Inmitten waldbedeckter Hügel liegt diese hübsche, ruhige Stadt. Wenn man in ihrem gepflegten Zentrum herumschlendert glaubt man fast nicht, dass hier eine halbe Million Menschen leben. Neben vielen alten Kolonialbauten und Kirchen hat die Stadt auch noch ein echt interessantes Museum. Es wird der Fund von 3 Kindermumien dokumentiert, die von den Inkas auf 6700m auf dem Gipfel des Vulkans Llullaillaco den Göttern geopfert wurden. Für die Inka hatten die Berge eine besondere Bedeutung, da sie den Göttern näher waren als alles andere. Diese Mumien sind so gut erhalten, dass man glaubt, dass sie jeden Moment aufwachen könnten. Echt faszinierend!
Nachdem der Campingplatz, wie in Argentinien ueblich viel zu gemuetlich ist, haben wir uns wieder einmal vertroedelt, aber morgen gehts hoffentlich wieder weiter...Heute steht noch ein Grillabend mit unseren slowakischen Zeltnachbarn an – mal schauen wann wir morgen aus dem Zelt koennen und ob es ratsam ist in fremde Autos zu steigen...
Freitag, 23. November 2007
„Con dedo“ (mit dem Daumen) - Von Encarnacion nach Salta...
Im Osten Paraguays ist Autostoppen nicht üblich – in Argentinien aber schon! Deshalb ging es nach einem regenbedingten Pausetag in Encarnacion über die Brücke in die argentinische Schwesterstadt Posadas am anderen Flussufer. Ab hier hatte uns die Landstrasse wieder….naja fast…erst mussten wir mal aus der Stadt rauslatschen – 9km in der brütenden Nachmittagshitze um nachher herauszufinden, dass auch ein Stadtbus um einen Peso so weit raus gefahren wäre…Von hier gings dann aber – mit einem netten Vampirjäger bis zum Polizeicheckpoint vor der Stadt und dank der Hilfe der Polizisten auch noch weiter. Ein Bauer nahm uns auf seinem Pickup mit, bis sein Feldweg zu seiner Estancia abzweigte – Wir waren froh, denn hier mitten im Nichts findet man leicht einen Platz für sein Zelt in der Nähe der Straße und kann so am nächsten Tag zeitig aufbrechen und weiterstoppen. Außerdem wird man fernab der Zivilisation viel leichter mitgenommen – Mitleids-Bonus!
Am darauf folgenden Tag saßen wir mit einem Kampfhund auf einer Ladefläche, tranken im klimatisierten Luxusschlitten Mate mit einem Geschäftsmann, purzelten auf der Ladefläche eines Kleintransporters herum und schlichteten uns zu guter letzt mit unseren Riesenrucksäcken in einen Kompaktwagen. – ein ganz normaler Autostoppertag also. Von Corrientes ging es dann zu Fuß über die längste Brücke, die wir je zu Fuß überquert haben (45min.) ins gegenüberliegende Resistencia. Hier spannten wir mal ein paar Tage aus – uns wollten echt Gringos erzählen, dass Busreisen ja SO anstrengend ist…
Von Resistancia gings dann mit einem richtigen argentinischen Rinderbaron in die 200-Seelen-Metropole Pampa del Infierno. Auf der Fahrt erzählte er uns ein wenig von seinem Geschäft, den 6000 Kühen, die er jährlich kauft und verkauft, den Fleischpreisen, die die argentinische Regierung niedrig hält und seinen 3 Autos, Häusern, Boot und Privatflugzeug, die er sich auch noch leisten muss. – man hat´s nicht leicht als Rinderzüchter, oder?
Pampa del Infierno trägt seinen Namen zu Recht – es hat eine Affenhitze dort! Wir litten in der Mittagshitze Höllenqualen und müssen wirklich arm ausgeschaut haben, weil sogar ein Langstreckenlinienbus stehen blieb und uns gratis mehrere hundert Kilometer mitnahm. Man kann fast ein schlechtes Gewissen kriegen, wenn man im klimatisierten Bus neben all den zahlenden Fahrgästen sitzt und sich Spiderman 2 im Fernsehen ansieht… Und weil gratis Busfahren noch nicht reicht campten wir an diesem Tag noch auf einem Tankstellencampingplatz – ebenfalls umsonst. Nach einer regenreichen Nacht (in der wir ausnahmsweise mal nicht ganz abgesoffen sind) kamen wir mit einem Trucker gleich mehrere hundert Kilometer mit – Kevin hinten auf der Ladefläche, Marita als Flirtunterhaltung vorne...Das letzte Stück bis Salta legten wir im Kleinwagen des Bürgermeisters von El Golpón zurück. Der war so stolz darauf erfolgreich zum ersten Mal Autostopper mitgenommen zu haben, dass er fast darauf vergessen hätte unseren zweiten Rucksack auszuladen…
Am darauf folgenden Tag saßen wir mit einem Kampfhund auf einer Ladefläche, tranken im klimatisierten Luxusschlitten Mate mit einem Geschäftsmann, purzelten auf der Ladefläche eines Kleintransporters herum und schlichteten uns zu guter letzt mit unseren Riesenrucksäcken in einen Kompaktwagen. – ein ganz normaler Autostoppertag also. Von Corrientes ging es dann zu Fuß über die längste Brücke, die wir je zu Fuß überquert haben (45min.) ins gegenüberliegende Resistencia. Hier spannten wir mal ein paar Tage aus – uns wollten echt Gringos erzählen, dass Busreisen ja SO anstrengend ist…
Von Resistancia gings dann mit einem richtigen argentinischen Rinderbaron in die 200-Seelen-Metropole Pampa del Infierno. Auf der Fahrt erzählte er uns ein wenig von seinem Geschäft, den 6000 Kühen, die er jährlich kauft und verkauft, den Fleischpreisen, die die argentinische Regierung niedrig hält und seinen 3 Autos, Häusern, Boot und Privatflugzeug, die er sich auch noch leisten muss. – man hat´s nicht leicht als Rinderzüchter, oder?
Pampa del Infierno trägt seinen Namen zu Recht – es hat eine Affenhitze dort! Wir litten in der Mittagshitze Höllenqualen und müssen wirklich arm ausgeschaut haben, weil sogar ein Langstreckenlinienbus stehen blieb und uns gratis mehrere hundert Kilometer mitnahm. Man kann fast ein schlechtes Gewissen kriegen, wenn man im klimatisierten Bus neben all den zahlenden Fahrgästen sitzt und sich Spiderman 2 im Fernsehen ansieht… Und weil gratis Busfahren noch nicht reicht campten wir an diesem Tag noch auf einem Tankstellencampingplatz – ebenfalls umsonst. Nach einer regenreichen Nacht (in der wir ausnahmsweise mal nicht ganz abgesoffen sind) kamen wir mit einem Trucker gleich mehrere hundert Kilometer mit – Kevin hinten auf der Ladefläche, Marita als Flirtunterhaltung vorne...Das letzte Stück bis Salta legten wir im Kleinwagen des Bürgermeisters von El Golpón zurück. Der war so stolz darauf erfolgreich zum ersten Mal Autostopper mitgenommen zu haben, dass er fast darauf vergessen hätte unseren zweiten Rucksack auszuladen…
Die Jesuitenreduktionen von Jesus und Trinidad...
Etwa 30 Kilometer nördlich von Encarnacion liegen die ehemaligen Jesuitenmissionen von Jesus und Trinidad. Hier wurden bis vor ca. 250 Jahren Guaraní (Ureinwohner dieses Gebietes) von Jesuitenmönchen „bekehrt“. Anders als bei anderen Missionierungsaktionen ging es hier aber auch um den Schutz der indigenen Bevoelkerung vor den Sklavenhaendlern und Grossgrundbesitzern. Ab ca. 1600 hatten die Jesuiten das o.k. von der spanischen Krone in den Guaraní-Gebieten Ackerbau zu betreiben und zu missionieren. Diese Jesuitenreduktionen erwirtschafteten aber bald so viel Ueberschuss, dass die Spanier das Ganze abbliesen und die Jesuiten wieder verstaubten. Die Reduktionen verfielen langsam und wurden erst vor kurzem wieder restauriert. Trinidad ist heute sogar UNESCO Weltkultuterbe was aber nicht heisst, dass es deshalb ueberrannt ist...
