Bei unserer Flucht ins sicherere und billigere Paraguay kamen wir zwangsläufig durch Rio de Janeiro durch und…wenn wir schon da sind…
Wir kamen am Nachmittag in Rio an und für Kurzsightseeing war es doch schon ein bisschen spät. Nach einer längeren Diskussion ob wir nicht einfach auf diese Stadt sch… sollten, fiel der Entschluss sie uns doch anzusehen, aber kurz und billig. Wir übernachteten am Terminal (warum für ein teures Hotel bezahlen, wenn man gratis auf Marmor schlafen kann) und starteten am nächsten Tag, nachdem wir unser Zeug bei der Gepäcksaufbewahrung gelassen hatten, zeitig Richtung Zentrum. Dieses war wie ausgestorben, da zur Abwechslung wieder mal ein Feiertag war, aber so rennt dir wenigstens keiner ins Bild und die potenziellen Taschendiebe lassen sich auf einige wenige beschränken. In unserem Reiseführer steht zwar, dass man die Altstadt an Sonn- und Feiertagen genau deshalb meiden soll, aber einen Pfefferspray haben wir ja noch…
Danach ging es mit der Bim hinauf ins Künstlerviertel Santa Teresa – wir kamen uns vor wie am Pöstlingberg, nur dass die Aussicht etwas spektakulärer ist. Wieder unten gings Express gleich weiter nach Ipanema, zum Strand. Hier treffen sich die Reichen und Schönen und jene, die es noch werden wollen. Menschen präsentieren ihre Designerbademode inklusive dazupassender Sonnenbrille, durchtrainierte Bubis gehen mit ihren Surfbrettern am Strand Gassi, obwohl das Meer spiegelglatt ist und dazwischen geht das schwule Pärchen mit ihrem Golden Retriever und dem Pulsmesser am Oberarm walken. Für unseren Geschmack etwas zu abgehoben und unecht, aber wer´s mag…
Nach einigen Kilometern den Strand entlang erreichten wir dann das berühmte Copacabana und suchten die ganzen Bikinischönheiten….vergeblich. Hier tummeln sich jene, die auch sehen und gesehen werden wollen, sich aber Ipanema nicht leisten können (ich meine, ein Kilo Emmentaler im Supermarkt von Ipanema um 30US$ ist schon ein wenig heftig, oder?). Man kann sich Copacabana vorstellen wie das Strandbad von Mörbisch oder die proletenverseuchten Strände von Jesolo, nur, dass eben der Zuckerhut im Hintergrund thront.
Zuckerhut und Jesusstatue ließen wir aus zeitlichen und vor allem finanziellen Gründen aus. Den Zuckerhut sahen wir gut vom Strand aus und auch der Jesus ließ sich zwischen den Hochhäusern durch hin und wieder einmal kurz blicken. Auf den meisten Postkarten scheint es so, als würde er groß über der Stadt thronen, in Wirklichkeit wirkt er eher mickrig. Wir wissen echt nicht, was an diesem 3-cm-Hansel das Weltwunder sein soll, aber vielleicht ist er aus der Nähe eindrucksvoller…
Nach einem Hardcoretrekkingtag in Rio freuten wir uns echt schon auf die Liegesitze des argentinischen Busses. Mit ihm fuhren wir nach Puerto Iguazú (Argentinien) in der Nähe der gleichnamigen Wasserfälle.
Hier sitzen wir nun wieder auf einem gemütlichen Campingplatz in der zivilisierten, gemütlichen Welt der Mate-Trinker und Kilo-Steak-Esser…
Feels like home…
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