Von Junín aus organisierten wir uns alle nötigen Informationen über den Parque Nacional Lanín. Wir bekamen sogar eine Wanderkarte mit MASSSTAB!!!, was hier in Südamerika mehr als unüblich ist. Es hätte zwar auch organisierte Touren in den Park gegeben, aber… (ihr kennt uns ja, oder?)
Wir ließen uns mit dem Bus auf halber Strecke in der Wildnis absetzen und marschierten den Lago Huechulafquen am Südufern (weniger touristische Seite des Sees) entlang in den Nationalpark. Der See hat in etwa die Größe des Attersees und ist, so wie hier alle Gewässer, glasklar und eiskalt.
Von den riesigen Wäldern, die im Reiseführer beschrieben waren war anfangs noch keine Spur. Wir starteten in einer trockenen, vulkanischen Steppenlandschaft mit niedrigem, stacheligem Bewuchs. Doch mit jedem Kilometer, den wir in den Park hineinwanderten wurde die Vegetation größer und grüner. Man hält es nicht für möglich wie rasch sich die Landschaft komplett verändern kann. Bei unserem Trip hatten wir von Wüste über Nadelwald bis hin zu Hochgebirge, riesigen Urwäldern, weißen und schwarzen Stränden bis hin zum Bambuswald alles. Im Hintergrund thront jedoch immer der Vulkan Lanín (3770m) – ein wunderschöner Berg!
Der Weg war anfangs noch geländewagentauglich und somit auch gut zu wandern und leicht zu finden, doch mit jedem Kilometer wurde er schmäler und unwegsamer. Irgendwann ging die Strasse in einen Trampelpfad über, der stellenweise nur mehr schwer von den von wilden Kühen, Schafen und Pferden ausgetrampelten Wildwechseln zu unterscheiden war. Stellenweise waren diese sogar breiter als der eigentliche Wanderweg… So ist es wenig verwunderlich, dass wir irgendwann den Pfad verloren. Wir wussten, dass der Weg irgendwo über uns entlang des Sees verlaufen musste, deshalb kämpften wir uns mit unseren, für solche Aktionen viel zu schweren und großen Rucksäcken bergauf durchs Dornengestrüpp. Doch irgendwann, am Ende unserer Kräfte, standen wir, 50m über dem Seespiegel, in einer Felswand, die steil in eine Schlucht abfiel. An ein Weiterkommen war nicht zu denken. Die Wand über uns wurde immer steiler und vor uns schoss ein Wasserfall in die Tiefe. Die einzige Möglichkeit war also die Wand, die wir hochgeklettert waren, wieder hinunter zu klettern. Es blieb uns also nichts anderes übrig als unsere letzten Kraftreserven zusammenzukratzen und den Abstieg zu wagen, da wir weder Wasser hatten, noch in der Felswand campieren wollten. Irgendwie schafften wir es wieder auf Seeniveau zu kommen und fanden sogar einen ebenen!!!, netten Platz für unser Zelt. Nach einem Tag Ruhe machten wir uns wieder auf die Suche nach dem Weg, diesmal erfolgreicher. Es war kein Wunder, dass wir bei unserer ersten Kletteraktion durchs Gestrüpp gescheitert waren, denn der tatsächliche Pfad ging steil den Berg hinauf und passierte erst ca. 600m über dem Seespiegel die Schlucht bei der wir (auf ca. 50m) angestanden waren. Irgendwo auf dem steilen Anstieg mussten wir ungemerkt das Tor zur Anderswelt passiert haben. Wir kamen in ein Tal, dessen Zauber sich schwer beschreiben lässt…Blumen blühten in den hellsten Farben, ein breiter Wasserfall stürzte in 1000 Tropfen in allen Regenbogenfarben über die Steine hinab und ging in einen lebhaft plätschernden Bach voller Kaulquappen über. Durch die windgeschützte, sonnige Lage herrscht im Tal ein Mikroklima in dem sich sogar Erdbeeren und Kolibris wohl fühlen. Dieser, vom Menschen nahezu unberührte Ort, strahlt eine Energie aus, die man erlebt haben muss! Wir haben versucht die Magie dieses Ortes auf Bilder zu bannen. Auf einem der online gestellten Fotos ist uns sogar eine Elfe ins Bild geflattert (oder war es doch ein Kolibri?)
