Mittwoch, 13. August 2008

Quetzaltrekkers...

Schon seit Beginn unserer Reise haben wir nach einer für uns passenden Volunteer-Arbeit gesucht. Es ist gar nicht so leicht, wenn man kein halbes Jahr Zeit hat, nicht fürs Arbeiten auch noch bezahlen will und nicht unbedingt mit Kindern arbeiten will… Hier in León haben wir endlich das Perfekte Projekt für uns gefunden. Wir lieben es draußen zu sein, zu trekken, Menschen unsere Freude an der Natur zu vermitteln und kreativ tätig zu sein. Bei Quetzaltrekkers können wir all das. Wir arbeiten hier als freiwillige, unbezahlte Trekkingguides und führen Touren auf die umliegenden Vulkane. Der gesamte Profit, der dabei reinkommt geht direkt an die Organisation „Las Tías“ (Die Tanten), die Straßenkindern und Kindern aus Risikofamilien hilft. Die Idee ist einfach genial! – Touristen können günstige Hikes machen und spenden dabei noch Geld für einen guten Zweck. Wir können hier mal ins Guidebusiness reinschnuppern und lernen auch sonst so einiges – von Marketing und Promotion über Vorbereitung einer Tour bis hin zu „Wie guide ich einen 2-Tages-Hike, wenn ich nur 3 Stunden Schlaf hatte?“

Die Kollegen sind super und wir können mal wieder richtig umreißen und neue Ideen einbringen und verwirklichen. Außerdem tut es gut mal wieder (wenigstens vorübergehend) ein Zuhause zu haben. Verdienen tun wir zwar nichts und wir müssen sogar noch für Unterkunft und Verpflegung aufkommen, aber der Spaß und das Gefühl was Gutes zu tun sind das auf jeden Fall wert.

Für alle die mehr über Quetzaltrekkers wissen wollen: auf www.quetzaltrekkers.com (Nicaragua) stehen alle Infos.

Damit ihr eine Idee bekommt was wir in letzter und nächster Zeit so machen – hier eine kleine Beschreibung unserer Lieblingshikes:

Cerro Negro (1 Tag):

Der Cerro Negro (Schwarzer Berg) ist Zentralamerikas jüngster und einer der aktivsten Vulkane. Wo 1850 noch ein Maisfeld stand ragt heute ein 724m hoher Sandhügel empor. Seit damals ist der Cerro Negro schon über 20-mal ausgebrochen…das letzte mal 1999. 1995 war die spektakulärste Eruption bei der die mehrere Kilometer hoch geschleuderte Lava sogar von León aus sehen konnte. Im Moment raucht er nur, aber wir warten alle auf den nächsten großen Rumps…natürlich hoffen wir auch, dass dies geschieht, wenn wir nicht grad mit den Klienten im Krater stehen...

Der lustigste Teil der ganzen Tour ist das hinunterlaufen über den losen Schotter des Vulkans. Dadurch dass der weiche Vulkanschotter so gut dämpft, kann man Riesenschritte machen und das ganze fühlt sich dann irgendwie so an als würde man in Zeitlupe laufen – aber mit Full-Speeeeeed!!! …und nach dem dritten, vierten Mal wird man schon zum Vulkanlaufprofi!

Telica – Kevins Liebling (2 Tage):

Unser beliebtester 2-Tages-HIke führt zum Krater des sehr aktiven Vulkans Telica. Dies ist Kevins absoluter Lieblingshike. Es gab in den letzten Wochen Zeiten in denen er mehr Zeit da oben als in León verbrachte. Das ganze liegt unter anderem daran, dass er wesentlich an der Suche und Etablierung der neuen Route mitgearbeitet hat. Es gibt zurzeit wahrscheinlich keinen anderen Volunteer, der diesen Berg von so vielen Seiten gesehen hat.

Der Hike an sich ist wunderschön und der Campplatz ist einfach ein Traum. Man campt im äußeren, erloschenen, von Gras bewachsenen Krater und hat eine unglaubliche Aussicht auf den rauchenden Krater.

Wenn man Glück hat kann man sogar am Boden des Kraters Lava glühen sehen, was uns aber leider bis jetzt nicht vergönnt war.

