Uyuni ist eine kleine Stadt mitten in der endlosen Weite des Altiplanos, die nur wegen seiner Lage inmitten einer Vielzahl von Naturwundern zum Touristenmagnet geworden ist. Von hier aus starten ein- oder mehrtägige Geländewagentouren in die einsame, surreale Salzwüste und zu all den anderen Destinationen, die man auf eigene Faust ohne Fahrzeug unmöglich erkunden kann…
Auch wir wollten uns das nicht entgehen lassen und buchten, total untypisch für uns aber leider nicht anders möglich, eine 4-tägige Tour. Und gemeinsam mit Mela und Stefan würde es schon lustig werden…
Wir hatten die Tour glücklicherweise in die entgegengesetzte Richtung, als sie von den meisten anderen Tourunternehmen gefahren wird, gebucht, entkamen dadurch auch dem großen Touristenstrom und konnten die Naturwunder NOCH mehr genießen. Der erste Tag war noch eher gemütlich mit einigen abgelegenen Andendörfern, die wir auf eigene Faust erkunden konnten, riesigen Vulkangesteinsformationen, die geradezu zum Klettern einluden und besonders für Kevin und Stefan einen riesengroßen Abendteuerspielplatz darstellten. Am Abend ging das Spielen und Erkunden in Villa Mar, der Ortschaft wo wir unsere erste Nacht verbrachten, weiter. Schon bei der Einfahrt in das Dorf sieht man ein Flugzeugwrack, das in den Felswänden hängt – Das mussten wir uns natürlich aus der Nähe ansehen! Gleich daneben entdeckten wir auch noch einen Oferschrein für Pachamama mit den aufgebahrten Gebeinen der verstorbenen Dorfschamaninnen. Nach dem Abendessen bekamen wir noch eine kurze traditionelle Musikvorführung von einer Gruppe aus dem Dorf.
Ab dem zweiten Tag war das Programm viel dichter. Es folgte ein Naturwunder nach dem anderen:
- Die Laguna Colorada, die aufgrund von Mikroorganismen ihre Farbe, je nach Windverhältnissen von zartem rosa über orange bis hin zu sattem rot ändert.
- Aguas Thermales: Wer hat schon mal auf ca. 5000m Seehöhe in heißen Quellen gebadet während andere, in Daunenjacken gehüllte Touristen wie die Pinguine daneben stehen und sich nicht reintrauen?
- Laguna Verde: Eine Lagune, in der eine chemische Reaktion stattfindet (keine Ahnung wer mit wem reagiert) und deshalb eine leuchtend türkise Färbung und weißen Schaum am Ufer hat. Der Vulkan Lincancabur mit fast 6000m im Hintergrund rundet das geniale Bild noch ab.
- Die „Sol de Mañana“-Geysire auf 5500m, die höchsten weltweit. Und die blubbern nicht nur harmlos, sondern rauchen, spucken und tosen wie ein Düsenflugzeug – besonders wenn man sie mit Schneebällen ärgert…
- Unzählige Lagunen in denen verschiedene Arten von Flamingos leben.
- Der „Arbol der Piedra“ – ein, von der Erosion geschaffener steinerner Baum, der einem Dalí-Bild entsprungen sein könnte.
- Ein Friedhof einer Prä-Inca-Kultur, die ihre Toten sitzend in künstlich aufgeschlichteten Steinhöhlen bestatteten. Die Bilder sprechen für sich.
- Die Isla de Pescada bei Sonnenaufgang - eine Insel mit Kakteen bis zu 12 Metern, die bis zu 1200 Jahren alt sind. Sie liegt mitten in der Salar de Uyuni, einer riesengroßen Salzwüste in der Proportionen verschwimmen und Raum und Zeit relativer als relativ sind… Es ist schwer sich vorzustellen, dass es in Europa Zeiten gegeben hat wo Salz mit Gold aufgewogen worden ist, wenn man auf einer bis zu 15m dicken und bis zum Horizont reichenden Salzebene steht…
- Ein Hotel gebaut aus Salz indem nicht nur Wände, sondern auch Tische, Sesseln und Betten aus dem weißen Stoff sind (nur die Kloschüsseln sind zum Glück aus Porzellan)
- Und noch viele andere kleine und größere Naturwunder; Schauspiele und Sehenswürdigkeiten, die hier den Rahmen sprengen würden.
Obwohl unsere Fotos (unserer Meinung nach) nicht schlecht geworden sind können sie trotzdem mit der Realität nicht konkurrieren. Es gibt Dinge, die muss man einfach live gesehen haben…- Genießt die Bilder trotzdem!
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