Donnerstag, 10. Jänner 2008

Zu Besuch in der Metropole Jose Pedro Varela...

Jose Pedro Varela ist ein kleines 6000-Seelen-Nest im Landesinneren. Alles lebt hier von der Landwirtschaft oder der Reisindustrie. Eine Ortschaft in der es wirklich NICHTS zu sehen gibt... Außer es verirren sich mal zwei Backpacker hierher…
Schon auf unserem Weg von der Landstraße ins Zentrum ernteten wir so manch fragenden Blick und die alte Dame, die wir nach dem Weg fragten hatte richtig Angst vor uns zwei Exoten. Bei unseren Ausflügen in den Supermarkt wurden wir auch beäugt als wären wir von einem anderen Stern…
Beta hat hier ein kleines Haus in dem sie nicht nur lebt, sondern auch arbeitet – todo es ceramica (alles ist Keramik)! Entsprechend sieht es auch im und ums Haus aus. In der Küche stapeln sich Farbtöpfe, das Wohnzimmer ist mit halbfertigen Stücken und Materialien vollgestellt und überall liegt der nicht zu vermeidende graue Staubfilm. Da Beta in letzter Zeit nicht nur mit der örtlichen Trennung von Juliana zu kämpfen hat, sondern auch noch massive finanzielle Probleme hat, kamen wir gerade recht. Wir versuchten unser Bestes, krempelten Haus und Hof um und brachten etwas Leben in ihre Bude. Den ganzen Tag waren wir mit irgendwelchen Reparaturen oder sonstigen Projekten beschäftigt – wir spielten Automechaniker, eröffneten Varelas erstes Keramikgeschäft, brachten Ordnung ins Haus,…
Nach der Arbeit ging Beta dann jeden Abend mit den zwei Weltreisenden hausieren und angeben. Bald kannte uns das ganze Dorf und wir hatten jeden Abend eine andere Einladung. Im Tausch gegen uruguayische Hausmannskost und das eine oder andere Gläschen Bier brachten wir die große, weite Welt ins Wohnzimmer der Varelos und unterhielten sie mit unseren Fotos und Reisegeschichten.
Eine besondere Einladung war die zur Feier des 50. Geburtstags von Daniel, auf die sich das ganze Dorf schon 2 Wochen vorher freute. Es war DAS Event in Varela und wir durften uns zu den auserwählten 100 Gästen zählen. Zu Essen gab es etwas typisch Uruguayisches – Es wurde eine halbe Kuh in ihrer Haut gegrillt – mit Haaren und allem drum und dran. Ein ungewohnter Anblick, wenn man ein Stück Fleisch samt Fell am Teller liegen hat, aber man isst eh nur das Fleisch. Die Haut bleibt beim Grillen nur deshalb drauf, damit das Fleisch saftiger bleibt. Echt lecker!
Bei Wein, Whisky, Musik und Tanz wurde bis in den Morgen gefeiert und wie es sich für echte Österreicher gehört waren wir diejenigen, die bis zur Sperrstunde übrig geblieben sind…
Nach einer echt gemütlichen Zeit in Varela packten wir am 24. aber dann doch zusammen und fuhren nach Montevideo um mit Juliana und Beta dort die Feiertage zu verbringen.

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