Der berühmte Alaska Highway war die erste Landverbindung ins Yukon Territorium und nach Alaska und wurde erst 1942 in einem Gemeinschaftsprojekt mit den USA im Zuge des Zweiten Weltkrieges gebaut. Damals fürchteten die Amerikaner, dass die Japaner nach Pearl Harbour Alaska angreifen würden und so brauchten sie eine Straße um Truppen und Gerät in dieses abgelegene Gebiet zu transportieren. In der Rekordzeit von knapp einem Jahr wurde diese 2200km lange Straße durch Sümpfe, Wälder und Wildnis gebaut. Die Zeiten, wo die höchste fahrbare Geschwindigkeit am Alaska Highway 15km/h betrug, sind aber lange vorbei. Heute sind ca. 95% der Strecke asphaltiert und viele Abschnitte begradigt. Das große Abenteuer ist somit eintönigem Highwayfahren gewichen.
In Dawson Creek sahen wir uns die Meile 0 und ein paar andere Sehenswürdigkeiten zum Alaska Highway an, bevor wir die lange Reise bis Whitehorse antraten.
Wirklich interessant wurde die Strecke erst nördlich von Fort Nelson, wo sich der Highway durch enge Täler und an blauen Gebirgsseen vorbeischlängelt. An einem der höchsten Punkte der Strecke machten wir einen Dayhike zum Summit Peak. Die wunderschöne alpine Landschaft und die irre Aussicht von oben waren den Aufstieg wirklich wert.
Zu einem der Highlights des Trips zählten eindeutig die heißen Quellen am Liard River. Hier sprudelt mitten in einem Sumpf heißes Wasser aus dem Boden und bildet ein Mikroklima in dem für Kanada einzigartige Orchideen und Farne wuchern. Elche und andere Großsäuger besuchen dieses kleine Paradies regelmäßig um sich mit den nahrhaften Wasserpflanzen den Bauch voll zu schlagen…und sich die kalten Hufe zu wärmen. Wir haben auf unserer Reise schon in vielen heißen Quellen gebadet, aber die Liard River Hotsprings waren bei weitem die Schönsten – natürliche Becken ohne Beton, dafür mit dem gelegentlichen Stück Treibholz darin, natürlichen Zu- und Abflüssen und wunderschönen Farnen, die am Ufer wuchern.
Wie schon die Erbauer des Alaskahighways nutzten auch die Feuerwehrleute, die den nahe gelegenen Waldbrand bekämpften die heißen Quellen, um sich am Abend den Schmutz und Russ des Tages abzuwaschen. Gott sei Dank haben die Hotsprings eine so große Durchflussmenge, dass die Pools schön sauber bleiben.
Unser erster Stopp im Yukon Territorium war in Watson Lake, wo 1942 ein heimwehkranker US-Soldat eine bis heute geführte Tradition angefangen hat. Er errichtete ein Schild mit dem Namen seiner Heimatstadt und der Entfernung. Heute beinhaltet der Schilderwald über 60 000 Ortsschilder, Verkehrszeichen und selbst gebastelte Tafeln aus aller Welt – Tendenz steigend. Wir fanden heraus, dass besonders die Deutschen begnadete Ortstafeldiebe sind.
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