Dawson City war einst ein verschlafenes Nest am A*** der Welt bis 1898 Gold im nahe gelegenen Bonanza Creek gefunden wurde. Schnell verbreitete sich die Kunde und tausende Goldsucher strömten auf der Suche nach Reichtum hierher. Praktisch über Nacht verwandelte sich Dawson in eine Metropole mit über 30 000 Einwohnern und war somit die größte Stadt im Westen Kanadas.
Heute ist die Stadt wieder praktisch auf ihre ursprüngliche Größe zusammengeschrumpft. Einzige Zeugen dieser glorreichen Zeit sind die vielen (für die Touristen herausgeputzten) historischen Gebäude. Die Stadt wirkt irgendwie wie eine bewohnte Geisterstadt, da sie für ihre jetzige Einwohnerzahl einfach zu groß ist. (Die wenigen erhaltenen alten Gebäude sind auf eine Riesenfläche zerstreut.)
Wir machten einen auf Touri und sahen uns natürlich den Discovery Claim an, wo der Legende nach Skookum Jim im Sommer 1898 ein Goldnugget in der Größe seines Daumens aus dem Bonanza Creek fischte und somit den Startschuss für den Goldrausch gab. Danach ging’s weiter zum Dredge No. 4, einer riiiiiiesigen schwimmenden Goldschürfmaschine, die bis 1966 in Betrieb war. Dieses Monster wusch in ihren besten Zeiten bis zu 25kg Gold pro Tag aus den Sedimenten.
Zurück am Campingplatz erkundeten wir den nahe gelegenen Schaufelraddampferfriedhof. Hier wurden früher die Schiffe für den Winter aufs Trockene gezogen und als sie irgendwann nicht mehr gebraucht wurden…einfach dort gelassen. So rottet hier der einstige Stolz des Yukon Rivers schön langsam vor sich hin. Kevin hatte einen Heidenspaß dabei in den alten Wracks herumzuklettern.
Von Dawson City ging es über den spektakulären „Top of the World“ Highway nach Alaska. Irgendwo entlang dieser Schotterstrasse stand dann in den Bergen eine kleine Baracke – wahrscheinlich der kleinste US-Grenzposten.
Das erste Highlight in Alaska war das Nest Chicken, das nur deshalb eine Attraktion ist, weil es Chicken heißt und seinen Namen kommerziell ausschlachtet. Vor gut 100 Jahren gründeten Goldsucher diese Siedlung und wollten sie nach den lokalen Schneehühnern benennen. Da sie sich aber nicht einigen konnten, wie man „Ptarmigan“ schreibt, wurde einfach Chicken daraus…Und jetzt kann man hier alle möglichen Hühnersouvenirs und „I got laid in Chicken/Alaska“-Shirts kaufen.
Zurück am Alaska Highway ging es flott Richtung Fairbanks, wo uns Flo (ein ehemaliger QT-Kollege) erwartete. Am Weg dorthin mussten wir natürlich einen kurzen Stopp beim Weihnachtsmann einlegen. In Northpole ist das ganze Jahr über Weihnachten und man kann Santa und seine Rentiere besuchen. Sogar die Straßenlaternen sind weihnachtliche Zuckerstangen. Wieder ein Nest, das seinen Namen gut verkauft!
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