourunternehmen gefahren wird, gebucht, entkamen dadurch auch dem großen Touristenstrom und konnten die Naturwunder NOCH mehr genießen. Der erste Tag war noch eher gemütlich mit einigen abgelegenen Andendörfern, die wir auf eigene Faust erkunden konnten, riesigen Vulkangesteinsformationen, die geradezu zum Klettern einluden und besonders für Kevin und Stefan einen riesengroßen Abendteuerspielplatz darstellten. Am Abend ging das Spielen und Erkunden in Villa Mar, der Ortschaft wo wir unsere erste Nacht verbrachten, weiter. Schon bei der Einfahrt in das Dorf sieht man ein Flugzeugwrack, das in den Felswänden hängt – Das mussten wir uns natürlich aus der Nähe ansehen! Gleich daneben entdeckten wir auch noch einen Oferschrein für Pachamama mit den aufgebahrten Gebeinen der verstorbenen Dorfschamaninnen. Nach dem Abendessen bekamen wir noch eine kurze traditionelle Musikvorführung von einer Gruppe aus dem Dorf.
Ab dem zweiten Tag war das Programm viel dichter. Es folgte ein Naturwunder nach dem anderen:
- Die Laguna Colorada, die aufgrund von Mikroorganismen ihre Farbe, je nach Windverhältnissen von zartem rosa über orange bis hin zu sattem rot ändert.
- Aguas Thermales: Wer hat schon mal auf ca. 5000m Seehöhe in heißen Quellen gebadet während andere, in Daunenjacken gehüllte Touristen wie die Pinguine daneben stehen und sich nicht reintrauen?
- Laguna Verde: Eine Lagune, in der eine chemische Reaktion stattfindet (keine Ahnung wer mit wem reagiert) und deshalb eine leuchtend türkise Färbung und weißen Schaum am Ufer hat. Der Vulkan Lincancabur mit fast 6000m im Hintergrund rundet das geniale Bild noch ab.
- Die „Sol de Mañana“-Geysire auf 5500m, die höchsten weltweit. Und die blubbern nicht nur harmlos, sondern rauchen, spucken und tosen wie ein Düsenflugzeug – besonders wenn man sie mit Schneebällen ärgert…
- Unzählige Lagunen in denen verschiedene Arten von Flamingos leben.
- Der „Arbol der Piedra“ – ein, von der Erosion geschaffener steinerner Baum, der einem Dalí-Bild entsprungen sein könnte.
- Ein Friedhof einer Prä-Inca-Kultur, die ihre Toten sitzend in künstlich aufgeschlichteten Steinhöhlen bestatteten. Die Bilder sprechen für sich.
- Die Isla de Pescada bei Sonnenaufgang - eine Insel mit Kakteen bis zu 12 Metern, die bis zu 1200 Jahren alt sind. Sie liegt mitten in der Salar de Uyuni, einer riesengroßen Salzwüste in der Proportionen verschwimmen und Raum und Zeit relativer als relativ sind… Es ist schwer sich vorzustellen, dass es in Europa Zeiten gegeben hat wo Salz mit Gold aufgewogen worden ist, wenn man auf einer bis zu 15m dicken und bis zum Horizont reichenden Salzebene steht…
- Ein Hotel gebaut aus Salz indem nicht nur Wände, sondern auch Tische, Sesseln und Betten aus dem weißen Stoff sind (nur die Kloschüsseln sind zum Glück aus Porzellan)
- Und noch viele andere kleine und größere Naturwunder; Schauspiele und Sehenswürdigkeiten, die hier den Rahmen sprengen würden.
Obwohl unsere Fotos (unserer Meinung nach) nicht schlecht geworden sind können sie trotzdem mit der Realität nicht konkurrieren. Es gibt Dinge, die muss man einfach live gesehen haben…- Genießt die Bilder trotzdem!
Auch wir wollten uns das nicht entgehen lassen und buchten, total untypisch für uns aber leider nicht anders möglich, eine 4-tägige Tour. Und gemeinsam mit Mela und Stefan würde es schon lustig werden…
Wir hatten die Tour glücklicherweise in die entgegengesetzte Richtung, als sie von den meisten anderen Tourunternehmen gefahren wird, gebucht, entkamen dadurch auch dem großen Touristenstrom und konnten die Naturwunder NOCH mehr genießen. Der erste Tag war noch eher gemütlich mit einigen abgelegenen Andendörfern, die wir auf eigene Faust erkunden konnten, riesigen Vulkangesteinsformationen, die geradezu zum Klettern einluden und besonders für Kevin und Stefan einen riesengroßen Abendteuerspielplatz darstellten. Am Abend ging das Spielen und Erkunden in Villa Mar, der Ortschaft wo wir unsere erste Nacht verbrachten, weiter. Schon bei der Einfahrt in das Dorf sieht man ein Flugzeugwrack, das in den Felswänden hängt – Das mussten wir uns natürlich aus der Nähe ansehen! Gleich daneben entdeckten wir auch noch einen Oferschrein für Pachamama mit den aufgebahrten Gebeinen der verstorbenen Dorfschamaninnen. Nach dem Abendessen bekamen wir noch eine kurze traditionelle Musikvorführung von einer Gruppe aus dem Dorf.
