Nach den lachsfischenden Bären ging es für uns stetig zurück Richtung Vancouver. Auf der Strecke fuhren wir durch ein paar Indianerreservate uns schauten dort den First Nations beim Lachsfischen mit riesigen Keschern zu und bewunderten die kunstvoll geschnitzten Totempfähle, die in den Ortschaften stehen.
In der Nähe von Williams Lake machten wir auch noch einen kleinen Abstecher zum Farwell Canyon. Birgit hatte uns von diesem Platz vorgeschwärmt und so mussten wir natürlich hin. Es ist hier trocken und brütend heiß und es schlängelt sich ein türkisblauer Fluss durch die Wüstenlandschaft. Die hoch aufragenden Sandsteinformationen vervollständigen das Bild. In dieser Gegend kommt man sich eher vor wie in Arizona oder Mexiko als in Kanada.
Danach ging es weiter Richtung Süden. Gemütlich tingelten wir von Gratiscampingplatz zu Gratiscampingplatz – von einem schönen See zum nächsten. Aufgrund der Hitze wollten die Fische aber nicht so richtig beißen und so verbrachte Kevin viel Zeit damit Würmer zu baden.
Auf unserem Weg Richtung Vancouver fiel uns in der Nähe von Lilloet das seltsame Farbenspiel am Himmel auf – es war erst Mittag, aber irgendwie herrschte trotzdem Sonnenuntergangsstimmung. Kurz darauf sahen wir warum der Himmel so komisch gefärbt war: Auf den Hängen über Lilloet war ein riesiger Waldbrand im Gange und der dichte braune Rauch verdunkelte die Sonne. Unzählige Löschhubschrauber waren im Dauereinsatz um ein Ausbreiten auf die Ortschaft zu verhindern.
Weiter südlich machten wir dann noch einen Hike zu den Joffre Lakes. Hier bildet ein Gletscher einen Wasserfall, der in 3 ineinander fließende Seen mündet. Vom ersten See geht es stetig bergauf, bis man schließlich den noch schöneren zweiten See erreicht. Der bereits unten sichtbare Gletscher ist schon ein gutes Stück näher. Nach einem weiteren Aufstieg steht man dann beim dritten See und hat freie Sicht auf den Wasserfall und den Gletscher. Ein wunderschöner Flecken Erde!
Eigentlich wollten wir auch noch einen Zweitageshike machen, aber bei der vorherrschenden Hitze waren wir nicht heiß darauf unsere Rucksäcke auf irgendwelche Berge zu schleppen. So ließen wir diesen Hike aus und fuhren direkt zurück nach Vancouver. Unsere vorzeitige Ankunft kam Maritas Verwandten ganz gelegen und so wurden wir gleich zum Babysitten (und Geldverdienen!) eingespannt.
Seit 8. August haben wir nun das Haus für uns alleine. Wir haben kurzfristig ein Haus und einen Hund und werden dafür auch noch bezahlt – Housesitting, the best job in the world!
Nebenbei reparieren, renovieren und putzen wir ihnen die Hütte auch noch ein bisschen…und auch in der Nachbarschaft wurden wir schon angeheuert – Das tut der Reisekasse gut!
Ende August kommen die Ramsey´s dann wieder aus dem Urlaub zurück und für uns geht es dann Anfang September weiter nach Asien. Vorher müssen wir nur noch unser Auto verkaufen – Wünscht uns Glück!
Donnerstag, 20. August 2009
Stewart und Hyder...
Nach ein paar hundert Kilometern Wildnis, glasklaren Seen, endlosen Wäldern, der gelegentlichen Bärensichtung und einem vom Permafrost schwer mitgenommenen Highway, machten wir den kleinen Sidetrip nach Stewart und Hyder. Am Weg dort hin passiert man auf einer Strecke von knapp 70km 37 hängende Gletscher. In der Nähe von Stewart gibt es einen gratis Campingplatz an einen wunderschönen kleinen See. Diesen Platz erkoren wir zu unserem Basislager für die Erkundung der Gegend.
Hier trafen wir auch die ausgewanderte Deutsche Birgit, die mit ihren 2 Hunden für 4 Monate den Norden Kanadas unsicher macht. Da Kevin vom Ufer aus kein Glück beim Angeln hatte, borgte sie ihm ihr Kajak…und Kevin ward den Rest des Tages nicht mehr gesehen!
Erst nach mehreren Stunden am Wasser kam er wieder zurück zum Campplatz – den Tränen nahe. Er hatte am anderen Ende des Sees endlich einen Fisch an der Angel gehabt – und was für einen! Die Riesenseeforelle (oder was auch immer es war – das Vieh war viel zu stark um sich auch nur einmal an die Oberfläche ziehen zu lassen) zog Kevin in seinem kleinen Kajak mehrere hundert Meter über den See bevor sie sich nach 20minütigen Kampf dazu entschloss diesen unnützen Ballast abzuwerfen und in die Tiefe zu verschwinden.
Kevin machte den See mit Kajak und Angel noch bis tief in die Nacht unsicher (ja, wir waren schon wieder so weit südlich, dass es auch wieder dunkel wird), aber die Riesenforelle wollte nicht noch mal beißen – so sehr Birgit und Marita es ihm auch wünschten.
Am nächsten Tag ging es dann hinein nach Stewart und weiter ins benachbarte Hyder/Alaska. Diese zwei Nester existieren nur deshalb, weil sie am Ende des Portland-Kanals liegen – einem der längsten Fjorde der Erde. Hyder ist offiziell Alaska, aber es gibt hier keine Grenzkontrollen, da außerhalb der Ortschaft sowieso für 800km nichts als Wildnis ist. Die einzige Straße, die aus der Ortschaft rausführt geht zu einigen Minen. Wir folgten ihr ca. 30km bis zum Salmon Glaciar, dem größten per Straße erreichbaren Gletscher der Erde. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl auf diese Eismasse hinunter zu blicken, die sich im Tal aufspaltet und zwei in entgegen gesetzter Richtung fließende Eisströme bildet. Wie immer war uns natürlich die Touristen-Aussichtsplattform nicht genug und wir mussten näher ran an die Action. Nach ein paar Kilometern auf einer Schotterstrasse und ein bisschen Kraxelei fanden wir den perfekten Platz um dieses Naturwunder zu bestaunen. Gleich neben einem tosenden Wasserfall entdeckte Kevin eine kleine Felsnische von wo aus man den besten Panoramablick überhaupt hat: Zwei Meter rechts von dir tost ein Wasserfall, der dann direkt unter deinen Füßen vorbei rinnt um gleich wieder 20 Meter in die Tiefe zu stürzen. Der glasklare See, in den er mündet, grenzt direkt an den Gletscher und ist voller Eisberge, die rund um den Wasserfall ein natürliches Amphitheater bilden. WOW!
Am Rückweg vom Gletscher schauten wir noch bei den Bären vorbei. Der Fish Creek in der Nähe von Hyder ist ein Lachslaichgebiet und ist deshalb bei allen Bären und Weiskopfseeadlern in der Gegend bekannt. Jedes Jahr zur Lachswanderung gibt’s hier super frisches running sushi. Aufgrund der speziell errichteten Aussichtsplattformen können nun Touristen den Bären aus nächster Nähe beim Fischen zuschauen, ohne selbst Teil des Menus zu werden. Wir hatten Glück und sahen sowohl einen Grizzly als auch einen Schwarzbären in Action.
Hier trafen wir auch die ausgewanderte Deutsche Birgit, die mit ihren 2 Hunden für 4 Monate den Norden Kanadas unsicher macht. Da Kevin vom Ufer aus kein Glück beim Angeln hatte, borgte sie ihm ihr Kajak…und Kevin ward den Rest des Tages nicht mehr gesehen!
Erst nach mehreren Stunden am Wasser kam er wieder zurück zum Campplatz – den Tränen nahe. Er hatte am anderen Ende des Sees endlich einen Fisch an der Angel gehabt – und was für einen! Die Riesenseeforelle (oder was auch immer es war – das Vieh war viel zu stark um sich auch nur einmal an die Oberfläche ziehen zu lassen) zog Kevin in seinem kleinen Kajak mehrere hundert Meter über den See bevor sie sich nach 20minütigen Kampf dazu entschloss diesen unnützen Ballast abzuwerfen und in die Tiefe zu verschwinden.
Kevin machte den See mit Kajak und Angel noch bis tief in die Nacht unsicher (ja, wir waren schon wieder so weit südlich, dass es auch wieder dunkel wird), aber die Riesenforelle wollte nicht noch mal beißen – so sehr Birgit und Marita es ihm auch wünschten.
Am nächsten Tag ging es dann hinein nach Stewart und weiter ins benachbarte Hyder/Alaska. Diese zwei Nester existieren nur deshalb, weil sie am Ende des Portland-Kanals liegen – einem der längsten Fjorde der Erde. Hyder ist offiziell Alaska, aber es gibt hier keine Grenzkontrollen, da außerhalb der Ortschaft sowieso für 800km nichts als Wildnis ist. Die einzige Straße, die aus der Ortschaft rausführt geht zu einigen Minen. Wir folgten ihr ca. 30km bis zum Salmon Glaciar, dem größten per Straße erreichbaren Gletscher der Erde. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl auf diese Eismasse hinunter zu blicken, die sich im Tal aufspaltet und zwei in entgegen gesetzter Richtung fließende Eisströme bildet. Wie immer war uns natürlich die Touristen-Aussichtsplattform nicht genug und wir mussten näher ran an die Action. Nach ein paar Kilometern auf einer Schotterstrasse und ein bisschen Kraxelei fanden wir den perfekten Platz um dieses Naturwunder zu bestaunen. Gleich neben einem tosenden Wasserfall entdeckte Kevin eine kleine Felsnische von wo aus man den besten Panoramablick überhaupt hat: Zwei Meter rechts von dir tost ein Wasserfall, der dann direkt unter deinen Füßen vorbei rinnt um gleich wieder 20 Meter in die Tiefe zu stürzen. Der glasklare See, in den er mündet, grenzt direkt an den Gletscher und ist voller Eisberge, die rund um den Wasserfall ein natürliches Amphitheater bilden. WOW!
