Sonntag, 14. November 2010

Sanliurfa





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Nach der relativ europäisch wirkenden Schwarzmeerküste und dem übertouristischen Kappadokien wollten wir Kevins Eltern noch ein wenig orientalische Kultur zeigen. Das nahe der syrischen Grenze liegende Şanliurfa war da perfekt mit seinen engen duftenden Bazaargassen, schnurrbärtigen Männern in şalvars (traditionellen arabischen Pluderhosen), Teestuben in schattigen Innenhöfen und unzähligen alten Moscheen. Man glaubt sich eher in Syrien als der Türkei.
Şanliurfa ist aber nicht nur eine Stadt mit Flair, sondern auch mit Geschichte. Abraham (der auch im Islam ein großer Prophet ist) soll hier zur Welt gekommen, gelebt und gewirkt haben. Die Legende besagt, dass er einmal heidnische Götzenbilder zerschmettert haben soll, was ihm der damalige König Nimrod ziemlich übel nahm. Für sein impulsives Verhalten wollte er ihn auf dem Scheiterhaufen hinrichten lassen. Nur hatte der „böse König“ nicht damit gerechnet, dass Abraham ja Gott auf seiner Seite hatte, welcher spontan das Feuer des Scheiterhaufens in Wasser und die glühenden Kohlen in Fische verwandelte. Von der Wucht dieses Wunders wurde Abraham angeblich in die Luft geschleudert und landete sanft auf einem Rosenbeet (autsch!). Unterhalb der Festung in der Nimrod gelebt haben soll befindet sich heute ein Park indem dieser Legende nachgekommen wird – in Teichen schwimmen hunderte heilige Karpfen und es gibt einen zauberhaften Rosengarten.
Wir besichtigten natürlich sowohl die Festung, die über der Stadt thront als auch den darunter liegenden Park, wo wir den flanierenden Einheimischen beim Fische füttern zuschauten.
Danach zog es uns zum Markt, wo wir unsere Bäuche und Einkaufstaschen mit Leckereien auffüllten.
Die Nacht verbrachten wir, dank des Tipps eines anderen Wohnmobilreisenden, auf einem Parkplatz gegenüber einer Edelhotelanlage. Auch wenn dieser „Campingplatz“ weder Stromanschluss noch Dusche hatte, so war er wenigstens wirklich zentral gelegen und mit umgerechnet 2€ fürs Parken echt billig.

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