Schon beim Ticketkauf wussten wir worin das Weltwunder besteht: Es ist echt ein Wunder es zu schaffen so vielen Touristen täglich so viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Der Eintrittspreis hat sich seit Anfang des Jahres von ca. 23 Dollar auf 40 Dollar erhöht. Ein Preis, der im Vergleich zu den anderen Preisen in Peru einfach unverschämt hoch ist. Aber dank einer kleinen Datumsänderung auf Maritas Studentenausweis zahlte wenigstens einer von uns nur die Hälfte – die 2 Euro für den Datumsstempel hatten sich echt ausgezahlt!!!
Zeitig um 5 in der Früh starteten wir zu Fuß Richtung Machu Picchu. Mit dem Bus fahren kam sowieso nicht in Frage, da erstens unser Trek noch nicht abgeschlossen war und zweitens der Horrortarif von 6 Dollar für 20 Minuten Fahrt (normalerweise kostet das eine 5stündige Fahrt über Schotterpisten) nicht ganz unserem Budget entspricht…
Nach gut einer Stunde Aufstieg standen wir (wie hunderte andere Bustouristen) vor dem Eingang zu Machu Picchu. Hier erfuhren wir auch, dass die Mitnahme von Pet-Flaschen und Essen in die Ruinen untersagt ist, es drinnen aber nichts zu kaufen gibt und sogar die Toiletten außerhalb der Anlage sind – und auf dem Ticket steht ganz groß: Single Entry!!! Ab diesem Zeitpunkt waren wir nur noch gefrustet und hätten auf dem Absatz kehrt gemacht, hätten wir die Tickets nicht schon gehabt…
Gott sei Dank wollen da so viele Leute rein, dass sie dir nur die Sachen abnehmen, die du offen in der Hand trägst – die Rucksäcke durchsuchen sie zum Glück noch nicht. Somit hatten wir Essen und Trinken mit und ein Busch würde sich in der Not schon finden…
Wir schafften es trotz der langen Schlange vor Sonnenaufgang in den Ruinen zu sein, die um diese Urzeit noch ruhiger sind und durch das wenige Licht doch einen mystischen Hauch bekommen. Während die meisten Touristen brav nach Reiseführerempfehlung beim Wächterhaus auf den Sonnenaufgang warteten genossen wir das Schauspiel von weiter unten. Das Schauspiel bestand aber für uns nicht im Sonnenaufgang an sich (wir hatten auf unserem Trek schon viel spektakulärere gesehen), sondern darin die kleinen Punkte am Berg zu beobachten, die wie die Tauben im Verschlag auf die ersten Sonnenstrahlen warteten. Als es dann endgültig hell war und die Touristenmassen die Ruinen stürmten verzogen wir uns auf den Inti Punku – einen gegenüberliegenden Hügel, von wo aus man eine geniale Sicht auf die Stadt hat. Hier kommen auch die „Überlebenden“ des 3-tägigen Inkatrails an (Ja, es gibt tatsächlich T-Shirts zu kaufen mit „I survived the Inka-Trail!“) Es war eine Fetzengaudi ihnen zuzusehen wie sie sich freuten die Expedition geschafft zu haben…Wir saßen daneben, mampften Marmeladebrote und grinsten einfach nur.
Zurück in den Ruinen streunten wir stundenlang herum und sahen uns jedes Gebäude an. Dank des in Cusco gekauften kleinen Führers und den geguideten Touren, an die wir uns immer wieder dran hängten, wussten wir bald alles Wissenswerte über die Anlage. Bei so vielen Großgruppen, die da herumrennen muss man ja echt nicht für einen Guide bezahlen und wir sind ja auch nicht wählerisch…englisch, deutsch, spanisch, italienisch….wir verstehen eh alles! (Kevin hörte echt 10 Minuten bei einer Gruppe zu und checkte nicht, dass die da nicht spanisch, sondern italienisch redet – aber Hauptsache ist, er hat alles verstanden!)
Um kurz vor 11 kamen wir dann zufällig wieder beim Einlass für den Wayna Picchu (der spitze Berg, der auf jedem berühmten Machu Picchu- Foto zu sehen ist) vorbei und es standen gerade wenige Leute da, also stellten wir uns dazu. (Man kann den Wayna Picchu besteigen. Die Zahl der Besucher ist jedoch auf 400 pro Tag begrenzt und die Tickets dafür bekommt man nur bald in der Früh und muss sich dafür ewig lang anstellen. Uns war das in der Früh zu blöd, gefrustet wie wir waren…) Als wir an der Reihe waren sagte uns der Typ am Einlass, dass wir die glücklichen des Tages seien und sie noch einige Plätze frei hatten. Wir bekamen die Nummern 384 und 385 und konnten den Berg besteigen. Manche Besucher machen aus diesem Hügel ja echt eine Expedition und brauchen 1- 1 ½ Stunden für seine Bezwingung – Wir liefen in 25 Minuten rauf…Ja, wenn kein Rucksack da ist der bremst…
Die Aussicht von dort oben ist schon gewaltig und die Ruinen am Berg sind von Psychos gebaut! Mitten in der Steilwand die 300m senkrecht abfällt über einem Überhang stehen Mauern und Gebäude seit mehreren hundert Jahren.