Am Rückweg vom Gletscher schauten wir noch bei den Bären vorbei. Der Fish Creek in der Nähe von Hyder ist ein Lachslaichgebiet und ist deshalb bei allen Bären und Weiskopfseeadlern in der Gegend bekannt. Jedes Jahr zur Lachswanderung gibt’s hier super frisches running sushi. Aufgrund der speziell errichteten Aussichtsplattformen können nun Touristen den Bären aus nächster Nähe beim Fischen zuschauen, ohne selbst Teil des Menus zu werden. Wir hatten Glück und sahen sowohl einen Grizzly als auch einen Schwarzbären in Action.
Von Alaska zurück nach British Columbia...
Von der Touristenhölle des Denali Nationalparks ging es in den viel ruhigeren Wrangell-St. Elias Nationalpark. Da die Sicht aber so mies und die Flüsse zu hoch für unseren VW Bus waren hielten wir unseren Aufenthalt hier kurz. Am Weg zurück nach Kanada gabelten wir kurz vor der Grenze wieder mal Autostopper auf. Diesmal drei deutsche Burschen, die gerade ihre große Weltreise angefangen hatten und am Weg nach Feuerland waren. Da sie genauso wenig Stress hatten wie wir, reisten wir 2 Tage lang gemeinsam. Nach unzähligen Fischerstopps und Badestrandpausen kamen wir dann in Whitehorse an, wo wir sie am nächsten Morgen noch zur Kreuzung nach Skagway brachten und uns dann verabschiedeten. Da wir Whitehorse ja schon gesehen hatten, nutzten wir diesen Zivilisationsstopp hauptsächlich zum Lebensmittelvorrat aufstocken und Mails checken. Dann ging es relativ zügig über Watson Lake zurück nach British Columbia.
Hier nahmen wir diesmal aber nicht den Alaskahighway, sondern den näher an der Küste verlaufenden Stewart-Cassiar Highway.
Hier nahmen wir diesmal aber nicht den Alaskahighway, sondern den näher an der Küste verlaufenden Stewart-Cassiar Highway.
Into the wild - der Stampede Trail!
In einer Infobroschüre haben wir zufällig gelesen, dass der „Into the Wild“-Bus gleich in der Nähe von Fairbanks steht. Für Kevin stand sofort fest, dass wir da raushiken müssen…und Marita blieb wieder mal nichts anderes übrig als mitzukommen.
Für alle, die weder das Buch gelesen noch den Film gesehen haben: Der „Magic Bus“ ist ein ausrangierter alter Schulbus, der Mitten in der alaskanischen Wildnis steht und 1992 dem jungen Aussteiger Chris McCandless als Unterkunft diente. Chris verbrannte damals sein letztes Geld und marschierte „Into the Wild“ um frei von jeglichen gesellschaftlichen Zwängen in der Natur zu leben. Als er im Frühling losmarschierte waren die zwei auf der Strecke liegenden Flüsse noch kein Problem, aber als er dann Anfang Juli (ca. zur gleichen Zeit wie unser Hike) zurückkehren wollte war der gletschergespeiste Teklanika River so hoch, dass ein Furten nicht möglich war. Er zog sich wieder zum Bus zurück und verstarb dort wenige Wochen später an einer Vergiftung (vermutlich Schimmelpilz). Der Journalist und Abenteurer John Krakauer griff die Geschichte auf und schrieb den Bestseller „Into the Wild“. Vor kurzem kam auch der gleichnamige Film heraus.
In die Wildnis, durch reißende Flüsse und von Bären, Elche und Wölfen bewohnte Tundra, zu einem Aussteigerbus – klingt doch verlockend, oder?
Nachdem eine ausführliche Internetrecherche nicht sonderlich viel Brauchbares ergab und das Backcountry Information Center im nahe gelegenen Denali Nationalpark auch keine große Hilfe war, kauften wir uns einfach eine Karte und marschierten drauf los…
Die einzige Info, die wir mehrfach gefunden hatten, stellte sich als wahr heraus – It´s a wet and muddy trail! So ging es am ersten Tag durch Bäche, von Bibern geflutetes Sumpfland und den Savage River bis zum Teklanika. Dort schlugen wir das Zelt auf, da Gletscherflüsse normal in den frühen Morgenstunden am niedrigsten sind und wir bei den eisigen Wassertemperaturen auf die wärmenden Strahlen der Sonne hofften.
Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass der Fluss um einige Zentimeter höher als am Vorabend war. Als Kevin furtete fanden wir auch heraus, dass der Telanika so tief war, dass Marita mit ihrem Rucksack eintunken würde und bei der Strömung keine Chance hätte. So musste Kevin insgesamt dreimal den Fluss durchqueren – beim ersten Mal war er froh dass er endlich drüben ist und ab dem dritten Mal durch die reißenden Fluten fing es fast an ihm Spaß zu machen (wären die Beine nicht taubgefroren gewesen).
Am anderen Ufer angekommen kommt man sich irgendwie vor als wäre man auf einer Insel – der einzige (vernünftige) Weg zurück in die Zivilisation führt durch diesen launischen Fluss! Und wenn einem der nicht wohlgesinnt ist, sitzt man hier fest!
Da nicht ganz klar ist, wo der Weg auf der anderen Seite weitergeht, irrten wir dann erst mal eine gute Stunde durch ein riesiges, von Bibern unter Wasser gesetztes Gebiet. Ab dem Zeitpunkt wo wir wieder auf dem Trail waren, ging es zügig voran. Kurz nachdem wir nach einem Kartenstudium beschlossen hatten, dass es noch ca. 1 Stunde sein müsste, rochen wir plötzlich Rauch. Und als wir um die nächste Kurve bogen stand er vor uns - Der „Magic Bus“ mit rauchendem Schornstein. Ein New Yorker Pärchen, das auch hier raus gewandert war, hatte gerade Mittagessen gekocht.
Nachdem wir dann unser Mittagessen gekocht hatten ging es ans Erkunden des Busses. Von außen wie von innen schaut er wahrscheinlich noch ziemlich genauso aus, wie er es 1992 getan hat – die Metallbetten, der Ölfassofen und die zerschossenen mit Plastikplane geflickten Fenster. Innen haben unzählige Leute Lebensmittel und Survivalpakete (damit hier nicht noch jemand verhungern muss) und einen Koffer voll mit Tagebüchern zurückgelassen. Jeder der hier vorbeikommt schreibt ein paar Zeilen hinein und es ist echt faszinierend die ganzen Geschichten zu lesen. Leute kamen mit Hundeschlitten, Fahrrädern, Ski-Doos, zu Fuß, mit Quads oder sogar mit dem Helikopter hierher. Einige Einträge sind von der Familie McCandless und John Krakauer.
Da uns der Platz so gut gefiel, beschlossen wir so lange wir möglich zu bleiben. Da wir aber in der Windschutzscheibe unseres Autos eine Notiz mit unserem geplanten Rückkehrdatum hinterlassen hatten, war unsere Zeit hier sehr begrenzt. Wir machten das Beste draus und erkundeten die Gegend rund um den Bus. Als Kevin entdeckte, dass der nahe gelegene Bach voller Fische ist, verfluchte er es sein Fischerzeug nicht mitgenommen zu haben...Doch mit etwas Improvisationstalent, einem aus einem Plastikseil gefädelten Faden und einer zurechtgebogenen Stecknadel war unser Abendessen gesichert. Da gleich 7Äschen an den Haken gegangen waren luden wir das New Yorker Flitterwochenpärchen zum Dinner ein.
Am späten Nachmittag des nächsten Tages (dank Mitternachtssonne ist hiken in der Nacht ja kein Problem) machten wir uns schweren Herzens auf den Rückweg.
Zurück beim Teklanika folgten wir dem Trail und fanden eine viel bessere Furt als beim Hinweg. Der Fluss ist hier viel breiter und in mehrere Arme aufgefächert. So furteten wir ohne gröbere Probleme und schlugen unser Camp auf der anderen Flussseite auf – Es schläft sich besser, wenn man diese Hürde bereits hinter sich gebracht hat.
Am nächsten Tag trafen wir eine Gruppe Jäger, die uns warnte, dass sie vor einer halben Stunde beobachtet hatten, wie ein Bär gleich neben dem Weg ein Elchkalb gerissen hat. Die Elchkuh hat den Bären zwar verjagt, aber der kommt sicher wieder um sich seine Beute zu holen. Toll! Nicht nur ein Bär, der seine Beute verteidigen will, sondern auch noch eine aggressive Elchkuh, die ihr totes Junges beschützen will. Da wollten wir echt nicht dazwischenstolpern. Dank der genauen Wegbeschreibung der Jäger konnten wir dem Tatort aber aus dem Weg gehen.
Zurück beim Auto verbrachten wir noch eine Nacht am Trailhead und fuhren dann zum Visitors Center des Denali Nationalparks um uns bei Flo per Internet „back from the wild“ zu melden.
Da nur Kevin das Buch „Into the Wild“ gelesen hatte und das schon Jahre zurückliegt, fragten wir im Denali Buchgeschäft nach diesem Bestseller. Obwohl die Geschichte praktisch vor den Türen des Nationalparks passiert ist führen sie diesen Titel nicht. „Den dürfen wir hier nicht verkaufen – Das Buch kriegt ihr nur außerhalb des Nationalparks!“ Die spinnen die Amis!
