Freitag, 16. Oktober 2009

Meditations-Retreat in Suan Mokkh...2 Wochen im Kloster...

Als wir im Meditationszentrum ankamen wussten wir nicht genau was uns in den nächsten 10 Tagen erwarten würde, wir stellten aber schnell fest, dass es mit einem gewöhnlichen VHS-Meditationskurs oder so nicht viel gemeinsam hatte. Dieses Meditations-Retreat ist eher die hardcore Variante! In diesen 10 Tagen dreht sich alles ums Meditieren und um dabei möglich erfolgreich zu sein, muss man alle äußeren Störfaktoren beseitigen. Deshalb leben alle Kursteilnehmen wie buddhistische Mönche. Die Grundregeln folgen dem von Buddha gelehrten „edlen 8-fachen Pfad“. Unsere Freesyle-Übersetzung des Pfades:

• Du sollst keinen Atem nehmen (töten) – nicht mal Moskitos!!
• Du sollst nicht nehmen, was nicht gegeben wurde (stehlen)
• Du sollst deinen Körper und deinen Geist frei von jeglichen sexuellen Kontakten halten
• Du sollst niemanden durch Rede verletzen
• Du sollst keine Gifte oder bewusstseinsverändernde Stoffe konsumieren (kein Alkohol, keine Zigaretten, kein Kaffee,…)
• Du sollst zwischen Mittag und Sonnenaufgang nichts essen
• Du sollst nicht tanzen, singen, spielen, Musik hören, dich schmücken oder parfümieren
• Du sollst nicht auf luxuriösen Sesseln sitzen oder in luxuriösen Betten schlafen (Strohmatte auf Betonpritsche und Holzkopfpolster)

Da das aber noch sehr allgemeine Regeln sind und wir bei dem Meditationskurs wirklich abschalten sollten gab es noch ein paar Verschärfungen. Es herrschte zum Beispiel absolutes Schweigen (Regel 4 war also nicht schwer einzuhalten *g*) und auch sonstige soziale Kontakte sollten vermieden werden (Ein Blick kann oft mehr sagen als 1000 Worte und einen ganz schön ablenken). Für uns hieß das also, dass wir 10 Tage nebeneinander leben würden und so tun müssten, als würde der andere nicht existieren…
Diese ganzen Regeln klingen anfangs ziemlich heftig und teilweise sinnlos, aber wenn man genauer hinsieht tragen sie erheblich zum Erfolg der Meditation bei.
Ein typischer Tag im Retreat sieht folgendermaßen aus:

4:00 Die Glocke läutet dich aus dem Bett und du kannst die ungemütliche Pritsche mit Holzkopfpolster endlich verlassen, auch wenn du noch alles andere als ausgeschlafen bist. Im Stockdunkeln versuchst du mit der Laterne den Weg zum Brunnen zu finden und dabei nicht auf einen Skorpion oder Hundertfüßler zu steigen. Dann ist Körperpflege angesagt – mit einem Sarong bekleidet (Haut zeigen ist im Kloster verboten) gießt du dir arschkaltes Wasser über den Kopf um wenigstens ein bisschen wach zu werden.
4:30 Morgenlesung
4:45 Morgenmeditation – gar nicht so leicht um diese Zeit ohne Kaffee nicht wieder wegzupennen (besonders wenn dein Sitznachbar bereits schnarcht)
5:30 Yoga – 1 ½ Stunden Körperverrenkungen bis es kracht und schmerzt
7:00 Ajahn Pho´s (jetziger Abt des Klosters Suan Mokkh) Morgenvortag und anschließende Meditation
8:00 FRÜHSTÜCK = Reissuppe und Bananen
8:30 Reinigungsdienste – jeder werkelt im Mönchstempo irgendwo am Gelände. Kevin schrubbte zum Beispiel die Hotsprings (dazu später mehr) und kehrte den Speisesaal, Marita reinigte die Fußbäder vor der Meditationshalle und putzte Klos.
9:00 Hotsprings oder einfach nur komatöses Schlafdefizitaufholen im Zimmer

10:00 Tan Dhammavidu´s Morgenvortrag – ein brittischer Mönch mit kohlrabenschwarzen brittischen Humor, der schon seit über 20 Jahren in Suan Mokkh lebt und lehrt. Hier bekamen wir die Theorie zu Buddhismus und Meditation vermittelt.
11:00 Gehmeditation (60 Zombies starren 3 Meter vor sich in den Boden und laufen scheinbar planlos in tiefer Konzentration versunken übers Gelände)
11:45 Sitzmeditation – EINATMEN, AUSATMEN, EINATMEN, AUSATMEN,…
12: 30 MITTAGESSEN!!!!! Die letzte feste Nahrung bis zum nächsten Frühstück! Darum schaufelte auch jeder kräftig rein. Und das Essen war echt lecker – rein vegetarisch, viel frisches Gemüse und Kräuter und sehr interessante, aber leckere Nachspeisen.

