Das erste Mal in den 4 ½ Monaten, die wir unterwegs sind wieder mal eine Badewanne – und dann gleich eine so große!
Die Thermen „El Amarillo“ sind natürliche heiße Quellen, die mitten im Wald am Fuße eines Vulkans aus der Erde sprudeln. Dieses leicht schwefelige Wasser wird in rustikalen Betonbecken gesammelt. Man badet also mitten im nebelverhangenen, dauerfeuchten, kalten Regenwald bei leichtem Nieselregen und einer Wassertemperatur, die eigentlich schon ein bisschen zu heiß ist. Alles dampft und raucht. Nach wenigen Minuten im Wasser schwitzt man, aber es ist ja nicht weit zum eiskalten Fluss, der wenige Meter neben den Becken dahinplätschert…
Da wir ein Talent darin haben unser Zelt an Plätzen aufzustellen, die sich über Nacht in kleine Seen verwandeln (obwohl landschaftlich nichts darauf hinweist, keine offensichtlichen Mulden oder Gefälle sind) waren unsere Tragesysteme waschelnass! An weiterreisen war nicht zu denken, also legten wir noch einen Trockentag im überdachten „refugio“ am Feuer ein.
Danach ging es weiter Richtung Chaíten. Die ersten 10km legten wir zur Abwechslung wieder einmal zu Fuß zurück bis wir dann eine „besondere“ Mitfahrgelegenheit bekamen. In dem Pickup, der uns mitnahm saß ein ca. 65jähriger in khaki gekleideter Mann mit gepflegtem Zweifinger-Schnauzer. Nachdem er seine Kappe mit aufgestickter Deutschlandfahne abgenommen hatte und wir seinen, wie mit dem Lineal gezogener Seitenscheitel, bewundern konnten, stellte er uns in perfektem Führerspanisch die Frage: „De dónnde sonn? – De ALLLLemaNNNia?“
Mit „Österreich“ war er dann auch zufrieden….
In Chaíten mussten wir einen Tag auf die Fähre Richtung Puerto Montt warten. Das ist leider die einzige Möglichkeit zu dieser Jahreszeit nach Norden zu kommen, da der kleinere Fährverkehr entlang der Carretera Austral eingestellt ist. Wir quartierten uns in der Hospedaje „Casa de Rita“ ein und genossen einen Tag am Feuer mit Mate, Wein und WÄÄÄÄÄRME!!!
Nach einer 13stündigen Übernachtfahrt nach Puerto Montt hielten wir uns nicht lange in der Stadt auf, sondern besorgten uns nur Futter und weitere Reiseinformationen (welche nur sehr spärlich ausfielen).
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