Für alle, die weder das Buch gelesen noch den Film gesehen haben: Der „Magic Bus“ ist ein ausrangierter alter Schulbus, der Mitten in der alaskanischen Wildnis steht und 1992 dem jungen Aussteiger Chris McCandless als Unterkunft diente. Chris verbrannte damals sein letztes Geld und marschierte „Into the Wild“ um frei von jeglichen gesellschaftlichen Zwängen in der Natur zu leben. Als er im Frühling losmarschierte waren die zwei auf der Strecke liegenden Flüsse noch kein Problem, aber als er dann Anfang Juli (ca. zur gleichen Zeit wie unser Hike) zurückkehren wollte war der gletschergespeiste Teklanika River so hoch, dass ein Furten nicht möglich war. Er zog sich wieder zum Bus zurück und verstarb dort wenige Wochen später an einer Vergiftung (vermutlich Schimmelpilz). Der Journalist und Abenteurer John Krakauer griff die Geschichte auf und schrieb den Bestseller „Into the Wild“. Vor kurzem kam auch der gleichnamige Film heraus.
In die Wildnis, durch reißende Flüsse und von Bären, Elche und Wölfen bewohnte Tundra, zu einem Aussteigerbus – klingt doch verlockend, oder?
Nachdem eine ausführliche Internetrecherche nicht sonderlich viel Brauchbares ergab und das Backcountry Information Center im nahe gelegenen Denali Nationalpark auch keine große Hilfe war, kauften wir uns einfach eine Karte und marschierten drauf los…
Die einzige Info, die wir mehrfach gefunden hatten, stellte sich als wahr heraus – It´s a wet and muddy trail! So ging es am ersten Tag durch Bäche, von Bibern geflutetes Sumpfland und den Savage River bis zum Teklanika. Dort schlugen wir das Zelt auf, da Gletscherflüsse normal in den frühen Morgenstunden am niedrigsten sind und wir bei den eisigen Wassertemperaturen auf die wärmenden Strahlen der Sonne hofften.
Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass der Fluss um einige Zentimeter höher als am Vorabend war. Als Kevin furtete fanden wir auch heraus, dass der Telanika so tief war, dass Marita mit ihrem Rucksack eintunken würde und bei der Strömung keine Chance hätte. So musste Kevin insgesamt dreimal den Fluss durchqueren – beim ersten Mal war er froh dass er endlich drüben ist und ab dem dritten Mal durch die reißenden Fluten fing es fast an ihm Spaß zu machen (wären die Beine nicht taubgefroren gewesen).
Am anderen Ufer angekommen kommt man sich irgendwie vor als wäre man auf einer Insel – der einzige (vernünftige) Weg zurück in die Zivilisation führt durch diesen launischen Fluss! Und wenn einem der nicht wohlgesinnt ist, sitzt man hier fest!
Da nicht ganz klar ist, wo der Weg auf der anderen Seite weitergeht, irrten wir dann erst mal eine gute Stunde durch ein riesiges, von Bibern unter Wasser gesetztes Gebiet. Ab dem Zeitpunkt wo wir wieder auf dem Trail waren, ging es zügig voran. Kurz nachdem wir nach einem Kartenstudium beschlossen hatten, dass es noch ca. 1 Stunde sein müsste, rochen wir plötzlich Rauch. Und als wir um die nächste Kurve bogen stand er vor uns - Der „Magic Bus“ mit rauchendem Schornstein. Ein New Yorker Pärchen, das auch hier raus gewandert war, hatte gerade Mittagessen gekocht.
Nachdem wir dann unser Mittagessen gekocht hatten ging es ans Erkunden des Busses. Von außen wie von innen schaut er wahrscheinlich noch ziemlich genauso aus, wie er es 1992 getan hat – die Metallbetten, der Ölfassofen und die zerschossenen mit Plastikplane geflickten Fenster. Innen haben unzählige Leute Lebensmittel und Survivalpakete (damit hier nicht noch jemand verhungern muss) und einen Koffer voll mit Tagebüchern zurückgelassen. Jeder der hier vorbeikommt schreibt ein paar Zeilen hinein und es ist echt faszinierend die ganzen Geschichten zu lesen. Leute kamen mit Hundeschlitten, Fahrrädern, Ski-Doos, zu Fuß, mit Quads oder sogar mit dem Helikopter hierher. Einige Einträge sind von der Familie McCandless und John Krakauer.
Da uns der Platz so gut gefiel, beschlossen wir so lange wir möglich zu bleiben. Da wir aber in der Windschutzscheibe unseres Autos eine Notiz mit unserem geplanten Rückkehrdatum hinterlassen hatten, war unsere Zeit hier sehr begrenzt. Wir machten das Beste draus und erkundeten die Gegend rund um den Bus. Als Kevin entdeckte, dass der nahe gelegene Bach voller Fische ist, verfluchte er es sein Fischerzeug nicht mitgenommen zu haben...Doch mit etwas Improvisationstalent, einem aus einem Plastikseil gefädelten Faden und einer zurechtgebogenen Stecknadel war unser Abendessen gesichert. Da gleich 7Äschen an den Haken gegangen waren luden wir das New Yorker Flitterwochenpärchen zum Dinner ein.
Am späten Nachmittag des nächsten Tages (dank Mitternachtssonne ist hiken in der Nacht ja kein Problem) machten wir uns schweren Herzens auf den Rückweg.
Zurück beim Teklanika folgten wir dem Trail und fanden eine viel bessere Furt als beim Hinweg. Der Fluss ist hier viel breiter und in mehrere Arme aufgefächert. So furteten wir ohne gröbere Probleme und schlugen unser Camp auf der anderen Flussseite auf – Es schläft sich besser, wenn man diese Hürde bereits hinter sich gebracht hat.
Am nächsten Tag trafen wir eine Gruppe Jäger, die uns warnte, dass sie vor einer halben Stunde beobachtet hatten, wie ein Bär gleich neben dem Weg ein Elchkalb gerissen hat. Die Elchkuh hat den Bären zwar verjagt, aber der kommt sicher wieder um sich seine Beute zu holen. Toll! Nicht nur ein Bär, der seine Beute verteidigen will, sondern auch noch eine aggressive Elchkuh, die ihr totes Junges beschützen will. Da wollten wir echt nicht dazwischenstolpern. Dank der genauen Wegbeschreibung der Jäger konnten wir dem Tatort aber aus dem Weg gehen.
Zurück beim Auto verbrachten wir noch eine Nacht am Trailhead und fuhren dann zum Visitors Center des Denali Nationalparks um uns bei Flo per Internet „back from the wild“ zu melden.
Da nur Kevin das Buch „Into the Wild“ gelesen hatte und das schon Jahre zurückliegt, fragten wir im Denali Buchgeschäft nach diesem Bestseller. Obwohl die Geschichte praktisch vor den Türen des Nationalparks passiert ist führen sie diesen Titel nicht. „Den dürfen wir hier nicht verkaufen – Das Buch kriegt ihr nur außerhalb des Nationalparks!“ Die spinnen die Amis!
Fairbanks/Alaska...
Unser Freund Flo aus Deutschland, den wir in Nicaragua bei Quetzaltrekkers kennen gelernt haben ist im Moment für 3 Jahre in Alaska um Vogelkacke zu untersuchen (er ist Biologe und studiert die Verbreitung und Mutationen des Vogelgrippevirus) ….und da wir schon mal „in der Gegend“ waren mussten wir natürlich bei ihm vorbeischauen. Außerdem klingt „von Feuerland bis Alaska“ doch auch ganz gut, oder?
Wir kamen pünktlich zur Sommersonnenwende in Fairbanks an – DEM Event im Norden. Nachdem uns Flo und seine Freundin Irina herzlich willkommen geheißen haben, ging’s gleich zum Midnight-Sun-Run. Klingt sportlicher als es ist – ca. ¾ der Teilnehmer spazieren verkleidet mit einem Bier in der Hand durch die Stadt und werden von Grillparty-Gästen entlang der Strecke nass gespritzt.
Am nächsten Tag war dann großes Volksfest mit Tanz, Musik und viel lecker Essen.
Da Flo auf der Uni arbeitet konnte er sich relativ günstig Kanus ausleihen und so machten wir am Wochenende einen nahe gelegenen Fluss unsicher. Den Warnungen eines Sourdoughs (Ortsansässigen) trotzend stürzten wir uns in die Fluten und paddelten los. Wir fanden bald heraus, dass Kanu fahren auf europäischen Flüssen einfacher ist, da die umliegenden Wälder besser durchforstet sind und sich deshalb weniger Treibholz ansammelt. Das Problem ist nämlich, dass Wasser (sprich die Hauptströmung) durch einen Log-Jam hindurchfließt, ein Kanu aber nicht. Für uns alte Kanuten kein Problem und auch Flo und Irina hatten den Dreh bald raus und hörten auf sich nach jeder Kurve zu drehen.
Nach ein paar Treidel-Stellen und vielen Flusskilometern suchten wir uns eine nette Schotterbank zum Campen. Bei genauerer Erkundung stellte sich aber heraus, dass diese regelmäßig von Bären frequentiert wird und so paddelten wir noch ein bisschen weiter, bis wir eine fanden, die zwar Waschbären- und Elch-, aber keine Bärenspuren hatte. Bei Lagerfeuer, Budweiser und Mitternachtssonne ließen wir den Tag ausklingen.
Am nächsten Morgen erfüllte sich dann die Prophezeiung des Sourdoughs – wir wurden NASS!!!!! Aber nicht weil wir, so wie er meinte kenterten, sondern weil es goss wie aus Kübeln. Klatschnass und durchgefroren erreichten wir die Ausstiegsstelle und während Kevin und Flo das zweite Auto holten hielten sich Marita und Irina mit „Heisse-Schokolade-Fantasien“ so gut es ging warm. Zurück in Fairbanks gab’s dann eine heiße Dusche und noch heißere Schokolade!!!
Nach gut einer Woche in Fairbanks verabschiedeten wir uns wieder von unseren beiden Gastgebern und machten uns auf den Weg zurück nach Süden…
Wir kamen pünktlich zur Sommersonnenwende in Fairbanks an – DEM Event im Norden. Nachdem uns Flo und seine Freundin Irina herzlich willkommen geheißen haben, ging’s gleich zum Midnight-Sun-Run. Klingt sportlicher als es ist – ca. ¾ der Teilnehmer spazieren verkleidet mit einem Bier in der Hand durch die Stadt und werden von Grillparty-Gästen entlang der Strecke nass gespritzt.