14:30 Dhamma Talk (Vortrag) meist von einem der Volunteers
15:30 Gehmeditation
16:15 Sitzmeditation
17:00 Chanting – ein Highlight des Tages. Zum einen weil das singen so angenehm war und man endlich wieder Laute von sich geben durfte und zum anderen, weil der Chanting-Mönch Tan Medi so lustig war. Buddhisten haben echt einen guten Sinn für Humor!
18:00 Tee und anschließende Hotsprings!!!!!! Das hat dieses Retreat echt versüßt – Nach einem harten Tag des Sitzens und Meditierens konnte man seine müden Knochen im heißen Wasser etwas einweichen…

19:30 Sitzmeditation
20:00 Gruppengehmeditation
20:30 Sitzmeditation
21:00 Endlich geschafft! Zurück zur Unterkunft bevor das Tor zugesperrt wird.
21:30 Strom aus und KOMA bis 4:00 am nächsten Tag…

Die ersten paar Tage waren echt heftig und wir kamen uns teilweise vor als wären wir im Häfn oder bei irgendeiner komischen Sekte gelandet. Vom vielen am Boden sitzen tat uns das ganze Gestell weh und die ersten Tage konnten wir uns beide kaum rühren. Schlafdefizit und Hunger tragen dann noch zusätzlich zum Unwohlsein bei.
Nach ein paar Tagen gewöhnten wir uns aber an den neuen Rhythmus und als sich dann noch die ersten Meditationserfolge einstellten genossen wir unsere Zeit hier richtig (zumindest meistens).
Das Schweigen und das fehlen von Sozialkontakten erleichterte es ungemein wirklich abschalten zu können und sich voll und ganz auf sich und die eigene Meditation konzentrieren zu können.
Es war zwar echt hart und es waren mit Sicherheit die längsten 10 Tage, die wir je erlebt haben, aber es war’s echt wert. Wir sind echt froh bis zum Schluss durchgehalten und so die volle Erfahrung gehabt zu haben. (Viele Kursteilnehmer sind schon nach 2 oder 3 Tagen ausgeschieden – von den Anfangs ca. 60 Leuten waren am Schluss noch gut 40 übrig)
Wir sind zwar jetzt weder Buddhisten noch erleuchtet, aber wir konnten auf jeden Fall viel für uns mitnehmen. Echt eine geniale Erfahrung!
Falls irgendjemand in seinem nächsten Thailand-Urlaub also masochistische Anwandlungen kriegt und das auch machen möchte – wir können es nur empfehlen. Mehr Infos gibt’s auf www.suanmokkh-idh.org
Wir waren aber auch wieder froh, als die 10 Tage um waren – endlich wieder miteinander reden können, endlich wieder umarmen dürfen,…
Vom asketischen, weltfremden Leben noch etwas geflasht, beschlossen wir noch 2 Tage im Kloster zu bleiben um die ganzen Erfahrungen vom Retreat verarbeiten zu können und setzen zu lassen. Wir verbrachten unsere Tage damit am Klostergelände herumzuspazieren, den Affen zuzuschauen, Yoga zu machen und vor allem endlich wieder zu quatschen.
Danach wollten wir weiter in den Süden. Da wir aber schon von mehreren Leuten gehört hatten, dass dort der Monsun gerade voll eingesetzt hat änderten wir unsere Pläne wieder einmal und fuhren zurück nach Bangkok. Nach 16 Stunden (statt fahrplanmäßigen 11) kamen wir endlich in der Hauptstadt an, fuhren ins Hotel und genossen unsere wohlverdiente Dusche – Wasser aus der WAND, was für ein Luxus!
Vorgestern skypten wir noch mit Martin (einem Österreicher, den wir in Mexiko kennen gelernt hatten und der gerade in Indonesien ist) und erfuhren, dass er auf dem Weg nach Thailand ist, da sein Visum ausläuft und ihm der Regen in Bali sowieso zu viel wird. Also werden wir uns in ein paar Tagen mit ihm hier treffen und dann gemeinsam den Norden des Landes unsicher machen…

Wat Suan Mokkh...

