Dienstag, 6. November 2007

Triple Boarder - Peru, Brasilien und Kolumbien!

Wir hatten Glück und erwischten tatsächlich ein Boot, das auch noch am selben Tag ablegte – mit uns und noch ca. 200 anderen Menschen an Bord. Das heißt Nase an Nase, Hängematte an Hängematte mit wildfremden Menschen für 2 Tage…
Einer unserer Hängemattennachbarn war ein Kolumbianer, der das ganze Boot mit seiner selbst genähten Hängemattenkonstruktion unterhielt – Anfangs hatte er ca. 2,5m Vorhangstoff, ein paar Meter Seil und Nadel und Zwirn…nach 5 Versuchen und 3 Stürzen war seine Hängemattenkonstruktion zwar nur noch 1,5m lang, aber sie hielt endlich. Sieht lustig aus, wenn ein ca. 2m großer, kräftig gebauter Mann in einer „Kinderhängematte“ schläft…
Nach der überfülltesten und dreckigsten Bootsfahrt auf unserem gesamten Amazonastrip kamen wir an der peruanisch- kolumbianisch- brasilianischen Grenze an. Nachdem das peruanische Santa Rosa nur ein Nest mit ein paar Häusern und einem Grenzposten ist, fuhren wir mit dem Boot ins gegenüberliegende Tabatinga (Brasilien). Dort feierten wir Maritas Geburtstag mit einer riesengroßen Geburtstagswassermelonentorte. Als Geschenk gab es einen brasilianischen Einreisestempel und tags darauf eine Luxuskreuzfahrt nach Manaus.
Bevor wir aber abreisten sahen wir uns noch das (viel schönere) kolumbianische Leticia an, das nahtlos an Tabatinga anschließt. Die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit die es dort gibt ist ein Park in dem sich jeden Abend viele Tausend Papageien versammeln um dort die Nacht zu verbringen – das abendliche Kreischkonzert hört man bis Tabatinga hinüber.
Die Bootsfahrt nach Manaus stellte sich glücklicherweise als, für brasilianische Verhältnisse, sehr günstig heraus, weil am selben Tag zwei Boote ablegten und sie deshalb die Tickets zum halben Preis verkauften – südamerikanische Logik!?! Und das Boot war nicht ein dreckiger Frachtkahn wie sonst, sondern ein edles, neues Transportschiff, in dem es sogar einen klimatisierten Speisesaal gab. Luxus auf der vollen Linie also.
Auf dieser Fahrt gaben wir zum ersten Mal seit fast 10 Monaten nicht nur Geld aus, sondern nahmen auch etwas ein. Unsere geknüpften Arm- und Halsketterl gingen weg wie die warmen Semmeln. Die Entscheidung war gefallen: Wir machen das jetzt nicht nur mehr als Zeitvertreib für uns selbst, sondern gehen in die Produktion für den Verkauf – besonders in Brasilien kann ein kleiner Zusatzverdienst nicht schaden…

Keine Kommentare: