Freitag, 8. Juni 2007

Pucón und Vulkan Villarica...

Glück muss man haben! Unser letzter Lift bis Pucón war eine Frau, die uns nachdem sie für uns am Campingplatz nach dem Preis gefragt und uns noch eine Führung durch die Stadt gegeben hatte einlud bei ihr zu wohnen – zum Campingplatztarif. Da das Wetter mehr als mies zum Campen war stimmten wir zu und die vermeintliche Homestay-Alternative stellte sich als kleines Apartment mit privatem Bad und kleiner Küche heraus. Eine richtige 20m2 Wohnung mit allem Drum und dran. Normalerweise sind diese Miniapartments gerade in Pucón sehr teuer, aber da sie selber viel unterwegs war als sie jung war kamen wir in den Genuss dieses Spezialtarifs. So ließ es sich auf gutes Wetter warten, welches auch nach 5! Tagen endlich kam. In der Zwischenzeit hatten wir alle Infos über den Vulkan Villarica zusammengetragen, Ausrüstungsverleih organisiert und eine Alpenvereinsmitgliedschaftsbestätigung gefälscht – Jetzt konnten wir den Vulkan besteigen.
Um 6 Uhr in der Früh fuhren wir mit dem Taxi im Stockdunkeln hinauf zum Fuße des Skiressorts Villarica wo wir zum Glück vor den Leuten von Conaf (chilenischer Andenverein), welche unseren Aufstieg noch vereiteln hätten können, ankamen. Durch unseren frühen Start waren wir die ersten, die nach einer Woche Schlechtwetterpause den Vulkan wieder bestiegen. Außerdem war zu dieser Tageszeit der Untergrund noch fest gefroren, wodurch wir bald die Steigeisen brauchten um uns im steilen Eis halten zu können. Je weiter wir nach oben kamen umso heftiger wurde leider auch der Wind und wir brauchten auch bald die Eispickel um nicht runtergeweht zu werden. Mit jedem Meter, den wir weiter aufstiegen wurde er stärker und mehr Eiskristalle pfiffen uns um die Nase. Kurz unter dem Gipfel war dann endgültig Schluss. Kevin versuchte mit letzter Kraft dem Vulkan ein paar Meter abzuringen, musste aber auch bald aufgeben. Fazit der Aktion: Erfrierungen an 6 Fingern (Naja, man sollte halt warme Handschuhe mit ganzen Fingern für Vulkanbesteigungen tragen, keine 1€-Supermarkt-Kinderhandschuhe bei denen sich die Finger auftrennen…)
Leider ging sich der Gipfel nicht aus und der Blick auf die glühende Lava blieb uns verwehrt, aber gelohnt hat sich der Trip allemal – ein echt genialer Berg dieser Vulkan. Irgendwann kommen wir zurück und dann…

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