Nachdem wir unsere „Akkus“ wieder aufgeladen hatten marschierten wir weiter. Während unseres Abstiegs stolperten wir mitten in der Wildnis über ein Hufeisen. „Das Glück können wir brauchen“ dachten wir und schnallten es sicherheitshalber auf den Rucksack. Als wir wieder einmal auf Pfadsuche waren kam das Glück, das uns verlassen hatte auch gleich angeritten – ein Gaucho mit indigenem Stammbaum und nur noch 4 Zähnen im Mund erbarmte sich und führte uns die nächsten Kilometer durchs Dickicht. Mitten im Bambuswald schlugen auf einmal seine beiden Hunde an und verschwanden im Unterholz. Er stürmte mit dem Pferd hinterher und was wir dann aus dem Dickicht hörten lässt sich schwer beschreiben: Hundebellen und -quietschen, Schnauben, Grunzen, panisches Wiehern und die Schreie des Gauchos… Kurz darauf sahen wir das 1,50m große Männlein zu Fuß mit einer 40cm Klinge in der Hand einen Hang hinaufstürmen. Dann war es ruhig… Nach ca. 5 Minuten kam er zurück und erklärte uns, dass ihm das Wildschwein leider entwischt ist…Dieser Kerl geht doch allen Ernstes nur mit einem Messer bewaffnet auf Wildsaujagd!!!
Unser Gauchoguide begleitete uns noch bis zu einer ehemaligen Parkrangerstation, wo wir unser Nachtlager aufschlugen.
Nach einer wetterbedingten eintägigen Pause marschierten wir weiter und erreichten das Ziel unserer Tour, einen abgelegenen Campingplatz.
Hier wuschen im wir im eiskalten Wasser unsere ganze Wäsche und genossen danach einen Abend am Lagerfeuer mit einem Bier und Keksen. Irgendwann in der Nacht begann es zu regnen und wir fragten uns wofür wir eigentlich unsere Wäsche ausgewunden hatten! +
Nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte und der Wasserspiegel in unserem Zelt wieder einmal besorgniserregend hoch war, flüchteten wir in den beheizten Aufenthaltsraum des Campingplatzes. Wir waren nicht die einzigen, denen diese Nacht zugesetzt hatte. Je länger der Regen andauerte desto mehr Menschen versammelten sich um den kleinen Ofen. Dennoch waren wir diejenigen, die am nähesten bei der Wärmequelle saßen, da ja, bis auf das bisschen Gewand, das wir anhatten alles auf der Leine zum „Trocknen“ hing. Am Nachmittag wurde die Hütte dann wirklich voll, als eine Gruppe aus Buenos Aires, die wir schon an unserem vorigen Lagerplatz getroffen hatten, eintrudelte. Nun kam auch eine richtig gemütliche Stimmung auf. Wir hatten schon fast vergessen, dass unser Zelt, unsere Ausrüstung und 90% unserer Kleidung unter Wasser standen, die Temperatur kontinuierlich fiel und die Nacht immer näher rückte. Als sich herausstellte, dass die gesamte Reisegruppe in der Hütte übernachten würde, ließen wir unseren ganzen Charme spielen und schlossen uns kess bei ihnen an. Wir würden also in der Nacht nicht frieren müssen!
Am Nachmittag hörte der Regen auf, ging aber in Schneefall über – und das im Februar! (eigentlich sollte hier ja noch Sommer sein) Für die Gruppe aus Buenos Aires war das DIE Sensation, da einige von ihnen noch nie Schnee gesehen hatten. Wir machten das Beste aus der Situation – Kevin ging kurzerhand baden (so warm würde einem das Wasser so schnell nicht mehr vorkommen und Körperpflege war auch dringend mal wieder nötig). Damit hatten die „crazy Austrians“ endgültig das Herz der Reisegruppe erobert und die Stimmung wurde noch gemütlicher. Es wurde gemeinsam Karten gespielt, die Ukulele ausgepackt, das Essen geteilt und bis spät in die Nacht gefeiert.
