Dienstag, 23. Dezember 2008

Lanquín und Semuc Champey...

Da Semuc Champey und die nahe gelegenen Höhlen von Lanquin zum Pflichtprogramm eines jeden Backpackers gehören, mussten wir natürlich auch hin. Aus Erfahrung meiden wir normalerweise jede Art von geguideter Tour, aber in diesem Fall stimmte das Preis-Leistungs-Verhältnis und es war die einzige Möglichkeit wirklich alles zu sehen. Und wir wurden positiv überrascht.

Zuerst ging es in die erst kürzlich entdeckte Cueva de las Marias. Der Ursprung des Baches der aus dieser Höhle rinnt, ist bis heute noch ein Rätsel… Mit Badehosen, Kerzen und Kopflampen ausgestattet wateten wir in das eiskalte Wasser der Höhle. Teilweise mussten wir mit der Kerze in der Hand längere Strecken schwimmen, passierten einige Engstellen und kletterten in einem Wasserfall am Seil hoch. Ist schon ein mulmiges Gefühl wenn man in einer dunklen Höhle im schwarzen tiefen Wasser schwimmt und nicht genau weiß was so alles da drinnen lebt...

Am Rückweg ging es dann durch die Klospülung. An dieser Stelle verengt sich die Höhle auf einen schmalen Schlitz, in dem nach wenigen Metern das Wasser plötzlich wie in einer Klospülung in einem kleinen Loch verschwindet. Der Guide erklärt dir nur wo du deine Hände und Füße platzieren musst und wann du auslassen sollst. Unwissend wo du landen wirst platscht du in einen kleinen darunter liegenden Pool…

Völlig unterkühlt und durchgefroren kamen wir nach 2 Stunden wieder ans Tageslicht.

Nach der Höhle ging es im Autoschlauch den Fluss hinunter. Beim Rückweg sprangen wir noch (wer wollte) von einer 8 Meter hohen Brücke. Kevin musste natürlich auf Anhieb einen Kopfsprung wagen…er blieb der Einzige an diesem Tag.

Dann ging es auf eine etwa halbstündige Wanderung zu einem Aussichtspunkt, von wo aus wir die berühmten Pools von Semuc Champey aus mehreren hundert Metern Höhe bewundern konnten. Wieder unten beim Fluss konnten wir durchgeschwitzt von der Dschungelwanderung endlich in die kühlen, glasklaren Pools springen. Das Besondere an Semuc Champey ist, dass ein reißender Fluss in einer Höhle verschwindet und erst nach mehreren Hundert Metern wieder donnernd ans Tageslicht kommt. Auf dem Dach der Höhle, das wie eine natürliche Brücke wirkt, hat sich im Lehmstein eine Unzahl von glasklaren, türkis schimmernden Pools und Wasserfällen gebildet. Es gibt unzählige Felsen, die zum Hineinspringen einladen, natürliche Wasserrutschen und mehre Meter tiefe Pools. Das ganze wirkt wie ein natürlich entstandener Wasserfreizeitpark und ist einfach paradiesisch!

Nach diesem ereignisreichen Tag fielen wir am Abend hundemüde in unsere Hängematten – Reisen kann so schön sein!!!

Cobán - alte Braeuche und Kaffee

In die kleine Stadt Cobán sind wir eigentlich nur deswegen gefahren, weil es am Weg nach Semuc Champey liegt. Es gab aber dann doch einige nette Dinge zu sehen. Mit seiner Lage auf knapp über tausend Metern bietet sich die Gegend rund um Cobán für den Anbau von Hochlandkaffee an. Das Wetter hier ist auch genauso wie es der Kaffee mag – schön feucht und kühl. Nur wir zwei Karibikverwöhnten fühlten uns nicht so wohl…

Trotzdem machten wir volles Sightseeingprogramm. Erst gings zur Kaffee-Finca Magdalena, wo wir alles über die koffeinhaltigen Bohnen und ihre Verarbeitung erfuhren. Diese Kaffeeplantage wurde 1880 von einem deutschen Auswanderer gegründet und produziert noch immer qualitativ hochwertigen Exportkaffee. Echt nett mal zu sehen wo unsere heiß geliebte schwarze Suppe herkommt.

Gestärkt mit einer Tasse frisch gerösteten Kaffees ging es weiter zum Templo el Calvario. Der Kreuzweg, der zu dieser Kapelle führt, wurde von den Indigenas etwas umfunktioniert. In den kleinen Nischen findet man nicht mehr den Leidensweg Jesu, sondern diverse Opfergaben an die alten Mayagötter. Hier in Guatemala kommt es oft vor, dass sich alte Traditionen und die christliche Religion vermischen. Auf dem Friedhof neben der Kirche findet man zwei große Opferschalen und in der Kirche hängen große Bündel mit Mais – dem Stoff aus dem in der Maya-Mythologie die ersten Menschen geformt worden sind.

Ciudad de Guatemala - eine positive Ueberraschung...

An einem langen Reisetag schafften wir es von Livingston bis Guatemala City zu kommen. Von dieser Stadt hatten wir bisher nichts Gutes gehört und bereiteten uns auf das Schlimmste vor. Alle Reisenden, denen wir bisher von unserem Plan, auch die Hauptstadt des Landes zu besuchen erzählt hatten, haben den Kopf geschüttelt und uns davon abgeraten. Unserer Meinung nach ist es aber wichtig auch die Hauptstadt eines Landes gesehen zu haben und so stürzten wir uns mitten hinein in die Action…und wurden positiv überrascht.

Sicherlich ist Guatemala City eine der gefährlichsten Städte des gesamten Kontinents, aber wenn man tagsüber im Zentrum der Stadt ohne Wertgegenstände spazieren geht merkt man nicht viel davon. Die riesige Plaza lädt zum Hinsetzen und Leuteschauen ein (eine unserer Lieblingsbeschäftigungen) und am nahe gelegenen mercado central kann man von kitschigen Souvenirs bis zu exotischen Früchten und Weihnachtsramsch alles kaufen. Überall kann man günstige Straßensnacks kaufen und so verbrachten wir einen gemütlichen Naschmittag…

Unserer Meinung nach ist Guatemala City eine mehr oder weniger schöne Großstadt (was sich ja eigentlich widerspricht), die man auf jeden Fall gesehen haben sollte.

Beim Schlendern auf dem Markt entdeckten wir in einem Elektronikgeschäft auch endlich die Lösung für unser Speicherplatzproblem. Seit unser I-pod nämlich den Geist aufgegeben hat können wir unsere Bilder nur noch am Laptop speichern und der wird erstens schön langsam voll und zweitens ist es immer besser, die Daten noch an einem zweiten Ort gesichert zu haben. Nach langem Überlegen beschlossen wir die 110 Euro zu investieren und uns eine 2,5“ 320GB externe Festplatte zu gönnen. Jetzt kann unser Laptop endlich wieder mal aufatmen!

Livingston - zurueck in Guatemala...

Wenn man an Guatemala denkt, kommt einem sicher nicht als erstes die Karibik in den Sinn. Livingston ist auch nicht unbedingt das, was man als typisch guatemaltekisch bezeichnet. Die Garifuna-Stadt an der Mündung des Rio Dulce hat bis heute noch keinen Straßenanschluss und hat deshalb sein karibisches Flair noch nicht verloren. Ein bisschen ist es sogar wie Belize…aber nicht mehr ganz so entspannt, freundlich und belizisch…

Nichts desto trotz war es unser letzter Halt an der Karibik und so machten wir das Beste daraus. Wir campten (als einzige) im Garten vom teuren Gringohostel und genossen es die Exoten am Platz zu sein.