Direkt neben den Ruinen konnten wir glücklicherweise gratis campen und am nächsten Tag waren wir schon wieder on the road to Encarnacion.
Direkt neben den Ruinen konnten wir glücklicherweise gratis campen und am nächsten Tag waren wir schon wieder on the road to Encarnacion.
Itaipú...
Itaipú ist nach dem kürzlich fertig gestellten Dreischluchtendamm in China das zweitgrößte Wasserkraftwerk der Erde. Nach fast 10 Jahren Bauzeit ging es 1984 in Betrieb und versorgt bis heute praktisch ganz Paraguay und ein Viertel Brasiliens mit Energie. Dennoch ist das Werk sehr umstritten, da nicht nur 40.000 Guaraní umgesiedelt werden mussten, sondern sein Bau auch beträchtliche Schäden am Ökosystem nach sich zog. Deshalb ist die PR-Abteilung des Zweistaaten-Unternehmens immer noch bemüht ihr Image aufzupolieren. Sie haben nicht nur unzählige kleine Nationalparks und Wildtierzuchtstationen, sondern auch einige gratis Freizeitparks, ein riesiges Besucherzentrum und gratis Kraftwerksführungen – letzteres mussten wir natürlich ausnutzen.
Es ist schon eine gigantische Anlage und die technischen Daten sind einfach unvorstellbar:
· Die Staumauer hat eine Gesamtlänge von ca. 8km und misst an der höchsten Stelle 196 Meter.
· Die beim Bau bewegten Erd- und Gesteinsmassen entsprechen dem Volumen des Zuckerhuts in Rio de Janeiro
· Mit dem verwendeten Beton könnte man 210 große Fussballstadien (vgl. dem Maracanã in Rio) bauen.
· Aus dem verwendeten Stahl gingen sich 380 Eiffeltürme aus…
Nach der Kraftwerksbesichtigung packten wir unsere Rucksäcke und marschierten daumenstreckend aus der Stadt hinaus. Nachdem unser erster Lift schon nach 15 Kilometern mit einem Reifenplatzer endete und die nächsten 3 Stunden auch nicht wirklich erfolgreich waren (der einzige, der stehen blieb, sagte uns lediglich, dass hier Autostoppen nicht üblich ist und wir doch einen Bus nehmen sollten) machten wir es wie die Einheimischen und fuhren mit dem Bus.
Es ist schon eine gigantische Anlage und die technischen Daten sind einfach unvorstellbar:
· Die Staumauer hat eine Gesamtlänge von ca. 8km und misst an der höchsten Stelle 196 Meter.
· Die beim Bau bewegten Erd- und Gesteinsmassen entsprechen dem Volumen des Zuckerhuts in Rio de Janeiro
· Mit dem verwendeten Beton könnte man 210 große Fussballstadien (vgl. dem Maracanã in Rio) bauen.
· Aus dem verwendeten Stahl gingen sich 380 Eiffeltürme aus…
Nach der Kraftwerksbesichtigung packten wir unsere Rucksäcke und marschierten daumenstreckend aus der Stadt hinaus. Nachdem unser erster Lift schon nach 15 Kilometern mit einem Reifenplatzer endete und die nächsten 3 Stunden auch nicht wirklich erfolgreich waren (der einzige, der stehen blieb, sagte uns lediglich, dass hier Autostoppen nicht üblich ist und wir doch einen Bus nehmen sollten) machten wir es wie die Einheimischen und fuhren mit dem Bus.
Ciudad del Este...
Nachdem wir uns die Fälle angesehen hatten ging es ins paraguayische Ciudad del Este. Diese Stadt ist Paraguays Schmugglermetropole und war einst die korrupteste Stadt Südamerikas. Heute ist sie ein riesiger, funkelnder Elektronikmarkt in dem man vom Tamagotchi bis zum Laptop alles kriegt. Das Gekaufte wird dann in riesigen Säcken und Schachteln über die Puente de Amistad nach Brasilien oder Argentinien geschleppt – sehr offensichtliches Schmuggeln, aber die Grenzer schauen gerne mal weg…
Uns war diese Stadt etwas zu steil – soviel Konsum sind wir einfach nicht mehr gewöhnt. Nach einem Tagesausflug zum nahe gelegenen Wasserkraftwerk Itaipú schulterten wir wieder unsere Rucksäcke und streckten die Daumen
Uns war diese Stadt etwas zu steil – soviel Konsum sind wir einfach nicht mehr gewöhnt. Nach einem Tagesausflug zum nahe gelegenen Wasserkraftwerk Itaipú schulterten wir wieder unsere Rucksäcke und streckten die Daumen
Puerto Iguazú und die Wasserfaelle...
Nachdem wir in Puerto Iguazu ein paar Tage ausgespannt und den Luxus der argentinischen Supermärkte und Fleischereien genossen haben ging es endlich zu den Wasserfällen.
Hier stürzt der Rio Iguazú von einem Basaltplateau auf einer Breite von …Kilometern über zwei Stufen bis zu … Meter in die Tiefe. Klingt spektakulär – sieht noch spektakulärer aus!
Da der Fluss hier die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien bildet, nutzen natürlich beide Seiten die touristische Anziehungskraft der Fälle – die einen motivierter als die anderen…Während man in Brasilien für 10 Euro Eintrittspreis lediglich ein paar kleine Plattformen und den „Gesamtüberblick“ geboten kriegt, hat man auf der argentinischen Seite für das gleiche Geld einen riesigen Freizeitpark mit allen Extras: zig Kilometer Stege zu diversen Plattformen, einen Besucherzug, eine Fähre zu einer Insel inmitten der Fälle, Jausenstationen, Museum, Wanderwege, die kreuz und quer durch den Nationalpark gehen…
Aus Vernunfts- und Kostengründen besuchten wir natürlich nur die argentinische Seite…und wurden nicht enttäuscht.
Auf kilometerlangen Stegen kann man die gigantischen Fälle aus allen Blickwinkeln und vor allem auch aus nächster Nähe bestaunen – kann ganz schön feucht werden!
Aber dieser Nationalpark hat noch mehr als Wasser zu bieten. Die Tier- und Pflanzenwelt hier ist unglaublich und man kann selbst auf den touristischen Hauptwegen immer wieder Koatis (Nasenbären), Tejus (waranartige Riesenechsen), wilde Meerschweinchen (wären sicher lecker, aber leider ist es ein Nationalpark…), tropische Vögel und eine Unzahl bunter Schmetterlinge sehen. Der Park muss sogar mit Einbruch der Dunkelheit schließen, weil das die Zeit ist wo die Großkatzen die Herrschaft über dieses Paradies übernehmen – und das sind nicht nur Horrorgeschichten um die Touristen zum Nachhausegehen zu überreden – man riecht immer wieder, dass die Tiere kräftig ihr Revier markieren…
Hier stürzt der Rio Iguazú von einem Basaltplateau auf einer Breite von …Kilometern über zwei Stufen bis zu … Meter in die Tiefe. Klingt spektakulär – sieht noch spektakulärer aus!
Da der Fluss hier die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien bildet, nutzen natürlich beide Seiten die touristische Anziehungskraft der Fälle – die einen motivierter als die anderen…Während man in Brasilien für 10 Euro Eintrittspreis lediglich ein paar kleine Plattformen und den „Gesamtüberblick“ geboten kriegt, hat man auf der argentinischen Seite für das gleiche Geld einen riesigen Freizeitpark mit allen Extras: zig Kilometer Stege zu diversen Plattformen, einen Besucherzug, eine Fähre zu einer Insel inmitten der Fälle, Jausenstationen, Museum, Wanderwege, die kreuz und quer durch den Nationalpark gehen…
Aus Vernunfts- und Kostengründen besuchten wir natürlich nur die argentinische Seite…und wurden nicht enttäuscht.
Auf kilometerlangen Stegen kann man die gigantischen Fälle aus allen Blickwinkeln und vor allem auch aus nächster Nähe bestaunen – kann ganz schön feucht werden!