Vom Gipfel gäbe es einen Rundweg über den Templo de la Luna zurück zur Stadt, wo sie uns aber nicht mehr runter ließen, weil es schon zu spät sei. Also stiegen wir wieder fast bis zum Eingang ab und machen den Rundweg zum Templo in die andere Richtung – viel mehr Höhenmeter und streckenmäßig auch weiter, aber echt lohnenswert. Wir waren aber trotzdem rechtzeitig wieder in Machu Picchu. Nach gesamt 8 Stunden in den Ruinen hatten wir genug alte Steine und Touristen gesehen und machten uns wieder auf den Weg zurück nach Aguas Calientes.
Fazit unseres Besuchs in der verlorenen Stadt:
Machu Picchu ist schon eine echt eindrucksvolle Stadt und die architektonische Leistung der Inka (und der Archäologen, die 40% der heute sichtbaren Mauern gebaut haben) ist erstaunlich. Leider ist alles so übertouristisch und einfach schon ausgelutscht. Machu Picchu ist heute einfach nichts Besonderes mehr – jeder der es sich leisten kann kommt hin und sein vielleicht ehemals vorhandenes mystisches Flair ist schon lange verweht. Alles in allem war Choquequirao, wenn es auch nicht so viele Gebäude hat, interessanter, eindrucksvoller und einfach viel relaxter! Wenn uns jetzt jemand fragen würde ob wir uns Machu Picchu noch einmal ansehen würden, wäre die eindeutige Antwort: JEIN!
Am nächsten Tag ging es wieder zu Fuß (inzwischen haben wir fast Angst vor der wahnsinnigen Geschwindigkeit von motorisierten Fahrzeugen) zurück in das relaxte und noch nicht von Touristen verdorbene Santa Teresa.
Der Rücktransport von dort nach Cusco war anstrengend und ein Abenteuer für sich. Zuerst ging es mit einem (8-Personen) Minibus in dem 23 Personen Platz fanden (einer sogar auf dem Dach) über enge Andenschotterpisten in das surreale Santa Maria, das wirkt als wäre es einem schlechten Western entsprungen. Von dort quälte sich dann ein uralter Bus zurück nach Cusco. Vor einigen Wochen war auf dieser Strecke ein großer Erdrutsch weshalb wir teilweise auf einer sehr provisorischen Ausweichstrecke sehr nahe an beunruhigend tiefen Abgründen unterwegs waren. In jeder Kurve musste der Bus reversieren und stand schon halb über der hunderte Meter tiefen Schlucht – Wir waren echt froh wieder in Cusco zu sein!
Hier werden wir noch ein paar Tage ausspannen, unser wohlverdientes Meerschweinchen essen, die Ausrüstung pflegen und dann geht es ab Richtung Amazonas!!!
Sonntag, 19. August 2007
2.Etappe: Von Choquequirao nach Machu Picchu...
Nach einem Tag in den Ruinen ging es weiter. Uns stand einer der anstrengendsten Tage unseres Treks bevor: Nach 300 Höhenmetern Aufstieg im dichten Urwald ein Abstieg von 1500 Metern in einer trockenen, glühend heißen Grassteppe und dann noch ein Aufstieg von 1200 Höhenmetern im feuchtschwülen Dschungel…
Zeitgleich mit uns verließ eine geguidete Tour Choquequirao, an die wir uns meist spurenlesenderweise anhängten (mit unseren Rucksäcken waren wir etwas langsamer als die anderen, die sich ohne Gepäck durchs Gelände plagten…) Mittagspause machten wir dann wieder gemeinsam. Da die Mulis der anderen ca. 2 Stunden hinter uns waren und somit das Futter für die Tour auch noch weit weg war, halfen wir kurzfristig mit Kocher und einem Packerl Spaghetti aus. Von dem Zeitpunkt an waren wir von Willy, dessen Guideehre wir gerade gerettet hatten, voll akzeptiert und er gab uns immer wieder Tips. Wir machten den Trek zwar alleine, campten aber meist gemeinsam und kriegten da immer wieder mal einen guten Rat oder einen heißen Mate de Coca…
Tags darauf ging es hinauf bis auf einen Pass mit 4200m und von dort wieder mal….hinunter zu einem Fluss. Unten im Tal wurde das Camp aufgeschlagen. Von dort stand uns nur noch ein großer Aufstieg bevor…der höchste Pass mit ca. 4800m. Dieser Tag war landschaftlich einer der beeindruckendsten des gesamten Treks, da wir zwischen zwei Fast-Sechstausender-Gipfeln mit Gletschern und schneebedeckten Steilwänden hindurchgingen, während uns die Sonne ins Gesicht brannte. Am Pass war es aber dann doch sehr windig und kalt, weshalb wir trotz völliger Erschöpfung schnell wieder abstiegen. Schön langsam machten sich auch die letzten Tage in den Beinen und Schultern bemerkbar – Man stemmt ja doch bei jedem Schritt bergauf das gesamte Gewicht des Rucksackes…und das für viele Tausend Höhenmeter über extrem steile Wege. Steiler hätten sie teilweise nicht sein dürfen, weil wir sonst trotz Bergstiefeln keinen Halt gefunden hätten…Hier in den Anden machen sie, im Gegensatz zu den Alpen, halt noch vernünftige Serpentinen…Höhenmeter statt Wegmeter!