Hier lernten wir auch den Indo-amerikaner Channy kennen, der mit seinen 66 Jahren die Welt mit genauso viel Begeisterung und Scheißdrauf erkundet wie wir. Bei ein paar gemeinsamen Bier tauschten wir Reisegeschichten und Tips aus und lernten eine Menge über Astronomie. Hoffentlich treffen wir ihn mal wieder…entweder in Guatemala, oder irgendwo im Rest dieser kleinen Welt…

Da der Bankomat in Livingston unsere Karten (alle 3) nicht akzeptieren wollte, war unser Aufenthalt hier begrenzt. Wir kratzten noch die letzten Dollar zusammen und dehnten so unseren letzten Karibikaufenthalt so lange wie möglich. Es zog uns so gar nicht ins kalte Hochland…

Punta Gorda und ein Jubilaeum...

Unser nächstes Ziel war Punta Gorda, eine Stadt, die dafür bekannt ist, dass seine Bewohner soooo relaxt sind - noch mehr als im Rest von Belize. Sie können sich nicht einmal dazu aufraffen ihre Stadt beim vollen Namen zu nennen und so ist Punta Gorda im ganzen Land einfach als PG bekannt.

Wir kamen hierher, weil es leider schon wieder Zeit war, unser neues Lieblingsland zu verlassen. Von PG fahren die Boote nach Guatemala ab und auf dem Wasserweg spart man sich die 20 US$ Ausreisegebühr (Es werden lediglich die 3,75 US$ Nationalparkerhaltungsgebühr kassiert und die zahlten wir gerne)

Bevor es aber zurück nach Guatemala ging legten wir einen Tag Pause ein um unser 2jähriges Reisejubiläum zu feiern.

2 years on the road!!!

Wir feierten mit lauter Sachen, die wir uns sonst nicht gönnen. Wir leisteten uns ein teures beliz´sches Bier, aßen andächtig die Gummibärchen, die Kevin in Nicaragua als Trinkgeld bekommen hatte (die ersten seit 2 Jahren!) und stießen mit österreichischem Marillenschnaps an (Danke, Dominik!).

Am nächsten Morgen stiegen wir schweren Herzens in das Boot, das uns über den blau strahlenden Golf von Honduras nach Livingston/Guatemala brachte. Keiner von uns beiden wollte Belize so recht verlassen und schon gar nicht in Richtung Guatemala…

Placencia - eine Halbinsel wie im Paradies...

Placencia - die Insel, auf die man mit dem Auto fahren kann. Dadurch, dass der Ort auf der äußersten Spitze einer 16 Meilen langen Halbinsel liegt, die meist nur 50 bis 300 Meter breit ist, hat man nicht das Gefühl am Festland zu sein. Lange Zeit konnte man Placencia nur mit dem Boot erreichen und dieses damals entstandene Inselflair ist bis heute erhalten geblieben.

Die Ortschaft ist umringt von weißen Sandstränden an denen Schatten spendende Kokospalmen einen grünen Kontrast zum türkis schimmernden Wasser der Karibik bilden. (Es ist WIRKLICH so kitschig, sorry!)

Das Geheimnis vom Paradies ist leider schon lange heraußen und hunderte reiche Amis bauen ihre Villen und Paläste entlang der Strände der Halbinsel. Das Dorf selbst ist aber zum Glück verschont geblieben und ist noch immer ruhig und relaxt.

Da Lebensmittel hier teurer sind als am „Festland“ hieß es für uns: Handleine auspacken und ab an den Strand! Wir fingen zwar nichts Großes, aber wenn man einen ganzen Fischschwarm verkocht, wird man davon auch satt. Touris schauen manchmal ein wenig irritiert, wenn sie beim romantischen Strandspaziergang auf zwei Hippies treffen, die auf ihrem Benzinkocher ein paar Aquariumfische abbraten, aber die Einheimischen finden es immer lustig und interessant. Eine Fischerkollegin schenkte uns sogar 2 Bier! Wenn das kein perfekter Tag am Strand ist…

Auch wenn das Wetter in Placencia alles andere als karibisch war, genossen wir trotzdem dieses kleine Paradies.

Durch unsere tollen Verkaufserfolge in Barton Creek angestachelt, versuchten wir unser Glück als professionelle Artesanos natürlich auch hier. Wir haben zwar schon öfter Armbänder und dergleichen verkauft, haben es aber noch nie gewagt uns tatsächlich mit unserem Zeug auf die Straße zu setzen und zu verkaufen. Placencia ist da der perfekte Ort für eine Premiere.

Wegen mangelnden Touristen waren unsere Verkäufe zwar nicht all zu rosig, aber die eine oder andere Mahlzeit ging sich schon aus. Wir werden es auf jeden Fall beibehalten an schönen Orten unsere Reisekasse ein bisschen aufzubessern.

Placencia wäre wirklich ein Platz, an dem wir es uns vorstellen könnten zu leben. Der Erste auf unserer Reise, der 100%ig passen würde…Aber noch ruft die Reiselust und man kann schöne Orte ja vormerken…

Sitee River...

Da es von Hopkins ins benachbarte Sitee keinen Bus gab und auch kein Verkehr war, hieß es für uns wieder mal marschieren. So ging es in der Mittagshitze über eine im Sumpf aufgeschüttete Schotterstraße Richtung Süden.

Plötzlich gab es ein lautes Platschen und aus dem Augenwinkel nahmen wir eine schnelle Bewegung im Wasser wahr. Wir hatten circa 4 Meter neben uns ein sich sonnendes Krokodil aufgeschreckt… „Lass uns lieber in der Mitte der Straße gehen!“

In Sitee River angekommen fanden wir eine tolle Campingmöglichkeit mit gratis Kajak/Kanubenutzung und mit dem 3 Nächte zum Preis von 2 Angebot war unsere Aufenthaltsdauer schon bei der Ankunft klar.

Der Zugang zu gratis Kajaks artete in ein Intensivoberkörpermuskulaturtraining aus. Stundenlang erkundeten wir den Fluss und seine Seitenarme auf der Suche nach Krokodilen. Nebenbei versuchten wir unser Glück beim Fischen und erlegten die eine oder andere Kokosnuss. (Merke: Nimm NIE die im Sumpf liegenden trockenen Nüsse – sie riechen entweder nach Scheiße oder schmecken nach Magensäure – 2 Erfahrungen, die man sich sparen kann!)