Aber dieser Nationalpark hat noch mehr als Wasser zu bieten. Die Tier- und Pflanzenwelt hier ist unglaublich und man kann selbst auf den touristischen Hauptwegen immer wieder Koatis (Nasenbären), Tejus (waranartige Riesenechsen), wilde Meerschweinchen (wären sicher lecker, aber leider ist es ein Nationalpark…), tropische Vögel und eine Unzahl bunter Schmetterlinge sehen. Der Park muss sogar mit Einbruch der Dunkelheit schließen, weil das die Zeit ist wo die Großkatzen die Herrschaft über dieses Paradies übernehmen – und das sind nicht nur Horrorgeschichten um die Touristen zum Nachhausegehen zu überreden – man riecht immer wieder, dass die Tiere kräftig ihr Revier markieren…
Dienstag, 6. November 2007
Rio de Janeiro...
Bei unserer Flucht ins sicherere und billigere Paraguay kamen wir zwangsläufig durch Rio de Janeiro durch und…wenn wir schon da sind…
Wir kamen am Nachmittag in Rio an und für Kurzsightseeing war es doch schon ein bisschen spät. Nach einer längeren Diskussion ob wir nicht einfach auf diese Stadt sch… sollten, fiel der Entschluss sie uns doch anzusehen, aber kurz und billig. Wir übernachteten am Terminal (warum für ein teures Hotel bezahlen, wenn man gratis auf Marmor schlafen kann) und starteten am nächsten Tag, nachdem wir unser Zeug bei der Gepäcksaufbewahrung gelassen hatten, zeitig Richtung Zentrum. Dieses war wie ausgestorben, da zur Abwechslung wieder mal ein Feiertag war, aber so rennt dir wenigstens keiner ins Bild und die potenziellen Taschendiebe lassen sich auf einige wenige beschränken. In unserem Reiseführer steht zwar, dass man die Altstadt an Sonn- und Feiertagen genau deshalb meiden soll, aber einen Pfefferspray haben wir ja noch…
Danach ging es mit der Bim hinauf ins Künstlerviertel Santa Teresa – wir kamen uns vor wie am Pöstlingberg, nur dass die Aussicht etwas spektakulärer ist. Wieder unten gings Express gleich weiter nach Ipanema, zum Strand. Hier treffen sich die Reichen und Schönen und jene, die es noch werden wollen. Menschen präsentieren ihre Designerbademode inklusive dazupassender Sonnenbrille, durchtrainierte Bubis gehen mit ihren Surfbrettern am Strand Gassi, obwohl das Meer spiegelglatt ist und dazwischen geht das schwule Pärchen mit ihrem Golden Retriever und dem Pulsmesser am Oberarm walken. Für unseren Geschmack etwas zu abgehoben und unecht, aber wer´s mag…
Nach einigen Kilometern den Strand entlang erreichten wir dann das berühmte Copacabana und suchten die ganzen Bikinischönheiten….vergeblich. Hier tummeln sich jene, die auch sehen und gesehen werden wollen, sich aber Ipanema nicht leisten können (ich meine, ein Kilo Emmentaler im Supermarkt von Ipanema um 30US$ ist schon ein wenig heftig, oder?). Man kann sich Copacabana vorstellen wie das Strandbad von Mörbisch oder die proletenverseuchten Strände von Jesolo, nur, dass eben der Zuckerhut im Hintergrund thront.
Zuckerhut und Jesusstatue ließen wir aus zeitlichen und vor allem finanziellen Gründen aus. Den Zuckerhut sahen wir gut vom Strand aus und auch der Jesus ließ sich zwischen den Hochhäusern durch hin und wieder einmal kurz blicken. Auf den meisten Postkarten scheint es so, als würde er groß über der Stadt thronen, in Wirklichkeit wirkt er eher mickrig. Wir wissen echt nicht, was an diesem 3-cm-Hansel das Weltwunder sein soll, aber vielleicht ist er aus der Nähe eindrucksvoller…
Nach einem Hardcoretrekkingtag in Rio freuten wir uns echt schon auf die Liegesitze des argentinischen Busses. Mit ihm fuhren wir nach Puerto Iguazú (Argentinien) in der Nähe der gleichnamigen Wasserfälle.
Hier sitzen wir nun wieder auf einem gemütlichen Campingplatz in der zivilisierten, gemütlichen Welt der Mate-Trinker und Kilo-Steak-Esser…
Feels like home…
Wir kamen am Nachmittag in Rio an und für Kurzsightseeing war es doch schon ein bisschen spät. Nach einer längeren Diskussion ob wir nicht einfach auf diese Stadt sch… sollten, fiel der Entschluss sie uns doch anzusehen, aber kurz und billig. Wir übernachteten am Terminal (warum für ein teures Hotel bezahlen, wenn man gratis auf Marmor schlafen kann) und starteten am nächsten Tag, nachdem wir unser Zeug bei der Gepäcksaufbewahrung gelassen hatten, zeitig Richtung Zentrum. Dieses war wie ausgestorben, da zur Abwechslung wieder mal ein Feiertag war, aber so rennt dir wenigstens keiner ins Bild und die potenziellen Taschendiebe lassen sich auf einige wenige beschränken. In unserem Reiseführer steht zwar, dass man die Altstadt an Sonn- und Feiertagen genau deshalb meiden soll, aber einen Pfefferspray haben wir ja noch…
Danach ging es mit der Bim hinauf ins Künstlerviertel Santa Teresa – wir kamen uns vor wie am Pöstlingberg, nur dass die Aussicht etwas spektakulärer ist. Wieder unten gings Express gleich weiter nach Ipanema, zum Strand. Hier treffen sich die Reichen und Schönen und jene, die es noch werden wollen. Menschen präsentieren ihre Designerbademode inklusive dazupassender Sonnenbrille, durchtrainierte Bubis gehen mit ihren Surfbrettern am Strand Gassi, obwohl das Meer spiegelglatt ist und dazwischen geht das schwule Pärchen mit ihrem Golden Retriever und dem Pulsmesser am Oberarm walken. Für unseren Geschmack etwas zu abgehoben und unecht, aber wer´s mag…
Nach einigen Kilometern den Strand entlang erreichten wir dann das berühmte Copacabana und suchten die ganzen Bikinischönheiten….vergeblich. Hier tummeln sich jene, die auch sehen und gesehen werden wollen, sich aber Ipanema nicht leisten können (ich meine, ein Kilo Emmentaler im Supermarkt von Ipanema um 30US$ ist schon ein wenig heftig, oder?). Man kann sich Copacabana vorstellen wie das Strandbad von Mörbisch oder die proletenverseuchten Strände von Jesolo, nur, dass eben der Zuckerhut im Hintergrund thront.
Zuckerhut und Jesusstatue ließen wir aus zeitlichen und vor allem finanziellen Gründen aus. Den Zuckerhut sahen wir gut vom Strand aus und auch der Jesus ließ sich zwischen den Hochhäusern durch hin und wieder einmal kurz blicken. Auf den meisten Postkarten scheint es so, als würde er groß über der Stadt thronen, in Wirklichkeit wirkt er eher mickrig. Wir wissen echt nicht, was an diesem 3-cm-Hansel das Weltwunder sein soll, aber vielleicht ist er aus der Nähe eindrucksvoller…
Nach einem Hardcoretrekkingtag in Rio freuten wir uns echt schon auf die Liegesitze des argentinischen Busses. Mit ihm fuhren wir nach Puerto Iguazú (Argentinien) in der Nähe der gleichnamigen Wasserfälle.
Hier sitzen wir nun wieder auf einem gemütlichen Campingplatz in der zivilisierten, gemütlichen Welt der Mate-Trinker und Kilo-Steak-Esser…
Feels like home…
Arembepe und Aldeia Hippie...