Am nächsten Tag war dann großes Volksfest mit Tanz, Musik und viel lecker Essen.
Da Flo auf der Uni arbeitet konnte er sich relativ günstig Kanus ausleihen und so machten wir am Wochenende einen nahe gelegenen Fluss unsicher. Den Warnungen eines Sourdoughs (Ortsansässigen) trotzend stürzten wir uns in die Fluten und paddelten los. Wir fanden bald heraus, dass Kanu fahren auf europäischen Flüssen einfacher ist, da die umliegenden Wälder besser durchforstet sind und sich deshalb weniger Treibholz ansammelt. Das Problem ist nämlich, dass Wasser (sprich die Hauptströmung) durch einen Log-Jam hindurchfließt, ein Kanu aber nicht. Für uns alte Kanuten kein Problem und auch Flo und Irina hatten den Dreh bald raus und hörten auf sich nach jeder Kurve zu drehen.
Nach ein paar Treidel-Stellen und vielen Flusskilometern suchten wir uns eine nette Schotterbank zum Campen. Bei genauerer Erkundung stellte sich aber heraus, dass diese regelmäßig von Bären frequentiert wird und so paddelten wir noch ein bisschen weiter, bis wir eine fanden, die zwar Waschbären- und Elch-, aber keine Bärenspuren hatte. Bei Lagerfeuer, Budweiser und Mitternachtssonne ließen wir den Tag ausklingen.
Am nächsten Morgen erfüllte sich dann die Prophezeiung des Sourdoughs – wir wurden NASS!!!!! Aber nicht weil wir, so wie er meinte kenterten, sondern weil es goss wie aus Kübeln. Klatschnass und durchgefroren erreichten wir die Ausstiegsstelle und während Kevin und Flo das zweite Auto holten hielten sich Marita und Irina mit „Heisse-Schokolade-Fantasien“ so gut es ging warm. Zurück in Fairbanks gab’s dann eine heiße Dusche und noch heißere Schokolade!!!
Nach gut einer Woche in Fairbanks verabschiedeten wir uns wieder von unseren beiden Gastgebern und machten uns auf den Weg zurück nach Süden…
Dawson City und der Weg nach Fairbanks...
Dawson City war einst ein verschlafenes Nest am A*** der Welt bis 1898 Gold im nahe gelegenen Bonanza Creek gefunden wurde. Schnell verbreitete sich die Kunde und tausende Goldsucher strömten auf der Suche nach Reichtum hierher. Praktisch über Nacht verwandelte sich Dawson in eine Metropole mit über 30 000 Einwohnern und war somit die größte Stadt im Westen Kanadas.
Heute ist die Stadt wieder praktisch auf ihre ursprüngliche Größe zusammengeschrumpft. Einzige Zeugen dieser glorreichen Zeit sind die vielen (für die Touristen herausgeputzten) historischen Gebäude. Die Stadt wirkt irgendwie wie eine bewohnte Geisterstadt, da sie für ihre jetzige Einwohnerzahl einfach zu groß ist. (Die wenigen erhaltenen alten Gebäude sind auf eine Riesenfläche zerstreut.)
Wir machten einen auf Touri und sahen uns natürlich den Discovery Claim an, wo der Legende nach Skookum Jim im Sommer 1898 ein Goldnugget in der Größe seines Daumens aus dem Bonanza Creek fischte und somit den Startschuss für den Goldrausch gab. Danach ging’s weiter zum Dredge No. 4, einer riiiiiiesigen schwimmenden Goldschürfmaschine, die bis 1966 in Betrieb war. Dieses Monster wusch in ihren besten Zeiten bis zu 25kg Gold pro Tag aus den Sedimenten.
Zurück am Campingplatz erkundeten wir den nahe gelegenen Schaufelraddampferfriedhof. Hier wurden früher die Schiffe für den Winter aufs Trockene gezogen und als sie irgendwann nicht mehr gebraucht wurden…einfach dort gelassen. So rottet hier der einstige Stolz des Yukon Rivers schön langsam vor sich hin. Kevin hatte einen Heidenspaß dabei in den alten Wracks herumzuklettern.
Von Dawson City ging es über den spektakulären „Top of the World“ Highway nach Alaska. Irgendwo entlang dieser Schotterstrasse stand dann in den Bergen eine kleine Baracke – wahrscheinlich der kleinste US-Grenzposten.
Das erste Highlight in Alaska war das Nest Chicken, das nur deshalb eine Attraktion ist, weil es Chicken heißt und seinen Namen kommerziell ausschlachtet. Vor gut 100 Jahren gründeten Goldsucher diese Siedlung und wollten sie nach den lokalen Schneehühnern benennen. Da sie sich aber nicht einigen konnten, wie man „Ptarmigan“ schreibt, wurde einfach Chicken daraus…Und jetzt kann man hier alle möglichen Hühnersouvenirs und „I got laid in Chicken/Alaska“-Shirts kaufen.
Zurück am Alaska Highway ging es flott Richtung Fairbanks, wo uns Flo (ein ehemaliger QT-Kollege) erwartete. Am Weg dorthin mussten wir natürlich einen kurzen Stopp beim Weihnachtsmann einlegen. In Northpole ist das ganze Jahr über Weihnachten und man kann Santa und seine Rentiere besuchen. Sogar die Straßenlaternen sind weihnachtliche Zuckerstangen. Wieder ein Nest, das seinen Namen gut verkauft!
Heute ist die Stadt wieder praktisch auf ihre ursprüngliche Größe zusammengeschrumpft. Einzige Zeugen dieser glorreichen Zeit sind die vielen (für die Touristen herausgeputzten) historischen Gebäude. Die Stadt wirkt irgendwie wie eine bewohnte Geisterstadt, da sie für ihre jetzige Einwohnerzahl einfach zu groß ist. (Die wenigen erhaltenen alten Gebäude sind auf eine Riesenfläche zerstreut.)
Wir machten einen auf Touri und sahen uns natürlich den Discovery Claim an, wo der Legende nach Skookum Jim im Sommer 1898 ein Goldnugget in der Größe seines Daumens aus dem Bonanza Creek fischte und somit den Startschuss für den Goldrausch gab. Danach ging’s weiter zum Dredge No. 4, einer riiiiiiesigen schwimmenden Goldschürfmaschine, die bis 1966 in Betrieb war. Dieses Monster wusch in ihren besten Zeiten bis zu 25kg Gold pro Tag aus den Sedimenten.
Zurück am Campingplatz erkundeten wir den nahe gelegenen Schaufelraddampferfriedhof. Hier wurden früher die Schiffe für den Winter aufs Trockene gezogen und als sie irgendwann nicht mehr gebraucht wurden…einfach dort gelassen. So rottet hier der einstige Stolz des Yukon Rivers schön langsam vor sich hin. Kevin hatte einen Heidenspaß dabei in den alten Wracks herumzuklettern.
Von Dawson City ging es über den spektakulären „Top of the World“ Highway nach Alaska. Irgendwo entlang dieser Schotterstrasse stand dann in den Bergen eine kleine Baracke – wahrscheinlich der kleinste US-Grenzposten.
Das erste Highlight in Alaska war das Nest Chicken, das nur deshalb eine Attraktion ist, weil es Chicken heißt und seinen Namen kommerziell ausschlachtet. Vor gut 100 Jahren gründeten Goldsucher diese Siedlung und wollten sie nach den lokalen Schneehühnern benennen. Da sie sich aber nicht einigen konnten, wie man „Ptarmigan“ schreibt, wurde einfach Chicken daraus…Und jetzt kann man hier alle möglichen Hühnersouvenirs und „I got laid in Chicken/Alaska“-Shirts kaufen.
Zurück am Alaska Highway ging es flott Richtung Fairbanks, wo uns Flo (ein ehemaliger QT-Kollege) erwartete. Am Weg dorthin mussten wir natürlich einen kurzen Stopp beim Weihnachtsmann einlegen. In Northpole ist das ganze Jahr über Weihnachten und man kann Santa und seine Rentiere besuchen. Sogar die Straßenlaternen sind weihnachtliche Zuckerstangen. Wieder ein Nest, das seinen Namen gut verkauft!
Unterwegs am Klondike Hwy, dem Silvertrail und dem Demster Hwy...
Von Whitehorse ging es für uns dann über den Klondike Highway Richtung Dawson City (leider nicht mit dem Kanu, wie sich Kevin gewünscht hätte). Wir machten aber noch einen kleinen Abstecher auf den Silver Trail. Hier besuchten wir das Nest Keno City, das zwar nur 12 Einwohner, dafür aber ein Museum, ein Restaurant, ein Hotel und eine Bibliothek hat. Hier probierten wir zum ersten Mal wirklich aus, was unser VW-Bus im Gelände so drauf hat. Über eine schottrige Schlammpiste erklommen wir den Keno Hill, von wo aus man eine Wahnsinnsaussicht auf die Umgebung hat. Außer uns wagten nur Leute mit Geländewagen den „Aufstieg“ und schauten nicht schlecht, als sie am Gipfel angekommen dort einen VW Bus sahen.
Da sich unser kleiner Bär offroad so gut geschlagen hatte, beschlossen wir auch noch ein Stück des nicht asphaltierten Dempster Highways zu fahren. Diese Straße führt über mehr als 700km in die nördlichste per Straße erreichbare Stadt in ganz Kanada. Wir fuhren aber nicht bis nach Inuvik, sondern nur die ersten 100km oder so. Die Landschaft auf diesem Streckenabschnitt ist einfach atemberaubend. Zu Beginn fährt man durch hügelige Waldlandschaft, die schön langsam in die Berge der Tombstone Range übergeht, welche dann Richtung Norden in der ewigen baumlosen Weite der Tundra verebbt.
