Nachdem wir uns in Pokhara ausgiebig vom Annapurna Trek erholt hatten ging es weiter ins Tiefland Nepals. Nahe der indischen Grenze liegt das kleine Nest Lumbini. Hier begab es sich, dass im Jahre 563 v. Chr. Maya Devi ein Kind zur Welt brachte. Dieser junge Prinz sollte den Lauf der Geschichte bedeutend ändern – genauso wie der kleine Stöpsel, der einst in Bethlehem im Stall auf die Welt gekommen ist.
Tausende Buddhisten pilgern jährlich hier her um bei der Geburtsstätte Siddhartha Gautamas, dem Lord Buddha, zu beten.
Die genaue Stelle seiner Geburt ( die inzwischen ja auch schon über 2500 Jahre her ist) ist deshalb bekannt, weil der indische Herrscher Ashoka hier 200 Jahre nach der Geburt Buddhas eine Säule mit Inschrift hinterlassen hat, die erst 1896 wieder entdeckt worden ist.
Die Stelle war aber immer schon ein heiliger Ort – unzählige Ruinen von Klostern und Tempel rund um die Geburtsstätte zeugen von der Wichtigkeit dieses Ortes.
Seit 1978 wird in Lumbini wieder fest gebaut. Einem Masterplan eines japanischen Architekten folgend entstehen hier auf einer Fläche von ca. 2km² buddhistische Tempel und Klöster aus aller Welt. Stile sämtlicher buddhistischer Richtungen sind vertreten und sogar nicht buddhistische Länder wie Deutschland oder Österreich sind vertreten. Da das Ganze aber auf Spendengeldern basiert und Nepal in den letzten Jahren nicht zu den politisch stabilsten Ländern gehörte, geht der Fortschritt eher schleppend voran. Auf dem riesigen Areal stehen, mitten in der Pampa vereinzelte Tempel und Tempelbaustellen. Es wäre sicher interessant Lumbini noch mal in 10 oder 20 Jahren zu sehen, wenn die gesamte Development Zone ein riesiger gepflegter Park voller Tempel und Klöster ist.
Uns gefiel es trotzdem sehr gut. Wir erkundeten die Anlage mit dem Rad und genossen die friedliche buddhistische Stimmung. Wir quatschten mit Buddhisten aus der ganzen Welt und staunten über die Vielfalt der Baustile und den Mix der Kulturen. Es kommen nämlich nicht nur Buddhisten hier her, sondern auch Hindus, die Buddha als eine Inkarnation des Gottes Vishnu verehren.
Da es in Lumbini, aber außer den Tempeln rein gar nichts zu sehen oder tun gibt fuhren wir bald weiter in den nahe gelegenen Chitwan Nationalpark.
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