Arembepe ist das Wochenendausflugsziel der Mittelklassesalvadorianer, den Rest der Woche ist es aber angenehm ruhig. Zwei Kilometer außerhalb dieses ehemaligen Fischernests begab es sich aber in den 60ern, dass sich die Wege von Mick Jagger und Janis Joplin unter Kokospalmen kreuzten und eine Hippiekolonie entstand…Auch heute noch ist „Aldeia Hippie“ der Wohnort einiger Althippies, Künstler und Tagträumer. Es gibt bis heute weder Strom, fließend Wasser, noch Kanalanschluss, dafür jede Menge weißen Sand und Kokospalmen so weit das Auge reicht. Und wozu braucht man eine mega Stereoanlage, wenn man Gitarre, Trommeln, Kräuter und Freunde hat…
Ist doch verständlich, dass es uns hier gefiel, oder? Schon nach wenigen Tagen konnte man uns nicht mehr von den Einheimischen unterscheiden – Das hast du auf jeden Fall geschafft, wenn dich Tagestouristen fragen, ob sie ein Foto von dir machen dürfen… „Du Mami, schau mal da, echte Hippies!!!!“
Wir hatten unser Zelt bei Luis im Garten (auf seinem Teil der großen Sanddüne) aufgeschlagen und verbrachten die Tage im Schatten in der Hängematte baumelnd und die Abende shisharauchend und mit billigem Sangria am Strand…Beim Schweijern unter Tags leisteten uns Luis Katzen und Kevins Liebling – die coolste Henne der Welt – Gesellschaft. Dieses Huhn war nicht ohne Grund so zerzaust wie ein Klobesen. Es hatte einfach vor nichts und niemandem Respekt und klaute sogar den Katzen das Futter aus dem Maul. Morgens besuchte es uns erst mal um etwas vom Frühstückskaffee abzukriegen, fetzte 3 Runden ums Haus und verbrachte dann den restlichen Tag damit irgendwo Futter zu organisieren (in unserem Zelt, in den Rucksäcken, aus dem Kochtopf,…)
Nachdem nach 10 Tagen im Hippieexil das Paket im Internet noch immer als „unterwegs zum Zoll“ vermerkt war kletterten wir von unserer Düne herunter und fuhren auf gut Glück in die große, große Stadt um den Postlern mal ein wenig Feuer unter dem Hintern zu machen.
Wie sich herausstellte war unser Packerl auch schon seit mehreren Tagen im Postgebäude, es war nur vom Zoll noch nicht freigegeben. Da aus Versicherungsgründen der Wert am Paket vermerkt gewesen war und in Brasilien für Elektrogeräte 60% Zoll zu zahlen ist hatten wir ein Problem: der Spaß sollte uns ca. 1000US$ kosten. Da wir aber Touristen sind und in ein paar Tagen wieder aus dem Land ausreisen würden versuchten sie (weil wir gar so verzweifelt schauten) wirklich alles um das Paket anders freigeben zu können. Nach eineinhalb Stunden, in denen wir in der Post Völkerwanderungen, Händeringen und rauchende Köpfe ausgelöst hatten, drückte unser Postengerl beide Augen zu und den Stempel „LIBERTADO“ aufs Paket. Danke Sandra!
Erleichtert und um 2 Kameras schwerer stiegen wir in den Bus zurück nach Aldeia.
Etwa auf halber Strecke wurden bei einer routinemäßigen Polizeikontrolle alle Männer von einer 20Mann starken, schwer bewaffneten Sondereinheit „freundlich“ aus dem Bus gebeten, mit gespreizten Beinen gegen selbigen gelehnt und gesackelt. Und so lehnte Kevin da, in Batikshirt, Badehose und Sandalen…nur 2 Sachen in seinen Taschen: ein Feuerzeug und einen Pfefferspray. Ersteres war den Beamten relativ egal, dank zweiterem durfte Marita auch aussteigen. Zitat eines Polizisten: „He, temos um hippie armado!“ – „Wir haben da einen bewaffneten Hippie!“ Nachdem sich aber herausstellte, dass wir Touristen waren und im Hippiedorf wohnten, entspannte sich die Lage wieder und die Läufe senkten sich – das ist einfach viel zu viel administrativer Aufwand: zwei ausländische Hippies, einer bewaffnet, der andere ohne Ausweis, dafür mit 2 neuen Kameras unbestimmter Herkunft…
Zurück im Hippiedorf entspannten wir erst mal gründlich und planten dann, den Grund unseres ewigen Wartens endlich in den Händen haltend, unsere Weiterreise/Flucht.
Ist doch verständlich, dass es uns hier gefiel, oder? Schon nach wenigen Tagen konnte man uns nicht mehr von den Einheimischen unterscheiden – Das hast du auf jeden Fall geschafft, wenn dich Tagestouristen fragen, ob sie ein Foto von dir machen dürfen… „Du Mami, schau mal da, echte Hippies!!!!“
Wir hatten unser Zelt bei Luis im Garten (auf seinem Teil der großen Sanddüne) aufgeschlagen und verbrachten die Tage im Schatten in der Hängematte baumelnd und die Abende shisharauchend und mit billigem Sangria am Strand…Beim Schweijern unter Tags leisteten uns Luis Katzen und Kevins Liebling – die coolste Henne der Welt – Gesellschaft. Dieses Huhn war nicht ohne Grund so zerzaust wie ein Klobesen. Es hatte einfach vor nichts und niemandem Respekt und klaute sogar den Katzen das Futter aus dem Maul. Morgens besuchte es uns erst mal um etwas vom Frühstückskaffee abzukriegen, fetzte 3 Runden ums Haus und verbrachte dann den restlichen Tag damit irgendwo Futter zu organisieren (in unserem Zelt, in den Rucksäcken, aus dem Kochtopf,…)
Nachdem nach 10 Tagen im Hippieexil das Paket im Internet noch immer als „unterwegs zum Zoll“ vermerkt war kletterten wir von unserer Düne herunter und fuhren auf gut Glück in die große, große Stadt um den Postlern mal ein wenig Feuer unter dem Hintern zu machen.
Wie sich herausstellte war unser Packerl auch schon seit mehreren Tagen im Postgebäude, es war nur vom Zoll noch nicht freigegeben. Da aus Versicherungsgründen der Wert am Paket vermerkt gewesen war und in Brasilien für Elektrogeräte 60% Zoll zu zahlen ist hatten wir ein Problem: der Spaß sollte uns ca. 1000US$ kosten. Da wir aber Touristen sind und in ein paar Tagen wieder aus dem Land ausreisen würden versuchten sie (weil wir gar so verzweifelt schauten) wirklich alles um das Paket anders freigeben zu können. Nach eineinhalb Stunden, in denen wir in der Post Völkerwanderungen, Händeringen und rauchende Köpfe ausgelöst hatten, drückte unser Postengerl beide Augen zu und den Stempel „LIBERTADO“ aufs Paket. Danke Sandra!
Erleichtert und um 2 Kameras schwerer stiegen wir in den Bus zurück nach Aldeia.
Etwa auf halber Strecke wurden bei einer routinemäßigen Polizeikontrolle alle Männer von einer 20Mann starken, schwer bewaffneten Sondereinheit „freundlich“ aus dem Bus gebeten, mit gespreizten Beinen gegen selbigen gelehnt und gesackelt. Und so lehnte Kevin da, in Batikshirt, Badehose und Sandalen…nur 2 Sachen in seinen Taschen: ein Feuerzeug und einen Pfefferspray. Ersteres war den Beamten relativ egal, dank zweiterem durfte Marita auch aussteigen. Zitat eines Polizisten: „He, temos um hippie armado!“ – „Wir haben da einen bewaffneten Hippie!“ Nachdem sich aber herausstellte, dass wir Touristen waren und im Hippiedorf wohnten, entspannte sich die Lage wieder und die Läufe senkten sich – das ist einfach viel zu viel administrativer Aufwand: zwei ausländische Hippies, einer bewaffnet, der andere ohne Ausweis, dafür mit 2 neuen Kameras unbestimmter Herkunft…
Zurück im Hippiedorf entspannten wir erst mal gründlich und planten dann, den Grund unseres ewigen Wartens endlich in den Händen haltend, unsere Weiterreise/Flucht.
Salvador - das Afrika Brasiliens...
Nach 36 Stunden Busfahrt kamen wir fertig und hungrig (weil unsere mitgenommene Jause klimabedingt zu schnell schlecht geworden ist – nächstes mal keine Spaghetti mit Soße mehr) in Salvador an. Wir gaben unsere Rucksäcke bei der Gepäckaufbewahrung am Terminal ab und fuhren voller Erwartung ins Zentrum um unsere Post abzuholen. Danach wollten wir nach einem halben Tag Express-Sightseeing gleich weiter nach Rio.
