Nachdem wir die ganze Info (eine Karte im Maßstab 1:100 000) zusammen hatten und alles was wir für die 7-14 Tage (so unsere Info) brauchten besorgt hatten ging es mit dem Bus und dann das letzte Stück mit dem Taxi über enge, unbefestigte Gebirgsstraßen nach Cachora - ein Nest mit mehr Mulis als Einwohnern wo die Schweine auf der Plaza chillen…Ein paar Lehmhäuser mitten im Nirgendwo…
Von dort starteten wir dann mit unseren 18 bzw. 20 kg schweren Rucksäcken den Bergen entgegen Richtung Choquequirao. Nach ein paar hundert Höhenmetern auf und ab ging es dann zum finalen Abstieg für den ersten Tag – 1500 Höhenmeter hinunter zum Fluss. Dort wurde gecampt. Am nächsten Tag ging es dann auf der anderen Seite genauso weit wieder hinauf. Unsere anfängliche Sorge den Weg nicht zu finden zerstreute sich schnell, denn mit uns waren noch einige Touristen und viele Mulis unterwegs (Mit zweiteren konnten wir uns besser identifizieren…) Obwohl die Touris nur ihre Wasserfläschchen spazieren tragen mussten waren wir trotzdem über eine Stunde vor ihnen am Campingplatz von Choquequirao und machten uns dort einen gemütlichen Nachmittag. Die Ruinen sollten erst am nächsten Tag und da dafür ausführlich erkundet werden.
Wie alle großen Inkastädte wurde Choquequirao aus strategischen Gründen auf einem hohen Bergrücken mitten im Dschungel erbaut. Auf zwei Seiten fallen die Felswände mehrere hundert Meter fast senkrecht ab. Es ist unvorstellbar wie man in diesem Gelände eine so große Stadt errichten kann – mit Bewässerungssystem, Terrassen für die Landwirtschaft, Tempel aus riesengroßen, perfekt ineinander gepassten Steinen, Wohn- und Lagerhäuser,… Die gesamte Anlage erstreckt sich auf ca. 300 Höhenmetern und einer Fläche vergleichbar mit der von Machu Picchu. Um von den untersten Terrassen zum Haupttempel zu gelangen, kommt man ganz schön ins Schwitzen…So viel zum Thema „Erholungstag in den Ruinen“…
Das schöne an Choquequirao ist, dass man es nur durch einen zweitägigen Fußmarsch erreichen kann und es sich jeder Besucher hart verdienen muss.
Die Stadt war, wie Machu Picchu, lange Zeit unentdeckt geblieben. Anfang des 20. Jahrhunderts machte dann Hirham Bingham die Wiederentdeckung sowohl von Machu Picchu als auch von Choquequirao, welches aber, im Gegensatz zu seiner Schwester wieder in Vergessenheit geriet. Erst vor wenigen Jahren begann man die Stadt freizulegen. Bis heute sind erst ca. 20% der Ruinen vom Dschungel befreit. Überall sieht man noch von den Pflanzen überwucherte Mauern und an allen Ecken und Enden merkt man, dass noch daran gearbeitet wird dem Urwald diese wieder abzuringen.
Wir hatten einen Riesenspaß beim Erkunden der Ruinen. Zum einen gibt es kaum Touristen und zum anderen keine Absperrungen – ein Paradies für uns! Man kann den ganzen Tag darin herumklettern und im umliegenden Dschungel auf Entdeckungsreise gehen…
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