Wir sahen Elche, ein Weißkopfseeadlernest und spielende Babyfüchse, die sich durch unsere Anwesenheit nicht im Geringsten stören ließen. Als Kevin dann auch noch riesige Äschen aus dem Northern Klondike River zog, war der Sidetrip perfekt. Auf der Fahrt zurück mussten wir alle paar hundert Meter anhalten, bis Kevin sein Tagesfanglimit erreicht hatte – Lecker waren sie!!!...Trotzdem war es dann nach mehreren Tagen Fisch zu Mittag und zu Abend gut wieder mal Pasta zu essen…
Zurück am Klondike Highway ging es dann direkt nach Dawson City.
Da sich unser kleiner Bär offroad so gut geschlagen hatte, beschlossen wir auch noch ein Stück des nicht asphaltierten Dempster Highways zu fahren. Diese Straße führt über mehr als 700km in die nördlichste per Straße erreichbare Stadt in ganz Kanada. Wir fuhren aber nicht bis nach Inuvik, sondern nur die ersten 100km oder so. Die Landschaft auf diesem Streckenabschnitt ist einfach atemberaubend. Zu Beginn fährt man durch hügelige Waldlandschaft, die schön langsam in die Berge der Tombstone Range übergeht, welche dann Richtung Norden in der ewigen baumlosen Weite der Tundra verebbt.
Wir sahen Elche, ein Weißkopfseeadlernest und spielende Babyfüchse, die sich durch unsere Anwesenheit nicht im Geringsten stören ließen. Als Kevin dann auch noch riesige Äschen aus dem Northern Klondike River zog, war der Sidetrip perfekt. Auf der Fahrt zurück mussten wir alle paar hundert Meter anhalten, bis Kevin sein Tagesfanglimit erreicht hatte – Lecker waren sie!!!...Trotzdem war es dann nach mehreren Tagen Fisch zu Mittag und zu Abend gut wieder mal Pasta zu essen…
Zurück am Klondike Highway ging es dann direkt nach Dawson City.
Whitehorse...
Das gesamte Yukon Territorium hat nur ca. 30 000 Einwohner von denen 24 000 in der Hauptstadt Whitehorse leben – das heißt außerhalb dieser Stadt gibt es im Yukon mehr Schwarzbären als Menschen…
Zu Zeiten des Goldrausches war Whitehorse ein wichtiger Transportpunkt auf der Strecke von Skagway/Alaska zu den Goldfeldern in Dawson City. Hunderttausende Goldsucher aus aller Welt fuhren damals per Schiff nach Skagway, erklommen zu Fuß den Chilkoot Pass und setzten auf der anderen Seite der Berge ihre Reise in selbst gebauten Booten fort. Erst ab Whitehorse fuhren dann die berühmten Schaufelraddampfer die restliche Strecke bis Dawson City.
Einer der letzten Yukon Schaufelraddampfer, die S.S. Klondike II, liegt heute voll restauriert in einem Stadtpark am Trockenen. An Deck zu gehen hätte Eintritt gekostet, aber die Klondike ist so schon imposant genug.
In Whitehorse gaben wir uns das volle Sightseeing-Programm – inklusive Museen. Im Transportmuseum bestaunten wir sämtliche Kuriositäten des Transportgeschäfts im Yukon – vom Hundeschlitten bis zum ersten Flugzeug, das als Dampfschiff angemeldet war (Anmeldeformulare für Flugzeuge gab’s damals im Yukon noch nicht).
Gleich nebenan befindet sich das Beringia Museum, das sich mit dem von der letzten Eiszeit verschont gebliebenen Gebiet zwischen dem Yukon und Sibirien befasst. Aufgrund des ganzen Wassers, das in Form von Eis gelagert war, war die Beringstraße trocken und geografisch bedingt auch eisfrei. Seine kalten Grassteppen boten unter anderem Lebensraum für Wollmammuts, Moschusochsen und Riesenbiber (in der Größe eines Schwarzbären). Die First Nations-Legenden von diesen gigantischen Bibern wurden von Wissenschaftlern lange belächelt…bis sie einen Schädel ausgruben…
Vom Sightseeing völlig erschöpft parkten wir unseren kleinen Bären am größten RV-Park (Campingplatz für Wohnmobile) von Whitehorse – dem Walmart-Parkplatz. Diese Supermarktkette erlaubt es ihren Kunden gratis über Nacht zu parken. So hatten wir eine „günstige“ Unterkunft und konnten die Stadt in aller Ruhe erkunden…
Zu Zeiten des Goldrausches war Whitehorse ein wichtiger Transportpunkt auf der Strecke von Skagway/Alaska zu den Goldfeldern in Dawson City. Hunderttausende Goldsucher aus aller Welt fuhren damals per Schiff nach Skagway, erklommen zu Fuß den Chilkoot Pass und setzten auf der anderen Seite der Berge ihre Reise in selbst gebauten Booten fort. Erst ab Whitehorse fuhren dann die berühmten Schaufelraddampfer die restliche Strecke bis Dawson City.
Einer der letzten Yukon Schaufelraddampfer, die S.S. Klondike II, liegt heute voll restauriert in einem Stadtpark am Trockenen. An Deck zu gehen hätte Eintritt gekostet, aber die Klondike ist so schon imposant genug.
In Whitehorse gaben wir uns das volle Sightseeing-Programm – inklusive Museen. Im Transportmuseum bestaunten wir sämtliche Kuriositäten des Transportgeschäfts im Yukon – vom Hundeschlitten bis zum ersten Flugzeug, das als Dampfschiff angemeldet war (Anmeldeformulare für Flugzeuge gab’s damals im Yukon noch nicht).
Gleich nebenan befindet sich das Beringia Museum, das sich mit dem von der letzten Eiszeit verschont gebliebenen Gebiet zwischen dem Yukon und Sibirien befasst. Aufgrund des ganzen Wassers, das in Form von Eis gelagert war, war die Beringstraße trocken und geografisch bedingt auch eisfrei. Seine kalten Grassteppen boten unter anderem Lebensraum für Wollmammuts, Moschusochsen und Riesenbiber (in der Größe eines Schwarzbären). Die First Nations-Legenden von diesen gigantischen Bibern wurden von Wissenschaftlern lange belächelt…bis sie einen Schädel ausgruben…
Vom Sightseeing völlig erschöpft parkten wir unseren kleinen Bären am größten RV-Park (Campingplatz für Wohnmobile) von Whitehorse – dem Walmart-Parkplatz. Diese Supermarktkette erlaubt es ihren Kunden gratis über Nacht zu parken. So hatten wir eine „günstige“ Unterkunft und konnten die Stadt in aller Ruhe erkunden…
Der Alaska Highway...
Der berühmte Alaska Highway war die erste Landverbindung ins Yukon Territorium und nach Alaska und wurde erst 1942 in einem Gemeinschaftsprojekt mit den USA im Zuge des Zweiten Weltkrieges gebaut. Damals fürchteten die Amerikaner, dass die Japaner nach Pearl Harbour Alaska angreifen würden und so brauchten sie eine Straße um Truppen und Gerät in dieses abgelegene Gebiet zu transportieren. In der Rekordzeit von knapp einem Jahr wurde diese 2200km lange Straße durch Sümpfe, Wälder und Wildnis gebaut. Die Zeiten, wo die höchste fahrbare Geschwindigkeit am Alaska Highway 15km/h betrug, sind aber lange vorbei. Heute sind ca. 95% der Strecke asphaltiert und viele Abschnitte begradigt. Das große Abenteuer ist somit eintönigem Highwayfahren gewichen.
In Dawson Creek sahen wir uns die Meile 0 und ein paar andere Sehenswürdigkeiten zum Alaska Highway an, bevor wir die lange Reise bis Whitehorse antraten.
Wirklich interessant wurde die Strecke erst nördlich von Fort Nelson, wo sich der Highway durch enge Täler und an blauen Gebirgsseen vorbeischlängelt. An einem der höchsten Punkte der Strecke machten wir einen Dayhike zum Summit Peak. Die wunderschöne alpine Landschaft und die irre Aussicht von oben waren den Aufstieg wirklich wert.
Zu einem der Highlights des Trips zählten eindeutig die heißen Quellen am Liard River. Hier sprudelt mitten in einem Sumpf heißes Wasser aus dem Boden und bildet ein Mikroklima in dem für Kanada einzigartige Orchideen und Farne wuchern. Elche und andere Großsäuger besuchen dieses kleine Paradies regelmäßig um sich mit den nahrhaften Wasserpflanzen den Bauch voll zu schlagen…und sich die kalten Hufe zu wärmen. Wir haben auf unserer Reise schon in vielen heißen Quellen gebadet, aber die Liard River Hotsprings waren bei weitem die Schönsten – natürliche Becken ohne Beton, dafür mit dem gelegentlichen Stück Treibholz darin, natürlichen Zu- und Abflüssen und wunderschönen Farnen, die am Ufer wuchern.
Wie schon die Erbauer des Alaskahighways nutzten auch die Feuerwehrleute, die den nahe gelegenen Waldbrand bekämpften die heißen Quellen, um sich am Abend den Schmutz und Russ des Tages abzuwaschen. Gott sei Dank haben die Hotsprings eine so große Durchflussmenge, dass die Pools schön sauber bleiben.
Unser erster Stopp im Yukon Territorium war in Watson Lake, wo 1942 ein heimwehkranker US-Soldat eine bis heute geführte Tradition angefangen hat. Er errichtete ein Schild mit dem Namen seiner Heimatstadt und der Entfernung. Heute beinhaltet der Schilderwald über 60 000 Ortsschilder, Verkehrszeichen und selbst gebastelte Tafeln aus aller Welt – Tendenz steigend. Wir fanden heraus, dass besonders die Deutschen begnadete Ortstafeldiebe sind.
In Dawson Creek sahen wir uns die Meile 0 und ein paar andere Sehenswürdigkeiten zum Alaska Highway an, bevor wir die lange Reise bis Whitehorse antraten.
Wirklich interessant wurde die Strecke erst nördlich von Fort Nelson, wo sich der Highway durch enge Täler und an blauen Gebirgsseen vorbeischlängelt. An einem der höchsten Punkte der Strecke machten wir einen Dayhike zum Summit Peak. Die wunderschöne alpine Landschaft und die irre Aussicht von oben waren den Aufstieg wirklich wert.