Ab dem zweiten Tag war das Programm viel dichter. Es folgte ein Naturwunder nach dem anderen:
- Die Laguna Colorada, die aufgrund von Mikroorganismen ihre Farbe, je nach Windverhältnissen von zartem rosa über orange bis hin zu sattem rot ändert.
- Aguas Thermales: Wer hat schon mal auf ca. 5000m Seehöhe in heißen Quellen gebadet während andere, in Daunenjacken gehüllte Touristen wie die Pinguine daneben stehen und sich nicht reintrauen?
- Laguna Verde: Eine Lagune, in der eine chemische Reaktion stattfindet (keine Ahnung wer mit wem reagiert) und deshalb eine leuchtend türkise Färbung und weißen Schaum am Ufer hat. Der Vulkan Lincancabur mit fast 6000m im Hintergrund rundet das geniale Bild noch ab.
- Die „Sol de Mañana“-Geysire auf 5500m, die höchsten weltweit. Und die blubbern nicht nur harmlos, sondern rauchen, spucken und tosen wie ein Düsenflugzeug – besonders wenn man sie mit Schneebällen ärgert…
- Unzählige Lagunen in denen verschiedene Arten von Flamingos leben.
- Der „Arbol der Piedra“ – ein, von der Erosion geschaffener steinerner Baum, der einem Dalí-Bild entsprungen sein könnte.
- Ein Friedhof einer Prä-Inca-Kultur, die ihre Toten sitzend in künstlich aufgeschlichteten Steinhöhlen bestatteten. Die Bilder sprechen für sich.
- Die Isla de Pescada bei Sonnenaufgang - eine Insel mit Kakteen bis zu 12 Metern, die bis zu 1200 Jahren alt sind. Sie liegt mitten in der Salar de Uyuni, einer riesengroßen Salzwüste in der Proportionen verschwimmen und Raum und Zeit relativer als relativ sind… Es ist schwer sich vorzustellen, dass es in Europa Zeiten gegeben hat wo Salz mit Gold aufgewogen worden ist, wenn man auf einer bis zu 15m dicken und bis zum Horizont reichenden Salzebene steht…
- Ein Hotel gebaut aus Salz indem nicht nur Wände, sondern auch Tische, Sesseln und Betten aus dem weißen Stoff sind (nur die Kloschüsseln sind zum Glück aus Porzellan)
- Und noch viele andere kleine und größere Naturwunder; Schauspiele und Sehenswürdigkeiten, die hier den Rahmen sprengen würden.
Obwohl unsere Fotos (unserer Meinung nach) nicht schlecht geworden sind können sie trotzdem mit der Realität nicht konkurrieren. Es gibt Dinge, die muss man einfach live gesehen haben…- Genießt die Bilder trotzdem!
Samstag, 16. Juni 2007
Allgemeines ueber Bolivien...
Da sich unter Bolivien kaum jemand etwas vorstellen kann – zuerst ein paar interessante Fakten: Das Land ist flächenmäßig so groß wie Frankreich und Spanien zusammen, hat aber nur ca. so viele Einwohner wie Österreich. Ungefähr die Hälfte Boliviens befindet sich auf über 3000m (Altiplano) die andere Hälfte gehört zum Amazonasbecken. Ca. 60% der Bolivianer haben noch rein indigene Wurzeln und nur ein minimaler Anteil der Bevölkerung hat europäische Vorfahren. Dadurch haben hier noch sehr viele alte Rituale und Gebräuche überlebt und werden auch heute noch praktiziert. Besonders der Pachamama (Mutter Erde) wird häufig geopfert – das geht vom ersten Schluck Bier, der auf den Boden gegossen wird bis hin zu Tieropfern, die zu besonderen Anlässen gemacht werden.
Viele Menschen, besonders die Älteren, tragen auch im Alltag immer noch die traditionelle Andentracht. Das gesamte Geschäftstreiben spielt sich auf der Straße ab. Supermärkte gibt es praktisch keine, dafür verwandelt sich die halbe Stadt jeden Abend in einen großen Markt wo man von den Suppennudeln bis zur Kloschüssel alles kaufen kann.
Die bolivianische Kultur hat uns von Anfang an in ihren Bann gezogen. Die Leute sind (mit einer Ausnahme – mehr dazu später) sehr sympathisch, herzlich und offen. Außerdem sind die Bolivianer sehr viel praktischer veranlagt als zum Beispiel die Chilenen – Sie arbeiten rationeller und bauen solider und gerader. Außerdem funktioniert alles viel reibungsloser und unkomplizierter als in manch anderem südamerikanischen Land. (In Chile dauert es z.B.: 1-2 Stunden ein einfaches Paket nach Europa zu senden – in Bolivien ist das in 10 Minuten erledigt)
Alles in allem ein geniales Land.