Nach dem Pass ging es noch viele Stunden weiter, da sich nirgends ein Campplatz anbot. Wir marschierten an alten Inkaminen vorbei, über waghalsige Brückenkonstruktionen und enge Trampelpfade in sandigen Steilwänden die immer wieder mal weg brechen und hunderte Meter in die Tiefe bröseln….Kurz vor Einbruch der Dunkelheit fanden wir doch noch einen Lagerplatz in der Nähe von heißen Quellen. Dort hätten wir rein theoretisch mitten im Dschungel unter einem heißen, natürlichen Wasserfall duschen können. Die Brückenkonstruktion um da hin zu kommen war uns aber ZU waghalsig und wir waren viel zu müde um auch nur an Körperpflege zu denken.
Am nächsten Tag ging es noch die letzte Monsteretappe durch den dichten Dschungel bis nach Santa Teresa. Die Touren verkürzen sich diese Strecke meist indem sie für die letzten 10-15km, wo dann schon wieder eine Schotterstraße ist, einen Transport nehmen – Wir bissen durch und machten auch das noch zu Fuß, vorbei an Kaffee- und Bananenplantagen, Giftschlagen, „Punk-Raupen“, Papageienschwärmen, handflächengroßen Schmetterlingen und unzähligen tropischen Früchten, die am Wegesrand zum jausnen einluden.
Völlig fertig und „fußmarod“ kamen wir in Santa Teresa an – nach nur 6 Trekkingtagen (2 Tage schneller als eigentlich gehofft).
In diesem 2000-Seelen-Nest mitten im Dschungel fühlten wir uns gleich wohl und beschlossen einen Tag auszuspannen, bevor wir weiter nach Machu Picchu gingen. Am ersten Abend gab es zum Einschlafen für jeden ein Voltaren, am nächsten Abend dann schon ein Bier…
Da der Großteil der Bevölkerung hier von der Landschaft lebt kamen wir wieder zu Unmengen von frischen Vitaminen zu Spottpreisen: 2 Riesenavocados für ca. 25 cent, 20 mittelgroße Bananen für 75 cent, ca. 3 Kilo Mandarinen für 25 cent,...
Nachdem unsere Füße einen Tag Erholung genossen hatten mussten sie wieder in die Stiefel und an die Arbeit. In Santa Teresa ging es runter zum Fußballfeld, dann mittels einer waghalsigen Cablecar-Konstruktion über einen reißenden Fluss (die 2 Kreuze am Ufer sahen wir zum Glück erst nach unserer Überfahrt…) und dann zwei Stunden lang die Straße entlang bis zu einem kleinen Kraftwerk. Von hier aus gehen Zugschienen bis nach Aguas Calientes (Ortschaft unterhalb von Machu Picchu). Man könnte die gesamte Strecke von Santa Teresa bis Aguas Calientes auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln (erst Bus und dann sauteurer Zug) machen – aber wenn schon, denn schon: Wir machen alles zu Fuß!
Die Strecke entlang der Schienen war wunderschön: exotische Blumen, Schwärme von Papageien, die kreischend über unsere Köpfen hinweg zogen, Unmengen von bunten Vögeln und Kolibris und neben uns immer der klare Rio Urubamba, der geradezu zum fischen einlädt…
Nach 5 Stunden waren wir dann in Aguas Calientes – nach gut einer Woche in der Wildnis ein echter Schock! Dieses kleine Nest ist der wohl hässlichste Fleck in Peru. Tausende Touristen, die in genauso vielen 3-Stern-Zweckbauten wohnen und in völlig überteuerten Restaurants essen gehen. In diesem Ort ein günstiges Hostal oder Restaurant zu finden ist fast unmöglich – wir kamen glücklicherweise für ein paar Soles in einer Hostel-Baustelle unter…
Am nächsten Tag sollte es dann nach Machu Picchu, in die verlorene Stadt der Inka und eines der neuen sieben Weltwunder gehen.