Zu einem der Highlights des Trips zählten eindeutig die heißen Quellen am Liard River. Hier sprudelt mitten in einem Sumpf heißes Wasser aus dem Boden und bildet ein Mikroklima in dem für Kanada einzigartige Orchideen und Farne wuchern. Elche und andere Großsäuger besuchen dieses kleine Paradies regelmäßig um sich mit den nahrhaften Wasserpflanzen den Bauch voll zu schlagen…und sich die kalten Hufe zu wärmen. Wir haben auf unserer Reise schon in vielen heißen Quellen gebadet, aber die Liard River Hotsprings waren bei weitem die Schönsten – natürliche Becken ohne Beton, dafür mit dem gelegentlichen Stück Treibholz darin, natürlichen Zu- und Abflüssen und wunderschönen Farnen, die am Ufer wuchern.
Wie schon die Erbauer des Alaskahighways nutzten auch die Feuerwehrleute, die den nahe gelegenen Waldbrand bekämpften die heißen Quellen, um sich am Abend den Schmutz und Russ des Tages abzuwaschen. Gott sei Dank haben die Hotsprings eine so große Durchflussmenge, dass die Pools schön sauber bleiben.
Unser erster Stopp im Yukon Territorium war in Watson Lake, wo 1942 ein heimwehkranker US-Soldat eine bis heute geführte Tradition angefangen hat. Er errichtete ein Schild mit dem Namen seiner Heimatstadt und der Entfernung. Heute beinhaltet der Schilderwald über 60 000 Ortsschilder, Verkehrszeichen und selbst gebastelte Tafeln aus aller Welt – Tendenz steigend. Wir fanden heraus, dass besonders die Deutschen begnadete Ortstafeldiebe sind.
Von Vancouver nach Dawson Creek...
Noch mitgenommen vom schweren Abschied von Maritas Eltern starteten wir unseren Roadtrip Richtung Norden. Erst ging es in die Gegend um Squamish und Whistler, wo diesen Winter ein Teil der olympischen Winterspiele ausgetragen wird. Aus diesem Grund ist die ganze Strecke eine einzige Baustelle und auch in den Ortschaften selbst sieht es nicht viel anders aus. Das High-society-Outdoor-Gehabe (Whistler ist das IN-Ziel für alle outdoor-begeisterten geldigen Vancouveraner) konnte uns nicht so recht beeindrucken und so machten wir uns auf den Weg Richtung Norden, wo die wahren Outdoorer und harten Hunde zuhause sind.
Als kleine Wiedergutmachung für die Abholzung der heimischen Wälder hat der Forestry Service von B.C. ca. 1200 Gratis-Campingplätze eingerichtet. Das mussten wir natürlich nutzen. Mit Hilfe des Buches „Camp Free in B.C.“ fanden wir auf unserem Roadtrip die besten dieser Gratis-Übernachtungsmöglichkeiten.
Auf der Strecke bis nach Dawson Creek hat sich nicht sonderlich viel getan – Die Gegend ist noch ziemlich dicht besiedelt (für kanadische Verhältnisse). Und so tingelten wir von Camp-Free zu Camp-Free und Kevin hatte endlich genug Zeit seine neue Angel auszuprobieren.
Und auch die Steinschleuder kam zur Verwendung – Am Greeny Lake wagte sich ein keckes Eichhörnchen zu nahe an unser Camp…und landete prompt im Kochtopf. Schmeckt ein bisschen wie Meerschweinchen – Echt lecker! Und um wirklich nichts zu verschwenden kam der Schwanz als Wimpel auf die Antenne, die 4 „Glückspfoten“ an den Rückspiegel und das Fell wurde gegerbt…
An einem sehr abgelegenen See nördlich von Prince George hatten wir dann eine Kulturerfahrung der besonderen Art – Rednecks everywhere! Für alle, die kein Bild zu einem Redneck haben: Es handelt sich um schwer bewaffnete, ständig betrunkene, Quad-fahrende Hinterwäldler-Proleten, die schlechte Indianerwitze erzählen und dieses Jahr schon mindestens 20 Bären erlegt haben (oder es wenigstens behaupten)… Wir wussten echt nicht, dass sich Klischees SO bestätigen können.
Hier machten wir uns schon echt Sorgen wie schlimm es dann erst im WIRKLICHEN Norden werden würde – Gott sei Dank wurde es wieder besser.
Als kleine Wiedergutmachung für die Abholzung der heimischen Wälder hat der Forestry Service von B.C. ca. 1200 Gratis-Campingplätze eingerichtet. Das mussten wir natürlich nutzen. Mit Hilfe des Buches „Camp Free in B.C.“ fanden wir auf unserem Roadtrip die besten dieser Gratis-Übernachtungsmöglichkeiten.
Auf der Strecke bis nach Dawson Creek hat sich nicht sonderlich viel getan – Die Gegend ist noch ziemlich dicht besiedelt (für kanadische Verhältnisse). Und so tingelten wir von Camp-Free zu Camp-Free und Kevin hatte endlich genug Zeit seine neue Angel auszuprobieren.
Und auch die Steinschleuder kam zur Verwendung – Am Greeny Lake wagte sich ein keckes Eichhörnchen zu nahe an unser Camp…und landete prompt im Kochtopf. Schmeckt ein bisschen wie Meerschweinchen – Echt lecker! Und um wirklich nichts zu verschwenden kam der Schwanz als Wimpel auf die Antenne, die 4 „Glückspfoten“ an den Rückspiegel und das Fell wurde gegerbt…
An einem sehr abgelegenen See nördlich von Prince George hatten wir dann eine Kulturerfahrung der besonderen Art – Rednecks everywhere! Für alle, die kein Bild zu einem Redneck haben: Es handelt sich um schwer bewaffnete, ständig betrunkene, Quad-fahrende Hinterwäldler-Proleten, die schlechte Indianerwitze erzählen und dieses Jahr schon mindestens 20 Bären erlegt haben (oder es wenigstens behaupten)… Wir wussten echt nicht, dass sich Klischees SO bestätigen können.
Hier machten wir uns schon echt Sorgen wie schlimm es dann erst im WIRKLICHEN Norden werden würde – Gott sei Dank wurde es wieder besser.
Montag, 10. August 2009
Saltspring Island, Vancouver Island and Good Bye...
Übers lange Maiwochenende ging es dann mit den Ramseys (inklusive Heather, die von Toronto eingeflogen kam) nach Saltspring Island.
Dort hatten wir zwei wunderschöne Cottages am See gemietet und verbrachten ein relaxtes Wochenende auf dieser Althippie-/Künstlerinsel. Kevin fing haufenweise Schwarzbarsche, die dann am Abend am Grill landeten. Grillen, kaltes Bier und Familie – was will man mehr!
An einem Abend war dann auch noch Ladiesnight angesagt und Heather, Sharon, Ilse und Marita machten die lokale Bar unsicher. Dort wurde dann bis zur Sperrstunde getanzt während Kevin und Pepi…fischten.
Nach dem Wochenende fuhren die Ramseys wieder heim und wir weiter auf Vancouver Island.
Dort schickten wir Pepi in den siebten Baumhimmel. Er hat nun ein Foto von jedem Baum im Cathedral Grove und träumte wahrscheinlich noch Wochen später von diesen Giganten. Weiter ging es an die Westküste der Insel, wo wir das Kleinstadtflair von Tofino genossen und lange Strandspaziergänge machten. Am Abend spannten wir in der Sauna und dem Hottub des Campingplatzes aus. Mal schauen ob Ilses Vision von so einer Riesenbadewanne im Garten wahr wird…
Nach einigen Tagen auf der Insel ging es wieder zurück aufs Festland, da die Abreise und der unausweichliche Abschied immer näher rückten. Am Abend vor der Abreise gab es für Stu noch eine Überraschungsgeburtstagsfeier mit lecker Essen und vielen Leuten, die wir nicht kannten.
Es ist echt irre wie schnell 3 ½ Wochen vergehen können…Gerade erst hatten wir Maritas Eltern am Flughafen abgeholt und schon mussten wir sie auch wieder hergeben….
Vor lauter Abschiedsschmerz konnte sich Marita so gar nicht auf den bevorstehenden Trip in den Norden freuen…
Dort hatten wir zwei wunderschöne Cottages am See gemietet und verbrachten ein relaxtes Wochenende auf dieser Althippie-/Künstlerinsel. Kevin fing haufenweise Schwarzbarsche, die dann am Abend am Grill landeten. Grillen, kaltes Bier und Familie – was will man mehr!
An einem Abend war dann auch noch Ladiesnight angesagt und Heather, Sharon, Ilse und Marita machten die lokale Bar unsicher. Dort wurde dann bis zur Sperrstunde getanzt während Kevin und Pepi…fischten.
Nach dem Wochenende fuhren die Ramseys wieder heim und wir weiter auf Vancouver Island.
Dort schickten wir Pepi in den siebten Baumhimmel. Er hat nun ein Foto von jedem Baum im Cathedral Grove und träumte wahrscheinlich noch Wochen später von diesen Giganten. Weiter ging es an die Westküste der Insel, wo wir das Kleinstadtflair von Tofino genossen und lange Strandspaziergänge machten. Am Abend spannten wir in der Sauna und dem Hottub des Campingplatzes aus. Mal schauen ob Ilses Vision von so einer Riesenbadewanne im Garten wahr wird…
Nach einigen Tagen auf der Insel ging es wieder zurück aufs Festland, da die Abreise und der unausweichliche Abschied immer näher rückten. Am Abend vor der Abreise gab es für Stu noch eine Überraschungsgeburtstagsfeier mit lecker Essen und vielen Leuten, die wir nicht kannten.
Es ist echt irre wie schnell 3 ½ Wochen vergehen können…Gerade erst hatten wir Maritas Eltern am Flughafen abgeholt und schon mussten wir sie auch wieder hergeben….
Vor lauter Abschiedsschmerz konnte sich Marita so gar nicht auf den bevorstehenden Trip in den Norden freuen…
Wiedersehen mit Maritas Eltern und unsere gemeinsame Reise über die Rockies...
Am 30. April war es endlich so weit: Maritas Eltern kamen in Calgary an und wir sahen sie zum ersten Mal seit fast 2 ½ Jahren wieder. Die beiden kamen für einen 3 ½ wöchigen Roadtrip-Urlaub nach Kanada!
Das Wiedersehen am Flughafen war herzlich und tränenreich. Es ist echt ein unbeschreibliches Gefühl, sich nach so langer Zeit wiederzusehen – so in Lebensgröße und incl. dicker Umarmung, nicht nur via Webcam auf Skype!
Maritas Mama war einfach nur glücklich ihre Tochter wiederzuhaben und bei ihrem Papa kam zur Wiedersehensfreude noch die Freude des bevorstehenden Busumbaus zum Campermobil dazu.
Nachdem wir das Auto endlich hatten und einen Intensivshoppingnachmittag in sämtlichen Baumärkten Calgarys und einem Sitzbankkauf am Autofriedhof konnte der Umbau beginnen. Kevin und Pepi werkten, sägten (mit der extra dafür gekauften Stichsäge) und schliffen einen ganzen Tag lang und das Ergebnis kann sich echt sehen lassen. – Eine neue Sitzbank und dahinter ein Bett mit darunter liegendem Stauraum! Als das geschafft war konnte der Roadtrip endlich beginnen.
Los ging es erst mal Richtung Banff und da uns in diesem Touristennest zu viele Touristen waren fuhren wir gleich weiter Richtung Columbia Icefields. Die Straße führte uns mitten durch die kanadischen Rockies und hinter jeder Kurve begrüßte uns ein anderer schneebedeckter Gipfel. Beim Columbia Icefield angekommen waren wir geschockt über die Folgen der Klimaerwärmung: Vor ca. 100 Jahren reichte der Gletscher noch bis an die Straße – heute ist es eine 1 ½ km lange Wanderung bis zu dem Eiskoloss.
Wir hatten wunderbares Wetter und auch die Tierwelt war uns wohlgesinnt. Wir sahen nicht nur eine Wildschafherde, sondern auch noch 3 Schwarzbären innerhalb von 5 Minuten.
Nach drei Tagen campen, fischen und Landschaft bewundern kamen wir dann in Vancouver an. Hier wurden wir von Stu, Sharon, Chris, Julia und ihrem Hund Bilbo herzlich willkommen geheißen.
In den folgenden Tagen erkundeten wir Vancouver und seine Umgebung. Zuerst ging es in die Stadt zum großen Standard-Sightseeing-Programm, dann auf einen Spaziergang in den riesigen Stanley Park und danach noch ins Aquarium zum Belugaschauen. Wir machten auch noch einen Ausflug zum Lynn Canyon, wo Pepi bei der Hängebrücke seine Höhenangst überwinden musste um zu den großen Bäumen auf der anderen Seite zu gelangen. Dort angekommen kam er aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Als vor ca. 90 Jahren Vancouver boomte, wurden hier die riesigen alten Bäume umgeholzt. Auf den enormen Wurzelstöcken wuchsen dann neue Bäume. Einige dieser Wurzelstöcke sind inzwischen verrottet und so stehen die Bäume nun auf Wurzelstelzen.
Das Wiedersehen am Flughafen war herzlich und tränenreich. Es ist echt ein unbeschreibliches Gefühl, sich nach so langer Zeit wiederzusehen – so in Lebensgröße und incl. dicker Umarmung, nicht nur via Webcam auf Skype!
Maritas Mama war einfach nur glücklich ihre Tochter wiederzuhaben und bei ihrem Papa kam zur Wiedersehensfreude noch die Freude des bevorstehenden Busumbaus zum Campermobil dazu.
Nachdem wir das Auto endlich hatten und einen Intensivshoppingnachmittag in sämtlichen Baumärkten Calgarys und einem Sitzbankkauf am Autofriedhof konnte der Umbau beginnen. Kevin und Pepi werkten, sägten (mit der extra dafür gekauften Stichsäge) und schliffen einen ganzen Tag lang und das Ergebnis kann sich echt sehen lassen. – Eine neue Sitzbank und dahinter ein Bett mit darunter liegendem Stauraum! Als das geschafft war konnte der Roadtrip endlich beginnen.
Los ging es erst mal Richtung Banff und da uns in diesem Touristennest zu viele Touristen waren fuhren wir gleich weiter Richtung Columbia Icefields. Die Straße führte uns mitten durch die kanadischen Rockies und hinter jeder Kurve begrüßte uns ein anderer schneebedeckter Gipfel. Beim Columbia Icefield angekommen waren wir geschockt über die Folgen der Klimaerwärmung: Vor ca. 100 Jahren reichte der Gletscher noch bis an die Straße – heute ist es eine 1 ½ km lange Wanderung bis zu dem Eiskoloss.
Wir hatten wunderbares Wetter und auch die Tierwelt war uns wohlgesinnt. Wir sahen nicht nur eine Wildschafherde, sondern auch noch 3 Schwarzbären innerhalb von 5 Minuten.
Nach drei Tagen campen, fischen und Landschaft bewundern kamen wir dann in Vancouver an. Hier wurden wir von Stu, Sharon, Chris, Julia und ihrem Hund Bilbo herzlich willkommen geheißen.
In den folgenden Tagen erkundeten wir Vancouver und seine Umgebung. Zuerst ging es in die Stadt zum großen Standard-Sightseeing-Programm, dann auf einen Spaziergang in den riesigen Stanley Park und danach noch ins Aquarium zum Belugaschauen. Wir machten auch noch einen Ausflug zum Lynn Canyon, wo Pepi bei der Hängebrücke seine Höhenangst überwinden musste um zu den großen Bäumen auf der anderen Seite zu gelangen. Dort angekommen kam er aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Als vor ca. 90 Jahren Vancouver boomte, wurden hier die riesigen alten Bäume umgeholzt. Auf den enormen Wurzelstöcken wuchsen dann neue Bäume. Einige dieser Wurzelstöcke sind inzwischen verrottet und so stehen die Bäume nun auf Wurzelstelzen.
Autokauf in Calgary...
In Calgary wurden wir von Karl und Sally gleich von hinten bis vorne verwöhnt. Nach Wochen des Zelten und am Boden Schlafens hatten wir nicht nur ein eigenes Bett, sondern gleich ein eigenes Zimmer. Wir wurden bekocht und umsorgt und genossen es beim Schneegestöber nicht draußen sein zu müssen.
Nach einem Erholungstag stand aber das große Projekt Autokauf auf dem Programm. Da wir mit Maritas Eltern Kanada erkunden wollten erkundigten wir uns nach den Möglichkeiten: Busfahren – zu teuer und zu unflexibel, Mietauto – viel zu teuer und mit Autostoppen hätten Maritas Eltern wahrscheinlich ein Problem gehabt. Also stand schnell fest, dass es am billigsten und flexibelsten sein würde ein Auto zu kaufen und es später (bevor wir nach Asien reisen) wieder zu verkaufen.
Erst suchten wir in Autozeitschriften und im Internet nach einem passenden fahrbaren Untersatz.
Es war schnell klar, dass es ein alter VW-Bus werden würde und wir hatten auch schnell einen passenden gefunden.
Karl und Sally halfen uns sehr beim herumtelefonieren, quer durch die Stadt chauffieren und Preis verhandeln. Danke!
Am Anfang lief alles wie geschmiert. Wir sahen uns das Auto an, ließen es auch noch in der Werkstadt anschauen, kauften es, schlossen eine Versicherung ab… Aber als es dann ums Anmelden ging erfuhren wir, dass wir eine „Out of Province-Inspection“ brauchen. Und als wir die gemacht hatten erfuhren wir von der Werkstadt, dass ein Haufen Kleinigkeiten zu machen wären, die summa summarum auf 1200CA$ kommen.
Zu diesem Zeitpunkt war Marita knapp davor die Nerven wegzuwerfen! Aber irgendwie ist dann doch noch alles gut gegangen und wir können uns jetzt stolze Besitzer eines 87er VW-Bus nennen! HURRA!!!!
Nach einem Erholungstag stand aber das große Projekt Autokauf auf dem Programm. Da wir mit Maritas Eltern Kanada erkunden wollten erkundigten wir uns nach den Möglichkeiten: Busfahren – zu teuer und zu unflexibel, Mietauto – viel zu teuer und mit Autostoppen hätten Maritas Eltern wahrscheinlich ein Problem gehabt. Also stand schnell fest, dass es am billigsten und flexibelsten sein würde ein Auto zu kaufen und es später (bevor wir nach Asien reisen) wieder zu verkaufen.
Erst suchten wir in Autozeitschriften und im Internet nach einem passenden fahrbaren Untersatz.
Es war schnell klar, dass es ein alter VW-Bus werden würde und wir hatten auch schnell einen passenden gefunden.
Karl und Sally halfen uns sehr beim herumtelefonieren, quer durch die Stadt chauffieren und Preis verhandeln. Danke!
Am Anfang lief alles wie geschmiert. Wir sahen uns das Auto an, ließen es auch noch in der Werkstadt anschauen, kauften es, schlossen eine Versicherung ab… Aber als es dann ums Anmelden ging erfuhren wir, dass wir eine „Out of Province-Inspection“ brauchen. Und als wir die gemacht hatten erfuhren wir von der Werkstadt, dass ein Haufen Kleinigkeiten zu machen wären, die summa summarum auf 1200CA$ kommen.
Zu diesem Zeitpunkt war Marita knapp davor die Nerven wegzuwerfen! Aber irgendwie ist dann doch noch alles gut gegangen und wir können uns jetzt stolze Besitzer eines 87er VW-Bus nennen! HURRA!!!!
Von Bend nach Calgary...
