Sonntag, 17. Juni 2007

Wenn Rucksaecke Fuesse kriegen...

Nach einigen Tagen in Potosí sollte es für uns weiter nach La Paz gehen. Da der Bus erst am Abend ging, packten wir alles was wir für den Tag und die anschließende Busfahrt brauchten in unseren kleinen Rucksack und wollten die Großen im Büro des Busunternehmens unterstellen.
Beim Kauf des Bustickets passierte es dann: Wir waren noch außer Atem vom Rucksackschleppen, ein kurzes „permiso“, jemand drängt sich vorbei, ein Ausweichen und – schwupps – war der kleine Rucksack nicht mehr da. Als wir es bemerkten war der Dieb schon über alle Berge.
Sowas kann einem ganz schön den Tag versauen!!!! Kevin, voll in Rage, spie erst mal einen Mund voll Coca über die Plaza und hüpfte mit einem zornroten Kopf wie das Rumpelstielzchen auf und ab und ließ Fluchsalven in die Menge (Gott sei Dank verstehen die hier kein Deutsch) Dann suchten wir uns erst mal einen Polizisten um die Sache zur Anzeige zu bringen.
Normalerweise ist in dem kleinen Rucksack nichts von großem Wert, aber an diesem Tag…Wir wollten endlich unsere Fotos auf CD brennen lassen und hatten deshalb die externe Festplatte und den USB-Stick eingepackt. Für die Nacht brauchten wir die warmen Jacken (teure Trekkingjacken) und den I-Pod zum Musikhören. Die teuren Sonnenbrillen hatten wir auch drin, weil sie in Bolivien mit dem Großgepäck sehr unsanft umgehen (Gepäck wird einfach vom Busdach auf die Straße oder den unten stehenden Besitzer geworfen),…
Alles in allem ein Gesamtwert von über 1300 Euro!!!!
Naja, Shit happens! Jetzt hatten wir wenigstens die Möglichkeit einen bolivianischen Polizeiposten von innen zu sehen. Das Foto sagt alles. Unsere Anzeige wurde handschriftlich in ein, in Zeitungspapier eingebundenes, Schulheft geschrieben…Aber auch wenn das Ganze für uns auf den ersten Blick sehr unprofessionell wirkte, dürften sie doch gleich reagiert und eine Fahndung gestartet haben, denn als wir am Abend nachfragen kamen ob der Rucksack aufgetaucht sei, wusste der ganze Posten Bescheid was passiert war und sie meinten, dass am Terminal immer noch gefahndet wird.
Wir hatten den Rucksack sowieso schon abgeschrieben und freuten uns – positiv wie wir sind – schon auf den neuen Pulli, den wir bekommen würden.
Zum Glück müssen wir nicht alles eins zu eins ersetzen – Man kann ja bei vielem improvisieren…

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