Zeitgleich mit uns verließ eine geguidete Tour Choquequirao, an die wir uns meist spurenlesenderweise anhängten (mit unseren Rucksäcken waren wir etwas langsamer als die anderen, die sich ohne Gepäck durchs Gelände plagten…) Mittagspause machten wir dann wieder gemeinsam. Da die Mulis der anderen ca. 2 Stunden hinter uns waren und somit das Futter für die Tour auch noch weit weg war, halfen wir kurzfristig mit Kocher und einem Packerl Spaghetti aus. Von dem Zeitpunkt an waren wir von Willy, dessen Guideehre wir gerade gerettet hatten, voll akzeptiert und er gab uns immer wieder Tips. Wir machten den Trek zwar alleine, campten aber meist gemeinsam und kriegten da immer wieder mal einen guten Rat oder einen heißen Mate de Coca…
Tags darauf ging es hinauf bis auf einen Pass mit 4200m und von dort wieder mal….hinunter zu einem Fluss. Unten im Tal wurde das Camp aufgeschlagen. Von dort stand uns nur noch ein großer Aufstieg bevor…der höchste Pass mit ca. 4800m. Dieser Tag war landschaftlich einer der beeindruckendsten des gesamten Treks, da wir zwischen zwei Fast-Sechstausender-Gipfeln mit Gletschern und schneebedeckten Steilwänden hindurchgingen, während uns die Sonne ins Gesicht brannte. Am Pass war es aber dann doch sehr windig und kalt, weshalb wir trotz völliger Erschöpfung schnell wieder abstiegen. Schön langsam machten sich auch die letzten Tage in den Beinen und Schultern bemerkbar – Man stemmt ja doch bei jedem Schritt bergauf das gesamte Gewicht des Rucksackes…und das für viele Tausend Höhenmeter über extrem steile Wege. Steiler hätten sie teilweise nicht sein dürfen, weil wir sonst trotz Bergstiefeln keinen Halt gefunden hätten…Hier in den Anden machen sie, im Gegensatz zu den Alpen, halt noch vernünftige Serpentinen…Höhenmeter statt Wegmeter!
Nach dem Pass ging es noch viele Stunden weiter, da sich nirgends ein Campplatz anbot. Wir marschierten an alten Inkaminen vorbei, über waghalsige Brückenkonstruktionen und enge Trampelpfade in sandigen Steilwänden die immer wieder mal weg brechen und hunderte Meter in die Tiefe bröseln….Kurz vor Einbruch der Dunkelheit fanden wir doch noch einen Lagerplatz in der Nähe von heißen Quellen. Dort hätten wir rein theoretisch mitten im Dschungel unter einem heißen, natürlichen Wasserfall duschen können. Die Brückenkonstruktion um da hin zu kommen war uns aber ZU waghalsig und wir waren viel zu müde um auch nur an Körperpflege zu denken.
Am nächsten Tag ging es noch die letzte Monsteretappe durch den dichten Dschungel bis nach Santa Teresa. Die Touren verkürzen sich diese Strecke meist indem sie für die letzten 10-15km, wo dann schon wieder eine Schotterstraße ist, einen Transport nehmen – Wir bissen durch und machten auch das noch zu Fuß, vorbei an Kaffee- und Bananenplantagen, Giftschlagen, „Punk-Raupen“, Papageienschwärmen, handflächengroßen Schmetterlingen und unzähligen tropischen Früchten, die am Wegesrand zum jausnen einluden.
Völlig fertig und „fußmarod“ kamen wir in Santa Teresa an – nach nur 6 Trekkingtagen (2 Tage schneller als eigentlich gehofft).
In diesem 2000-Seelen-Nest mitten im Dschungel fühlten wir uns gleich wohl und beschlossen einen Tag auszuspannen, bevor wir weiter nach Machu Picchu gingen. Am ersten Abend gab es zum Einschlafen für jeden ein Voltaren, am nächsten Abend dann schon ein Bier…
Da der Großteil der Bevölkerung hier von der Landschaft lebt kamen wir wieder zu Unmengen von frischen Vitaminen zu Spottpreisen: 2 Riesenavocados für ca. 25 cent, 20 mittelgroße Bananen für 75 cent, ca. 3 Kilo Mandarinen für 25 cent,...