Das Wat (Kloster) Suan Mokkh wurde 1932 vom Mönch Ajahn Buddhadasa gegründet. Er war mit der buddhistischen Lehre, so wie sie in Bangkok praktiziert wurde nicht zufrieden und wollte nahe der Natur sein und zurück zu den wahren Wurzeln des Buddhismus finden.
Das Kloster selbst ist eigentlich mehr ein „gepflegtes“ Stück Dschungel, in dem ein paar Meditationshallen und Schreine stehen. Die Mönche leben in kleinen Holzhütten, die auf einer riesigen Fläche im Wald verstreut sind und nur durch kleine Pfade mit den Hauptgebäuden des Klosters verbunden sind. In und mit der Natur zu leben ist ein Schwerpunkt in diesem Kloster, weshalb auch die Tierwelt artenreich vertreten ist. Neben Affen, Schildkröten und Pythons schlängelt sich auch die eine oder andere Königskobra durchs Unterholz. Aber auch Hunde, Katzen und Hühner tummeln sich auf den vielen schön gepflegten Pfaden und kleinen Lichtungen.
Ajahn Buddhadasa, der 1993 verstorben ist, legte seit jeher großen Wert auf das Verständnis zwischen den Religionen und Kulturen. So fing er schon Anfang der 80er damit an Meditationskurse für „Westerners“ zu halten und ihnen die Lehre des Dhamma näher zu bringen. 1988 wurde dann nahe dem Kloster ein extra Meditationszentrum für diese Kurse gebaut. Die ersten 10 Tage im Monat versammeln sich hier nun immer unzählige meditationswillige Ausländer und in den letzen 10 Tagen des Monats gibt es das Gleiche noch mal für Thais.
Da wir einen Tag zu früh dran waren konnten wir noch eine Nacht im Kloster verbringen. Am nächsten Tag in der Früh ging es dann rüber ins Dhamma International Hermitage – Zentrum zur Anmeldung und letzten genauen Einweisung.

Ko Pha Ngan

Ko Pha Ngan ist vor allem bekannt durch seine monatlich stattfindenden FullMoon-Parties. Schon ein paar Tage vor Vollmond scheint jeder Backpacker, den man trifft hierher unterwegs zu sein um dort zu feiern was das Zeug hält. Am Südende der Insel (wo die Party steigt) tummeln sich dann zu Vollmond tausende Leute zum feiern, saufen, kiffen und Schwammerl futtern.
Da wir auf eine solche Erfahrung nicht unbedingt heiß waren verzogen wir uns ans ruhige Nordende der Insel. Im kleinen Fischernest Chaloklum fanden wir die perfekte Unterkunft – ein kleiner Bungalow direkt am Strand mit kleinem Balkon und eigener Hängematte, Privatbad, drahtlosem Internet und Wahnsinnsausblick…und das ganze um knapp 5 Euro pro Tag!
Wir verbrachten die Tage mit Nichtstun, Spazierengehen, Schätze am Strand suchen (Muscheln, Schnecken, Korallenteile,…) und Schnorcheln. Für zwei Tage liehen wir uns einen Roller und machten das Inselinnere unsicher. Da Ko Pha Ngans Infrastruktur nicht die Beste ist hieß das meist auf tiefroten Erdstraßen durch den Dschungel holpern.
Als Kevin dann auch noch herausfand, dass die Einheimischen vom Pier aus immer Tintenfische angeln, war unsere Abendplanung auch klar. Es ist einfach soooo lustig, wenn sie sich antinten! Den Fang brachten wir dann zu „unserer“ Straßenstandl-Lady, die ihn für uns zubereitete.
Nach 6 wunderschönen Tagen auf der Insel ging es für uns wieder zurück aufs Festland. Eigentlich wollten wir ja in irgendeinen Nationalpark im Süden, aber spontan wie wir sind änderte sich das während der Fährenüberfahrt nach Surat Thani. In unserem Reiseführer hatten wir von einem Meditations-Retreat gelesen, dass immer zu Monatsbeginn anfängt. Bei unserer ursprünglichen Reiseplanung wären wir zu diesem Zeitpunkt schon weiter im Süden gewesen, aber da wir uns auf Ko Pha Ngan ein wenig vertrödelt hatten passte es jetzt genau. Wir besorgten uns also noch die letzten Infos und fuhren auf gut Glück in das kleine Nest Chaiya, wo in dem Kloster Suan Mokkh der 10-tägige Kurs stattfinden sollte.