Viele Menschen, besonders die Älteren, tragen auch im Alltag immer noch die traditionelle Andentracht. Das gesamte Geschäftstreiben spielt sich auf der Straße ab. Supermärkte gibt es praktisch keine, dafür verwandelt sich die halbe Stadt jeden Abend in einen großen Markt wo man von den Suppennudeln bis zur Kloschüssel alles kaufen kann.
Die bolivianische Kultur hat uns von Anfang an in ihren Bann gezogen. Die Leute sind (mit einer Ausnahme – mehr dazu später) sehr sympathisch, herzlich und offen. Außerdem sind die Bolivianer sehr viel praktischer veranlagt als zum Beispiel die Chilenen – Sie arbeiten rationeller und bauen solider und gerader. Außerdem funktioniert alles viel reibungsloser und unkomplizierter als in manch anderem südamerikanischen Land. (In Chile dauert es z.B.: 1-2 Stunden ein einfaches Paket nach Europa zu senden – in Bolivien ist das in 10 Minuten erledigt)
Alles in allem ein geniales Land.
Freitag, 8. Juni 2007
Calama und die ewige Zugfahrt...von 2800m auf knapp 4000m...
Es ist schön, sich mit Freunden zu treffen und nicht in ewiger Handykontrollverbindung miteinander zu stehen. Wir trafen uns einfach zwischen 12 und 17 Uhr in Calama auf der Plaza. Falls einer von uns nicht kommen sollte schreibt der andere ein Mail mit der Unterkunft wo man zu finden ist. Hat alles einwandfrei geklappt. Pünktlich um ¾ 5 kamen Mela und Stefan an (Wir hatten schon ab 13 Uhr gewartet – Selber schuld!)
Von Calama nach Uyuni (Bolivien) fährt einmal wöchentlich ein Zug. Er ist langsam, es ist kalt und auch sonst haben sich unsere Informationen nicht sehr gemütlich angehört. Grund genug diesen Horrortrip zu wagen (Unser Reiseführer empfiehlt ihn nur für masochistische Eisenbahnfetischisten). Jeder Chilene, dem wir von unseren Plänen erzählt hatten, riet uns davon ab und deutete uns den Vogel als wir darauf bestanden den Trip machen zu wollen.
Als wir am nächsten Morgen die Tickets kaufen wollten erklärte uns eine nette Dame vom Sicherheitsdienst, dass es im Zug kalt wird (-20°C), es keine Verpflegung gibt und die Fahrtdauer zwischen 16 und 32 Stunden beträgt (alles Sachen, die wir schon wussten) und zeigte uns den Ausgang. Als wir dann darauf bestanden Tickets kaufen zu wollen schüttelte sie nur den Kopf und zeigte uns den Schalter. Unsere Informationen bzgl. Dieses Zuges gingen so weit, dass angeblich auch Tiere im Personenabteil transportiert werden, es nur 1 Toilette im ganzen Zug gibt und man die meiste Zeit neben dem Zug spazieren gehen könnte, weil er so langsam den Pass hinaufkriecht. Das erste was wir hörten als wir in den Zug stiegen war: „No tenemos luz – Wir haben kein Licht!“ Und das um Mitternacht! Also schlichteten wir uns im Schein der Taschenlampen mit den anderen 5 Travellern und 4 Einheimischen (zum Glück ohne Tiere) in den einzigen Personenwagen (was die 1 Toilette gar nicht mehr so schlimm erscheinen lässt). Es wurde noch ein wenig gefeiert (mit Bier und Wein) und dann gingen alle schlafen und machten sich auf eine saukalte Nacht gefasst. Und diese kam nicht…Es mag an unseren Daunenschlafsäcken liegen oder den „genauen“ Maßangaben, die Südamerikaner geben, aber es war wärmer als so manche Nächte im Zelt…
Trotzdem war der nächste Morgen für die meisten von uns (Marita ausgenommen) nicht ganz so angenehm. Der erste Kater auf 4000m macht einfach keinen Spaß…
Die Zugfahrt war geprägt von ewigen Wartezeiten und Höchstgeschwindigkeiten von vielleicht 40km/h, meist jedoch nur Schrittgeschwindigkeit und so brauchten wir für eine Strecke von ca. 400km gute 20 Stunden. Aber die Strapazen hatten sich auf jeden Fall gelohnt: Es gibt fast keine schönere Art auf das Altiplano (Andenhochebene mit ca. 4000m) hinaufzufahren. Mit einem komplett veralteten Zug, auf Schienen, die meist nur im Sand verlegt sind (und dadurch entsprechend schwingen) bekommt die faszinierende Andenlandschaft mit ihren hohen Bergen, ewigen geraden Flächen und Salzseen einen besonderen Reiz.