Von Bend aus war es kein Problem einen Lift zu kriegen. Die Leute in Oregon sind super hilfsbereit und nehmen dich schnell mal mit, nur fahren sie meist nicht weit. So wechselten wir alle halbe Stunde das Auto und lernten so einige schräge Typen kennen – vom Althippie, der am liebsten nach Belize auswandern würde bis zur verkaterten Mittvierzigerin, die ihren geliebten Hund vor den Unkrautvernichtungsmittelattacken ihres Nachbarn beschützen muss war so manches dabei...
Beim 5. Lift machten wir dann einen gravierenden Fehler – nur weil Straßen auf der Karte gleich groß aussehen, heißt das nicht, dass sie es in Wirklichkeit auch sind. Als wir in dem kleinen Nest Antelope unsere Rucksäcke vom Pickup luden merkten wir, dass wir das besser schon vor 15km bei der Highwaykreuzung gemacht hätten. Auf diesem Nebenhighway war nämlich null Verkehr. Als wir durch den „Ort“ (ca. 5 Häuser) marschierten kamen wir mit einem Alteingesessenen ins Gespräch, der uns erzählte, dass hier pro Tag so ca. 5 Autos durchfahren. Der größere Highway geht durch die 8 Meilen entfernte Ortschaft Shaniko und bis dahin geht’s nur bergauf…
Wir verabschiedeten uns freundlich und starteten unseren vermeintlich mehrstündigen Fußmarsch. Schon nach wenigen Minuten hörten wir jedoch hinter uns einen Pickup hupen und der nette Herr mit dem wir eben noch gequatscht hatten meinte, er müsste sowieso noch nach Shaniko was einkaufen und könnte uns mitnehmen…Das mit dem Einkaufen war sicher nur eine Nebensache – er wollte höchstwahrscheinlich nur der sein, der was aufregendes zu erzählen hat, wenn sich schon mal zwei Backpacker in so ein Nest wie Antelope verirren…
So standen wir kurz darauf in Shaniko und streckten unsere Schilder (eins mit „NORTH“ und eins mit einem Smiley) den wenigen vorbeifahrenden Autos entgegen.
Nach ca. einer Stunde blieb dann ein Pickup in die Gegenrichtung stehen und fragte uns ob wir nach Norden wollten. Es stellte sich heraus, dass Nate, der Fahrer des Pickups schon 5 Meilen an uns vorbei war, als er sich doch entschied uns mitzunehmen und noch mal umdrehte. – „I liked your smiley-sign!“
Mit ihm kamen wir dann wirklich weit. Er war auf dem Weg zu seinen Eltern, die im Bundesstaat Washington ca. 40 Meilen vor der kanadischen Grenze wohnen. Dort angekommen wurden wir gleich mal von den Eltern unter die Fittiche genommen. Sie luden uns zum Abendessen ein und richteten gleich das Gästebett im Keller für uns her. Nach gutem mexikanischen Essen und einer heißen Dusche fielen wir hundemüde und glücklich (nicht in der Schweinekälte campen zu müssen) auf die ausziehbare Couch.
Am nächsten Morgen gab’s noch Frühstück und Nate´s Vater drückte uns ein Kilo Räucherlachs in die Hand – als Wegzehrung. Da auf der Straße nicht viel Verkehr ist und Nate sowieso Urlaub hatte brachte er uns noch bis zum Grenzposten. Einfach irre, wie nette Leute es gibt!!!
Wir hatten an der Grenze noch nicht einmal unsere Rucksäcke abgeladen, da stand schon der amerikanische Grenzer da und fragte harsch was wir leicht hier wollten. „Ähhh, das ist ein Grenzübergang, oder?“ …Naja, Amis kriegen immer einen Stress, wenn Menschen mit Fahrzeugen unterwegs sind…nur Obdachlose und Assoziale gehen zu Fuß…
Nachdem alle Grenzformalitäten erledigt waren begannen wir unseren Kanadaaufenthalt gleich mit einem „Walk in the woods“. Der Grenzübergang ist SO am A… der Welt, dass wir nicht auf ein Auto hoffen konnten und so die 10km bis zur größeren Straße marschieren wollten. Dank unserem Stopperglück saßen wir aber schon nach einer halben Stunde in einem Pickup, der uns bis zur Kreuzung mitnahm.
Und schon nach 10 Minuten an der Kreuzung saßen wir in einem Truck, der uns die 550km bis Calgary mitnahm. Der Trucker war ein kleiner Inder, der uns mitgenommen hatte um nicht wegzupennen, da er schon 10 Stunden hinter dem Steuer saß. Er beschwerte sich über die schlechten Straßenverhältnisse hier im Süden Kanadas – normalerweise haut er den Tempomat rein, setzt sich im Schneidersitz hin und dreht die indische Musik auf volle Lautstärke auf…
Nach 6 oder 7 Stunden kamen wir dann endlich in Calgary an. Das Wetter war hier ein „bisschen“ schlechter als im frühsommerlichen Oregon. Bei Schneesturm und einer Sicht von 200m stiegen wir bei einem Truckstopp im Norden der Stadt aus.
Hier hatten ein paar Trucker Mitleid mit uns und ließen uns in den nur für Trucker reservierten Pausenraum, von wo aus wir Karl und Sally anriefen und dann auf sie warteten.
Kaum zu glauben, dass wir die Strecke, für die wir eine Woche eingeplant hatten in nur 2 Tagen geschafft hatten!
Beim 5. Lift machten wir dann einen gravierenden Fehler – nur weil Straßen auf der Karte gleich groß aussehen, heißt das nicht, dass sie es in Wirklichkeit auch sind. Als wir in dem kleinen Nest Antelope unsere Rucksäcke vom Pickup luden merkten wir, dass wir das besser schon vor 15km bei der Highwaykreuzung gemacht hätten. Auf diesem Nebenhighway war nämlich null Verkehr. Als wir durch den „Ort“ (ca. 5 Häuser) marschierten kamen wir mit einem Alteingesessenen ins Gespräch, der uns erzählte, dass hier pro Tag so ca. 5 Autos durchfahren. Der größere Highway geht durch die 8 Meilen entfernte Ortschaft Shaniko und bis dahin geht’s nur bergauf…
Wir verabschiedeten uns freundlich und starteten unseren vermeintlich mehrstündigen Fußmarsch. Schon nach wenigen Minuten hörten wir jedoch hinter uns einen Pickup hupen und der nette Herr mit dem wir eben noch gequatscht hatten meinte, er müsste sowieso noch nach Shaniko was einkaufen und könnte uns mitnehmen…Das mit dem Einkaufen war sicher nur eine Nebensache – er wollte höchstwahrscheinlich nur der sein, der was aufregendes zu erzählen hat, wenn sich schon mal zwei Backpacker in so ein Nest wie Antelope verirren…
So standen wir kurz darauf in Shaniko und streckten unsere Schilder (eins mit „NORTH“ und eins mit einem Smiley) den wenigen vorbeifahrenden Autos entgegen.
Nach ca. einer Stunde blieb dann ein Pickup in die Gegenrichtung stehen und fragte uns ob wir nach Norden wollten. Es stellte sich heraus, dass Nate, der Fahrer des Pickups schon 5 Meilen an uns vorbei war, als er sich doch entschied uns mitzunehmen und noch mal umdrehte. – „I liked your smiley-sign!“
Mit ihm kamen wir dann wirklich weit. Er war auf dem Weg zu seinen Eltern, die im Bundesstaat Washington ca. 40 Meilen vor der kanadischen Grenze wohnen. Dort angekommen wurden wir gleich mal von den Eltern unter die Fittiche genommen. Sie luden uns zum Abendessen ein und richteten gleich das Gästebett im Keller für uns her. Nach gutem mexikanischen Essen und einer heißen Dusche fielen wir hundemüde und glücklich (nicht in der Schweinekälte campen zu müssen) auf die ausziehbare Couch.
Am nächsten Morgen gab’s noch Frühstück und Nate´s Vater drückte uns ein Kilo Räucherlachs in die Hand – als Wegzehrung. Da auf der Straße nicht viel Verkehr ist und Nate sowieso Urlaub hatte brachte er uns noch bis zum Grenzposten. Einfach irre, wie nette Leute es gibt!!!
Wir hatten an der Grenze noch nicht einmal unsere Rucksäcke abgeladen, da stand schon der amerikanische Grenzer da und fragte harsch was wir leicht hier wollten. „Ähhh, das ist ein Grenzübergang, oder?“ …Naja, Amis kriegen immer einen Stress, wenn Menschen mit Fahrzeugen unterwegs sind…nur Obdachlose und Assoziale gehen zu Fuß…
Nachdem alle Grenzformalitäten erledigt waren begannen wir unseren Kanadaaufenthalt gleich mit einem „Walk in the woods“. Der Grenzübergang ist SO am A… der Welt, dass wir nicht auf ein Auto hoffen konnten und so die 10km bis zur größeren Straße marschieren wollten. Dank unserem Stopperglück saßen wir aber schon nach einer halben Stunde in einem Pickup, der uns bis zur Kreuzung mitnahm.
Und schon nach 10 Minuten an der Kreuzung saßen wir in einem Truck, der uns die 550km bis Calgary mitnahm. Der Trucker war ein kleiner Inder, der uns mitgenommen hatte um nicht wegzupennen, da er schon 10 Stunden hinter dem Steuer saß. Er beschwerte sich über die schlechten Straßenverhältnisse hier im Süden Kanadas – normalerweise haut er den Tempomat rein, setzt sich im Schneidersitz hin und dreht die indische Musik auf volle Lautstärke auf…
Nach 6 oder 7 Stunden kamen wir dann endlich in Calgary an. Das Wetter war hier ein „bisschen“ schlechter als im frühsommerlichen Oregon. Bei Schneesturm und einer Sicht von 200m stiegen wir bei einem Truckstopp im Norden der Stadt aus.
Hier hatten ein paar Trucker Mitleid mit uns und ließen uns in den nur für Trucker reservierten Pausenraum, von wo aus wir Karl und Sally anriefen und dann auf sie warteten.
Kaum zu glauben, dass wir die Strecke, für die wir eine Woche eingeplant hatten in nur 2 Tagen geschafft hatten!
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