Ko Samui

Wir hatten zwar schon gelesen, dass Ko Samui sehr touristisch ist, aber wir hätten nie geglaubt, dass es SO schlimm ist…Wir sind einfach nicht mehr gewohnt mit so viel Pauschaltourismus konfrontiert zu werden. Die gesamte Küste der Insel ist von einer beinahe lückenlosen Kette aus Hotels und Restaurants umrahmt. Vom italienischen Designer bis zum Deutschen Biergarten kannst du hier alles haben – echte Thaikultur suchst du allerdings vergebens.
Die ersten zwei Tage blieben wir im Südosten der Insel und genossen Sonne und Strand und versuchten uns von der Urlaubermeute so gut es ging fernzuhalten. Dann übersiedelten wir in den Norden der Insel, weil wir gehört hatten, dass es dort ruhiger sei…Naja ruhiger war es, aber auch um einiges teurer…Im Fisherman´s Village feierten wir dann Maritas Geburtstag – ihr dritter auf dieser Reise. Lange Strandspaziergänge, der Besuch eines kleinen Tempels und ein gemütliches Bier am Abend…was will man mehr!
Nach 4 Tagen hatten wir aber echt genug von all dem Rummel und reisten weiter auf die etwas ruhigere und backpackerfreundlichere Nachbarinsel Ko Pha Ngan.

Bangkok...

Bangkok, eine Boomstadt mir 6 Mio. Einwohnern, in der es vom modernen Einkaufszentrum und Skytrain bis zu Slums entlang von sumpfigen Abwasserkanälen alles gibt. Gigantische Wolkenkratzer, kleine Kanäle, majestätische Paläste und enge Marktstraßen gemischt mit kamikazeartigem Linksverkehr….kurz eine Chaosstadt! Wir waren auf das schlimmste vorbereitet und wurden eigentlich positiv überrascht. Selbst in einer Stadt wie Bangkok gibt es ein paar ruhige Ecken, wo man seinen Jetlag auskurieren und sich an die dampfbadartigen Temperaturen gewöhnen kann.
Für uns ist die große Herausforderung in Asien nicht nur die völlig andere Kultur mit all ihren Verhaltenscodes und Gepflogenheiten, sondern auch die Tatsache, dass wir zum ersten mal seit Beginn unserer Reise in einem Land sind, indem wir die Landessprache überhaupt nicht verstehen. So muss man bei jedem Straßenstandl sämtliche Activity-Skills auspacken um was zu essen zu kriegen…und dann weiß man immer noch nicht WAS man kriegt. Bei unserem ersten Essen in Thailand beachteten wir die Warnung der Marktlady nicht und Kevin bestellte etwas, das sie als „ein bisschen spicy“ bezeichnete. Schon beim ersten Bissen fühlte sich sein Kopf an wie ein Kelomat, und ein paar Bissen später fing der Schweiß an in Strömen zu fließen – 40 Grad, 100% Luftfeuchtigkeit und „etwas spicy“…Selbst am nächsten Morgen wurde er an die Lektion vom Vortag erinnert – Spicy in Thailand heißt SPICY!!!!!
Nachdem wir unseren Jetlag ausgeschlafen hatten fingen wir langsam an die nähere Umgebung zu erkunden. Gleich um die Ecke von unserer Unterkunft ist die berühmtberüchtigte Khao San Road – die Backpackerstraße schlecht hin. Hier versuchen Hostels, Bars, Tatoostudios, Ausweisfälscher und Souvenirverkäufer den farangs (weiße Touris) so viel Geld wie möglich aus der Tasche zu locken.
In dieser Neon-Partywelt der Pseudo-Hardcore-Backpacker fühlten wir uns echt nicht wohl und schlenderten lieber durch Seitenstraßen und Märkte, wo sich selten ein Touri hinverirrt.
Zu den größten Sehenswürdigkeiten Bangkoks zählen eindeutig seine mehr als 300 buddhistischen Tempel. Wir pickten uns die 3 berühmtesten heraus und verbrachten 2 lange Tage damit diese zu erkunden. WOW!!!!!!
Hier sagen die Bilder mehr als tausend Worte – SO viel Prunk und Glitzer!!!.....
Nach ca. einer Woche im Großstadtgetümmel fiel uns ein, dass Thailand ja eigentlich für seine Inseln und Strände berühmt ist und so machten wir uns auf in den Süden…
Wir kauften uns ein 3.Klasse-Ticket für den Übernachtzug nach Surat Thani und von dort fuhren wir mit der Fähre auf die Insel Ko Samui – Endlich wieder Sonne, Palmen, Strand und Meer!!!