Nach drei Tagen sollte es nach Placencia weitergehen. Wir saßen in der Haltestelle und warteten auf den Bus, als wir plötzlich von irgendwoher Reggaemusik hörten. Kurz darauf erschien eine klapprige Karre in unserem Blickfeld aus der uns ein Rastamann zugrüßte: „Eh Rastafara, Respect!“ Er hatte - oh Wunder - ein wenig Zeit und stieg aus um mit uns ein wenig zu plaudern. Als er Maritas Ukulele am Rucksack entdeckte war er sofort begeistert – Jamsession! Da die Ukulele aber nicht so klingen wollte wie er sich das vorgestellt hatte meinte er wir müssten sie erst weihen. Er klappte seine zerlesene, in Leder gebundene Bibel auf und entnahm ihr einen feinsäuberlich gerollten Joint. Der Joint wurde angeraucht und die Ukulele weitergereicht (man kann nicht rauchen und spielen gleichzeitig). Nach einer kurzen Reggaesession (ich glaube alle Rasta können singen) und einem auf Rasta-Style interpretierten Bibelzitat stieg er wieder in seine Schüssel und tuckerte zum Sound von Bob Marley wieder weiter. Yea, dats life here fella! Yu betta Belize it!

Da wieder einmal kein Bus kam durften wir wieder Geld sparen und nette Leute kennen lernen. Ein paar nette Leute später standen wir bei der Abzweigung nach Placencia. Hier war das erste Fahrzeug das daherkam ein Bus und so bezahlten wir halt.

Als wir in den alten Schulbus einstiegen grüßte der Fahrer mit einem Daumen nach oben und drehte den Reggae lauter. Im Takt wippend quälte sich der Bus dann über eine rote lehmige Schlammpiste durch den Dschungel Richtung Placencia…

Der Blue Hole National Park und Hopkins...

Nächster Halt: Blue Hole National Park.

Nur gute 10 Meilen südlich von Belmopan liegt dieser kleine Nationalpark, in dem es neben mehreren Höhlen und Lehmsteinformationen auch das namensgebende Blue Hole gibt. Der Name ist aber spektakulärer als das blaue Loch selbst. Es ist eine kollabierte Lehmsteinhöhle, die sich dank einem unterirdischen Fluss mit Wasser gefüllt hat und nun in allen Blautönen schimmert. Gemäß Reiseführer soll es 100 Meter im Durchmesser haben und über 30 Meter tief sein. In Wirklichkeit hat es (wenn man die seichten Stellen mit einrechnet) 20 Meter im Durchmesser und ist angeblich 8 Meter tief. Keine Ahnung wo die bei Lonely Planet diese Daten herhaben…

Die Höhlen, die nur in einem Nebensatz erwähnt werden, waren dafür echt eindrucksvoll. Man kann leider nur in eine ohne Guide rein, aber die paar hundert Meter reichten schon, um wieder einmal ein bisschen Höhlenluft zu schnuppern.

Wir konnten für ein paar Belizedollar beim Besucherzentrum des Parks campen, was uns wieder einmal eine Nacht in einem teuren Hotel sparte. Als dann am Abend die Ranger heimgegangen waren und der Verkehr auf der Straße weniger wurde, konnten wir endlich auf die andere Straßenseite – rein in die Grapefruitplantage! Wir füllten alle unsere Taschen und genossen die bittersüßen Früchte zum Abendessen. Zum Frühstück gab’s dann für jeden einen halben Liter frisch gepressten Grapefruitsaft zum Kaffee. So lässt es sich leben – selbst im teuren Belize!

Nach dieser mit Tierstimmen und Scharrgeräuschen gefüllten Dschungelnacht wollten wir weiter an die Karibikküste. Da der Bus aber zu voll war und nicht stehen blieb, hatten wir zwei Möglichkeiten: a) wir warten noch eine Stunde und hoffen, dass uns der nächste Bus mitnimmt oder b) wir sparen ein paar Dollar und lernen in diesem so freundlichen Land ein paar nette Menschen kennen.

Mit einem Grapefruittruck ging es kurz darauf den Hummingbird Highway Richtung Süden runter. Als Abschiedsgeschenk drückte uns der Trucker dann ein paar Grapefruits in die Hand, nicht wissend, dass unsere Rucksäcke nur deshalb so schwer waren, weil wir von der letzten Plantage noch einen Vorrat gebunkert hatten…

Ein paar lifts später waren wir an unserem Ziel, dem kleinen Nest Hopkins, angekommen.

Da Hopkins aber nicht viel mehr als eine staubige Straße mit ein paar Häusern entlang der Küste war machten wir uns gleich am nächsten Tag auf Richtung Sitee River – einem noch kleineren Nest in dem es auch nichts zu sehen gibt, man aber günstig campen kann.

Barton Creek Outpost...

Mitten im Dschungel, am Rand des Mountain Pine Ridge Forest Reserves haben sich zwei Amis in der Nähe der Barton Creek Höhle ihr kleines Paradies geschaffen – den Barton Creek Outpost. Außer der Höhle gibt es in der näheren Umgebung noch schöne Badeplätze, Dschungelspaziergänge, Mennonitendörfer und Orangenplantagen zu sehen.

Und das Beste daran: Wenn man sein eigenes Zelt hat kann man dort gratis campen. So eine Gelegenheit können wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die einzige Schwierigkeit besteht darin dieses Paradies am A… der Welt zu erreichen. Es gibt keinen öffentlichen Transport und die einzige offizielle Variante hinzukommen ist via Tour, die circa 40US$ pro Person kostet.

Von dem ließen wir uns natürlich nicht beirren. Wir kauften Futter für mehrere Tage, fuhren mit dem Bus bis zur Abzweigung zum Reserve und marschierten los. Schon das erste Auto, das nach einer Stunde kam, nahm uns mit. Wie sich herausstellte, war es sogar eine der teuren Touren, die am Weg zum Outpost war. So kamen wir gratis per Tour an unser Ziel! Wenn das kein Autostopperglück ist!

Die nächsten Tage verbrachten wir mit Schwimmen, Wandern, Leben genießen und Knüpfen. Unseren Gastgebern gefielen unsere Armbänder und Ketten sogar so gut, dass sie uns gleich noch ein paar abkauften.

Der Rücktransport nach San Ignacio funktionierte auch völlig reibungslos und gratis, da wir mit den bei der Höhle stationierten Parkrangern mitkamen.

Alles in allem haben wir für diesen Trip (im teueren Belize) praktisch kein Geld ausgegeben…wir haben sogar Gewinn gemacht, wenn man unsere tollen Verkäufe mit einrechnet.

Belize City und Belmopan

Belize City war, bis es 1961 von einem Hurricane schwer getroffen wurde, die Hauptstadt des Landes. Um neuerliche Schäden zu vermeiden packte die Regierung alles zusammen und verlegte die Hauptstadt einfach in das kleine Nest Belmopan, im Landesinneren. Die Idee der neuen Hauptstadt hat die Leute von Belize City aber nicht zum Übersiedeln animieren können. So bleibt Belmopan ein kleines Nest und Belize City mit 66 000 Einwohnern die größte Stadt des Landes.

Wir besuchten beide Städte in einem Tagestrip von San Ignacio aus. In Belmopan gibt es außer ein paar Regierungsgebäuden, einer Tankstelle und einem Busterminal nicht all zu viel zu sehen und auch Belize City ist weit davon entfernt eine Metropole zu sein. Die Hauptstraße ist eine staubige Schotterstraße auf der ein schwarzer Polizist mit der offenen Tarnjacke und Sonnenbrille auf einem pinken Mädchenfahrrad Patrouille fährt…Irgendwie wirkt die Stadt wie ein überdimensionales Karibiknest – und genau das ist sie eigentlich auch. Sicher gibt es auch hier ein paar sehr seltsame Gestalten und Belize City mag schon das gefährlichste Pflaster des Landes sein, aber das mag nicht viel heißen. Es ist und bleibt Belize! Wir sind im Moment andere Kaliber gewohnt.