El Hoyo (2 Tage):

Unsere 3-in-1-challenge, wo du 3 Vulkane in 2 Tagen besteigst…Man beginnt mit dem Cerro Negro, geht über die Vulkangruppe Las Pilas auf den Vulkan El Hoyo, wo man auf einem wunderschönen Platz mit genialer Aussicht die Nacht verbringt. Von dort oben sieht man alle wichtigen Vulkane Nicaraguas. Außerdem kann man das enorme Loch in der Seite des Vulkans bestaunen, dessen Ursprung niemand genau erklären kann. Wahrscheinlich war es eine Höhle, die eingestürzt ist.

Nach dem Abstieg am zweiten Tag lässt man den Hike noch mit einem kühlen Bad in der Kraterlagune Asososca ausklingen.

Cosigüina (3 Tage):

Ganz im Nordwesten des Landes liegt der Vulkan Cosigüina. Dieser hatte einst über 3000m bis er dann Mitte des 19. Jahrhunderts explodierte. Der gesamte obere Teil des Vulkans wurde dabei abgesprengt. Die Asche flog bis nach Mexiko, Panama und sogar Jamaika. Heute hat der Cosigüina nur mehr knappe 900m und einen enormen Krater von 2km Durchmesser und 500m Tiefe. Am Boden des Kraters befindet sich eine Lagune, die noch mal 300m tief ist….Einfach irre! Gecampt wird am Strand, den auch Schildkröten zur Eiablage nutzen. Demnächst müsste die Nistzeit beginnen. Vielleicht haben wir mal Glück? ...

Die Schule in Aguas Frías:

Kein Hike, sondern eines unserer Projekte: Neben Las Tías tun wir auch immer wieder Kleinprojekte auf und dazu gehört seit Neuestem die Schule von Aguas Frías. In diesem kleinen Dorf am Fuße des Telica-Kraters leben 200 Menschen, con denen ca. 40 im schulpflichtigen Alter sind. Unser Plan ist es den Kindern Schulmaterial zur Verfügung zu stellen und in weiterer Folge eine Schule mit 4!!! Wänden hinzustellen. Die Fotos sprechen für sich.

Dschungel, Hoehlen und eine Militaereskorte...

Beim Lesen unseres Reiseführers waren wir über einen Nebensatz gestolpert, in dem uns die Wörter „semimystische Höhlen“ und „praktisch unerforscht“ sofort ins Auge stachen. Da unser schlaues Büchlein leider nicht mehr Info hergab, versuchten wir unser Glück im Internet und fanden…..NICHTS! ...was das Ganze noch viel interessanter machte…Sämtliche Information, die wir hatten war, dass es in San José de Bocay einen Guide namens Henry Taylor gibt, der uns zu den Höhlen von Tunowalán bringen kann.

Nach 2 Tagen Holperbusfahrt kamen wir dann endlich in Bocay an und mussten feststellen, dass keiner dort einen Henry Taylor zu kennen schien und selbst zu den Höhlen konnte uns keiner genaue Angaben machen. Nach langem Suchen fanden wir endlich einen leicht dümmlichen Parkranger, der sich bereit erklärte uns für 50 US$ zu den Höhlen zu führen. So ging es für uns nach einer Nacht in einem Verschlag von Hotelzimmer auf der Ladefläche eines LKWs weiter Richtung Ayapal. Auf dieser Strecke gibt es keine Brücken mehr, weshalb die Fahrtzeit, je nach Flussstand, zwischen 4 Stunden und 2 Tagen betragen kann. Nach 8 Stunden erreichten wir in Ayapal dann das Ende der „Straße“. Von hier geht es nur noch zu Fuß oder per Boot weiter. Zuerst mussten wir aber noch ein paar Hände schütteln. Wie VIPs wurden wir durch den Ort geführt und dem Bürgermeister, dem Polizeichef, dem Indigenachef und dem Militär vorgestellt. Von diesen vier brauchten wir nämlich die Erlaubnis um unseren Trip starten zu können. Da sich in der Gegend gerade Banditen herumtreiben mussten wir auch noch eine Polizei- oder Militäreskorte zum Schutz mitnehmen. Da aber noch nicht ganz klar war wer das übernehmen sollte bzw. wie wir jetzt genau zu den Höhlen gelangen sollten (unser Guide stellte sich als immer unqualifizierter heraus) trafen wir uns am Abend an jenem Ort an dem alle wichtigen Entscheidungen in Ayapal getroffen werden – dem Dorfbeisl.