Housesitting in Vancouver...

Anfangs befürchteten wir, dass uns in den 3 Wochen in denen auf Haus und Hund der Ramseys aufpassen, langweilig werden könnte. Es stellte sich aber bald heraus, dass eher das Gegenteil der Fall war – die 3 Wochen wurden uns viel zu kurz um all die Arbeiten erledigen zu können und auch noch Vancouver und den Luxus eines eigenen Hauses genießen zu können. Da dies aber eine der seltenen Möglichkeiten war während der Reise Geld zu verdienen anstatt es immer nur auszugeben nutzten wir die Zeit so gut es ging und arbeiteten wie die Bösen.
Das größte Projekt waren die Frontstiegen der Ramseys. Ursprünglich sollten wir nur die Deckbretter austauschen, was in ein paar Stunden erledigt gewesen wäre. Wie sich aber herausstellte war die gesamte Stiegenkonstruktion verrottet und so mussten wir alles runterreißen und neue Stiegen bauen. Wir haben so was zwar noch nie gemacht, aber es gibt für alles ein erstes Mal. Nach viel Tüftlerei, Planung und ca. 100 Arbeitstunden war es dann geschafft! Das kleine Hexenhaus in der Trinity Street sieht dank unseres Face-Liftings jetzt mindestens 20 Jahre jünger aus…
Neben dem Stufengroßprojekt strichen wir auch noch 2 Badezimmer, verpassten dem Garten einen neuen Haarschnitt und digitalisierten an die 1000 alte Fotos.
Als die Ramseys dann von ihrem Urlaub zurück kamen erkannten sie ihr Haus fast nicht mehr wieder. Wir hatten unseren „Job“ somit erledigt und hätten weiterreisen können…wäre da nicht noch der kleine Bär in der Einfahrt gestanden…
Wir hatten ihn über 3 Wochen im Internet inseriert gehabt, aber dank Wirtschaftskrise wollte wohl keiner ein SOOO teures Auto kaufen. Letztendlich fand sich aber dann doch noch jemand, der sich in unser Auto verliebte und es von nun an bewohnen und pflegen wird.
Endlich frei und um 2000 Dollar reicher stand also nun der Weiterreise nach Asien nichts mehr im Weg.
Wir buchten einen Flug nach Bangkok, besorgten uns ein Thai-Visum, machten letzte Einkäufe und packten unsere (neuen) Rucksäcke.
Ein paar Tage vor der Abreise hatte Chris Geburtstag und wir machten ihm eine abenteuerliche Schatzsuche (inklusive Geheimcodeentziffern und Bogenschießen). Beim Bau des Bogens verwechselte Kevin versehentlich den Ast mit seinem Zeigefinger und versuchte das falsche abzuschneiden. Gott sei Dank haben Finger einen Knochen in der Mitte, den auch ein frisch geschliffener Leatherman nicht mit einem mal durchkriegt.
Da wir keine Krankenversicherung haben und Ärzte in Kanada relativ teuer sind packten wir unser Erste-Hilfe-Kit aus und flickten Kevin im Pfusch wieder zusammen. Aus einem Kleiderbügel und ein bisschen Duct-Tape improvisierten wir dann noch eine Schiene und hofften inständig, dass sie uns dieses Metallding bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen nicht wieder abnehmen würden.
Am 10. September war es dann so weit. Mit dem Bus ging es nach Seattle und dann per Flugzeug über Seoul nach Bangkok. Kevin durfte seine Schiene behalten, die asiatische Airline mit der wir flogen war überoberluxuriös und auch die Ankunft in Bangkok war völlig problemlos. Alles in allem ein perfekter Start eines neuen Reiseabschnittes.