Aber es war ein Feiertag von dem wir nichts gewusst hatten und die Post war zu. Also hieß es zurück zum Terminal, Sachen holen, wieder ins Zentrum und eine viel zu teure günstige Unterkunft suchen…Die Hoffnung auf das Packerl lebte für den nächsten Tag…Und wurde enttäuscht. Unsere neuen Kameras gurkten seit Tagen irgendwo zwischen Sao Paulo und Salvador herum und so hieß es für uns warten – bei Brot und Bananen, das einzig halbwegs leistbare in Salvador.
Unser Hostal war im Stadtteil Pelourinho, dem historischen und touristischen Zentrum der Stadt. Hier konzentrieren sich nicht nur die Souvenirshops, sondern auch die Restaurants und Futterstände. Überall roch es nach Essen, das wir uns nicht leisten konnten und wollten – aber man gewöhnt sich an das konstante leichte Hungergefühl…
Bei unserer Ankunft in Salvador waren wir erst einmal geschockt von den sozialen Problemen, der Gewalt und den extremen Unterschieden von arm und reich in dieser Stadt und wollten nur so schnell wie möglich raus. Gleich am ersten Tag sahen wir wie ein Polizist eine Obdachlose mit dem Schlagstock verprügelte und kurz darauf, wie ein Mann einen anderen mit einer Eisenstange blutig schlug. Schwangere, abgemagerte Prostituierte, Müllsammler, Billigdrogen-Zombies, Straßenkinder und Obdachlose, die die Gehsteige blockieren,…
Aber nach einer Woche des zwangsweisen Wartens konnten wir auch Salvador, dem Afrika Brasiliens, einige schöne Seiten abgewinnen. In Pelourinho wird den ganzen Tag irgendwo getrommelt oder getanzt. Auf den Plazas kann man Capoeira-Gruppen bei ihrem artistischen Kampf-Tanz zusehen und bei manchen für ein kleines Trinkgeld auch selber ausprobieren. Man könnte auch an Candomblé-Sessions (afro-brasilianische Religion) teilnehmen. Überall spielt Musik, die Straßen sind gefüllt mit bunten Bildern und schrägen Menschen mit noch schrägeren Frisuren (so viele Rasta und Dreads kombiniert mit kreativen Rasuren findest du nirgendwo sonst)
Da Pelô das touristische Zentrum der Stadt ist wird es auch dementsprechend von der Polizei gesichert und bewacht. Solltest du als Tourist auf die blöde Idee kommen in diesem hermetisch abgeriegelten Viertel in die falsche Seitengasse abzubiegen, hüpfen gleich 5 Menschen vor dir auf die Straße und erklären dir wie gefährlich es hier nicht ist und versperren dir den Weg. Bleibst du in Pelô bist du beschützt wie eine unter Artenschutz stehende Spezies, schaffst du es aber die unsichtbare Grenze zu durchbrechen kannst du auch den Rest der Stadt ohne Probleme erkunden…Nur solltest du dann Geld und Kamera im Hotel lassen, dafür aber den Pfefferspray griffbereit haben…
Nachdem wir die Stadt genug erkundet hatten, saßen wir die meiste Zeit in unserem Zimmer am Fenster und beobachteten das Leben auf der Plaza unter uns. Dicke deutsche Touristen, Clowns, Ketterlverkäufer, Brasilianerinnen die trotz ihrer 100kg wie Supermodels posieren, Dosensammler, riesige Touristengruppen mit eigenem Kameramann, tanzende Kinder, spontane Trommelsessions und immer wieder seltsame, falsche Gesänge zu Gitarrenmusik aus dem Tempel einer Sekte (Katoliker oder so ähnlich….)…
Aber als nach einer Woche des Wartens das Paket immer noch nicht in Salvador war fassten wir den Entschluss ins billigere Arembepe zu flüchten und in der dortigen Hippiekolonie ins Exil zu gehen…Auf einer Sanddüne wartet es sich gleich entspannter…
Aber es war ein Feiertag von dem wir nichts gewusst hatten und die Post war zu. Also hieß es zurück zum Terminal, Sachen holen, wieder ins Zentrum und eine viel zu teure günstige Unterkunft suchen…Die Hoffnung auf das Packerl lebte für den nächsten Tag…Und wurde enttäuscht. Unsere neuen Kameras gurkten seit Tagen irgendwo zwischen Sao Paulo und Salvador herum und so hieß es für uns warten – bei Brot und Bananen, das einzig halbwegs leistbare in Salvador.
Unser Hostal war im Stadtteil Pelourinho, dem historischen und touristischen Zentrum der Stadt. Hier konzentrieren sich nicht nur die Souvenirshops, sondern auch die Restaurants und Futterstände. Überall roch es nach Essen, das wir uns nicht leisten konnten und wollten – aber man gewöhnt sich an das konstante leichte Hungergefühl…
Bei unserer Ankunft in Salvador waren wir erst einmal geschockt von den sozialen Problemen, der Gewalt und den extremen Unterschieden von arm und reich in dieser Stadt und wollten nur so schnell wie möglich raus. Gleich am ersten Tag sahen wir wie ein Polizist eine Obdachlose mit dem Schlagstock verprügelte und kurz darauf, wie ein Mann einen anderen mit einer Eisenstange blutig schlug. Schwangere, abgemagerte Prostituierte, Müllsammler, Billigdrogen-Zombies, Straßenkinder und Obdachlose, die die Gehsteige blockieren,…
Aber nach einer Woche des zwangsweisen Wartens konnten wir auch Salvador, dem Afrika Brasiliens, einige schöne Seiten abgewinnen. In Pelourinho wird den ganzen Tag irgendwo getrommelt oder getanzt. Auf den Plazas kann man Capoeira-Gruppen bei ihrem artistischen Kampf-Tanz zusehen und bei manchen für ein kleines Trinkgeld auch selber ausprobieren. Man könnte auch an Candomblé-Sessions (afro-brasilianische Religion) teilnehmen. Überall spielt Musik, die Straßen sind gefüllt mit bunten Bildern und schrägen Menschen mit noch schrägeren Frisuren (so viele Rasta und Dreads kombiniert mit kreativen Rasuren findest du nirgendwo sonst)
Da Pelô das touristische Zentrum der Stadt ist wird es auch dementsprechend von der Polizei gesichert und bewacht. Solltest du als Tourist auf die blöde Idee kommen in diesem hermetisch abgeriegelten Viertel in die falsche Seitengasse abzubiegen, hüpfen gleich 5 Menschen vor dir auf die Straße und erklären dir wie gefährlich es hier nicht ist und versperren dir den Weg. Bleibst du in Pelô bist du beschützt wie eine unter Artenschutz stehende Spezies, schaffst du es aber die unsichtbare Grenze zu durchbrechen kannst du auch den Rest der Stadt ohne Probleme erkunden…Nur solltest du dann Geld und Kamera im Hotel lassen, dafür aber den Pfefferspray griffbereit haben…
Nachdem wir die Stadt genug erkundet hatten, saßen wir die meiste Zeit in unserem Zimmer am Fenster und beobachteten das Leben auf der Plaza unter uns. Dicke deutsche Touristen, Clowns, Ketterlverkäufer, Brasilianerinnen die trotz ihrer 100kg wie Supermodels posieren, Dosensammler, riesige Touristengruppen mit eigenem Kameramann, tanzende Kinder, spontane Trommelsessions und immer wieder seltsame, falsche Gesänge zu Gitarrenmusik aus dem Tempel einer Sekte (Katoliker oder so ähnlich….)…
Aber als nach einer Woche des Wartens das Paket immer noch nicht in Salvador war fassten wir den Entschluss ins billigere Arembepe zu flüchten und in der dortigen Hippiekolonie ins Exil zu gehen…Auf einer Sanddüne wartet es sich gleich entspannter…
Belem - das Tor zum Amazonas...