Völlig übermüdet, aber in einem Stück stiegen wir in Uyuni auf 3669,25m (so die offizielle Angabe am Bahnhof) aus. Von hier aus machen wir eine 4-tägige Tour in die Salar de Uyuni mit Salzseen, Vulkanen, Geysiren, Lagunen mit Flamingos (für alle Dänen: da schwimmt kein Styropor am See rum), Thermen kolonialen Dörfern und vielem mehr….Aber davon beim nächsten mal….
Von Calama nach Uyuni (Bolivien) fährt einmal wöchentlich ein Zug. Er ist langsam, es ist kalt und auch sonst haben sich unsere Informationen nicht sehr gemütlich angehört. Grund genug diesen Horrortrip zu wagen (Unser Reiseführer empfiehlt ihn nur für masochistische Eisenbahnfetischisten). Jeder Chilene, dem wir von unseren Plänen erzählt hatten, riet uns davon ab und deutete uns den Vogel als wir darauf bestanden den Trip machen zu wollen.
Als wir am nächsten Morgen die Tickets kaufen wollten erklärte uns eine nette Dame vom Sicherheitsdienst, dass es im Zug kalt wird (-20°C), es keine Verpflegung gibt und die Fahrtdauer zwischen 16 und 32 Stunden beträgt (alles Sachen, die wir schon wussten) und zeigte uns den Ausgang. Als wir dann darauf bestanden Tickets kaufen zu wollen schüttelte sie nur den Kopf und zeigte uns den Schalter. Unsere Informationen bzgl. Dieses Zuges gingen so weit, dass angeblich auch Tiere im Personenabteil transportiert werden, es nur 1 Toilette im ganzen Zug gibt und man die meiste Zeit neben dem Zug spazieren gehen könnte, weil er so langsam den Pass hinaufkriecht. Das erste was wir hörten als wir in den Zug stiegen war: „No tenemos luz – Wir haben kein Licht!“ Und das um Mitternacht! Also schlichteten wir uns im Schein der Taschenlampen mit den anderen 5 Travellern und 4 Einheimischen (zum Glück ohne Tiere) in den einzigen Personenwagen (was die 1 Toilette gar nicht mehr so schlimm erscheinen lässt). Es wurde noch ein wenig gefeiert (mit Bier und Wein) und dann gingen alle schlafen und machten sich auf eine saukalte Nacht gefasst. Und diese kam nicht…Es mag an unseren Daunenschlafsäcken liegen oder den „genauen“ Maßangaben, die Südamerikaner geben, aber es war wärmer als so manche Nächte im Zelt…
Trotzdem war der nächste Morgen für die meisten von uns (Marita ausgenommen) nicht ganz so angenehm. Der erste Kater auf 4000m macht einfach keinen Spaß…
Die Zugfahrt war geprägt von ewigen Wartezeiten und Höchstgeschwindigkeiten von vielleicht 40km/h, meist jedoch nur Schrittgeschwindigkeit und so brauchten wir für eine Strecke von ca. 400km gute 20 Stunden. Aber die Strapazen hatten sich auf jeden Fall gelohnt: Es gibt fast keine schönere Art auf das Altiplano (Andenhochebene mit ca. 4000m) hinaufzufahren. Mit einem komplett veralteten Zug, auf Schienen, die meist nur im Sand verlegt sind (und dadurch entsprechend schwingen) bekommt die faszinierende Andenlandschaft mit ihren hohen Bergen, ewigen geraden Flächen und Salzseen einen besonderen Reiz.
Völlig übermüdet, aber in einem Stück stiegen wir in Uyuni auf 3669,25m (so die offizielle Angabe am Bahnhof) aus. Von hier aus machen wir eine 4-tägige Tour in die Salar de Uyuni mit Salzseen, Vulkanen, Geysiren, Lagunen mit Flamingos (für alle Dänen: da schwimmt kein Styropor am See rum), Thermen kolonialen Dörfern und vielem mehr….Aber davon beim nächsten mal….
San Pedro de Atacama...mitten in der trockensten Wueste der Welt...
Nach 2 Tagen auf der Straße (und des Nachts im Straßengraben) kamen wir in San Pedro de Atacama, einer kleinen Oase mitten in der trockensten Wüste der Welt an. San Pedro ist eines der Ziele, die jeder Chilereisende besucht haben muss. Nicht nur der Ort selbst mit seinen Lehmhäusern, engen Gassen und gemütlichen Lokalen hat einen gewissen Reiz, sondern auch die Umgebung rund um San Pedro hat einiges zu bieten. Hier gibt es von Pre-Inca-Ruinen über Salzseen, Geysire und Thermen bis hin zu Sandboarddünen alles was das Travellerherz begehrt. Dadurch, dass es so ein beliebtes Touristenziel ist, sind die Preise leider auch entsprechend hoch, aber wir trafen zum Glück wieder Mela und Stefan (HTC-United again!!!), die bei einem ständig eingerauchten Musikus Unterkunft gefunden hatten, der auch günstig Fahrräder verleiht. Und so erkundeten wir die Umgebung auf 2 Rädern auf eigene Faust.
Der erste Tagestrip ging ins Valle de los Muertos (Death Valley) wo wir, als wir vor den großen Sanddünen standen spontan entschieden uns ein Sandboard zu organisieren. Also radelte Stefan (unser Held des Tages) zurück in den Ort um eines auszuleihen.
Die ersten Versuche waren enttäuschend. Sich 20 Minuten die Düne hochzukämpfen um dann anschließend mit ca. 3km/h wieder runterzurutschen hat echt nicht viel von Funsport. Doch als wir dann (dem Rat des Vermieters folgend) doch das Board einwachsten machte die Sache gleich mehr Spaß. Steuern kann man so ein Ding zwar nicht, bremsen auch nicht, aber dafür geht es ab wie die Sau (Zitat: Kevin). Irgendwann, wenn das Board viel zu schnell ist, merkt man, dass die einzige Möglichkeit zu bremsen ein mehr oder weniger schmerzhafter Sturz wäre, aber man bleibt trotzdem drauf stehen, beschleunigt noch mehr und landet dann mit wahnsinniger Geschwindigkeit Kopf voran im Sand und schlägt noch mindestens 3 Purzelbäume. Während neben uns eine geguidete Tour den Marienkäferhügel hinunterrutschte hatten wir auf der schwarzen Piste einen Riesenspaß. Verletzt hat sich an diesem Nachmittag (trotz wagemutiger Stunts) zum Glück keiner…
Am nächsten Tag radelten wir zu einer Ruinensiedlung von Atacameños, einer Pre-Inca-Kutur, die hier vor einigen Tausend Jahren gelebt hatte. Das Schöne an dieser Sehenswürdigkeit ist, dass man mitten durch die Ruinen wandert, in die Häuser gehen kann und so richtig ein Gefühl dafür bekommt wie die Menschen zu dieser Zeit gelebt haben. Danach gings (aufgrund einer Reifenpanne leider zu Fuß) weiter zur Quebrada del Diabolo (Teufelsschlucht). Das ist ein Wüstental, das vom Wasser so ausgewaschen wurde, dass ein Labyrinth aus Wegen und Höhlen entstanden ist. Kevin und Stefan hatten die größte Freude damit auf diesem Abenteuerspielplatz jede Höhle und jede Nische zu erkunden.
Hundemüde verabschliedeten wir uns am Abend von Mela und Stefan, die noch einen Freund in Antofagasta besuchen wollten und verabredeten uns für in 2 Tagen in Calama, wo wir gemeinsam nach Bolivien reisen wollten. Wir machten uns noch einen gemütlichen Tag in San Pedro und stoppten dann (wie immer in Rekordgeschwindigkeit) nach Calama…
Der erste Tagestrip ging ins Valle de los Muertos (Death Valley) wo wir, als wir vor den großen Sanddünen standen spontan entschieden uns ein Sandboard zu organisieren. Also radelte Stefan (unser Held des Tages) zurück in den Ort um eines auszuleihen.
Die ersten Versuche waren enttäuschend. Sich 20 Minuten die Düne hochzukämpfen um dann anschließend mit ca. 3km/h wieder runterzurutschen hat echt nicht viel von Funsport. Doch als wir dann (dem Rat des Vermieters folgend) doch das Board einwachsten machte die Sache gleich mehr Spaß. Steuern kann man so ein Ding zwar nicht, bremsen auch nicht, aber dafür geht es ab wie die Sau (Zitat: Kevin). Irgendwann, wenn das Board viel zu schnell ist, merkt man, dass die einzige Möglichkeit zu bremsen ein mehr oder weniger schmerzhafter Sturz wäre, aber man bleibt trotzdem drauf stehen, beschleunigt noch mehr und landet dann mit wahnsinniger Geschwindigkeit Kopf voran im Sand und schlägt noch mindestens 3 Purzelbäume. Während neben uns eine geguidete Tour den Marienkäferhügel hinunterrutschte hatten wir auf der schwarzen Piste einen Riesenspaß. Verletzt hat sich an diesem Nachmittag (trotz wagemutiger Stunts) zum Glück keiner…
Am nächsten Tag radelten wir zu einer Ruinensiedlung von Atacameños, einer Pre-Inca-Kutur, die hier vor einigen Tausend Jahren gelebt hatte. Das Schöne an dieser Sehenswürdigkeit ist, dass man mitten durch die Ruinen wandert, in die Häuser gehen kann und so richtig ein Gefühl dafür bekommt wie die Menschen zu dieser Zeit gelebt haben. Danach gings (aufgrund einer Reifenpanne leider zu Fuß) weiter zur Quebrada del Diabolo (Teufelsschlucht). Das ist ein Wüstental, das vom Wasser so ausgewaschen wurde, dass ein Labyrinth aus Wegen und Höhlen entstanden ist. Kevin und Stefan hatten die größte Freude damit auf diesem Abenteuerspielplatz jede Höhle und jede Nische zu erkunden.