Belize - San Ignacio...

Da Kevin, aus irgendeinem Grund immer schon nach Belize wollte und wir sowieso unser Visum Für Guatemala verlängern mussten, beschlossen wir einen kurzen Abstecher in dieses angeblich viel zu teure Land zu machen.

Stell dir vor: ein Land ca. halb so groß wie Österreich mit nur 300 000 Einwohnern, die aus allen Kulturen, Farben und Religionen bunt zusammengewürfelt sind und sich auch noch gut untereinander vertragen. Jeder spricht mehrere Sprachen und man einigt sich bei einem Gespräch halt einfach auf eine davon. Das Land selbst ist von Dschungel überwachsen, mit glasklaren Flüssen durchzogen und das zweitgrößte Barrier Reef der Erde liegt direkt vor seiner Küste. Überall wachsen Orangen, die Strände sind sauber, die Leute freundlich, überall hört man Reggae,…

Wo ist da der Haken?...Gibt keinen! Wir haben unser Paradies gefunden!

Dieses Land war genau das was wir jetzt brauchten. Nachdem wir die Grenze von Guatemala überquert hatten wurden wir gleich von freundlich grüßenden Menschen empfangen. Keiner will mehr unverschämt hohe Summen für lächerliche Kleinigkeiten, man tut sich einfach so mal einen Gefallen, alles läuft etwas langsamer und jeder hat mal Zeit für einen kleinen Tratsch auf der Straße. Es ist hier völlig normal wildfremde Menschen anzusprechen und mit ihnen schon nach wenigen Minuten gut befreundet zu sein (Ja, so etwas gibt es auf dieser Welt noch!).

So ging es uns in San Ignacio als wir auf der Suche nach einem Campingplatz von einem reggaesingendem Rastamann mit Joint im Mund eingeladen wurden mit ihm zu campen. Der Campingpreis stellte sich als leistbar heraus und so hatten wir ein neues Zuhause. Calvin, der singende Rasta, war neben uns der einzige Camper und wir verbrachten die nächsten Tage mit gemeinsamem Kochen, singen, quatschen und Ideen austauschen. Ein echt witziger Kerl!

Calvin ist gebürtiger Belizer, der lange Zeit in Jamaika gelebt hat und erst seit wenigen Wochen wieder in seiner ursprünglichen Heimat ist. Er lebt davon Bananenwein zu brauen und den dann am Markt zu verscherbeln. Es ist grundsätzlich nur ein leckerer Fruchtsaft, aber er vermarktet ihn mit so einer Begeisterung, dass er zum magischen Heiltrunk wird. Seine Inspiration schöpft er aus der Kraft Jah´s und dem heiligen Kraut, dass er ununterbrochen raucht – ein echter Rastafari halt. Wenn manche Christen Glauben, Spiritualität und Nächstenliebe so leben würden, wäre diese Welt ein besserer Ort! Er betet, verbrennt heiliges Kraut und singt (um den Druck im Kopf zu verringern) heilige Reggaelieder. Mit ihm haben wir die Rastafari-Bewegung als echte Religion verstanden.

So langsam das Leben in Belize scheint, so schnell ziehen die Tage vorbei (besonders, wenn man nur ein 30-Tages-Visum hat)

Jeden Samstag ist in San Ignacio Markttag und das bedeutet, dass die ohnehin schon bunte Ortschaft noch viel bunter wird. Alles und jeder versammelt sich auf dem großen Marktplatz und es wird gehandelt, getratscht und gegrillt. Die Amish fahren mit ihren Pferdefuhrwerden an dir vorbei, während die Inderin in ihrem Sari mit dem Rasa mit den knielangen Dreadlocks plaudert und der ausgewanderte Ami bei dem kleinen Mayaweibchen seine Kokosnüsse kauft. Der eine oder andere Tourist vervollständigt das bunte Treiben noch.

Die Ruinen von Tikal...

Der Besuch der Ruinen von Tikal begann nicht in der besten Stimmung. In den letzten Wochen unserer Reise hatte sich ein Stimmungstief aufgebaut. Zuerst war da der schmerzhafte Abschied von León und Quetzaltrekkers, dann die heftige Geschichte von El Salvador, viele anstrengende Reisetage, die Bescheißerei in Guatemala und dann noch die Nachricht von Robs Ermordung.

Obwohl es uns schwer fiel, beschlossen wir am Tag nachdem wir die Todesnachricht erhalten hatten zu den Ruinen zu fahren – Wir brauchten die Ablenkung.

Tikal ist einfach gigantisch! Die Stadt, die einst über 100 000 Einwohner hatte, war Jahrhunderte vom Dschungel überwachsen und ist heute gerade so weit freigelegt, dass man ihre vielen Plazas, Gebäude und Tempel bewundern kann. Es wurde aber noch genug Dschungel übergelassen, um einem das richtige Indiana Jones-Feeling zu geben. Nur die Spitzen der gigantischen Tempel ragen über das Dschungeldach hinaus.

Den ganzen Tag (von sechs in der Früh bis vier am Nachmittag) wanderten wir zwischen den Ruinen umher und erkletterten fast jeden Tempel. Bei einer Fläche von ehemals 30km² und Tempeln, die bis zu 64m hoch sind, kommen da so einige Strecken- und Höhenkilometer zusammen…

Im Vergleich zu Copán ist Tikal einfach RIESIG. Es ist faszinierend wie die Maya damals so hohe und schmale Tempel bauen konnten.

Aber beide Ruinenstädte muss man gesehen haben – Tikal wegen seiner Architektur und Umgebung und Copán wegen der feinen Steinmetzkunst.

Rob - Der Verlust eines guten Freundes...

Es ist jetzt, wo wir diese Zeilen schreiben, schon über ein Monat her, aber irgendwie können wir es immer noch nicht fassen. Das sind Sachen, von denen man normalerweise nur in der Zeitung liest und plötzlich ist man selbst davon betroffen…Aber alles der Reihe nach:

Wir haben Rob in León bei Quetzaltrekkers kennen gelernt. Er machte sein 5-monatiges Praktikum für seine Tourismusschule in León und genoss das Leben in Nicaragua in vollen Zügen. Er war die gesamten 3 ½ Monate, die wir in León waren mit von der Partie und war einfach fixer Bestandteil des Quetzaltrekkers-Hauses.

Als Anfang November die Zeit für die Heimreise nach Holland gekommen war, fuhr Rob mit dem Chickenbus über Nacht von Managua nach Guatemala City, von wo aus er seinen Flug nachhause hatte. Der Bus kam aber nie an.

Etwa 100km vor dem Ziel wurde der Bus am nächsten Morgen ausgebrannt am Straßenrand gefunden. Der Polizei war es zunächst ein Rätsel was sich zugetragen hatte, da alle Passagiere noch in ihren Sitzen saßen, die Türen und Fenster des Busses aber offen standen. Offensichtlich hatte keiner versucht dem Feuer zu entkommen.

Erst nach einigen Tagen stellte sich heraus, dass sämtliche Passagiere beim Ausbruch des Feuers schon tot gewesen sind. Sie wurden alle erschossen.