Nach einer relativ rauen Fahrt auf einem Fluss, der hier oft schon so breit ist, dass man das Ufer nicht mehr sehen kann, erreichten wir Belém, das Tor zwischen Amazonas und Atlantik. Der Übergang zwischen den beiden Gewässern ist aber ein sehr fließender, da das Flussdelta solche enormen Ausmaße hat. Der Amazonas ist hier mehrere Kilometer breit, der Seegang oft enorm und es gibt hier sogar eine Insel, die größer ist als die Schweiz…
Wir kamen wieder einmal abends an und stiegen dann auch noch am falschen Hafen aus. In brasilianischen Städten werden generell mit Einbruch der Dunkelheit die Gehsteige hochgeklappt und die einzigen Personen, die noch auf der Straße sind, sind eher zwielichtiger Natur. Und so standen wir nun in Belém, in einem der eher ungemütlicheren Stadtviertel und mussten irgendwie zu einem Hotel kommen…Mit Pfefferspray in der Hosentasche umgingen wir von Obdachlosen errichtete Straßensperren und erreichten irgendwie doch ein Stadtviertel in dem es einige Hotels gab. Wir fanden sogar ein relativ günstiges in dem zwar die Betten unbrauchbar, aber dafür Haken an der Wand waren – Hängemattenschlafen sind wir ja inzwischen gewöhnt…
Im Gegensatz zu den anderen Amazonasstädten hat Belém aufgrund seiner Lage einiges an Geschichte und somit auch an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Es ging immer schon jeglicher Warenverkehr zwischen Atlantik und Amazonas durch diese Stadt und verschaffte ihr so konstanten Reichtum. In der gesamten Stadt stehen alte Kirchen, riesige Prunkbauten und schöne Plazas. Eine Besonderheit sind die zwei 5 bzw. 15ha großen naturbelassenen Dschungelparks mitten in der Stadt. Hier laufen grüne Leguane, Faultiere und so manch andere Dschungelbewohner frei herum.
Nach zwei Tagen Sightseeing in Belém ging es wieder weiter nach Salvador. Und schon beim Kauf der Tickets stand für uns eines fest: Wir müssen dieses Land fluchtartig verlassen. Die Bustickets kosteten uns mehr als 2 Inlandsflüge in Peru und da waren nicht einmal Essen oder Liegesitze inkludiert (was im Rest von Südamerika Standard ist.)…Der Plan war folgender: In Salvador zur Post, das Paket aus Österreich, das für uns wartet abholen, weiter nach Rio de Janeiro für kurzes Sightseeing und dann die Flucht über Puerto Iguazú ins sichere Paraguay…aber es sollte anders kommen…
Wir kamen wieder einmal abends an und stiegen dann auch noch am falschen Hafen aus. In brasilianischen Städten werden generell mit Einbruch der Dunkelheit die Gehsteige hochgeklappt und die einzigen Personen, die noch auf der Straße sind, sind eher zwielichtiger Natur. Und so standen wir nun in Belém, in einem der eher ungemütlicheren Stadtviertel und mussten irgendwie zu einem Hotel kommen…Mit Pfefferspray in der Hosentasche umgingen wir von Obdachlosen errichtete Straßensperren und erreichten irgendwie doch ein Stadtviertel in dem es einige Hotels gab. Wir fanden sogar ein relativ günstiges in dem zwar die Betten unbrauchbar, aber dafür Haken an der Wand waren – Hängemattenschlafen sind wir ja inzwischen gewöhnt…
Im Gegensatz zu den anderen Amazonasstädten hat Belém aufgrund seiner Lage einiges an Geschichte und somit auch an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Es ging immer schon jeglicher Warenverkehr zwischen Atlantik und Amazonas durch diese Stadt und verschaffte ihr so konstanten Reichtum. In der gesamten Stadt stehen alte Kirchen, riesige Prunkbauten und schöne Plazas. Eine Besonderheit sind die zwei 5 bzw. 15ha großen naturbelassenen Dschungelparks mitten in der Stadt. Hier laufen grüne Leguane, Faultiere und so manch andere Dschungelbewohner frei herum.
Nach zwei Tagen Sightseeing in Belém ging es wieder weiter nach Salvador. Und schon beim Kauf der Tickets stand für uns eines fest: Wir müssen dieses Land fluchtartig verlassen. Die Bustickets kosteten uns mehr als 2 Inlandsflüge in Peru und da waren nicht einmal Essen oder Liegesitze inkludiert (was im Rest von Südamerika Standard ist.)…Der Plan war folgender: In Salvador zur Post, das Paket aus Österreich, das für uns wartet abholen, weiter nach Rio de Janeiro für kurzes Sightseeing und dann die Flucht über Puerto Iguazú ins sichere Paraguay…aber es sollte anders kommen…
Die Brasilianer....
Von Europa klingt Brasilien wie DAS südamerikanische Paradies…und genau das haben wir auch erwartet…und wurden wirklich enttäuscht. Nicht nur, dass das Preisniveau hier ungefähr dem europäischen entspricht und somit für uns nicht leistbar ist, es ist auch die brasilianische Mentalität, die wir einfach nicht aushalten. Wir wollen hier niemandem Brasilien „schiachreden“, aber es ist für uns auch echt wichtig mal nicht wie alle anderen nur von Kokospalmen und weißen Stränden zu erzählen, sondern das Land und vor allem die Leute so zu beschreiben wie es wirklich ist.
Wir bringen mal einfach ein paar Beispiele, die zeigen warum uns dieses unzivilisierte, viel zu laute Proletenland nicht gefallen hat:
· Alles ist einfach alles ZU… - zu laut, zu süß, zu viel, zu teuer, zu…
· Grundsätzlich will dich jeder um mindestens den doppelten Preis bescheißen (naja, er muss ja auch überleben, oder?)
· Der Großteil der Brasilianer sind einfach Proleten á la GTI- Fahrer und Nachtschichtgeher…
· Außerdem sind Brasilianer grundsätzlich LAUT – Man muss ja miteinander schreien, wenn man nur 2 Meter voneinander entfernt steht, oder? Der Großteil der Gespräche wird so geführt und die Stimme wird nicht gesenkt, wenn zufällig mal ein Passantenohr 10cm vom Mund entfernt ist… Außerdem ist es voll gerechtfertigt einfach mal zu schreien, auch ohne Grund.
· Brasilianer sind generell unsozial und rücksichtslos: Wenn ich auf der Plaza sitze und Musik hören will mache ich bei meinem Auto einfach alle Türen auf und dreh meine Megaanlage auf volle Lautstärke, auch wenn daneben das Baby im Kinderwagen schläft.
· Taktlos, gefühllos, Ellbogenmentalität,…aber in diesem Land, wo das alle machen muss man ja so werden…
· …nicht mal ein Bettler bedankt sich, wenn man ihm was gibt, er dreht sich einfach um und geht…
· In keinem anderen Land bisher war der Unterschied zwischen Arm und Reich so deutlich und kein anderes Land hatte so viele soziale Probleme wie Brasilien
· Die Polizei ist hier das Gesetz.
· Brasilianer betreiben einen abartigen Körperkult: 3x täglich wird geduscht und danach in Parfum gebadet, nach jedem Snack werden die Zähne geputzt, für seine Haare braucht man mindestens 5 Pflegeprodukte,…Kleidung ist grundsätzlich 3 Nummern zu eng, was schon bei Schlanken nicht gut aussieht und dann erst bei 90kg…
· Es gibt fast keine Supermärkte, dafür Kosmetik-Hypermärkte und Billiggewandgeschäfte á la New Yorker nur mit noch mehr Glitzer und Neon an jeder Ecke.
…und nun zu einem sehr zentralen Punkt in unserem Leben: dem Essen!
· Einziges Milchprodukt ist Butter – nur ist da keine Butter drin, sondern Fette, Stabilisatoren, Geschmacks- und Farbstoffe, Butteraroma,…sie hält zwar 3 Monate ohne Kühlung schmeckt aber dafür…
· Wein im Rest der Welt enthält…Trauben. In brasilianischen Weinen ist ein bisschen Wein, Ethylalkohol, Traubensaftkonzentrat, Farb- und Geschmacksstoffe und mindestens 5 E-Nummern…
· Filterkaffee wird in 20ml-Becherchen getrunken – wir trinken normal im Schnitt zwischen 300ml und 500ml!
· …
Natürlich und zum Glück sind nicht alle Brasilianer so und wir wollen hier auch keine Vorurteile züchten, sondern einfach mal Dampf ablassen.
Es gibt auch tolle Sachen an Brasilien – z.B.: sie haben die besten Ananas und Papayas der Welt!
