Itaipú ist nach dem kürzlich fertig gestellten Dreischluchtendamm in China das zweitgrößte Wasserkraftwerk der Erde. Nach fast 10 Jahren Bauzeit ging es 1984 in Betrieb und versorgt bis heute praktisch ganz Paraguay und ein Viertel Brasiliens mit Energie. Dennoch ist das Werk sehr umstritten, da nicht nur 40.000 Guaraní umgesiedelt werden mussten, sondern sein Bau auch beträchtliche Schäden am Ökosystem nach sich zog. Deshalb ist die PR-Abteilung des Zweistaaten-Unternehmens immer noch bemüht ihr Image aufzupolieren. Sie haben nicht nur unzählige kleine Nationalparks und Wildtierzuchtstationen, sondern auch einige gratis Freizeitparks, ein riesiges Besucherzentrum und gratis Kraftwerksführungen – letzteres mussten wir natürlich ausnutzen.
Es ist schon eine gigantische Anlage und die technischen Daten sind einfach unvorstellbar:
· Die Staumauer hat eine Gesamtlänge von ca. 8km und misst an der höchsten Stelle 196 Meter.
· Die beim Bau bewegten Erd- und Gesteinsmassen entsprechen dem Volumen des Zuckerhuts in Rio de Janeiro
· Mit dem verwendeten Beton könnte man 210 große Fussballstadien (vgl. dem Maracanã in Rio) bauen.
· Aus dem verwendeten Stahl gingen sich 380 Eiffeltürme aus…
Nach der Kraftwerksbesichtigung packten wir unsere Rucksäcke und marschierten daumenstreckend aus der Stadt hinaus. Nachdem unser erster Lift schon nach 15 Kilometern mit einem Reifenplatzer endete und die nächsten 3 Stunden auch nicht wirklich erfolgreich waren (der einzige, der stehen blieb, sagte uns lediglich, dass hier Autostoppen nicht üblich ist und wir doch einen Bus nehmen sollten) machten wir es wie die Einheimischen und fuhren mit dem Bus.
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