Nach der realitätenverzerrenden Tour in Uyuni ging es weiter in die alte Kolonialstadt Potosí – der höchstgelegenen Großstadt der Welt auf atemraubenden 4070m. Hier mussten wir uns auch von unseren Reisekameraden Mela und Stefan trennen, da ihre Zeit in Südamerika leider dem Ende zuging und sie einen Flug in Santiago erwischen mussten.
Potosí war in der Kolonialzeit aufgrund des Silberreichtums des nahe gelegenen Cerro Ricos (Reicher Berg) eine der größten und reichsten Städte der Welt.
Aber die Geschichte ist nicht so schön wie sie anfangs klingt. Allein in der Kolonialzeit starben in den Minen über 8 Millionen Indios und schwarze Sklaven, die für die Spanier dort Silber abbauen mussten. Auch heute noch werden in dem, inzwischen wie ein Schweizerkäse durchlöcherten Berg, unter primitivsten Bedingungen, größtenteils händisch und ohne Sicherheitsvorkehrungen, Zink, Kupfer, Silber und noch viele andere Edelmetalle abgebaut. Es arbeiten zurzeit ca. 16.000 Menschen in den Minen und im Schnitt stirbt auch heute noch täglich ein Mensch bei Arbeitsunfällen oder an den Folgen der Minenarbeit (Staublunge).
Die Stadt selbst hat aufgrund ihres konstanten Reichtums viele Sehenswürdigkeiten, die glücklicherweise auch heute noch sehr gut erhalten und gepflegt sind. Es herrscht ein reges Geschäftstreiben auf den Straßen und an jeder Ecke gibt es neue unbekannte Köstlichkeiten zu probieren (auch wenn man nicht immer weiß oder wissen will was man gerade isst). Deshalb oder auch wegen der Höhe war Marita kurzzeitig gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe, weshalb Kevin den Ausflug zu den Minen, den man als Tagestour machen kann, alleine unternahm...
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