Wir bringen mal einfach ein paar Beispiele, die zeigen warum uns dieses unzivilisierte, viel zu laute Proletenland nicht gefallen hat:
· Alles ist einfach alles ZU… - zu laut, zu süß, zu viel, zu teuer, zu…
· Grundsätzlich will dich jeder um mindestens den doppelten Preis bescheißen (naja, er muss ja auch überleben, oder?)
· Der Großteil der Brasilianer sind einfach Proleten á la GTI- Fahrer und Nachtschichtgeher…
· Außerdem sind Brasilianer grundsätzlich LAUT – Man muss ja miteinander schreien, wenn man nur 2 Meter voneinander entfernt steht, oder? Der Großteil der Gespräche wird so geführt und die Stimme wird nicht gesenkt, wenn zufällig mal ein Passantenohr 10cm vom Mund entfernt ist… Außerdem ist es voll gerechtfertigt einfach mal zu schreien, auch ohne Grund.
· Brasilianer sind generell unsozial und rücksichtslos: Wenn ich auf der Plaza sitze und Musik hören will mache ich bei meinem Auto einfach alle Türen auf und dreh meine Megaanlage auf volle Lautstärke, auch wenn daneben das Baby im Kinderwagen schläft.
· Taktlos, gefühllos, Ellbogenmentalität,…aber in diesem Land, wo das alle machen muss man ja so werden…
· …nicht mal ein Bettler bedankt sich, wenn man ihm was gibt, er dreht sich einfach um und geht…
· In keinem anderen Land bisher war der Unterschied zwischen Arm und Reich so deutlich und kein anderes Land hatte so viele soziale Probleme wie Brasilien
· Die Polizei ist hier das Gesetz.
· Brasilianer betreiben einen abartigen Körperkult: 3x täglich wird geduscht und danach in Parfum gebadet, nach jedem Snack werden die Zähne geputzt, für seine Haare braucht man mindestens 5 Pflegeprodukte,…Kleidung ist grundsätzlich 3 Nummern zu eng, was schon bei Schlanken nicht gut aussieht und dann erst bei 90kg…
· Es gibt fast keine Supermärkte, dafür Kosmetik-Hypermärkte und Billiggewandgeschäfte á la New Yorker nur mit noch mehr Glitzer und Neon an jeder Ecke.
…und nun zu einem sehr zentralen Punkt in unserem Leben: dem Essen!
· Einziges Milchprodukt ist Butter – nur ist da keine Butter drin, sondern Fette, Stabilisatoren, Geschmacks- und Farbstoffe, Butteraroma,…sie hält zwar 3 Monate ohne Kühlung schmeckt aber dafür…
· Wein im Rest der Welt enthält…Trauben. In brasilianischen Weinen ist ein bisschen Wein, Ethylalkohol, Traubensaftkonzentrat, Farb- und Geschmacksstoffe und mindestens 5 E-Nummern…
· Filterkaffee wird in 20ml-Becherchen getrunken – wir trinken normal im Schnitt zwischen 300ml und 500ml!
· …
Natürlich und zum Glück sind nicht alle Brasilianer so und wir wollen hier auch keine Vorurteile züchten, sondern einfach mal Dampf ablassen.
Es gibt auch tolle Sachen an Brasilien – z.B.: sie haben die besten Ananas und Papayas der Welt!
Santarem und Alter do Chao...
Nach einer viel zu teuren Nacht in Santarem, einer Stadt, die nichts Besonderes zu bieten hat, zogen wir weiter nach Alter do Chao – der Karibik des Amazonas. Schon bei der Ankunft kamen wir uns vor als wären wir versehentlich in den Garten eines Luxushotels gestolpert: weiße Sandstrände, lauwarmes Flusswasser, Mangobäume, Kokospalmen und rundherum Dschungel. Und alles um einen Deut zu kitschig, als hätte es ein Landschaftsplaner entworfen.
Die einzige leistbare Unterkunft in Alter do Chao war eine Pousada, die auch überdachte Hängemattenplätze hatte. Wir waren zwar auch mit diesen Hängemattenplätzen über unserem Budget, aber es war einfach so nett mit dem als Dschungel belassenen Garten, den Leguanen, Fledermäusen und Geckos, dass wir beschlossen trotzdem ein paar Tage im Paradies auszuspannen.
Um das Ausspannen wirklich exzessiv betreiben zu können, verwirklichten wir auch endlich unseren Traum einer eigenen Reise-Shisha. In Manaus hatten wir in einem Geschäft Wasserpfeifentabak und ein Hiatl gekauft und nun wurde mit Bambus, Pet-flasche, Plastikschlauch und Leukoplast die genialste Reise-Shisha gebaut. Hat schon was beim Lagerfeuer am weißen Sandstrand zu sitzen und den Tag zu verblubbern…
Nach fast einer Woche in der „Karibik“ rafften wir uns aber wieder auf und verließen schweren Herzens diesen schönen Flecken Erde – und machten uns auf zu unserer letzten Etappe auf dem Amazonas, dem Atlantik entgegen.
Die einzige leistbare Unterkunft in Alter do Chao war eine Pousada, die auch überdachte Hängemattenplätze hatte. Wir waren zwar auch mit diesen Hängemattenplätzen über unserem Budget, aber es war einfach so nett mit dem als Dschungel belassenen Garten, den Leguanen, Fledermäusen und Geckos, dass wir beschlossen trotzdem ein paar Tage im Paradies auszuspannen.
Um das Ausspannen wirklich exzessiv betreiben zu können, verwirklichten wir auch endlich unseren Traum einer eigenen Reise-Shisha. In Manaus hatten wir in einem Geschäft Wasserpfeifentabak und ein Hiatl gekauft und nun wurde mit Bambus, Pet-flasche, Plastikschlauch und Leukoplast die genialste Reise-Shisha gebaut. Hat schon was beim Lagerfeuer am weißen Sandstrand zu sitzen und den Tag zu verblubbern…
Nach fast einer Woche in der „Karibik“ rafften wir uns aber wieder auf und verließen schweren Herzens diesen schönen Flecken Erde – und machten uns auf zu unserer letzten Etappe auf dem Amazonas, dem Atlantik entgegen.
Manaus...
Manaus – eine Großstadt mitten im Dschungel mit einem internationalen Hafen, der 1500km vom Meer entfernt ist. Hier, am Zusammenfluss des Amazonas mit dem Rio Negro wird der Fluss so groß, dass es sogar riesige Containerschiffe vom Meer bis hierher schaffen. Nach Wochen mitten in Dschungel und auf kleinen Flüssen ein ungewohnter Anblick…
Bei ihrem Zusammenfluss (dem encontro dos aguas) mischen sich der milchkaffeefarbene Amazonas und der espressofarbenen Rio Negro – eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung und Temperatur geschieht dies aber erst, nachdem sie einige Kilometer nebeneinander geflossen sind – sieht echt genial aus, weil es scheint als wären die beiden durch eine Glasplatte voneinander getrennt, so deutlich sieht man die farbliche Grenze.
Wir erreichten Manaus in den frühen Abendstunden und nachdem gute Hostels in Brasilien teuer sind, nisteten wir uns für diese erste Nacht im erstbesten Billigloch ein – wir brauchten es ja eh nur zum schlafen…Eines der billigsten Zimmer, das wir in ganz Brasilien hatten: mit Klimaanlage, Privatbad, Fernseher mit 2 Pornokanälen, Latexmatratze und einem großen Aufkleber doch bitte Kondome zu verwenden um Geschlechtskrankheiten zu vermeiden…
Da dieses Hotel aber nicht so sicher erschien und auch irgendwie die Wohlfühlatmosphäre fehlte übersiedelten wir gleich am nächsten Morgen in eine viel teurere Gringohütte…die Atmosphäre war nicht viel besser, aber es war wenigstens sicher und das Frühstück war inkludiert.
Aber in Brasilien ist generell alles sauteuer und wie wir bald herausfanden versucht dich generell mal jeder kräftig zu bescheißen. In fast allen Ländern ist es so, dass dir Marktfrauen noch einen kleinen Touristenaufschlag verrechnen, aber in Brasilien versuchen sie dir den 3-fachen Preis abzuknöpfen…und das, bei einem schon von vorneherein viel zu hohen Ausgangspreis.