Am nächsten Morgen trockneten wir unsere gesamte Ausrüstung und verabschiedeten uns von unseren neuen Freunden. Zu Fuß bzw. per Autostopp wollten wir nach San Martín de los Andes. Wir hatten Glück und es nahm uns bald ein Pärchen bis nach San Martín mit. Gemütlich auf dem Rücksitz eines Geländewagens, Zuckerl lutschend und einen Mate teilend legten wir die letzten Kilometer unseres Ausfluges in den Nationalpark zurück…
Dienstag, 20. Februar 2007
Montag, 19. Februar 2007
Junin de los Andes
Wir sind in Patagonien!!!! Dem Traum aller Trekker, Mountainbiker, Kanuten und Rafter, Bergsteiger, Fliegenfischer,…. Besonders für Letzteres ist Junín de los Andes berühmt – es wird als Forellenhauptstadt Argentiniens bezeichnet!
Eine gemütliche Kleinstadt mit 10.000 Einwohnern in der wir uns sofort heimisch gefühlt haben. Der Campingplatz ist nahe dem Zentrum auf einer Insel im Rio Chimehuin, einem Forellenwasser, das so klar ist, dass Kevin jedes Mal Fingerjucken bekam, wenn wir über die Brücke gingen. Deshalb war auch eine unserer ersten Ausgaben ein fishing permit für Patagonien.
Besonders faszinierend fanden wir die Tier- und Pflanzenwelt in Junín. Am Hang gegenüber dem Campingplatz sahen wir unsere ersten Guanacos und der Campingplatz wurde von zahlreichen, überaus zahmen Greifvögeln unsicher gemacht. Wenn man nicht aufpasste konnte es einem passieren, dass das Steak, das am Grill lag plötzlich „Flügel“ bekam…
Der Ort selbst erinnert mit seinem gepflegten Stadtbild ein wenig an schwedische Kleinstädte, mit dem Unterschied, dass nicht normale Nadelbäume, sondern Monkeypuzzle trees (den deutschen Namen wissen wir nicht und der englische beschreibt sie sehr treffend…) die Strassen säumen. Von der im Reiseführer beschriebenen staubigen Kleinstadt konnten wir hier jedenfalls nichts entdecken…
Eine gemütliche Kleinstadt mit 10.000 Einwohnern in der wir uns sofort heimisch gefühlt haben. Der Campingplatz ist nahe dem Zentrum auf einer Insel im Rio Chimehuin, einem Forellenwasser, das so klar ist, dass Kevin jedes Mal Fingerjucken bekam, wenn wir über die Brücke gingen. Deshalb war auch eine unserer ersten Ausgaben ein fishing permit für Patagonien.
Besonders faszinierend fanden wir die Tier- und Pflanzenwelt in Junín. Am Hang gegenüber dem Campingplatz sahen wir unsere ersten Guanacos und der Campingplatz wurde von zahlreichen, überaus zahmen Greifvögeln unsicher gemacht. Wenn man nicht aufpasste konnte es einem passieren, dass das Steak, das am Grill lag plötzlich „Flügel“ bekam…
Der Ort selbst erinnert mit seinem gepflegten Stadtbild ein wenig an schwedische Kleinstädte, mit dem Unterschied, dass nicht normale Nadelbäume, sondern Monkeypuzzle trees (den deutschen Namen wissen wir nicht und der englische beschreibt sie sehr treffend…) die Strassen säumen. Von der im Reiseführer beschriebenen staubigen Kleinstadt konnten wir hier jedenfalls nichts entdecken…
Samstag, 3. Februar 2007
Endlich in den Anden!!!!!!
Von San Luis organisierten wir uns dann einen Bus nach Mendoza (Abfahrtszeit 03:05 in der Früh) und kamen zur Abwechslung mal wieder völlig erschöpft nach diesmal nur ca. 3 Stunden Schlaf in einer Stadt an.