Hundemüde verabschliedeten wir uns am Abend von Mela und Stefan, die noch einen Freund in Antofagasta besuchen wollten und verabredeten uns für in 2 Tagen in Calama, wo wir gemeinsam nach Bolivien reisen wollten. Wir machten uns noch einen gemütlichen Tag in San Pedro und stoppten dann (wie immer in Rekordgeschwindigkeit) nach Calama…
Pisco Elquí...
Das Valle de Elquí ist ein Tal mit einem Klima, das sich besonders zum Weinanbau eignet. Deshalb wird hier auch der Pisco, das chilenische Nationalgetränk, das aus Trauben gemacht wird, gebrannt. Jedes Dorf hat seine eigene kleine Brennerei. Außerdem gedeihen hier Papayas, Orangen, Zitronen, Kaktusfeigen, Granatäpfel und Avocados, und das, obwohl es in diesem Tal nur ca. 4-mal im Jahr regnet.
In Pisco Elquí kurierten wir uns erst mal so richtig aus. Von Mela und Stefan hatten wir den Tipp von Felipes (noch nicht ganz legalem) Hostal wo wir günstig unterkommen konnten. Dort, in „Little Jamaica“ hatten wir ein gemütliches Zimmer mit Balkon, von dem aus wir das Geschehen auf der Strasse und der Plaza mitverfolgen konnten. Es tut sich nicht viel in Pisco, aber es hat was Entspannendes, wenn man jeden Morgen mit einem Kaffee in der Hand am Balkon sitzt, den Straßenkehrer grüßt und zusieht wie die Ortschaft schön langsam zum Leben erwacht.
Neben exzessivem Nichtstun und Auskurieren erkundeten wir auch ein bisschen die Gegend und genossen die Ruhe und das milde Klima des Tals.
Das einzig „wirklich aufregende“ in dieser knappen Woche war das Fest zum Jahrestag des Pazifikkrieges, bei dem die Schüler theaterspielten und die örtliche Blaskapelle (sehr, sehr falsch) aufspielte.
Nachdem wir uns wieder komplett erholt hatten wurden die Rucksäcke gepackt und der Daumen wieder einmal gestreckt. Nächstes Ziel: San Pedro de Atacama.
In Pisco Elquí kurierten wir uns erst mal so richtig aus. Von Mela und Stefan hatten wir den Tipp von Felipes (noch nicht ganz legalem) Hostal wo wir günstig unterkommen konnten. Dort, in „Little Jamaica“ hatten wir ein gemütliches Zimmer mit Balkon, von dem aus wir das Geschehen auf der Strasse und der Plaza mitverfolgen konnten. Es tut sich nicht viel in Pisco, aber es hat was Entspannendes, wenn man jeden Morgen mit einem Kaffee in der Hand am Balkon sitzt, den Straßenkehrer grüßt und zusieht wie die Ortschaft schön langsam zum Leben erwacht.
Neben exzessivem Nichtstun und Auskurieren erkundeten wir auch ein bisschen die Gegend und genossen die Ruhe und das milde Klima des Tals.
Das einzig „wirklich aufregende“ in dieser knappen Woche war das Fest zum Jahrestag des Pazifikkrieges, bei dem die Schüler theaterspielten und die örtliche Blaskapelle (sehr, sehr falsch) aufspielte.
Nachdem wir uns wieder komplett erholt hatten wurden die Rucksäcke gepackt und der Daumen wieder einmal gestreckt. Nächstes Ziel: San Pedro de Atacama.
La Serena...
Nach 2 Tagen und einigen Hundert Kilometern erreichten wir die alte Kolonial- und Piratenstadt La Serena. Hier sollten wir uns endlich wieder mit unseren Tramperkollegen Mela und Stefan treffen – HTC United!!!!! (Hardcoretrampercrew!)
Nach einem E-Mail-Check im Internetcafe wussten wo wir nach den beiden suchen mussten – Sie warteten auf gut Glück beim Leuchtturm am Strand. Sollten sie nicht da sein würden sie uns eine Nachricht am Kiosk hinterlassen….Aber sie waren da und begrüßten uns mit einem freudigen Husten!
Nachdem sich in La Serena kein Campingplatz so richtig anbot, beschlossen wir gleich am Strand zu bleiben und dort wild unsere Zelte aufzuschlagen. Mela lag die meiste Zeit krank im Zelt und auch das Wetter war nicht SO schön wie erwartet, aber trotzdem verbrachten wir ein paar gemütliche Tage am Strand mit Lagerfeuer, Riesengrillerei, Reiseerlebnisse austauschen und einfach Ausspannen. Nachdem es Mela aber nach einigen Tagen immer noch nicht besser ging und wir auch schön langsam zu kränkeln begannen verzogen wir in ein Hostal, das wir innerhalb kürzester Zeit niederstreckten (ansteckten). Nach weiteren 2 Tagen zog es Mela und Stefan weiter nach Norden und uns ins Valle de Elquí. Es ist gar nicht so einfach Autozustoppen und dabei nicht zu husten und den Fahrer anzustecken…
Nach einem E-Mail-Check im Internetcafe wussten wo wir nach den beiden suchen mussten – Sie warteten auf gut Glück beim Leuchtturm am Strand. Sollten sie nicht da sein würden sie uns eine Nachricht am Kiosk hinterlassen….Aber sie waren da und begrüßten uns mit einem freudigen Husten!