Hier im Norden herrschen noch andere Sitten. Die Lebensbedingungen sind sehr simpel. Strom gibt es nur wenige Stunden am Tag und fließendes Wasser so gut wie nirgends. Die Kinder spielen im Schlamm vor dem Haus und die Schweine schlafen im Wohnzimmer. Ein richtiger Mann braucht mindestens einen Gaul, Sporen auf den Gummistiefeln und einen Colt (oder zumindest eine Machete). Wenn er auf ein Bier geht parkt er das Pferd vor seinem Stammlokal und ist froh, wenn er ein paar Stunden später wieder herauskommt, dass sich zumindest das Pferd an den Nachhauseweg erinnert – Autopilot sozusagen.

In genau so einem Beisl handelten wir uns mit dem Bürgermeister, dem Militärchef und noch ein paar anderen aus, wie wir am nächsten Tag zu den Höhlen kommen würden. Im Tausch gegen ein paar Gallonen Diesel brachte uns ein Miskito-Indianer in seiner völlig überladenen Zille über einen reißenden Dschungelfluss in die Nähe der Höhlen. So startete unsere kleine Expeditionsgruppe, die inzwischen aus uns, dem Parkranger, einem lokalen Bauern (unser Guide kannte den Weg nicht!!!) und einer schwerbewaffneten 2-Mann-starken Militäreskorte bestand, den Marsch durch den Dschungel zu den Höhlen.

Nachdem wir endlich am Ziel angekommen waren und die Soldaten die Höhle gecheckt hatten konnten wir nach Lust und Laune die Höhlensysteme erkunden und herumkraxeln. Wir fanden sogar Höhlenmalereien…Es ist schon cool, wenn man irgendwo im nirgendwo mitten im Dschungel in irgendwelchen halberforschten Höhlen herumklettern kann. Vergiss Abenteuertourismus – Stürz dich ins Abenteuer!!!

Zurück in Ayapal erfuhren wir, dass wir angeblich die ersten Touristen sind, die sich hierher verirrt hatten. Es waren zwar schon Wissenschaftler und Entwicklungshelfer hier, aber noch niemand, der sich die Gegend einfach nur so zum Spaß anschauen wollte.

So kehrten wir nach einer abenteuerlichen Woche absolut nicht erholt nach León zurück um mit unserer Arbeit bei Quetzaltrekkers zu beginnen.

Managua...

Die neue Hauptstadt Nicaraguas hatte es nie leicht. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Managua ein kleines Dorf. Erst als der Streit zwischen den beiden Städten León und Granada um den Sitz der Hauptstadt eskalierte und in einem Bürgerkrieg endete, wurde Managua, das genau in der Mitte der beiden Streitparteien liegt kurzerhand zur Hauptstadt ernannt.

Kurz nachdem es zu einer richtigen Stadt geworden war wurde es 1931 schon wieder von einem Erdbeben zerstört. Mitten in den Aufbauarbeiten kam es 5 Jahre später zu einem Großbrand, der alle Arbeit erneut zunichte machte. Die Nicas kratzten abermals alle Kohle und Arbeitskraft zusammen und bauten die Stadt erneut auf. 1972 kam es zu einem noch schwereren Erdbeben und daraufhin zu dem Entschluss das historische Zentrum endgültig aufzugeben. Heute stehen hier nur noch die zerstörte Kathedrale, die vor sich hinbröckelt, ein paar Regierungsgebäude und einige Ruinen. So ist Managua jetzt eine Stadt ohne Zentrum, die aus zusammengewachsenen Vororten besteht, in denen Shoppingmalls die neuen Zentren bilden.

Die meisten Traveller meiden diese nicht ungefährliche Stadt ohne Sehenswürdigkeiten. Wir verbrachten 2 Tage hier um uns das tote Zentrum und den Aussichtshügel Loma de Tiscapa mit seiner riesigen Sandino-Statue anzusehen, waren aber froh wieder weiterreisen zu können.

Leon...

Nachdem es Hauptstädte in Nicaragua nie leicht hatten, ist die ehemalige Hauptstadt León natürlich auch nicht an ihrem Originalstandort geblieben. León Viejo (Alt-León) lag am Lago de Managua und wurde 1610 vom Vulkan Momotombo komplett zerstört. Daraufhin verlegten die Spanier die Stadt weiter weg von all den Vulkanen an den heutigen Standort.