Mendoza ist zwar eine Millionenstadt, man sieht es ihr aber nicht an. Jede Straße ist von großen grünen Bäumen gesäumt, die mittels eines ausgeklügelten Bewässerungssystems mit Feuchtigkeit versorgt werden. In ganz Mendoza fließen also kleine Bäche zwischen Gehsteig und Straße. Diesem Flair und der Andennähe ist es wahrscheinlich zu verdanken, dass Mendoza im Moment DAS In-Ziel für Trekker und Traveller ist. Überall in der Stadt sieht man junge Leute mit großen Rucksäcken herumirren. Viele sind auch wegen eines besonderen Berges hier: dem Aconcaqua (6959m) – dem höchsten Berg Argentiniens, der Anden, Amerikas, der südlichen Hemisphäre oder kurz einfach außerhalb Asiens. Auch wir wollten uns den Blick auf so ein Prachtexemplar nicht entgehen lassen und auch Trekking in diesem Gebiet wären wir nicht abgeneigt gewesen. Da es hier aber erstens sehr überlaufen ist und zweitens die Permits sehr kompliziert und kostenintensiv sind, haben wir uns dazu entschlossen, uns das Gebiet rund um den Aconcaqua nur mit dem Bus anzusehen und das Trekken auf südlichere Gefilde der Anden zu verlegen. Also haben wir gestern eine (für uns völlig unübliche) organisierte Tour gemacht. Das war der einfachste und kostengünstigste Weg das Gebiet rund um Mendoza zu sehen. Im Zuge dieser Tour fuhren wir auch zur Statue des Christo Redentor (Christus der Erlöser) auf einem Pass genau auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile. Diese überdimensinale Jesusstatue steht auf 4200m! also höher als der Großglockner – Ganz schön dünn, die Luft dort oben…
Heute fahren wir weiter Richtung Süden, nach Junín de los Andes um von dort in den Nationalpark Lanín hineinzuwandern. Ihr könnt euch jetzt schon auf die Fotos vom angeblich schönsten Berg der Welt freuen…
Mendoza ist zwar eine Millionenstadt, man sieht es ihr aber nicht an. Jede Straße ist von großen grünen Bäumen gesäumt, die mittels eines ausgeklügelten Bewässerungssystems mit Feuchtigkeit versorgt werden. In ganz Mendoza fließen also kleine Bäche zwischen Gehsteig und Straße. Diesem Flair und der Andennähe ist es wahrscheinlich zu verdanken, dass Mendoza im Moment DAS In-Ziel für Trekker und Traveller ist. Überall in der Stadt sieht man junge Leute mit großen Rucksäcken herumirren. Viele sind auch wegen eines besonderen Berges hier: dem Aconcaqua (6959m) – dem höchsten Berg Argentiniens, der Anden, Amerikas, der südlichen Hemisphäre oder kurz einfach außerhalb Asiens. Auch wir wollten uns den Blick auf so ein Prachtexemplar nicht entgehen lassen und auch Trekking in diesem Gebiet wären wir nicht abgeneigt gewesen. Da es hier aber erstens sehr überlaufen ist und zweitens die Permits sehr kompliziert und kostenintensiv sind, haben wir uns dazu entschlossen, uns das Gebiet rund um den Aconcaqua nur mit dem Bus anzusehen und das Trekken auf südlichere Gefilde der Anden zu verlegen. Also haben wir gestern eine (für uns völlig unübliche) organisierte Tour gemacht. Das war der einfachste und kostengünstigste Weg das Gebiet rund um Mendoza zu sehen. Im Zuge dieser Tour fuhren wir auch zur Statue des Christo Redentor (Christus der Erlöser) auf einem Pass genau auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile. Diese überdimensinale Jesusstatue steht auf 4200m! also höher als der Großglockner – Ganz schön dünn, die Luft dort oben…
Heute fahren wir weiter Richtung Süden, nach Junín de los Andes um von dort in den Nationalpark Lanín hineinzuwandern. Ihr könnt euch jetzt schon auf die Fotos vom angeblich schönsten Berg der Welt freuen…
San Luis und Sierra de las Quijadas!
Da der Direktbus von Montevideo nach San Luis nur 2-mal wöchentlich fährt und wir ihn leider knapp verpasst hatten, mussten wir über Buenos Aires fahren. Es sind zwar ein paar Stunden mehr im Bus, dafür ein paar Peso mehr in der Tasche.
