Da es von Hopkins ins benachbarte Sitee keinen Bus gab und auch kein Verkehr war, hieß es für uns wieder mal marschieren. So ging es in der Mittagshitze über eine im Sumpf aufgeschüttete Schotterstraße Richtung Süden.
Plötzlich gab es ein lautes Platschen und aus dem Augenwinkel nahmen wir eine schnelle Bewegung im Wasser wahr. Wir hatten circa 4 Meter neben uns ein sich sonnendes Krokodil aufgeschreckt… „Lass uns lieber in der Mitte der Straße gehen!“
In Sitee River angekommen fanden wir eine tolle Campingmöglichkeit mit gratis Kajak/Kanubenutzung und mit dem 3 Nächte zum Preis von 2 Angebot war unsere Aufenthaltsdauer schon bei der Ankunft klar.
Der Zugang zu gratis Kajaks artete in ein Intensivoberkörpermuskulaturtraining aus. Stundenlang erkundeten wir den Fluss und seine Seitenarme auf der Suche nach Krokodilen. Nebenbei versuchten wir unser Glück beim Fischen und erlegten die eine oder andere Kokosnuss. (Merke: Nimm NIE die im Sumpf liegenden trockenen Nüsse – sie riechen entweder nach Scheiße oder schmecken nach Magensäure – 2 Erfahrungen, die man sich sparen kann!)
Nach drei Tagen sollte es nach Placencia weitergehen. Wir saßen in der Haltestelle und warteten auf den Bus, als wir plötzlich von irgendwoher Reggaemusik hörten. Kurz darauf erschien eine klapprige Karre in unserem Blickfeld aus der uns ein Rastamann zugrüßte: „Eh Rastafara, Respect!“ Er hatte - oh Wunder - ein wenig Zeit und stieg aus um mit uns ein wenig zu plaudern. Als er Maritas Ukulele am Rucksack entdeckte war er sofort begeistert – Jamsession! Da die Ukulele aber nicht so klingen wollte wie er sich das vorgestellt hatte meinte er wir müssten sie erst weihen. Er klappte seine zerlesene, in Leder gebundene Bibel auf und entnahm ihr einen feinsäuberlich gerollten Joint. Der Joint wurde angeraucht und die Ukulele weitergereicht (man kann nicht rauchen und spielen gleichzeitig). Nach einer kurzen Reggaesession (ich glaube alle Rasta können singen) und einem auf Rasta-Style interpretierten Bibelzitat stieg er wieder in seine Schüssel und tuckerte zum Sound von Bob Marley wieder weiter. Yea, dats life here fella! Yu betta Belize it!
Da wieder einmal kein Bus kam durften wir wieder Geld sparen und nette Leute kennen lernen. Ein paar nette Leute später standen wir bei der Abzweigung nach Placencia. Hier war das erste Fahrzeug das daherkam ein Bus und so bezahlten wir halt.
Als wir in den alten Schulbus einstiegen grüßte der Fahrer mit einem Daumen nach oben und drehte den Reggae lauter. Im Takt wippend quälte sich der Bus dann über eine rote lehmige Schlammpiste durch den Dschungel Richtung Placencia…
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