Nach einer relativ rauen Fahrt auf einem Fluss, der hier oft schon so breit ist, dass man das Ufer nicht mehr sehen kann, erreichten wir Belém, das Tor zwischen Amazonas und Atlantik. Der Übergang zwischen den beiden Gewässern ist aber ein sehr fließender, da das Flussdelta solche enormen Ausmaße hat. Der Amazonas ist hier mehrere Kilometer breit, der Seegang oft enorm und es gibt hier sogar eine Insel, die größer ist als die Schweiz…
Wir kamen wieder einmal abends an und stiegen dann auch noch am falschen Hafen aus. In brasilianischen Städten werden generell mit Einbruch der Dunkelheit die Gehsteige hochgeklappt und die einzigen Personen, die noch auf der Straße sind, sind eher zwielichtiger Natur. Und so standen wir nun in Belém, in einem der eher ungemütlicheren Stadtviertel und mussten irgendwie zu einem Hotel kommen…Mit Pfefferspray in der Hosentasche umgingen wir von Obdachlosen errichtete Straßensperren und erreichten irgendwie doch ein Stadtviertel in dem es einige Hotels gab. Wir fanden sogar ein relativ günstiges in dem zwar die Betten unbrauchbar, aber dafür Haken an der Wand waren – Hängemattenschlafen sind wir ja inzwischen gewöhnt…
Im Gegensatz zu den anderen Amazonasstädten hat Belém aufgrund seiner Lage einiges an Geschichte und somit auch an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Es ging immer schon jeglicher Warenverkehr zwischen Atlantik und Amazonas durch diese Stadt und verschaffte ihr so konstanten Reichtum. In der gesamten Stadt stehen alte Kirchen, riesige Prunkbauten und schöne Plazas. Eine Besonderheit sind die zwei 5 bzw. 15ha großen naturbelassenen Dschungelparks mitten in der Stadt. Hier laufen grüne Leguane, Faultiere und so manch andere Dschungelbewohner frei herum.
Nach zwei Tagen Sightseeing in Belém ging es wieder weiter nach Salvador. Und schon beim Kauf der Tickets stand für uns eines fest: Wir müssen dieses Land fluchtartig verlassen. Die Bustickets kosteten uns mehr als 2 Inlandsflüge in Peru und da waren nicht einmal Essen oder Liegesitze inkludiert (was im Rest von Südamerika Standard ist.)…Der Plan war folgender: In Salvador zur Post, das Paket aus Österreich, das für uns wartet abholen, weiter nach Rio de Janeiro für kurzes Sightseeing und dann die Flucht über Puerto Iguazú ins sichere Paraguay…aber es sollte anders kommen…
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