Nachdem sich in La Serena kein Campingplatz so richtig anbot, beschlossen wir gleich am Strand zu bleiben und dort wild unsere Zelte aufzuschlagen. Mela lag die meiste Zeit krank im Zelt und auch das Wetter war nicht SO schön wie erwartet, aber trotzdem verbrachten wir ein paar gemütliche Tage am Strand mit Lagerfeuer, Riesengrillerei, Reiseerlebnisse austauschen und einfach Ausspannen. Nachdem es Mela aber nach einigen Tagen immer noch nicht besser ging und wir auch schön langsam zu kränkeln begannen verzogen wir in ein Hostal, das wir innerhalb kürzester Zeit niederstreckten (ansteckten). Nach weiteren 2 Tagen zog es Mela und Stefan weiter nach Norden und uns ins Valle de Elquí. Es ist gar nicht so einfach Autozustoppen und dabei nicht zu husten und den Fahrer anzustecken…
Santiago de Chile - eine Stadt mit fast so vielen Einwohnern wie Oesterreich...
Am Tag nach der Vulkanbesteigung hieß es für uns wieder: Raus auf die Straße, freundlich grinsen und den Daumen strecken. Ziel war Santiago de Chile. Für diese Etappe von 900km hatten wir eigentlich mit 2-3 Tagen gerechnet, aber unser Stopperglück scheint grenzenlos zu sein. Obwohl wir erst gegen Mittag angefangen hatten zu stoppen, stiegen wir noch am selben Abend in Santiago direkt vor dem Hotel aus einem Auto…
Für eine Stadt mit über 6 Mio. Einwohnern ist Santiago eigentlich ganz gemütlich. Im Zentrum gibt es viele grüne Plazas und Fußgängerzonen, die zum flanieren einladen. Und wenn man den Blick zum Horizont schweifen lässt, sieht man hinter den Wolkenkratzern, wenn man ganz genau hinschaut die Anden durch den Smog hindurchschimmern. Wir erkundeten die Stadt zu Fuss und machten Einkäufe. Besonders letzeres ist erwähnenswert: Wir brauchten neue, wärmere Schlafsäcke fürs Altiplano und die sind gar nicht so leicht aufzutreiben. Nach über 20km City-Trekking (oder -Drecking???) und unzähligen Einkaufszentrumsbesuchen haben es doch geschafft…Wir sind nun Besitzer von zwei neuen warmen Daunenwürsten. Die Hochanden können kommen!
Nach dem ganzen Dreck (unsere Lungen begannen schon zu schmerzen) und 2 Nächten in einem Greenhorn-Hostel voller „Abenteurer“ (Es gibt echt Leute, die mit einem Rollkoffer, Beautycase und einer Rüschenschlafmaske das wilde Lateinamerika „entdecken“!) verließen wir die Stadt fluchtartig – Wie es sich für echte HTCler gehört natürlich ohne Öffis. Nach einigen überkletterten Zäunen, durchwanderten Obdachlosensiedlungen und verscheuchten Streunern fanden wir endlich aus dem Autobahnknoten heraus, zu unserer Auffahrt. Wir schrieben noch schnell ein Pappendeckelschild „Al Norte“ und waren schon bald in selbige Richtung, nach La Serena, unterwegs…
Für eine Stadt mit über 6 Mio. Einwohnern ist Santiago eigentlich ganz gemütlich. Im Zentrum gibt es viele grüne Plazas und Fußgängerzonen, die zum flanieren einladen. Und wenn man den Blick zum Horizont schweifen lässt, sieht man hinter den Wolkenkratzern, wenn man ganz genau hinschaut die Anden durch den Smog hindurchschimmern. Wir erkundeten die Stadt zu Fuss und machten Einkäufe. Besonders letzeres ist erwähnenswert: Wir brauchten neue, wärmere Schlafsäcke fürs Altiplano und die sind gar nicht so leicht aufzutreiben. Nach über 20km City-Trekking (oder -Drecking???) und unzähligen Einkaufszentrumsbesuchen haben es doch geschafft…Wir sind nun Besitzer von zwei neuen warmen Daunenwürsten. Die Hochanden können kommen!
Nach dem ganzen Dreck (unsere Lungen begannen schon zu schmerzen) und 2 Nächten in einem Greenhorn-Hostel voller „Abenteurer“ (Es gibt echt Leute, die mit einem Rollkoffer, Beautycase und einer Rüschenschlafmaske das wilde Lateinamerika „entdecken“!) verließen wir die Stadt fluchtartig – Wie es sich für echte HTCler gehört natürlich ohne Öffis. Nach einigen überkletterten Zäunen, durchwanderten Obdachlosensiedlungen und verscheuchten Streunern fanden wir endlich aus dem Autobahnknoten heraus, zu unserer Auffahrt. Wir schrieben noch schnell ein Pappendeckelschild „Al Norte“ und waren schon bald in selbige Richtung, nach La Serena, unterwegs…
Pucón und Vulkan Villarica...
Glück muss man haben! Unser letzter Lift bis Pucón war eine Frau, die uns nachdem sie für uns am Campingplatz nach dem Preis gefragt und uns noch eine Führung durch die Stadt gegeben hatte einlud bei ihr zu wohnen – zum Campingplatztarif. Da das Wetter mehr als mies zum Campen war stimmten wir zu und die vermeintliche Homestay-Alternative stellte sich als kleines Apartment mit privatem Bad und kleiner Küche heraus. Eine richtige 20m2 Wohnung mit allem Drum und dran. Normalerweise sind diese Miniapartments gerade in Pucón sehr teuer, aber da sie selber viel unterwegs war als sie jung war kamen wir in den Genuss dieses Spezialtarifs. So ließ es sich auf gutes Wetter warten, welches auch nach 5! Tagen endlich kam. In der Zwischenzeit hatten wir alle Infos über den Vulkan Villarica zusammengetragen, Ausrüstungsverleih organisiert und eine Alpenvereinsmitgliedschaftsbestätigung gefälscht – Jetzt konnten wir den Vulkan besteigen.
Um 6 Uhr in der Früh fuhren wir mit dem Taxi im Stockdunkeln hinauf zum Fuße des Skiressorts Villarica wo wir zum Glück vor den Leuten von Conaf (chilenischer Andenverein), welche unseren Aufstieg noch vereiteln hätten können, ankamen. Durch unseren frühen Start waren wir die ersten, die nach einer Woche Schlechtwetterpause den Vulkan wieder bestiegen. Außerdem war zu dieser Tageszeit der Untergrund noch fest gefroren, wodurch wir bald die Steigeisen brauchten um uns im steilen Eis halten zu können. Je weiter wir nach oben kamen umso heftiger wurde leider auch der Wind und wir brauchten auch bald die Eispickel um nicht runtergeweht zu werden. Mit jedem Meter, den wir weiter aufstiegen wurde er stärker und mehr Eiskristalle pfiffen uns um die Nase. Kurz unter dem Gipfel war dann endgültig Schluss. Kevin versuchte mit letzter Kraft dem Vulkan ein paar Meter abzuringen, musste aber auch bald aufgeben. Fazit der Aktion: Erfrierungen an 6 Fingern (Naja, man sollte halt warme Handschuhe mit ganzen Fingern für Vulkanbesteigungen tragen, keine 1€-Supermarkt-Kinderhandschuhe bei denen sich die Finger auftrennen…)
Leider ging sich der Gipfel nicht aus und der Blick auf die glühende Lava blieb uns verwehrt, aber gelohnt hat sich der Trip allemal – ein echt genialer Berg dieser Vulkan. Irgendwann kommen wir zurück und dann…
Um 6 Uhr in der Früh fuhren wir mit dem Taxi im Stockdunkeln hinauf zum Fuße des Skiressorts Villarica wo wir zum Glück vor den Leuten von Conaf (chilenischer Andenverein), welche unseren Aufstieg noch vereiteln hätten können, ankamen. Durch unseren frühen Start waren wir die ersten, die nach einer Woche Schlechtwetterpause den Vulkan wieder bestiegen. Außerdem war zu dieser Tageszeit der Untergrund noch fest gefroren, wodurch wir bald die Steigeisen brauchten um uns im steilen Eis halten zu können. Je weiter wir nach oben kamen umso heftiger wurde leider auch der Wind und wir brauchten auch bald die Eispickel um nicht runtergeweht zu werden. Mit jedem Meter, den wir weiter aufstiegen wurde er stärker und mehr Eiskristalle pfiffen uns um die Nase. Kurz unter dem Gipfel war dann endgültig Schluss. Kevin versuchte mit letzter Kraft dem Vulkan ein paar Meter abzuringen, musste aber auch bald aufgeben. Fazit der Aktion: Erfrierungen an 6 Fingern (Naja, man sollte halt warme Handschuhe mit ganzen Fingern für Vulkanbesteigungen tragen, keine 1€-Supermarkt-Kinderhandschuhe bei denen sich die Finger auftrennen…)
Leider ging sich der Gipfel nicht aus und der Blick auf die glühende Lava blieb uns verwehrt, aber gelohnt hat sich der Trip allemal – ein echt genialer Berg dieser Vulkan. Irgendwann kommen wir zurück und dann…
Abonnieren
Posts (Atom)