In Buenos Aires hatten wir einen ca. 12stündigen Aufenthalt was wir für eine erste Stadterkundung nutzten. Aber um die Geburtsstadt des Tangos wirklich kennen zu lernen müssen wir noch einmal wieder kommen.
Völlig übermüdet und ausgelaugt (nach zwei Nächten im Überlandbus) kamen wir in San Luis an, nahmen uns das erstbeste Hotel und legten eine ausgedehnte Siesta ein. Danach versuchten wir alle Informationen, die wir brauchten über den Nationalpark Sierra de las Quijadas einzuholen- eine ermüdende Aufgabe. In der Touristeninformation bekamen wir von drei verschiedenen Leuten fünf verschiedene Auskünfte bezüglich Anreise und Aufenthalt im Park und am Busbahnhof waren die Informationen noch diffuser. Irgendwie schafften wir es aber dann doch einen Bus zu bekommen, der zu einer vernünftigen Zeit (nicht erst um 3 in der früh) Richtung Nationalpark fährt. Eigentlich wird der Park nicht von öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren, aber die Busfahrer lassen einen, wenn sie gut aufgelegt sind, an einer Kreuzung mitten in der Einöde aussteigen und man kann dann die letzten 7km zu Fuß in den Park wandern. Wie wir von dort wieder wegkommen würden wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber irgendein Weg würde sich schon finden…
Wenn man in den Park hineinwandert kommt man sich vor als würde man in Australien unterwegs sein: rote Erde, Sandstein, Dürre und Dornengestrüpp. Eine wirklich faszinierende Mondlandschaft, die Wind und Wetter hier aus dem Sandstein geschliffen haben. Aufgrund des Sedimentgesteins werden hier immer wieder fossile Spuren von Sauriern und Urzeitlebewesen gefunden. Wenn man den Blick über das Tal schweifen lässt kann man sich richtig vorstellen wie hier einst riesige Flugsaurier die Felswände entlang flogen und große Herden dieser urtümlichen Monster im Tal grasten. Heute ziehen anstelle der Saurier riesige Kondore ihre Kreise über den Tafelbergen.
Wir campierten die ersten Tage völlig alleine im Park. Unter Tags sind zwar noch viele Tagesausflügler unterwegs, aber ab 17 Uhr hat man hier seine heilige Ruhe. Man hört nichts außer dem Zirpen der Grillen, dem Zwitschern der Vögel, ab und zu dem Schreien eines wilden Esels. Hier merkt man, dass die Wüste tatsächlich lebt…
Jeden Tag nachdem es finster geworden war genossen wir die geniale Stimmung im Camp. An einem Abend war sie besonders beeindruckend, da in der Entfernung immer wieder Blitze zuckten und den gesamten Himmel erleuchteten. Diese kamen in der Nacht immer näher und wurden auch bald von Regen und Sturm begleitet. Wir machten uns keine Sorgen, denn zum einen waren wir auf einer kleinen Anhöhe, zum anderen war unser Zelt von Schweden schon einiges an Schlechtwetter gewöhnt. Als gegen zwei Uhr früh dann plötzlich der Wasserpegel im Zelt rapide anstieg (der trockene Wüstenboden kann kaum Wasser aufnehmen und so rinnt alles oberflächlich ab), mussten wir handeln: Also hieß es raus aus dem Gewand (wird ja sowieso nur nass und dreckig) und ab ins kalte, stürmische Nass. Mit unseren Berghaferln schafften wir es den Fluss, der quer durch unser Zelt strömte, so weit umzulenken, dass unsere Sachen im Vorzelt keinen Schwimmkurs mehr machten. Durchgefroren und glücklich zogen wir uns wieder ins Zelt zurück und hofften auf eine ruhige und trockene Nacht. Unser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen. Gegen 6 Uhr früh setzten erneute Regenfälle das Zelt abermals, diesmal noch böser unter Wasser. Also verließen wir unsere (inzwischen schon leicht feuchten) Schlafsäcke ein weiteres Mal um unser Zelt am davonschwimmen zu hindern. Die angehängten Fotos sagen alles…
Nach 2 Tagen Ausrüstungspflege machten wir uns auf den Weg zurück nach San Luis. Das erste Stück auf der Ladefläche eines Rangertrucks, die restlichen 120km dann per Autostopp mit einem riesigen Kühltruck und seinem ebenso etwas unterkühlten, nicht sehr gesprächigen Fahrer.