15 Nicaraguaner und Rob fanden den Tod.

Niemand weiß warum und was sich genau abgespielt hat. Die Polizei vermutet irgendeinen Drogen- oder Ganghintergrund.

Es tat so unglaublich weh, die Bilder des ausgebrannten Busses mit den Leichensäcken davor in der Zeitung zu sehen. Wir kennen diese Busse so gut. Fast jeden Tag sitzen wir in einem von ihnen. Und dann siehst du das Bild mit dem ausgebrannten Bus und weißt, dass in einem der schwarzen Plastiksäcke die verkohlten Überreste von Rob liegen.

Es schmerzt so unglaublich und über all dem steht die große Frage nach dem WARUM! Diese Menschen waren völlig unschuldig! Niemand, besonders nicht Rob, hatte irgendjemandem etwas getan. Womit haben sie so ein Ende verdient?

Es ist so schwer diesen Film wieder aus dem Kopf zu kriegen. Dadurch, dass wir schon so lange in dieser Gegend unterwegs sind und selbst viel in Übernachtbussen gefahren sind, können wir uns die Situation ZU gut vorstellen. Wenn man von so einer Tragödie in einem fernen Land hört ist es tragisch, aber wir haben die ganzen Bilder dazu im Kopf.

Als wir von dem ganzen per Mail erfuhren, waren wir einfach fassungslos. Wir versuchten das Ganze irgendwie zu begreifen. Ziellos wanderten wir durch Flores, da uns im Hotel die Decke auf den Kopf gefallen wäre…Und dann sitzt du dort mit Tränen in den Augen auf der Plaza, versuchst die Geschichte zu verarbeiten und würdest am liebsten den spielenden Kindern ihre Plastikpistolen aus der Hand reißen mit denen sie rumrennen und sich gegenseitig abschießen.

Rob ist in den Monaten in León ein wirklich guter Freund geworden. Eine Zeit lang waren wir sogar die einzigen Bewohner der schrägen Quetzaltrekkers-WG.

Rob war so ein lustiger und schräger Kerl – er hasste Hikes und liebte die Nica-Girls. Er wusste genau, wie er seinen Europäer-Bonus und Latino-Hüftschwung in den Discos von León zu seinem Vorteil einsetzte.

Mit seiner schrägen Art, Sachen aus einem völlig anderen Blickwinkel zu betrachten unterhielt er uns und stellte uns vor so manches Rätsel. Wir haben schon viele Fragen zu unserer Reise gestellt bekommen, aber Rob schaffte es immer wieder uns Sachen zu fragen, über die wir noch nie so nachgedacht hatten. Wenn er dich mit seiner begeisterten und begeisternden Art ansah und meinte: „Wie muss sich das wohl anfühlen, wenn…“…

Marita wird nie wieder Wäsche mit der Hand waschen können ohne an Rob denken zu müssen. Das waren nämlich immer die Momente, wo er kam um über Liebesleben, Zukunftspläne und andere Sorgen ihren weiblichen Rat einzuholen…

Goodbye Dutchie! We miss you! Hasta luego, amigo!

Flores und ein Stimmungstief...

Wir fuhren voll positiver Erwartungen nach Guatemala. Von so vielen Reisenden hatten wir schon gehört wie toll, faszinierend und billig dieses Land nicht ist. Unser erster Eindruck war aber ein ganz anderer. SO billig ist es nicht (besonders nicht, wenn man gerade von Nicaragua und Honduras kommt), ein jeder will dir was andrehen oder dich bescheißen und das ganze noch auf eine echt unfreundliche und plumpe Art.

Unser Busfahrer zum Beispiel, mit dem wir vorher fließend spanisch gesprochen hatten, blieb ein paar Kilometer außerhalb von Flores stehen und fragte die dort wartenden Taxifahrer wie viel die 2 Gringos wert seien. Dass wir in der ersten Reihe saßen und jedes Wort verstanden schien er nicht zu checken. Nach den abgeschlossenen Trinkgeldverhandlungen stieg der Taxifahrer ein und wollte uns erklären, dass wir für Flores hier aussteigen müssten. Wie dumm, dass wir einen Stadtplan haben und spanisch sprechen. Man hat uns schon in vielen Ländern beschissen (oder es zumindest versucht), aber SO plump…

So kamen wir nach einem langen Tag in Bussen grantig und fertig in Flores an – der Touristenfalle schlecht hin. Wegen seiner Nähe zu den Ruinen von Tikal, einer der größten Mayastätten des Kontinents, steht Flores auf dem Programm jedes Guatemala-Reisenden. Es liegt auf einer Halbinsel, auf der es außer Hotels, Souvenirshops und Restaurants kaum andere Gebäude gibt. So kamen wir uns in einem Land, das uns ohnehin schon viel zu teuer erschien vor wie wandelnde Geldtaschen. Ein nicht-Touristenlokal zu finden ist also unmöglich und so legten wir jeden Tag bei der Futtersuche mehrere Kilometer zurück. Erst im benachbarten Santa Elena fanden wir im letzten Eck des Marktes etwas Essbares, das unserer Preisvorstellung nahe kam.

Beim Internetchecken im Hotel erfuhren wir dann in einem Mail von Taylor (Quetzaltrekkers-Crew) von der Ermordung unseres guten Freundes und Quetzaltrekkers-Kollegen Rob.

Das gab unserer Stimmung den Rest. ICH HASSE DIESES LAND UND WILL SO SCHNELL WIE MÖGLICH WIEDER RAUS!!!

Tela und Omoa - die Karibikkueste Honduras'

Nach so viel Geschichte und alten Steinen brauchten wir wieder etwas Entspannung. Und wo lässt es sich besser ausspannen als an der heiß geliebten Karibik. Nach über einem halben Jahr endlich wieder Salzwasser in der Nase!

Unser erster Halt in Tela war eher enttäuschend – der Reiseführer hat wieder mal zu viel versprochen. Die Strände waren nicht so besonders (wir sind inzwischen aber auch verwöhnt) und die Stadt selbst hat überhaupt nichts Karibisches. Sie ist halt nur zufällig hier gebaut worden…

Die einzige Besonderheit war unser Hotel - wieder einmal eine dieser Hütten, die in keinem Reiseführer steht und doch (oder gerade deshalb) etwas Besonderes ist. Als wir zum ersten Mal davor standen glaubten wir, dass diese Bruchbude schon lange nicht mehr in Betrieb ist – ein erblasstes Schild auf einem uralten, halbvermoderten Holzbalkon und keine ersichtliche Eingangstür. Als wir wieder umdrehen wollten kam ein Nachbar angelaufen und lotste uns durch einen schmalen Wellblechdurchgang an der Seite des Hauses in einen Hinterhof wo einige alte Männer so in ihr Kartenspiel vertieft waren, dass sie uns nicht mal wahrnahmen. Nach ein paar lauten „Buenas tardes!“ machte sich dann doch einer die Mühe und nahm sich um uns an. Der Alte schielte an uns vorbei (oder schaute er uns beide zugleich an?) und deutete uns ihm zu folgen. So ging es durch seine Küche, über eine wacklige Holztreppe mitten hinein ins Geisterhaus. Der Boden hatte nicht mehr alle Dielen und man sah ins darunter liegende Wohnzimmer. (Merke: Nachts nicht ohne Taschenlampe aufs Klo gehen!) Die Matratze war zu weich und durchgelegen, der uralte Industrieventilator quietschte und wackelte und am Balkon hätte man bei Wind seekrank werden können, aber es war die bei weitem günstigste und stilvollste Unterkunft seit langem!