Nachdem unsere Füße einen Tag Erholung genossen hatten mussten sie wieder in die Stiefel und an die Arbeit. In Santa Teresa ging es runter zum Fußballfeld, dann mittels einer waghalsigen Cablecar-Konstruktion über einen reißenden Fluss (die 2 Kreuze am Ufer sahen wir zum Glück erst nach unserer Überfahrt…) und dann zwei Stunden lang die Straße entlang bis zu einem kleinen Kraftwerk. Von hier aus gehen Zugschienen bis nach Aguas Calientes (Ortschaft unterhalb von Machu Picchu). Man könnte die gesamte Strecke von Santa Teresa bis Aguas Calientes auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln (erst Bus und dann sauteurer Zug) machen – aber wenn schon, denn schon: Wir machen alles zu Fuß!
Die Strecke entlang der Schienen war wunderschön: exotische Blumen, Schwärme von Papageien, die kreischend über unsere Köpfen hinweg zogen, Unmengen von bunten Vögeln und Kolibris und neben uns immer der klare Rio Urubamba, der geradezu zum fischen einlädt…
Nach 5 Stunden waren wir dann in Aguas Calientes – nach gut einer Woche in der Wildnis ein echter Schock! Dieses kleine Nest ist der wohl hässlichste Fleck in Peru. Tausende Touristen, die in genauso vielen 3-Stern-Zweckbauten wohnen und in völlig überteuerten Restaurants essen gehen. In diesem Ort ein günstiges Hostal oder Restaurant zu finden ist fast unmöglich – wir kamen glücklicherweise für ein paar Soles in einer Hostel-Baustelle unter…
Am nächsten Tag sollte es dann nach Machu Picchu, in die verlorene Stadt der Inka und eines der neuen sieben Weltwunder gehen.
1.Etappe: Von Cachora nach Choquequirao...
Nachdem wir die ganze Info (eine Karte im Maßstab 1:100 000) zusammen hatten und alles was wir für die 7-14 Tage (so unsere Info) brauchten besorgt hatten ging es mit dem Bus und dann das letzte Stück mit dem Taxi über enge, unbefestigte Gebirgsstraßen nach Cachora - ein Nest mit mehr Mulis als Einwohnern wo die Schweine auf der Plaza chillen…Ein paar Lehmhäuser mitten im Nirgendwo…
Von dort starteten wir dann mit unseren 18 bzw. 20 kg schweren Rucksäcken den Bergen entgegen Richtung Choquequirao. Nach ein paar hundert Höhenmetern auf und ab ging es dann zum finalen Abstieg für den ersten Tag – 1500 Höhenmeter hinunter zum Fluss. Dort wurde gecampt. Am nächsten Tag ging es dann auf der anderen Seite genauso weit wieder hinauf. Unsere anfängliche Sorge den Weg nicht zu finden zerstreute sich schnell, denn mit uns waren noch einige Touristen und viele Mulis unterwegs (Mit zweiteren konnten wir uns besser identifizieren…) Obwohl die Touris nur ihre Wasserfläschchen spazieren tragen mussten waren wir trotzdem über eine Stunde vor ihnen am Campingplatz von Choquequirao und machten uns dort einen gemütlichen Nachmittag. Die Ruinen sollten erst am nächsten Tag und da dafür ausführlich erkundet werden.
Wie alle großen Inkastädte wurde Choquequirao aus strategischen Gründen auf einem hohen Bergrücken mitten im Dschungel erbaut. Auf zwei Seiten fallen die Felswände mehrere hundert Meter fast senkrecht ab. Es ist unvorstellbar wie man in diesem Gelände eine so große Stadt errichten kann – mit Bewässerungssystem, Terrassen für die Landwirtschaft, Tempel aus riesengroßen, perfekt ineinander gepassten Steinen, Wohn- und Lagerhäuser,… Die gesamte Anlage erstreckt sich auf ca. 300 Höhenmetern und einer Fläche vergleichbar mit der von Machu Picchu. Um von den untersten Terrassen zum Haupttempel zu gelangen, kommt man ganz schön ins Schwitzen…So viel zum Thema „Erholungstag in den Ruinen“…
Das schöne an Choquequirao ist, dass man es nur durch einen zweitägigen Fußmarsch erreichen kann und es sich jeder Besucher hart verdienen muss.
Die Stadt war, wie Machu Picchu, lange Zeit unentdeckt geblieben. Anfang des 20. Jahrhunderts machte dann Hirham Bingham die Wiederentdeckung sowohl von Machu Picchu als auch von Choquequirao, welches aber, im Gegensatz zu seiner Schwester wieder in Vergessenheit geriet. Erst vor wenigen Jahren begann man die Stadt freizulegen. Bis heute sind erst ca. 20% der Ruinen vom Dschungel befreit. Überall sieht man noch von den Pflanzen überwucherte Mauern und an allen Ecken und Enden merkt man, dass noch daran gearbeitet wird dem Urwald diese wieder abzuringen.
Wir hatten einen Riesenspaß beim Erkunden der Ruinen. Zum einen gibt es kaum Touristen und zum anderen keine Absperrungen – ein Paradies für uns! Man kann den ganzen Tag darin herumklettern und im umliegenden Dschungel auf Entdeckungsreise gehen…
Von dort starteten wir dann mit unseren 18 bzw. 20 kg schweren Rucksäcken den Bergen entgegen Richtung Choquequirao. Nach ein paar hundert Höhenmetern auf und ab ging es dann zum finalen Abstieg für den ersten Tag – 1500 Höhenmeter hinunter zum Fluss. Dort wurde gecampt. Am nächsten Tag ging es dann auf der anderen Seite genauso weit wieder hinauf. Unsere anfängliche Sorge den Weg nicht zu finden zerstreute sich schnell, denn mit uns waren noch einige Touristen und viele Mulis unterwegs (Mit zweiteren konnten wir uns besser identifizieren…) Obwohl die Touris nur ihre Wasserfläschchen spazieren tragen mussten waren wir trotzdem über eine Stunde vor ihnen am Campingplatz von Choquequirao und machten uns dort einen gemütlichen Nachmittag. Die Ruinen sollten erst am nächsten Tag und da dafür ausführlich erkundet werden.
Wie alle großen Inkastädte wurde Choquequirao aus strategischen Gründen auf einem hohen Bergrücken mitten im Dschungel erbaut. Auf zwei Seiten fallen die Felswände mehrere hundert Meter fast senkrecht ab. Es ist unvorstellbar wie man in diesem Gelände eine so große Stadt errichten kann – mit Bewässerungssystem, Terrassen für die Landwirtschaft, Tempel aus riesengroßen, perfekt ineinander gepassten Steinen, Wohn- und Lagerhäuser,… Die gesamte Anlage erstreckt sich auf ca. 300 Höhenmetern und einer Fläche vergleichbar mit der von Machu Picchu. Um von den untersten Terrassen zum Haupttempel zu gelangen, kommt man ganz schön ins Schwitzen…So viel zum Thema „Erholungstag in den Ruinen“…
Das schöne an Choquequirao ist, dass man es nur durch einen zweitägigen Fußmarsch erreichen kann und es sich jeder Besucher hart verdienen muss.
Die Stadt war, wie Machu Picchu, lange Zeit unentdeckt geblieben. Anfang des 20. Jahrhunderts machte dann Hirham Bingham die Wiederentdeckung sowohl von Machu Picchu als auch von Choquequirao, welches aber, im Gegensatz zu seiner Schwester wieder in Vergessenheit geriet. Erst vor wenigen Jahren begann man die Stadt freizulegen. Bis heute sind erst ca. 20% der Ruinen vom Dschungel befreit. Überall sieht man noch von den Pflanzen überwucherte Mauern und an allen Ecken und Enden merkt man, dass noch daran gearbeitet wird dem Urwald diese wieder abzuringen.
Wir hatten einen Riesenspaß beim Erkunden der Ruinen. Zum einen gibt es kaum Touristen und zum anderen keine Absperrungen – ein Paradies für uns! Man kann den ganzen Tag darin herumklettern und im umliegenden Dschungel auf Entdeckungsreise gehen…
Cusco und das Valle Sagrado...
Auf Quechua (andine Ursprache, die auch heute noch von vielen Menschen gesprochen wird) bedeutet Cusco „Nabel der Welt“. Der Legende nach wurde die Stadt von den ersten Inka Manco Capac und Mama Ocllo (seiner Schwester bzw. Frau) deswegen an dieser Stelle gegründet, weil ihr Speer hier ohne Widerstand im Boden versank und sie somit den Nabel oder die Mitte der Welt gefunden hatten. Von hier aus bauten sie ihr riesiges Imperium auf…
Als vor ein paar hundert Jahren dann die Spanier über die Inka siegten zerstörten sie die alten Tempel und errichteten ihre Kathedralen und Prunkbauten auf deren Grundmauern (welche bei Erdbeben unbeschadet stehen bleiben während die Aufbauten erhebliche Schäden davontragen…)
Cusco ist gerade wegen dieser Mischung interessant und ist deshalb leider auch eines der Touristenzentren in Südamerika – Wir waren von Anfang an genervt! Man kommt sich vor wie ein riesengroßes Sparschwein, dem alle nur das Geld aus den Taschen ziehen wollen.