In Buenos Aires hatten wir einen ca. 12stündigen Aufenthalt was wir für eine erste Stadterkundung nutzten. Aber um die Geburtsstadt des Tangos wirklich kennen zu lernen müssen wir noch einmal wieder kommen.
Völlig übermüdet und ausgelaugt (nach zwei Nächten im Überlandbus) kamen wir in San Luis an, nahmen uns das erstbeste Hotel und legten eine ausgedehnte Siesta ein. Danach versuchten wir alle Informationen, die wir brauchten über den Nationalpark Sierra de las Quijadas einzuholen- eine ermüdende Aufgabe. In der Touristeninformation bekamen wir von drei verschiedenen Leuten fünf verschiedene Auskünfte bezüglich Anreise und Aufenthalt im Park und am Busbahnhof waren die Informationen noch diffuser. Irgendwie schafften wir es aber dann doch einen Bus zu bekommen, der zu einer vernünftigen Zeit (nicht erst um 3 in der früh) Richtung Nationalpark fährt. Eigentlich wird der Park nicht von öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren, aber die Busfahrer lassen einen, wenn sie gut aufgelegt sind, an einer Kreuzung mitten in der Einöde aussteigen und man kann dann die letzten 7km zu Fuß in den Park wandern. Wie wir von dort wieder wegkommen würden wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber irgendein Weg würde sich schon finden…
Wenn man in den Park hineinwandert kommt man sich vor als würde man in Australien unterwegs sein: rote Erde, Sandstein, Dürre und Dornengestrüpp. Eine wirklich faszinierende Mondlandschaft, die Wind und Wetter hier aus dem Sandstein geschliffen haben. Aufgrund des Sedimentgesteins werden hier immer wieder fossile Spuren von Sauriern und Urzeitlebewesen gefunden. Wenn man den Blick über das Tal schweifen lässt kann man sich richtig vorstellen wie hier einst riesige Flugsaurier die Felswände entlang flogen und große Herden dieser urtümlichen Monster im Tal grasten. Heute ziehen anstelle der Saurier riesige Kondore ihre Kreise über den Tafelbergen.
Wir campierten die ersten Tage völlig alleine im Park. Unter Tags sind zwar noch viele Tagesausflügler unterwegs, aber ab 17 Uhr hat man hier seine heilige Ruhe. Man hört nichts außer dem Zirpen der Grillen, dem Zwitschern der Vögel, ab und zu dem Schreien eines wilden Esels. Hier merkt man, dass die Wüste tatsächlich lebt…
Jeden Tag nachdem es finster geworden war genossen wir die geniale Stimmung im Camp. An einem Abend war sie besonders beeindruckend, da in der Entfernung immer wieder Blitze zuckten und den gesamten Himmel erleuchteten. Diese kamen in der Nacht immer näher und wurden auch bald von Regen und Sturm begleitet. Wir machten uns keine Sorgen, denn zum einen waren wir auf einer kleinen Anhöhe, zum anderen war unser Zelt von Schweden schon einiges an Schlechtwetter gewöhnt. Als gegen zwei Uhr früh dann plötzlich der Wasserpegel im Zelt rapide anstieg (der trockene Wüstenboden kann kaum Wasser aufnehmen und so rinnt alles oberflächlich ab), mussten wir handeln: Also hieß es raus aus dem Gewand (wird ja sowieso nur nass und dreckig) und ab ins kalte, stürmische Nass. Mit unseren Berghaferln schafften wir es den Fluss, der quer durch unser Zelt strömte, so weit umzulenken, dass unsere Sachen im Vorzelt keinen Schwimmkurs mehr machten. Durchgefroren und glücklich zogen wir uns wieder ins Zelt zurück und hofften auf eine ruhige und trockene Nacht. Unser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen. Gegen 6 Uhr früh setzten erneute Regenfälle das Zelt abermals, diesmal noch böser unter Wasser. Also verließen wir unsere (inzwischen schon leicht feuchten) Schlafsäcke ein weiteres Mal um unser Zelt am davonschwimmen zu hindern. Die angehängten Fotos sagen alles…
Nach 2 Tagen Ausrüstungspflege machten wir uns auf den Weg zurück nach San Luis. Das erste Stück auf der Ladefläche eines Rangertrucks, die restlichen 120km dann per Autostopp mit einem riesigen Kühltruck und seinem ebenso etwas unterkühlten, nicht sehr gesprächigen Fahrer.