Nachdem wir uns am geplanten Abreisetag mit einem netten Australier beim Frühstück verquatscht hatten ging es halt erst nach 3 Tagen weiter nach Santarem.
Da die Tickets am Unterdeck etwas günstiger sind hängten wir unsere Matten natürlich da auf. Der einzige noch freie Platz war über dem Motor. Wir dachten uns, dass es nicht so schlimm werden würde…bis der riesige Schiffsmotor angeworfen wurde. Es folgten 2 Tage dröhnender Lärm und viele wortkarge Stunden…
Bei ihrem Zusammenfluss (dem encontro dos aguas) mischen sich der milchkaffeefarbene Amazonas und der espressofarbenen Rio Negro – eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung und Temperatur geschieht dies aber erst, nachdem sie einige Kilometer nebeneinander geflossen sind – sieht echt genial aus, weil es scheint als wären die beiden durch eine Glasplatte voneinander getrennt, so deutlich sieht man die farbliche Grenze.
Wir erreichten Manaus in den frühen Abendstunden und nachdem gute Hostels in Brasilien teuer sind, nisteten wir uns für diese erste Nacht im erstbesten Billigloch ein – wir brauchten es ja eh nur zum schlafen…Eines der billigsten Zimmer, das wir in ganz Brasilien hatten: mit Klimaanlage, Privatbad, Fernseher mit 2 Pornokanälen, Latexmatratze und einem großen Aufkleber doch bitte Kondome zu verwenden um Geschlechtskrankheiten zu vermeiden…
Da dieses Hotel aber nicht so sicher erschien und auch irgendwie die Wohlfühlatmosphäre fehlte übersiedelten wir gleich am nächsten Morgen in eine viel teurere Gringohütte…die Atmosphäre war nicht viel besser, aber es war wenigstens sicher und das Frühstück war inkludiert.
Aber in Brasilien ist generell alles sauteuer und wie wir bald herausfanden versucht dich generell mal jeder kräftig zu bescheißen. In fast allen Ländern ist es so, dass dir Marktfrauen noch einen kleinen Touristenaufschlag verrechnen, aber in Brasilien versuchen sie dir den 3-fachen Preis abzuknöpfen…und das, bei einem schon von vorneherein viel zu hohen Ausgangspreis.
Nachdem wir uns am geplanten Abreisetag mit einem netten Australier beim Frühstück verquatscht hatten ging es halt erst nach 3 Tagen weiter nach Santarem.
Da die Tickets am Unterdeck etwas günstiger sind hängten wir unsere Matten natürlich da auf. Der einzige noch freie Platz war über dem Motor. Wir dachten uns, dass es nicht so schlimm werden würde…bis der riesige Schiffsmotor angeworfen wurde. Es folgten 2 Tage dröhnender Lärm und viele wortkarge Stunden…
Triple Boarder - Peru, Brasilien und Kolumbien!
Wir hatten Glück und erwischten tatsächlich ein Boot, das auch noch am selben Tag ablegte – mit uns und noch ca. 200 anderen Menschen an Bord. Das heißt Nase an Nase, Hängematte an Hängematte mit wildfremden Menschen für 2 Tage…
Einer unserer Hängemattennachbarn war ein Kolumbianer, der das ganze Boot mit seiner selbst genähten Hängemattenkonstruktion unterhielt – Anfangs hatte er ca. 2,5m Vorhangstoff, ein paar Meter Seil und Nadel und Zwirn…nach 5 Versuchen und 3 Stürzen war seine Hängemattenkonstruktion zwar nur noch 1,5m lang, aber sie hielt endlich. Sieht lustig aus, wenn ein ca. 2m großer, kräftig gebauter Mann in einer „Kinderhängematte“ schläft…
Nach der überfülltesten und dreckigsten Bootsfahrt auf unserem gesamten Amazonastrip kamen wir an der peruanisch- kolumbianisch- brasilianischen Grenze an. Nachdem das peruanische Santa Rosa nur ein Nest mit ein paar Häusern und einem Grenzposten ist, fuhren wir mit dem Boot ins gegenüberliegende Tabatinga (Brasilien). Dort feierten wir Maritas Geburtstag mit einer riesengroßen Geburtstagswassermelonentorte. Als Geschenk gab es einen brasilianischen Einreisestempel und tags darauf eine Luxuskreuzfahrt nach Manaus.
Bevor wir aber abreisten sahen wir uns noch das (viel schönere) kolumbianische Leticia an, das nahtlos an Tabatinga anschließt. Die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit die es dort gibt ist ein Park in dem sich jeden Abend viele Tausend Papageien versammeln um dort die Nacht zu verbringen – das abendliche Kreischkonzert hört man bis Tabatinga hinüber.
Die Bootsfahrt nach Manaus stellte sich glücklicherweise als, für brasilianische Verhältnisse, sehr günstig heraus, weil am selben Tag zwei Boote ablegten und sie deshalb die Tickets zum halben Preis verkauften – südamerikanische Logik!?! Und das Boot war nicht ein dreckiger Frachtkahn wie sonst, sondern ein edles, neues Transportschiff, in dem es sogar einen klimatisierten Speisesaal gab. Luxus auf der vollen Linie also.
Auf dieser Fahrt gaben wir zum ersten Mal seit fast 10 Monaten nicht nur Geld aus, sondern nahmen auch etwas ein. Unsere geknüpften Arm- und Halsketterl gingen weg wie die warmen Semmeln. Die Entscheidung war gefallen: Wir machen das jetzt nicht nur mehr als Zeitvertreib für uns selbst, sondern gehen in die Produktion für den Verkauf – besonders in Brasilien kann ein kleiner Zusatzverdienst nicht schaden…
Einer unserer Hängemattennachbarn war ein Kolumbianer, der das ganze Boot mit seiner selbst genähten Hängemattenkonstruktion unterhielt – Anfangs hatte er ca. 2,5m Vorhangstoff, ein paar Meter Seil und Nadel und Zwirn…nach 5 Versuchen und 3 Stürzen war seine Hängemattenkonstruktion zwar nur noch 1,5m lang, aber sie hielt endlich. Sieht lustig aus, wenn ein ca. 2m großer, kräftig gebauter Mann in einer „Kinderhängematte“ schläft…
Nach der überfülltesten und dreckigsten Bootsfahrt auf unserem gesamten Amazonastrip kamen wir an der peruanisch- kolumbianisch- brasilianischen Grenze an. Nachdem das peruanische Santa Rosa nur ein Nest mit ein paar Häusern und einem Grenzposten ist, fuhren wir mit dem Boot ins gegenüberliegende Tabatinga (Brasilien). Dort feierten wir Maritas Geburtstag mit einer riesengroßen Geburtstagswassermelonentorte. Als Geschenk gab es einen brasilianischen Einreisestempel und tags darauf eine Luxuskreuzfahrt nach Manaus.
Bevor wir aber abreisten sahen wir uns noch das (viel schönere) kolumbianische Leticia an, das nahtlos an Tabatinga anschließt. Die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit die es dort gibt ist ein Park in dem sich jeden Abend viele Tausend Papageien versammeln um dort die Nacht zu verbringen – das abendliche Kreischkonzert hört man bis Tabatinga hinüber.
Die Bootsfahrt nach Manaus stellte sich glücklicherweise als, für brasilianische Verhältnisse, sehr günstig heraus, weil am selben Tag zwei Boote ablegten und sie deshalb die Tickets zum halben Preis verkauften – südamerikanische Logik!?! Und das Boot war nicht ein dreckiger Frachtkahn wie sonst, sondern ein edles, neues Transportschiff, in dem es sogar einen klimatisierten Speisesaal gab. Luxus auf der vollen Linie also.
Auf dieser Fahrt gaben wir zum ersten Mal seit fast 10 Monaten nicht nur Geld aus, sondern nahmen auch etwas ein. Unsere geknüpften Arm- und Halsketterl gingen weg wie die warmen Semmeln. Die Entscheidung war gefallen: Wir machen das jetzt nicht nur mehr als Zeitvertreib für uns selbst, sondern gehen in die Produktion für den Verkauf – besonders in Brasilien kann ein kleiner Zusatzverdienst nicht schaden…
Abonnieren
Posts (Atom)