Nach Tela ging es in das kleine, verschlafene Karibiknest Omoa wo wir endlich unser heiß ersehntes Karibikflair fanden! Einst sehr touristisch ist es heute eher ruhig. Seit sie die Straße zur Grenze nach Guatemala ausgebaut haben, verirren sich nur mehr wenige Backpacker hierher.

Wir fanden ein perfektes Hostel und blieben (wieder mal) hängen… Wir schliefen günstig in Hängmatten, hatten Küche, Garten, Waschplatz und gratis Fahrräder und Kajaks. Tagsüber erkundeten wir die Gegend und die Abende verbrachten wir, so wie die Einheimischen, fischend am Steg.

Bei einem Kajakausflug entlang der Küste begegnete uns ein Fischer in seinem Ruderboot. Mit einem „Ya conocen el rio?“ (Kennt ihr den Fluss schon?) lud er uns ein ihn zu begleiten. Er war gerade unterwegs ein paar Bambusstangen abzuholen und brauchte, wie es schien, ein bisschen Unterhaltung. So sahen wir nicht nur den schönen Fluss, sondern erfuhren auch noch so einiges über hondurianische Politik, misslungene Agrarreformen und die Alltagssorgen der örtlichen Fischer – besser als jede gebuchte Paddeltour!

So schön es war im Paradies, aber irgendwann (als das Geld knapp wurde) mussten wir dann doch weiterziehen. Unser nächstes Ziel, das guatemaltekische Flores, war aber gar nicht so leicht zu erreichen. Im Gegensatz zu Südamerika, wo es zu fast jedem x-beliebigen Ziel einen Direktbus gibt, muss man in Mittelamerika bei jeder 2. Kreuzung oder Ortschaft den Bus wechseln. An diesem Tag saßen wir in 5! verschiedenen Bussen. Und das heißt: 5 mal den richtigen Bus erraten, 5 mal den Fahrpreis ausstreiten, 5 mal Packln reinschlichten und immer aufmerksam sein, dass dein Rucksack nicht vor dir aussteigt.

Die Ruinen von Copán...

Hinein in die Touristenhoelle! Der Grund warum sich so viele Touris in dieses kleine Dorf verirren, sind die nahe gelegenen, gleichnamigen Ruinen, die zu den 3 wichtigsten Mayastätten gehören. Sie sind Pflichtprogramm bei jedem Hondurastrip.

Wir stellten uns auf das Schlimmste ein und komischerweise…kam es nicht schlimmer. Ganz im Gegenteil, Copan Ruinas ist ein nettes kleines Nest mit genug günstigen Unterkünften und allem was Rucksacknomaden sonst noch so brauchen. Neben den vielen edlen Restaurants, wo man auf der Karte schaut, was man sich alles nicht leistet gibt es glücklicherweise auch noch einen Markt mit Comedor (Ausspeisung). Wir sind es inzwischen gewohnt, dass Einheimische komisch schauen, wenn sich 2 (inzwischen sonnengebräunte) Bleichgesichter ins letzte Eck vom Markt verirren und sich ganz selbstverständlich bei einem Comedor hinsetzen und das Tagesmenu bestellen, ohne erst zu fragen, was es heute gibt…(Unsere Erfahrung zeigt, dass es zu 90% ohnehin Hendl mit Reis und Bohnen ist) Man lernt mit der Zeit einfach wo es gutes, günstiges, frisches Essen gibt…

Wenn man schon so nahe an einer der wichtigsten Ruinenstädte ist muss man sie sich auch anschauen, auch wenn man weiß, dass es eine große Touristenabzocke ist. Aber es hilft nichts – an der Kasse einfach den großen Geldschein aus dem Geldgurt kramen, nicht zu viel drüber nachdenken, wie viele Tagesbudgets das sind und ihn dann schweren Herzens gegen 2 Eintrittskarten zu den Ruinen tauschen (und nur dort hin – für Museum, Tunnel, Guide,…müsste man mehr bezahlen)

Uns reicht aber eh der einfache Eintritt. Vorab haben wir schon alles Wichtige über Copán und seine Geschichte gelesen, im Reiseführer ist ein Plan und für genauere Informationen muss man sich einfach nur unauffällig an Tourgruppen dranhängen. Was Sprachen betrifft sind wir ja inzwischen bei solchen Geschichtsspionageaktionen nicht mehr so wählerisch. Wir nehmen was daherkommt – deutsch, englisch, spanisch und wenn es von einem Spanischsprecher gesprochen wird auch mal italienisch oder portugiesisch.

Wir verbrachten den ganzen Tag in den Ruinen und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Maya waren was Architektur betrifft genau solche Psychos wie die Inka! Und die Archäologen haben sich auch hier ganz gut (kreativ) verwirklicht.

Gracias - lieber Termalwasser, als Bergsteigen...

Nach dem höchsten Berg in El Salvador wollten wir auch gleich noch den höchsten von Honduras, den Cerro de las Minas dranhängen. Das war der eigentliche Grund warum wir nach Gracias gefahren sind…Dort angekommen bemerkten wir, dass man in der Umgebung von Gracias nirgends einen hohen Berg sehen konnte. Die Einheimischen erklärten uns dann, dass sich dort drüben unter den Wolkentürmen der Cerro versteckt. Das tut er zu dieser Jahreszeit sehr gerne…Das Camp für die Besteigung des Berges liegt auf über 2000m, das heißt im Nebelwald mitten in den Wolken. Da wir das uns und unserem altersschwachen Zelt nicht antun wollten, entschieden wir uns lieber für die nahe gelegenen heißen Quellen. Der Schneck musste im Hotel bleiben…Wir wurden schön eingewaschelt, aber mit warmen Wasser…und man muss doch nicht jeden höchsten Berg besteigen, oder?

Cerro El Pital - der hoechste Berg El Salvadors...

Von Suchitoto ging es weiter nach Norden, der Grenze zu Honduras entgegen. Auf der Strecke lag noch La Palma, das im Reiseführer als wunderschönes Künstlerdorf beschrieben ist und toller Ausgangspunkt für eine Besteigung des Cerro El Pital sein soll. Künstlerdorf klang nett und die Besteigung des höchsten Berges El Salvadors (2730m) musste sein.

Da aber La Palma in Wirklichkeit eines der hässlichsten Dörfer war, das wir seit langem gesehen hatten standen wir 10 Minuten nach unserer Ankunft schon wieder an der Bushaltestelle. San Ignacio, das nächste Dorf, gefiel uns viel besser.

Mit unserem Glück fanden wir auch noch eine Luxusunterkunft in unserer Preisklasse. Ein Zimmer mit gemütlichen Betten, Ventilator, Klimaanlage, Kabelfernsehen, Privatbad und gutem Geruch! Keine Ahnung warum, aber aus einem Grund, den wir bis heute noch nicht kennen, bekamen wir dieses Zimmer zur Hälfte des Normalpreises. Nicht zu viel Nachfragen – einfach genießen!

