Einen Tag vor der geplanten Abreise aus Salta lernten wir die beiden Slowaken Zuzana und Juri kennen. Und weil grillen zu mehrt viel lustiger ist, beschlossen wir am Abend ein großes Asado zu veranstalten. Das Wetter machte uns aber fast einen Strich durch die Rechnung. Zum Glück gibt es auf dem Campingplatz aber einen überdachten Grillplatz, den wir uns witterungsbedingt mit all den anderen Campern teilen mussten. Anfangs war es noch ungemütlich und jeder war jedem im Weg aber nach ein paar Gläschen Wein legte sich das und bald wurden Gitarren, Trommeln und Zuzanas Fiedel ausgepackt. Ab da ging die Party so richtig los. Auf 25m² feierten wir zu 20st bis spät in die Nacht. Aus diesem Grund wurde auch die Abreise aus Salta noch einen Tag verschoben – es ist so leicht sich auf argentinischen Campingplätzen zu vertrödeln…
Auf unserem Weg nach Cordoba übernachteten wir eine Nacht in Santiago del Estero, wo wir schon am Weg zum Campingplatz zwei neue „Freunde“ fanden. Javier und Hugo sind zwei Artesanos (Reisende Hippies, die sich mit Knüpfen, Jonglieren,…ein paar Peso verdienen und sich das Land anschauen), die eine Wahnsinnsfreude hatten, dass sich in diese Stadt mitten in der heißen Steppe noch zwei ihrer Art verirrt hatten. Die Hellsten sind sie zwar nicht und auch nicht unbedingt die Organisiertesten, Saubersten oder Nüchternsten, aber zwei echt liebe Kerle. Javier ist der etwas Schlauere und Begabtere und verdient Geld mit Jonglieren und Knüpfen. Hugo kann dafür ganz gut Autoscheiben putzen. Ein irres Team!
Von Santiago ging es noch bis ins 70km entfernte Loreto und dann war Schluss mit unserem Stopperglück. In einer der heißesten Ortschaften Argentiniens (hier dauert die Siesta von 11 bis 17Uhr) standen wir uns in der sengenden Hitze ohne Schatten einen Tag lang die Füße in den Bauch. Am Abend marschierten wir aus der Ortschaft hinaus und fragten beim Polizeiposten, ob wir in der Nähe unser Zelt aufschlagen könnten. Die Beamten waren erst mal völlig überfordert – so was ist in der Metropole Loreto noch nie passiert – und gaben uns ihr ok. Nach ca. 10 Minuten kamen sie noch mal angeschwänzelt und der Rädelsführer fragte uns nach unseren Daten - zur Sicherheit. Irgendwie kams aber eher so rüber, als ob sie einfach einen Grund gebraucht hätten um die beiden Exoten etwas näher beäugen zu können.
Der nächste Tag ging so erfolglos weiter wie der letzte aufgehört hatte und nach 5 Stunden in der Hitze beschlossen wir einen Bus nach Cordoba zu nehmen.
In Cordoba nisteten wir uns am städtischen Campingplatz ein, der eigentlich schon nicht mehr in der Stadt ist…13km vom Zentrum, aber 10 davon kann man immerhin im Bus zurücklegen. Cordoba ist Argentiniens größte Universitätsstadt mit 7 Unis und deshalb hat sie auch ein ziemlich lebhaftes und jugendliches Flair. Aber eigentlich ist es nur eine große Stadt wie alle anderen. Wir nutzten sie hauptsächlich als Ausgangspunkt für unseren Ausflug nach Alta Gracia, wo „El Comandante“ seine Jugend verbrachte…
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