Auch wenn León heute nicht mehr die Hauptstadt des Landes ist, so spielt sich hier politisch und kulturell noch so einiges ab. Vielleicht liegt das daran, dass die Bewohner von León so stolz auf ihre Heimatstadt sind…

Wir fühlten uns hier, wie die meisten andern Reisenden auch super wohl und blieben viel länger als beabsichtigt in unserem gemütlichen Hostel. Verschärfend kam noch hinzu, dass wir dort eine fast reine Österreicher-WG bildeten. In über 1 ½ Jahren unterwegs haben wir vielleicht drei mal Österreicher getroffen und hier in León scheinen sie wie die Schwammerl zu sprießen. Sogar der Hostelbesitzer ist mit einer Österreicherin verheiratet.

Wir nutzten unsere Zeit in León für Reiseplanung. Bei unserer Recherche kamen wir zu dem Entschluss, dass unser Plan Kanada vor dem Winter zu erreichen nichts werden würde. Mittelamerika sieht auf der Karte zwar klein aus, aber es gibt hier sooo viel zu sehen….

Da im Winter Autostoppen in Kanada sehr ungemütlich ist wollen wir erst im Frühling hoch….Wir haben also etwas Zeit totzuschlagen.

Da kam uns die Volunteer-Organisation Quetzaltrekkers gerade recht. Wir beschlossen hier 2 Monate zu arbeiten und dann erst weiterzureisen… Da wir aber bis zum Start der Arbeit noch eine Woche zu überbrücken hatten ging es noch zu einem Abenteuer in den Nordosten des Landes…

Granada und Masaya...

Granada ist eine Kolonialstadt wie sie im Buche steht – bunte, alte Häuser, gepflasterte Strassen, schöne Kirchen und schattige Plazas. Genau aus diesem Grund ist es auch übertouristisch und trotzdem irgendwie leblos. Die schönen Kolonialgebäude im Zentrum werden alle von reichen Ausländern gekauft und renoviert, was die Preise so in die Höhe treibt, dass es sich kein Nica mehr leisten kann. Man findet zwar unzählige schöne Fotomotive, trendige Cafés und Restaurants, das ursprüngliche Flair einer Nica-Stadt ist aber verloren gegangen. Nach zwei Tagen ging es also weiter ins weniger touristische Masaya.

Diese Stadt gefiel uns schon viel besser mit seinen lebhaften Plazas und chaotischen Märkten.

Die meisten Touristen kommen nach Masaya um den „authentischen“ Touri-Ramsch-Markt unsicher zu machen. Wir machten einen Bogen um diesen und gingen lieber am Einheimischen-Markt einkaufen (12 große Mangos für nicht mal 20cent)…

Von hier aus besuchten wir auch die nahe gelegene Laguna de Apoyo, ein Kratersee, der ganz nett ist zum plantschen. Wir hatten dummerweise unsere Badesachen vergessen…

Ein anderer Daytrip führte uns auf den Vulkan Masaya. Diesen Vulkan zu besteigen klingt aber spektakulärer als es ist. Eine asphaltierte Straße, die in einen großen Parkplatz mündet führt bis zum Gipfel. Die Aussicht ist diesen „harten“ Aufstieg aber auf jeden Fall wert. Der Krater misst mehrere hundert Meter im Durchmesser, ist fast 100 Meter tief und raucht wie die VOEST. Wir verließen dann aber schnell wieder den breiten Touristenpfad und erkundeten den erloschenen Krater nebenan. Hier gab es zwar keinen Rauch, dafür wunderschöne Landschaft, steile Klippen und hunderte Geier, die sich nicht mal durch unser Fotoshooting bei ihrem Sonnenbad stören ließen.

Isla Ometepe...

Ometepe – eine Insel wie aus einer Sage entsprungen. Mitten im riesigen Lago de Nicaragua ragen die beiden Vulkane Maderas und Concepción aus dem Wasser und bilden so diese semimythische Insel. Neben einer sagenumwobenen Lagune gibt es auch noch uralte Steinskulpturen und um das ganze abzurunden durchstreifen auch noch riesige Süßwasserhaie den See.

Einmal hier angekommen wird man gleich vom verschlafenen Flair der Insel eingelullt. Es herrscht schon im Rest von Nicaragua keine Hektik, aber auf Ometepe kann man noch mal einen Gang runterschalten.