Der El Pital ist nicht nur der höchste Berg El Salvadors, er ist auch noch der am Leichtesten zu besteigende. Hätte man ein Auto könnte man bis zum Gipfel fahren. Rucksacknomaden fahren ein Stück mit dem Bus und marschieren dann noch die letzten 2 Stunden. Oben angekommen hat man zwar aufgrund einer großen Sendeanlage auf der einen und Wald auf der anderen Seite keine sonderliche Aussicht, dafür kann man zwischen El Salvador und Honduras hin und herhüpfen. Der Stein, der den höchsten Punkt markiert ist nämlich gleichzeitig auch ein Grenzstein. Ein Stück unterhalb des Gipfels gibt es aber eine nette almartige Wiese, von der die Aussicht großartig ist und man perfekt im weichen Gras sitzend Frühstücken kann.

Nach einem Ausspanntag in San Ignacio verließen wir El Salvador in Richtung Honduras – wieder ein Land abgehakt.

Suchitoto - das "originale" El Salvador...

Wenn man Salvadorianern erzählt, dass man nach Suchitoto fährt, kriegen sie einen verklärten Blick und fangen an zu träumen – Suchi ist eine kleine Ortschaft, die heute noch so ist, wie angeblich ganz Salvador vor dem Bürgerkrieg war – Eine kleine heile Welt mit einer gepflegten Plaza, kleinen gepflasterten Strassen, einem kleinen Rummel und überall riecht es nach frisch gemachten Pupusas…

(Pupusas waren unsere Hauptnahrung im teuren El Salvador. Diese köstlichen mit Käse, Bohnen, Fleisch oder ähnlichem gefüllten Maisflatschen kann man fast an jeder Straßenecke für 25cent pro Stück kaufen.)

Suchitoto hat ein angenehmes Klima, unsere Unterkunft war supergemütlich und wir brauchten einige Tage zum Ausspannen. So nutzten wir die Gelegenheit wieder mal richtig Abzuschalten und erkundeten die Umgebung.

An einem Tag ging es zu einem wunderschönen Wasserfall, an einem anderen machten wir einen Spaziergang zum See. Da bei einem Seezugang ein „Centro Turistico“ war und die dort Eintritt von uns wollten zweigten wir wieder mal vom Touri-Trail ab und gingen lieber in die kleine Fischerspelunke am seegrasbewachsenen Ufer auf einen Kaffee. Der kostete uns ganze 15cent pro Tasse und bei dem Preis sind mindestens 10 schwimmende Ameisen inkludiert! Die besseren Schwimmer konnten wir noch lebend aus der lauwarmen Suppe retten, die anderen machten den Kaffee nahrhafter…

Von Suchitoto aus besuchten wir auch unsere erste Mayastätte. Die Ruinen von Cihuatan bestehen aus einer kleinen mit Gras bewachsenen Pyramide, einem kleinen Ballspielplatz und ein paar Steinhügeln. Ein netter erster Einstieg in die Welt der Mayaruinen, aber nichts Besonderes…

Santa Ana...

In Argentinien haben wir Mate getrunken, in Bolivien Coca gekaut, in Kolumbien Zigarren geraucht,… manchen Suchtmitteln kommt man einfach nicht aus. Hier in Mittelamerika ist es seit Nicaragua der Zwang Vulkane zu besteigen. Und im Nationalpark Los Volcanes gibt es gleich 3. Der eher unspektakuläre inaktive Cerro Verde, der Vulkan Santa Ana mit seinem wunderschönen spiralförmigen Krater und Itzalco, der immer noch sehr aktiv ist und sich deshalb den Beinamen Leuchtturm des Pazifiks verdient hat.

Der Ausgangspunkt dafür ist die kleine Stadt Santa Ana von wo aus wir bald in der Früh starteten. Nach 3stündiger Rumpelbusfahrt kamen wir bei strahlendem Sonnenschein im Nationalpark an. Hier erklärte man uns, dass heute eine Besteigung leider nicht möglich sei, da angeblich zu viel Wind ist. (Oder waren es nur zu wenige Touristen um die Tour rentabel zu machen?) „Aber ihr könnt ja morgen wiederkommen…vielleicht geht die Tour dann…“ So viel Ungewissheit war uns keine weiteren 6 Rumpelbusfahrtsstunden wert und so schossen wir ein paar Fotos und beließen es dabei…

San Salvador...

Ein ganz normaler Tag im Leben von Rucksacknomaden: „Nach einer stundenlangen Busfahrt in einem alten amerikanischen Schulbus kommt man wieder einmal am Rande einer Millionenstadt außerhalb des Stadtplanes an. Locker drängt man sich mit beiden Ellenbogen an den Einheimischen vorbei um rechtzeitig vor anderen Interessenten bei seinem Gepäck zu sein. Gekonnt ignoriert man die Horde von Taxifahrern und schultert lässig seinen 25kg-Rucksack. Zielstrebig marschiert man planlos aus dem Terminal und quetscht sich in den nächsten Autobus, der angeblich Richtung Zentrum fährt. Mit einem Hüftkick schwingt man den Rucksack über das Drehkreuz und schlichtet sich und das Gepäck auf 2 viel zu kleine Sitze. Locker schielt man mit einem Auge am Rucksack vorbei und versucht die sporadisch auftretenden Straßenschilder zu erspähen und mit dem Stadtplan abzugleichen. Genauso schnell, wie man drinnen war ist man eine halbe Stunde später am anderen Ende der Stadt auch schon wieder draußen. Die 2 Polizisten, die uns beim Ausstolpern erst skeptisch gemustert hatten erweisen sich nach einem netten Lächeln dann als ganz gute Touristinfo. So stapfen wir in die beschriebene Richtung los und fragen sobald wir außer Sichtweite sind den nächsten Passanten nach dem Weg – traue keiner Wegbeschreibung, die nicht von mindestens drei unabhängigen Personen bestätigt worden ist. In der Mittagshitze von San Salvador quälen wir uns mit unseren Packln an klimatisierten Einkaufszentren und Fastfoodlokalen vorbei. Der Magen knurrt und wenn man so an sich runter sieht könnten wir auch mal eine neue Garderobe vertragen. Kevins Hose besteht inzwischen aus mehr Patches als Originalmaterial und unsere Sandalen haben gerade beschlossen, sich von ihren Sohlen zu trennen. Dann wieder ein Blick rüber in die Glitzerwelt…den Kopf schütteln, den Magen auf noch unbestimmte Zeit vertrösten und einen Schritt zulegen. In einer vollkommen heruntergekommenen Hütte für Peacecorps-Volunteers finden wir dann eine überteuerte Unterkunft. Die steinalte Besitzerin gibt uns eine Wegbeschreibung zu unserem Zimmer – sie kommt die Stufen in den ersten Stock nicht mehr hinauf. So geht es durch ihr Wohnzimmer in die Garage und von dort über eine wackelige Treppe in unser neues Zuhause. Ein Rucksacknomade ist dort zuhause, wo er seinen Schlafsack ausrollt…“

Da San Salvador nicht zu den sichersten Pflastern gehört suchten wir uns eine Unterkunft im „guten“ Stadtviertel. Hier befinden sich die Fastfoodketten und Einkaufszentren der Stadt, die das wahre „Zentrum“ bilden, aber keinen persönlichen Charakter haben und genauso irgendwo in den USA sein könnten.