Da es kurzfristig so aussah als könnten wir in La Paz in einem Kinderdorf mitarbeiten saßen wir gewissermaßen in Cusco fest, während wir auf eine Antwort warteten. Wir nutzten die Zeit indem wir uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Cusco und Umgebung ansahen.
Wir machten den Fehler eine übertouristische Tour zu den Ruinen in Pisac und Ollantaytambo im valle sagrado (heiliges Tal der Inka) zu machen – viel Zeit auf irgendwelchen Kunstramschmärkten und kaum Zeit in den Ruinen…Es war uns eine Lehre – in Zukunft machen wir wieder alles do-it-yourself!
Die Ruinen in der näheren Umgebung besuchten wir auf eigene Faust und konnten dort nach Herzenslust herumklettern und alles erkunden. Wir fuhren mit einem einheimischen Bus bis nach Tambomachay (die am weitesten von Cusco entfernte Ruine) und gingen dann über Pukapukara und Q’enko bis nach Sacsayhuaman (davon haben wir leider aufgrund eines Speicherkartenfehlers keine brauchbaren Fotos…)
Nachdem wir alle Ruinen und sonstigen Sehenswürdigkeiten gesehen hatten und noch immer auf Antwort aus La Paz warten mussten machten wir das Beste aus der Situation und verzogen uns ins Künstlerviertel San Blas, wo wir barfuss in der Sonne saßen, knüpften und lasen… So lässt sich sogar Cusco aushalten…
Nach über einer Woche erhielten wir dann die enttäuschende Nachricht, dass aus unserer spontanen Volunteer-Aktion doch nichts werden würde und so begannen wir gleich mit den Vorbereitungen für unser nächstes Vorhaben…
Dass wir Machu Picchu sehen wollen war von Anfang an klar, da das einfach dazugehört, wenn man schon mal in Peru ist. Und dass wir nicht mit dem Zug fahren würden war auch klar (Zugfahrt von wenigen Stunden kostet in der billigsten Klasse ca. 100 Dollar und das ist der einzige offizielle Weg hinzukommen).
Der große Trend im Moment ist es den Inkatrail zu gehen, was aber nicht mehr so leicht und schön wie noch vor wenigen Jahren ist: Man kann nur mit einer geguideten Tour gehen, was man schon monatelang im Voraus buchen muss. Man darf seine Sachen nicht selber tragen und Tragtiere sind auch verboten, da ihre Hufe den Trail beschädigen. Deshalb wird das ganze Zeug auf arme peruanische Träger verladen, die in großen Gewebesäcken mit Stofftüchern als Trageriemen bis zu 30 kg schleppen…für einen Hungerlohn. Um den Inkatrail machen zu können zahlt man aber Länge mal Breite. So was können wir weder mit unserem Geldbörsel noch mit unserem Gewissen vereinbaren.
Auf der Suche nach einer Alternativroute hörten wir dann auch von der Ruinenstadt Choquequirao, die genauso groß ist wie ihre Schwester Machu Picchu, aber erst vor kurzem wiederentdeckt wurde. Der Großteil der Stadt ist immer noch vom Dschungel bedeckt und die einzige Möglichkeit hinzukommen ist zu Fuß. Und als wir auf einer Karte dann auch noch entdeckten, dass es einen kleinen Pfad gibt, der die zwei großen Ruinenstädte miteinander verbindet war klar – das MÜSSEN wir gehen! 123km durch die Wildnis, viele Tausend Höhenmeter rauf und wieder runter – also echt nichts für Schwachonis!
Es gibt nur sehr wenige Touristen, die sich diesen Trail antun – und wenn, dann nur mit Guide, Tragtieren (oft mehr Mulis als Trekker) und expeditionsartiger Ausführung. Da für uns aber zum Trekken auch dazu gehört sein eigenes Zeug zu tragen und wir nicht einsehen wie so ein armes Musli dazukommt unsere Sachen schleppen zu müssen, planten wir etwas angeblich unmögliches: diesen Trail ohne Mulis und Guide zu machen…
Wir hatten auch nach längerer Recherche weder jemanden ausfindig machen können, der diesen Trek solo und ohne Mulis gemacht hätte, noch konnten wir viel Information darüber auftreiben. Jedem, dem wir von unserem Vorhaben erzählten riet uns davon ab.
Aber genau das machte es interessant – Es gibt immer eine Premiere...