Wir mussten uns also irgendwie beschäftigen um nicht gleich in den Schneewittchenschlaf zu verfallen. An einem Tag liehen wir uns Fahrräder aus und erkundeten so einen Teil der Insel. Wir hatten uns auch noch vorgenommen einen der beiden Vulkane zu besteigen, aber der Concepción ist im Moment zu aktiv und der Maderas nicht interessant genug. Auf der anderen Seite waren wir schon mal da…es fehlte nur die richtige Motivation. Im Endeffekt entschied ein Münzwurf und wir zogen ohne Vulkanbesteigung weiter nach Granada.

Costa Rica...

Aufgrund der Preislage in Costa Rica war schon im Vorhinein klar, dass unser Aufenthalt hier kurz ausfallen würde. Nach den ersten zwei Tagen war klar, dass es SEHR kurz werden würde.

Unser erster Stopp war im kleinen Karibiknest Cahuita. Hier gibt es nicht nur schöne Strände, sondern auch einen Nationalpark, den man auf kleinen Dschungelpfaden zu Fuß erkunden kann. Neben unzähligen Vögeln, Insekten und Reptilien sieht man auch noch Kapuziner- und Brüllaffen aus nächster Nähe. Dazu gibt es aber nicht viel zu erzählen – die Fotos sprechen für sich…

Nach Cahuita ging es nach San José, der Hauptstadt Costa Ricas. Nach einem verregneten Sightseeing-Tag ging es schon wieder weiter nach Nicaragua.

Bocas del Toro...

Nach unserer Bergtour im kalten Boquete brauchten wir wieder etwas Wärme und die holt man sich in Mittelamerika am Besten auf einer Karibikinsel. Bocas del Toro bietet sich dafür besonders an, da diese Inselgruppe so nahe am Festland ist, dass man sie für ein paar Dollar mit dem Wassertaxi erreichen kann. Dieses Geheimnis ist aber schon seit ein paar Jahrzehnten heraußen und dementsprechend überlaufen ist dieses kleine Paradies. Wir fanden trotzdem oder gerade deswegen ein echt gemütliches Hostel. Eigentlich ist es ja eine richtige Gringohütte, die noch dazu weit außerhalb unseres Budgets liegt, aber durch Verhandlungsgeschick und einen schweizerisch-österreichischen Sympathiebonus kriegten wir es zum halben Preis.

Die Aqua-Lounge ist komplett auf Stelzen im karibischen Meer gebaut, hat eine riesige Terrasse in der ein „Pool“ ausgeschnitten ist und bietet auch sonst allen erdenklichen Traveller-Luxus. Für uns hieß das jeden Tag in der früh aufstehen, gratis Pfannkuchen futtern, danach 5 Schritte gehen und ins mehrere Meter tiefe, glasklare Wasser zu fallen und mit bunten Fischen um die Wette zu tauchen. Den Rest des Tages verbrachten wir mit ausspannen, Sonnenbaden, fischen, rund ums und unterm Haus Schnorcheln, essen und nichts tun. Kevin verbrachte so viel Zeit im Wasser, dass ihm schon fast Schwimmhäute gewachsen wären. Ständig tauchte er Seesterne und –gurken herauf und war völlig fasziniert von den Barracudas und Muränen, die sich ums Haus tummelten. So wurden aus geplanten 2 Tagen schnell mal 8 oder so.

Wir schafften es aber auch 2 Tagesausflüge zu unternehmen. Einen auf die nahe gelegene Isla Bastimentos, wo wir am Wizzard Beach badeten und am Red Frog Beach erfolglos nach den berühmten roten Pfeilgiftfröschen suchten. Der andere Daytrip ging zu einer Grotte auf der Hauptinsel. Dort watet man im Stockdunkeln durch hüfttiefes Wasser und versucht dabei die tausenden Fledermäuse nicht zu wecken, die an der Decke hängen und schlafen – ein gruseliges Erlebnis! Am Höhlenausgang angekommen hatten wir gleich noch ein Schreckerlebnis. Dieselbe Schlange, die uns schon im Darien zum Umkehren gezwungen hatte versperrte uns den Weg. Diesmal war sie aber so sehr mit dem Jagen eines Frosches beschäftigt, dass sie keine Zeit hatte uns zu verjagen. Und wer den Mund so voll hat, kann auch nicht beißen. Deshalb verlief das Fotoshooting diesmal etwas entspannter.

Nach über einer Woche konnten wir uns endlich dazu aufraffen ins nahe gelegene Costa Rica weiterzureisen.