Die Altstadt im Gegensatz ist zwar vielleicht authentischer, aber deshalb nicht „schöner“. Es gibt zwar eine nett gepflegte koloniale Plaza, dahinter beginnt aber gleich der für lateinamerikanische Städte typische, grindige Markt auf dem von Bananen bis Raubkopien alles verkauft wird. Nur ein paar Straßen weiter steht man dann mitten in einem Armenviertel wo man lieber schnell wieder umdreht.

Es war wichtig die Stadt gesehen zu haben – sie ist aber nix zum lange bleiben.

Perquín und El Mozote...

Nach unserem Kurzaufenthalt in Tegucigalpa ging es mit „ein paar mal“ Buswechseln ins Hochland von El Salvador. Perquín war im Bürgerkrieg aufgrund seiner isolierten Lage in den grünen Hügeln im Nordosten des Landes DIE Guerillahochburg. Noch heute sind die Bewohner stolz auf ihre revolutionäre Vergangenheit. Am besten sieht man das im berühmten Guerillamuseum des Ortes. Hier findet man neben den Fotos der gefallenen Helden, Waffen und Zeitungsartikeln auch so manche Kuriosität: selbst gebastelte Handgranaten (Kevins Meinung: sehr kreativ…macht sicher einen gescheiten Rumpser!!!), das selbst gebastelte Equipment des Guerillaradiosenders und vieles mehr. Dass es in der Stadt zugegangen sein muss sieht man immer noch an den zahlreichen Schützengräben und Bombenkratern (die heute teilweise in Vorgärten als Goldfischteiche gepflegt werden).

In der nähe von Perquín liegt das kleine Dorf El Mozote in dem sich eines der dunkelsten Kapitel der salvadorianischen Geschichte abgespielt hat. Am 10. Dezember 1981 befahl die Regierung sämtlichen Bewohnern der Region sich in diesem kleinen Dorf zu versammeln um eine Hilfslieferung vom Roten Kreuz zu empfangen. Statt der Samariter marschierte aber das gefürchtete Atlacatl-Batallion ein. Unter dem offiziellen Vorwand Guerillakämpfer zu suchen folterten und ermordeten sie hier in den nächsten Tagen über 1000!!!! Menschen – der Großteil von ihnen Kinder, Frauen und alte Menschen. Es gab nur eine Überlebende, die aufgrund des Bürgerkrieges erst Jahre später die Wahrheit ans Licht bringen konnte. Rufina widmete ihr Leben der Verbreitung der Geschichte unter dem Titel: „Nunca más“ (Nie mehr wieder) Vom Originaldorf sieht man heute nur noch die Grundsteine der alten Kirche, da die Ortschaft nach dem Massaker komplett zerstört und niedergebombt worden ist.

Wenn man von so einer Geschichte im Reiseführer liest, klingt es schlimm aber es ist nur eine Geschichte. Wenn man dann tatsächlich im Dorf steht und von einer ehemaligen Bewohnerin, die nur durch Zufall zum Zeitpunkt des Massakers nicht im Dorf war, die Geschichte erzählt bekommt schnürt es einem die Kehle zu… Noch tagelang nachher waren wir schockiert und fassungslos wozu Menschen fähig sein können, wenn man sie in eine Uniform steckt…Wie bringt man jemanden dazu so etwas zu tun…

El Salvador...

Anders als andere mittelamerikanische Länder ist El Salvador nicht so sehr wegen seiner Natur und Landschaft interessant, sondern eher wegen seiner Geschichte. Deshalb erst mal ein kurzer Überblick:

Seit seinem Bestehen wurden die Bewohner des Landes von Krisen geplagt. Militärdiktaturen, Bürgerkriege und Revolutionen gaben sich praktisch die Klinke in die Hand. Beim Indianeraufstand 1932 griff die Regierung hart durch und ließ Indigenas oder indigen aussehende Menschen wahllos ermorden. Insgesamt wurden damals 30 000 Menschen wegen ihrer Abstammung niedergemetzelt. Und das war kein Einzelfall.

Die Geschichte El Salvadors setzt sich genauso fort. Immer wieder kam es zu Massakern, so genannte Todesschwadrone entführten, folterten und ermordeten auch in den folgenden Jahren tausende Regierungsgegner. In den 1970er Jahren stieg die Unzufriedenheit mit der Militärdiktatur und es bildeten sich immer mehr Guerillaorganisationen Als dann 1980 der sozial engagierte, linksgerichte Erzbischof Romero während er eine Messe hielt von Regierungstruppen ermordet wurde, kam es zum Buergerkrieg der bis 1992 andauerte und 75 000 Todesopfer forderte. Wie immer bei mittelamerikanischen Krisen hatte auch hier die US-Regierung ihre Finger im Spiel. Sie unterstützte mit gesamt 6 Mrd. ! Dollar die Regierung und bildete sogar ihre Killerkommandos aus…

Auf den ersten Blick scheint sich El Salvador heute wieder erholt zu haben. Der Konsum in der Hauptstadt boomt und alles glitzert und glänzt in den guten Vierteln…Man sieht aber nicht deshalb Schmuck, neueste Handymodelle und teure Autos auf den Straßen weil die Wirtschaft im Land so boomt, sondern weil viele Tausend Salvadorianer in den Staaten (legal oder illegal) arbeiten und das Geld (insgesamt 3 Milliarden US$ jedes Jahr) an die Familie nachhause schicken.

Einige dieser „hermanos lejanos“ (Brüder in der Ferne) rutschten aber im Laufe der Zeit in die Kriminalität ab und gründeten eine der größten Latinogangs in den USA – die Mara Salvatrucha. Aufgrund des neuen Ausweisungsprogramms der Staaten werden Kriminelle, die in Gangverbrechen verwickelt sind, in ihr Heimatland abgeschoben. Damit ist das Problem aber nicht beseitigt. Die illegalen Geschäfte gehen weiter, eben nur wo anders…

Man darf sich so eine Gang nun aber nicht als kleine Rowdiegruppe vorstellen – Salva Trucha hat über ganz Mittelamerika verteilt inzwischen über 100 000 Mitglieder und mischt am internationalen „Markt“ mit Mafia und Co groß mit.

Politik und Polizei haben aber nichts aus ihrer Geschichte gelernt und versuchen das Problem mit der altbekannten Methode zu lösen - Gewalt mit mehr Gewalt beantworten. Es gab die Regierungscampagne mit dem Namen „Mano Dura“ (harte Hand) und da die nicht funktioniert hat nun das neue Programm: „Super Mano Dura“

So ist und bleibt El Salvador eines der heißesten Pflaster in Mittelamerika – 10 Morde pro Tag sprechen für sich…

Wir haben gerade festgestellt, dass wir El Salvador nun so dargestellt haben, dass dort sicher keiner mehr hinfahren will. Damit tun wir dem Land aber unrecht. Es ist im Alltag bei weitem nicht so schlimm wie es in den Statistiken aussieht. Die Salvadorianer sind sehr offene und freundliche Menschen und wenn man sich nicht gerade in den Vororten der Großstädte aufhält ist das Land für den Standardtouristen wahrscheinlich nicht gefährlicher als Honduras oder Nicaragua.

Man versäumt auf jeden Fall etwas, wenn man in Mittelamerika reist und El Salvador auslässt….Pupusas zu Beispiel ;-)