Als vor ein paar hundert Jahren dann die Spanier über die Inka siegten zerstörten sie die alten Tempel und errichteten ihre Kathedralen und Prunkbauten auf deren Grundmauern (welche bei Erdbeben unbeschadet stehen bleiben während die Aufbauten erhebliche Schäden davontragen…)
Cusco ist gerade wegen dieser Mischung interessant und ist deshalb leider auch eines der Touristenzentren in Südamerika – Wir waren von Anfang an genervt! Man kommt sich vor wie ein riesengroßes Sparschwein, dem alle nur das Geld aus den Taschen ziehen wollen.
Da es kurzfristig so aussah als könnten wir in La Paz in einem Kinderdorf mitarbeiten saßen wir gewissermaßen in Cusco fest, während wir auf eine Antwort warteten. Wir nutzten die Zeit indem wir uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Cusco und Umgebung ansahen.
Wir machten den Fehler eine übertouristische Tour zu den Ruinen in Pisac und Ollantaytambo im valle sagrado (heiliges Tal der Inka) zu machen – viel Zeit auf irgendwelchen Kunstramschmärkten und kaum Zeit in den Ruinen…Es war uns eine Lehre – in Zukunft machen wir wieder alles do-it-yourself!
Die Ruinen in der näheren Umgebung besuchten wir auf eigene Faust und konnten dort nach Herzenslust herumklettern und alles erkunden. Wir fuhren mit einem einheimischen Bus bis nach Tambomachay (die am weitesten von Cusco entfernte Ruine) und gingen dann über Pukapukara und Q’enko bis nach Sacsayhuaman (davon haben wir leider aufgrund eines Speicherkartenfehlers keine brauchbaren Fotos…)
Nachdem wir alle Ruinen und sonstigen Sehenswürdigkeiten gesehen hatten und noch immer auf Antwort aus La Paz warten mussten machten wir das Beste aus der Situation und verzogen uns ins Künstlerviertel San Blas, wo wir barfuss in der Sonne saßen, knüpften und lasen… So lässt sich sogar Cusco aushalten…
Nach über einer Woche erhielten wir dann die enttäuschende Nachricht, dass aus unserer spontanen Volunteer-Aktion doch nichts werden würde und so begannen wir gleich mit den Vorbereitungen für unser nächstes Vorhaben…
Dass wir Machu Picchu sehen wollen war von Anfang an klar, da das einfach dazugehört, wenn man schon mal in Peru ist. Und dass wir nicht mit dem Zug fahren würden war auch klar (Zugfahrt von wenigen Stunden kostet in der billigsten Klasse ca. 100 Dollar und das ist der einzige offizielle Weg hinzukommen).
Der große Trend im Moment ist es den Inkatrail zu gehen, was aber nicht mehr so leicht und schön wie noch vor wenigen Jahren ist: Man kann nur mit einer geguideten Tour gehen, was man schon monatelang im Voraus buchen muss. Man darf seine Sachen nicht selber tragen und Tragtiere sind auch verboten, da ihre Hufe den Trail beschädigen. Deshalb wird das ganze Zeug auf arme peruanische Träger verladen, die in großen Gewebesäcken mit Stofftüchern als Trageriemen bis zu 30 kg schleppen…für einen Hungerlohn. Um den Inkatrail machen zu können zahlt man aber Länge mal Breite. So was können wir weder mit unserem Geldbörsel noch mit unserem Gewissen vereinbaren.
Auf der Suche nach einer Alternativroute hörten wir dann auch von der Ruinenstadt Choquequirao, die genauso groß ist wie ihre Schwester Machu Picchu, aber erst vor kurzem wiederentdeckt wurde. Der Großteil der Stadt ist immer noch vom Dschungel bedeckt und die einzige Möglichkeit hinzukommen ist zu Fuß. Und als wir auf einer Karte dann auch noch entdeckten, dass es einen kleinen Pfad gibt, der die zwei großen Ruinenstädte miteinander verbindet war klar – das MÜSSEN wir gehen! 123km durch die Wildnis, viele Tausend Höhenmeter rauf und wieder runter – also echt nichts für Schwachonis!
Es gibt nur sehr wenige Touristen, die sich diesen Trail antun – und wenn, dann nur mit Guide, Tragtieren (oft mehr Mulis als Trekker) und expeditionsartiger Ausführung. Da für uns aber zum Trekken auch dazu gehört sein eigenes Zeug zu tragen und wir nicht einsehen wie so ein armes Musli dazukommt unsere Sachen schleppen zu müssen, planten wir etwas angeblich unmögliches: diesen Trail ohne Mulis und Guide zu machen…
Wir hatten auch nach längerer Recherche weder jemanden ausfindig machen können, der diesen Trek solo und ohne Mulis gemacht hätte, noch konnten wir viel Information darüber auftreiben. Jedem, dem wir von unserem Vorhaben erzählten riet uns davon ab.
Aber genau das machte es interessant – Es gibt immer eine Premiere...
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