Paso de los Toros
Um von Uruguay nicht nur die Küste, sondern auch dass Landesinnere zu sehen fuhren wir mit dem Bus in das kleine Provinznest Paso de los Toros am Rio Negro. Es ist eine Kleinstadt, die noch hauptsächlich von der Landwirtschaft (Viehzucht) lebt. Es gibt hier mehr Futter- und Farmzubehörgeschäfte als Lebensmittelläden. Es scheint als sei die Zeit stehen geblieben und so darf es einen auch nicht wundern, wenn Männer in voller Gaucho-Montur über die Hauptstrasse flanieren – das gehört hier einfach dazu.
Wir campierten im örtlichen Stadtpark/Campingplatz (ob man da hätte zahlen müssen wissen wir bis jetzt nicht, aber es hätte uns keiner was gesagt…) direkt an den Ufern des Rio Negro. Für Kevin bedeutete das: Endlich wieder Süßwasserfischen! – Es ist wirklich interessant wie viele verschiedene Welsarten es gibt…Naja, Hauptsache sie schmecken, oder?
Sonst war in Paso de los Toros nicht viel los. Wir machten uns ein paar gemütliche Tage im Grünen (eine schon fast vergessene Farbe) und entsandeten unsere restliche Ausrüstung. Vollkommen entspannt fuhren wir wieder zurück in das hektische Montevideo um uns die Sachen, die Walter netterweise für uns aufbewahrt hat abzuholen und uns von allen unseren neuen uruguayischen Freunden noch einmal zu verabschieden.
Nacho, Belen und Pablo freuten sich uns noch einmal wieder zu sehen und wir genauso, da unsere gemeinsame Zeit in Cabo Polonio wirklich unvergesslich war. Also verbrachten wir noch so viel Zeit wie möglich gemeinsam – abendliches Herumstreunen in der Stadt mit einem kühlen Bier in der Hand, Bummel über den Markt, gemeinsames Kochen und Pastaessen,…Nacho kam sogar noch mitten in der Nacht zum Busbahnhof um uns Lebewohl zu sagen als wir dann schweren Herzens Richtung Argentinien aufbrachen…
Wir campierten im örtlichen Stadtpark/Campingplatz (ob man da hätte zahlen müssen wissen wir bis jetzt nicht, aber es hätte uns keiner was gesagt…) direkt an den Ufern des Rio Negro. Für Kevin bedeutete das: Endlich wieder Süßwasserfischen! – Es ist wirklich interessant wie viele verschiedene Welsarten es gibt…Naja, Hauptsache sie schmecken, oder?
Sonst war in Paso de los Toros nicht viel los. Wir machten uns ein paar gemütliche Tage im Grünen (eine schon fast vergessene Farbe) und entsandeten unsere restliche Ausrüstung. Vollkommen entspannt fuhren wir wieder zurück in das hektische Montevideo um uns die Sachen, die Walter netterweise für uns aufbewahrt hat abzuholen und uns von allen unseren neuen uruguayischen Freunden noch einmal zu verabschieden.
Nacho, Belen und Pablo freuten sich uns noch einmal wieder zu sehen und wir genauso, da unsere gemeinsame Zeit in Cabo Polonio wirklich unvergesslich war. Also verbrachten wir noch so viel Zeit wie möglich gemeinsam – abendliches Herumstreunen in der Stadt mit einem kühlen Bier in der Hand, Bummel über den Markt, gemeinsames Kochen und Pastaessen,…Nacho kam sogar noch mitten in der Nacht zum Busbahnhof um uns Lebewohl zu sagen als wir dann schweren Herzens Richtung Argentinien aufbrachen…
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